GDL ruft Mitarbeiter bei der DB AG zum Streik ab 10. August 2021,19:00 Uhr, auf

  • Passend zum Klimawandel betätigt sich jetzt auch die Lufthansa als Streikalternative - gehört wie die Deutsche Bahn dem Bund.


    Nein, wir wollen doch bei den Fakten bleiben. Lufthansa gehört nicht dem Bund! Der Wirtschaftsstabiliserungsfonds des Wirtschaftsministeriums hält derzeit 19,999% der Stimmrechtsanteile . Im Sommer 2020, als die Lufthansa besonders heftig unter den Pandemiefolgen litt, hatte der Bund 20,05% der Anteile erworben.

  • Quelle: https://www.gdl.de/Aktuell-2021/Pressemitteilung-1630336078


    Streiks vom 1. bis 7. September 2021

    „Das einzige Mittel, den Konflikt zu lösen, ist die Vorlage eines verhandelbaren Angebots“, so Weselsky. Doch das ist weit und breit nicht in Sicht.

    Da die DB bisher noch immer kein Einlenken im Tarifkonflikt erkennen lässt, ruft die GDL bei der Deutschen Bahn erneut zum Arbeitskampf auf:

    • im Güterverkehr ab dem 1. September, 17 Uhr und
    • im Personenverkehr und der Infrastruktur ab 2. September, 2 Uhr.
    • Der Arbeitskampf endet am 7. September um 2 Uhr.
  • Genau wegen der von vielen Seiten u.a. auch hier im Forum, aber nicht nur, ist es mir unverständlich, dass der Vorstand Boni kassiert und die, die die Arbeit machen, leer ausgeht sollen.


    Bei der Bundesliga werden bei Minderleistung Trainer und notfalls auch Vorstände ausgetauscht.


    Der einzige Trost ist, dass absehbar wenigstens der Bundesverkehrsminister im Herbst ausgetauscht wird - selbst, wenn die CDU gewinnen sollte. Na ja, Scheuer ist wie eine V 60 als Intercity-Lok 😁.

  • Schon Mal ein erster richtiger Schritt. Aber sinnvoll wäre es, die, die "systemrelevante " Arbeit machen, anständig zu bezahlen. Und auch, die strukturellen Mängel, die es ja nicht nur bei der Bahn gibt, zu beheben.

  • Mir ist nicht nachvollziehbar, wie man in einer Pandemie als Angestellter eines systemrelevanten Betriebes glauben kann, dass ein Streik zu verantworten ist. Nicht alle Menschen können auf Autos oder Flugzeuge umsteigen. Bei 5 Tagen Streik kann man nicht mehr von leicht zu umgehenden Schwierigkeiten sprechen.

    Wenn sich hier 5000 Leute zusätzlich in engen Zügen anstecken, hat man als GdL absehbar Menschenleben auf dem Gewissen.
    Die Diskussion hier über Boni ist eine politische, die die Risiken für anderer Leute Überleben klein aussehen lässt. Zugespitzt heißt das nämlich: Wenn "die da oben" zu viel Geld verdienen, darf der Lokführer streiken, was andere Leute (die, die die Alternativen nicht bezahlen können) das Leben kosten kann. Aber wichtig ist offenbar nur, dass "die da oben" keine Boni bekommen. (Zugegeben, inzwischen könnte man sich impfen lassen.)

    Spätestens bei Long Covid hört es aber auf mit Ausflüchten: Dieser Streik ist lebens- und gesundheitsgefährlich.


    Der Streit gehört aufgeschoben. Wer die Last nicht tragen kann, muss den Beruf wechseln, sorry. Oder streiken, wenn die Pandemie "vorbei" ist, ich rechne mit Mitte 2022. In anderen Berufen muss man gerade auch Kröten schlucken. Die Pfleger sollten wohl auch mal streiken, am besten drei Tage am Stück? (Ich bin kein Pfleger, nur zur Klarstellung.)

  • Streikverbot, das wäre hervorragend für die Bahn. Da könnte man ein paar unschöne Sachen mit den Mitarbeitern machen. Sie dürften sich ja nicht mehr wehren.


    Was hindert die Bahn daran die in Aussicht gestellte Sonderzahlung mit Zahlen zu unterlegen? Das scheint einer der Knackpunkte zu sein.


    Ja, dieser Arbeitskampf wird in meinen Augen nicht mit Samthandschuhen geführt. Ich möchte da kein Bahner sein.


    Wer behauptet, dass es in der Pflege keine Streiks gibt? Dort gibt es besondere vorher vereinbarte Regeln für das Streikgeschehen.


    Ehrlich gesagt bin ich froh, in einem Land zu leben, in dem man das Recht hat, für Arbeitnehmerrechte auch mit Streik zu kämpfen. Obwohl ich noch nie gestreikt habe, möchte ich dieses Recht nicht ansatzweise eintauschen. Es wäre der Beginn einer Erosion.


