traffiQ will ein Konzept zur Entwicklung des Omnibusbetriebshofs Flinschstraße erarbeiten lassen. Ihm kommt nach Auffassung von traffiQ im Rahmen der Null-Emissions-Strategie im Frankfurter ÖPNV eine wichtige Bedeutung zu; Grund sich Gedanken zu machen, ob man ihn an die Erfordernisse anpassen kann:
ZitatAlles anzeigentraffiQ Lokale Nahverkehrsgesellschaft Frankfurt am Main mbH (traffiQ) ist von der Stadt Frankfurt am Main beauftragt den umweltfreundlichen Nahverkehr im Betriebszweig Bus weiterzuentwickeln. Ziel der Stadt Frankfurt ist es, den Busverkehr ausschließlich mit „Zero-Emission-Fahrzeugen“ zu betreiben. Bereits seit Dezember 2018 erfolgt daher der Einsatz von fünf batterieelektrischen Bussen auf der Linie 75. Zum Dezember 2020 folgten insgesamt 24 weitere batterieelektrische Busse auf den Linien 33, 37 und M60. Ab dem Jahr 2022 werden 13 Brennstoffzellenbusse auf der Linie M36 in Betrieb gehen.
Um das langfristige Ziel der Stadt Frankfurt am Main zu erreichen hat traffiQ eine dauerhafte Umsetzungsstrategie zur Umstellung des gesamten Stadtbusverkehrs entwickelt. Dabei wurden verschiedene Antriebstechnologien für Elektrobusse (u.a. Brennstoffzellentechnik, Nachtladungstechnik und Gelegenheitsladung) netzweit in verschiedenen Szenarien untersucht. Im Ergebnis wird die Umsetzung eines Szenarios weiterverfolgt, welches - gemessen an der Zahl der einzusetzenden Fahrzeuge - eine ca. 50:50 Aufteilung auf Brennstoffzellen- und Nachtladungstechnik vorsieht.
Für die Flottenzusammensetzung der städtischen In-der-City-Bus GmbH (ICB) in den kommenden zehn Jahren wurde zudem ein Hochlaufplan für die rund 260 Fahrzeuge entwickelt. Dieser unterliegt der Annahme, dass die zukünftigen Reichweiten von batterieelektrischen Bussen 250 km erreichen werden. Dem wird gegenübergestellt, dass die Linien mit jeweils längeren Umläufen zukünftig durch Brennstoffzellenbusse betrieben werden. Im Ergebnis wird die Flotte der ICB bis zum Jahr 2031 voraussichtlich zu 80 % aus batterieelektrischen Bussen bestehen. Zur Umsetzung des Hochlaufplans ist eine entsprechende Infrastruktur auf den Betriebshöfen erforderlich. Die ICB wird in den kommenden Jahren ihren derzeitigen großen Betriebshofstandort am Römerhof verlassen und einen neuen Betriebshof im Stadtbezirk Rödelheim beziehen. Dieser wird jedoch nur über eine Kapazität von etwa 200 Fahrzeugen verfügen. Daher ist es erforderlich, dass der bestehende zweite Standort an der Flinschstraße im Stadtbezirk Seckbach weiterhin erhalten bleibt und zudem für alternative Antriebe ausgebaut sowie eine langfristige Nutzung umgebaut wird. Am Standort Flinschstraße existiert aktuell noch keine Infrastruktur für alternative Antriebe. Daher ist ein Konzept mit den Anforderungen hinsichtlich der Fahrzeuge mit alternativen Antrieben zu erstellen. Dazu gehört die Identifikation von Anforderungen an die Abstellung und Ladung/Betankung von Fahrzeugen sowie die Identifikation von weiteren infrastrukturrelevanten Erfordernissen.
Die bisherigen Untersuchungen der AG haben ergeben, dass die umliegenden und derzeit in der Flinschstraße beheimateten Linien der ICB vor allem für batterieelektrische Busse geeignet sind. Die auf den Linien erzielten Tagesfahrleistungen können bereits mit aktuellen Modellen von batterieelektrischen Bussen abgedeckt werden. Da sich im Laufe der Untersuchung jedoch zeigen könnte, dass die notwendige Anschlussleistung für die Nachtladung aller stationierten Busse nicht ausreicht, soll auch die Anschlussleistung einer Wasserstoffinfrastruktur an der Flinschstraße untersucht werden. Damit lässt sich die am besten geeignete Infrastruktur für den Standort identifizieren.
Der Standort des Betriebshofes Flinschstraße befindet sich nicht im Besitz der ICB, sondern ist nur an die ICB vermietet. Daher ist das entwickelte Konzept insbesondere mit dem Vermieter hinsichtlich der erforderlichen Eingriffe in das Grundstück abzustimmen. Darüber hinaus existiert Abstimmungsbedarf mit dem Netzdienstleister für die Bereitstellung der erforderlichen Anschlussleistungen. Hier sind in erster Linie Abstimmungen über die zeitliche Verfügbarkeit der Leistungen durchzuführen.
Ziel ist es, dass am Ende seitens der Stadt Frankfurt eine Entscheidung über die Nutzung des Betriebshofstandortes getroffen werden kann. Dies betrifft zum einen, ob der Betriebshof Flinschstraße generell langfristig genutzt werden kann und zum anderen, ob die Anschlussleistungen für einen Ausbau für Nachtladung oder für den Betrieb einer Wasserstofftankstelle ausreichen. Für die Varianten soll ein grober Umsetzungszeitplan und eine überschlägige Kostenkalkulation vorliegen.