    Was den den vorgetragenen Lebensgefahr-Aspekt angeht. Bei aller Ernsthaftigkeit der aktuellen Lage: Als Vater eines Grundschulkindes kann ich da nur noch müde lächeln. Mehr muss man zur Schule in dieser Zeit nicht sagen.
    Nebenbei vermindert die Impfung die Lebensgefahr äußerst erheblich, auch wenn die Erkrankung in abgeschwächter Form möglich ist.


    ansonsten wiederhole ich mich vom 20.05.2021

    Mal wieder: Lokführerstreik droht


    Das ist ehrlich gesagt so eine Allerweltsantwort.

    Mal ganz persönlich ausgedrückt:

    Wenn ein Streik direkte Auswirkungen auf mich hat, stört mich der Streik.

    Wenn ein Streik mir keinen Pfennig Geld bringt, stört mich der Streik.

    Wenn ein Streik nicht mehr Freizeit bringt, stört mich der Streik.

    Das ließe sich frei weiterführen.

    Anders gesagt: Jeder Streik, der mir keinen Vorteil bringt, kann mich in irgendeiner Form stören.

    Selbst der Streik, der mir Vorteile bringt, kann mir Unannehmlichkeiten bringen.

    Ich habe das Glück, dass andere für mich Streiken. Wenn ich meinen ersten Streik machen würde, hätte das sehr lange auf niemanden eine Auswirkung. Meinen Arbeitgeber schließe ich jetzt mal aus.

    Für irgendjemand hat ein Streik immer eine Auswirkung.

    Es ist eine inhärentes Merkmal des Streiks.

    Da braucht man sich nicht in die Tasche lügen.

  • Der Streit gehört aufgeschoben. Wer die Last nicht tragen kann, muss den Beruf wechseln, sorry. Oder streiken, wenn die Pandemie "vorbei" ist, ich rechne mit Mitte 2022. In anderen Berufen muss man gerade auch Kröten schlucken. Die Pfleger sollten wohl auch mal streiken, am besten drei Tage am Stück? (Ich bin kein Pfleger, nur zur Klarstellung.)

    Dass es hinsichtlich deiner Beförderungsmöglichkeiten nicht hilfreich ist, wenn die Lokführer (Mangelware!) den Beruf wechseln, ist dir hoffentlich klar.


    Und in den Pflegeberufen, wo ein Streik auch nicht dauerhaft vertretbar ist (weshalb die Pflegekräfte eben immer wieder einknicken), was die Arbeitgeber weidlich ausnutzen, hat diese Situation doch schon dazu geführt, dass seit Pandemiebeginn schon über 7000 Pflegekräfte gekündigt haben. Ganz tolle Nummer für Patienten und Menschen mit Pflegebedarf.


    Eine Kündigung ist auch eine Form von Streik - halt dauerhaft und ohne weitere Hamdlungsmöglichkeit des Arbeitgebers.

  • Oder streiken, wenn die Pandemie "vorbei" ist, ich rechne mit Mitte 2022.

    Also genau in der Zeit, in der die Wirtschaft wieder anläuft, sollen die Lokführer*innen das zarte Pflänzchen des Aufschwunges gefährden? Bist du verrückt!?


    (Bzw hast du Gerichtsurteile zu Streiks im Güterverkehr in den letzten Jahren mitgekriegt? Mit dem Argument wurden durchaus Streiks an den Stellen, an denen es wirkliche wirtschaftliche Auswirkungen auf die Arbeitgeberin gehabt hätte, verboten.)

  • Bekannterweise hat der Streik einen politischen Hintergrund, die GDL will mehr Macht erzwingen. Mich würde nur mal interesseieren, wie Gerichte entscheiden würden. Meiner Meinung nach ist die Streikaktion mehr als grenzwertig, da die politischen Ziele im Vordergrund stehen. Sonst hätte man sicherlich schon längst am Verhandlungstisch getroffen. Die DB wird auch wissen, dass sie sich bewegen muss und jeder Streiktag richtig Geld und Kunden kostet.

    Einmal editiert, zuletzt von Hajü ()

  • Die Fussball-EM und viele der Querdenker-Demos waren erwiesen echte Pandemie-Treiber. Bei der Bahn sehe ich das etwas anders: Die Mehrheit der Bevölkerung hat die Möglichkeit, sich vor schwerwiegenden Folgen durch Impfung und achtsames Verhalten weitgehend zu schützen. Deshalb gibt es ja auch die Diskussion um " 2G" in Fernzügen. Und auch, wenn die Idee unserem Andi zu kompliziert ist - in Frankreich soll es gehen.

    Damit sind die Streikfolgen zumindest in Sachen Pandemie begrenzt. Die meisten Schüler - die eben nicht geimpft werden können - fahren - wenn sie Öffis nutzen - wie einst unser 103 mit dem Bus.


    Natürlich sind Pendler betroffen - und damit auch die Wirtschaft. Und natürlich Urlauber und alle, die jemanden besuchen wollen.


    Mit der Begründung der Pandemie könnte auf Jahre jeder Streik verboten werden, denn auch in Supermärkten, Behörden oder Kneipen wird es voller, wenn dort das Personal streikt.

  • die GDL will mehr Macht erzwingen.

    Was genau bedeutet das außer „Alarm Alarm die GDL ist böse“? Ich meine die Frage ernst. Natürlich ist jeder Streik auch eine Machtprobe der Gewerkschaft, aber was bedeutet „erzwingen“, was „mehr Macht“?


    Wenn zwei Organisationen (oder mehr!) in Konkurrenz stehen und beide versuchen, ein jeweils optimaleres Ergebnis zu erzielen, dann nennt man das nicht „Machtkampf“, sondern „Wettbewerb“. Diesen zu haben ist ein Wesensmerkmal des Kapitalismus.


    Würdest du eine Rabattaktion bei Aldi kommentieren mit „Aldi will mehr Anteile im Buttermarkt erzwingen“?

  • Der "Machtkampf " zwischen GDL und EVG spielt mit Sicherheit eine Rolle. Das die beiden es nicht schaffen, eine gemeinsame Tarifgestaltung zu organisieren ist der eine Punkt.

    Aber da spielt die DB als AG auch eine Rolle. Es steht ihr frei, auch mehrere Arbeitnehmervertretungen und Tarifverträge zu akzeptieren (Das machen andere Unternehmen auch).


    Nur ist diese Art der Beweisführung schwer zu Beurteilen. Die monetären Forderungen stehen natürlich, berechtigterweise, im Vordergrund. Da liegt es auch bei dem AG, eine Lösung zu finden. Komischerweise jammern AG gerne etwas von (Fach)kräftemangel / Personalmangel, nur wenn es um konkrete Schritte geht, daran etwas zu ändern, herrscht das Schweigen im Walde, sofern es Geld kostet. Entlohnung, Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen sind nun mal Punkte, die (potentielle) Beschäftigung massiv interessieren. Egal ob Eisenbahn, Pflege oder andere Bereiche.

  • Der "Machtkampf " zwischen GDL und EVG

    Aber da würde ich jetzt doch gerne Mal wissen, was eigentlich dieser ominöse Machtkampf ist und worin die zu gewinnende Macht besteht. Wie gesagt: Konkurrenz belebt das Geschäft, das hat erstmal nix mit Macht zu tun.

  • Wäre es denn möglich, die Hälfte der Lockführer zum Streik aufzurufen, damit ein flächendeckendes Notangebot von 50% aufrecht erhalten werden kann (nur im Personenverkehr, nicht im Güterverkehr, wo zu 100% gestreikt werden kann). Für mich haben insoweit der Personenverkehr die gleiche Systemrelevanz wie medizinisches Personal, das auch nicht die Notaufnahme dicht macht.

  • was eigentlich dieser ominöse Machtkampf ist und worin die zu gewinnende Macht besteht

    Quelle: https://origin.mdr.de/nachrich…kt-deutsche-bahn-100.html


    "Aus Sicht der Bahn aber bringt die Gewerkschaft Forderungen in die Tarifrunde mit ein, die dort nichts zu suchen hätten. Dazu gehöre etwa die Absicht, auch für weitere Berufsgruppen abseits von Lokführern und Zugbegleitern verhandeln zu wollen. Die GDL hatte angekündigt, in der laufenden Runde auch die Fahrzeuginstandhaltung, den Netzbetrieb und die Fahrweginstandhaltung sowie die Rahmenbedingungen für die Auszubildenden tarifieren zu wollen.


    Für die Bahn ist damit klar, dass es der Gewerkschaft vor allem um das Tarifeinheitsgesetz geht. Das Gesetz sieht vor, dass in einem Betrieb mit zwei konkurrierenden Gewerkschaften nur die Tarifverträge der mitgliederstärkeren Arbeitnehmervertretung zur Anwendung kommen. Bei den Betrieben der Deutschen Bahn ist das in der Regel die größere Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG)."

  • Metropolit, warst du an einem der vergangenen vier Streiktagen nur einmal in der S-Bahn/RE/ICE unterwegs?!?


    Wenn man deinen Text so liest dann wohl nicht.

    Die Züge waren kaum besucht - von kuscheln wie auf dem Nenasommerkonzert ist man noch irre weit weg gewesen.

    -> mach den Computer aus, lass Smartphone liegen und geh mal eine Runde vor die Tür und schau dich um was

    tatsächliche Situation ist! Im fensterlosen Kämmerlein sieht man nicht viel von der Aussenwelt.

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


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  • Du meinst die, die sowieso den ganzen Vormittag in eienr Gruppe in einem gemeinsamen Raum verbringen?!

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