Fahrplanwechsel Fernverkehr für Darmstadt: U.a. neue Railjetverbindung von Darmstadt nach Österreich

  • Guten Abend zusammen,


    der Fahrplanwechsel bringt eine neue Fernverkehrsverbindung für Darmstadt (und natürlich auch für Frankfurt, sowie Bensheim und Weinheim): So fährt zukünftig täglich morgens um 06.13 Uhr ein Railjet (RJX 897) der ÖBB über Stuttgart - Ulm - Friedrichshafen nach Bregenz und von dort weiter über den Arlberg und Innsbruck nach Salzburg und Wien. Der Gegenzug (RJ 860) von Wien über die gleiche Strecke erreicht Darmstadt dann Abends um 21.31 Uhr. Neu ist außerdem IC 2381 der (nicht täglich und wohl als IC2) zu nachtschlafender Zeit um 05.36 Uhr über Stuttgart und Böblingen nach Singen fährt. Falls der IC2 bin Singen durchhält, kann man dort nach Ankunft um 09.25 Uhr mit 7 Minuten Übergangszeit um 09.32 Uhr nach Zürich weiterfahren. Für diesen IC habe ich jetzt keinen Gegenzug gefunden.


    Außerdem wird der IC um 10.37 Uhr von Darmstadt nach Stuttgart auf einen ICE umgestellt. Der IC gegen 16.00 Uhr ab Stuttgart über Darmstadt nach Frankfurt wird ebenfalls auf ICE umgestellt. Für die anderen Züge auf der IC/EC-Linie 62 verbleibt es erstmal beim IC/EC-Status.


  • Zur Umstellung der IC auf ICE gab's wohl schon Kritik von Pendlern an der Bergstraße, weil die ICE nicht mit dem Jobticket genutzt werden können.

    Jakkeline, nich den Marzel mit die Schüppe auf'n Kopp kloppen!
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    Freundliche Grüße!

  • Ehrlich gesagt, ich tue mich auch schwer, die von der Bahn immer wieder ins Feld geführten Vorteile des ICE gegenüber IC oder IR ^^zu erkennen:

    1.) Die Fahrzeiten sind mehr oder minder gleich geblieben, die Halte auch.

    2.) Der mühselige Zugang über hohe Stufen, enge Türen und Gänge ist mehr oder weniger gleich geblieben. Nach wie vor ähnlich mühselig wie in die alten Silberlinge der Nahverkehrszüge.

    3.) Die ICE haben weniger Fahrradabstellplätze als die alten IC.

    4.) Das gastronomische Angebot ist im ICE auch nicht anders als im IC.

    5.) Die alten IR boten noch deutlich mehr Direktverbindungen, z.B. über die Schwarzwaldbahn an den Bodensee oder via Kassel nach Nordhausen (für Eisenbahn- und Tramfans ein wichtiges Ziel !:)).


    Und dafür werden höhere Preise verlangt, und Zeitkarten gelten auch nicht mehr mit Zuschlag ? WO ist da die Verbesserung für uns Fahrgäste ??? :/


    Eine echte Verbesserung bietet der Einsatz der neuen IC-2-Züge. Die können weiterhin mit Zuschlagskarten genutzt werden und sind gerade zwischen Karlsruhe und Kassel genauso schnell wie die alten IC oder ICE, tendenziell sogar noch schneller, weil:

    Die Niederflur-Einstiege über breite Doppeltüren ermöglich einen schnelleren Fahrgastwechsel und bieten deutlich mehr Barrierefreiheit. Mobilitätsbehinderte, Fahrgäste mit Kinderwagen oder schwerem Gepäck kommen deutlich schneller ohne Hilfe rein und raus.


    Und die IC-2 bieten auch noch mehr Fahrradabstellplätze.


    Also bietet der IC-2 nur Vorteile! Eine echte Verbesserung wäre es, bisherige ICE-T durch diese Züge zu ersetzen wie z.B. zwischen Mainz und Dresden.:P

  • Zitat von Holger Koetting
    Und jetzt erzähl mir bitte noch, warum ich für den Teppichboden-RE mehr Geld bezahlen soll, als für einen normalen Dosto-RE?

    So ganz verstehe ich den Einwand nicht. Ich kritisiere ja gerade, dass jetzt auf der Main-Neckar-Bahn als sogenannte "Verbesserung" ICE eingesetzt werden, die - außer dem von Dir genannten Teppichboden - den Fahrgästen nicht mehr, sondern eher weniger bieten und dafür noch höhere Preise gefordert werden. Und wenn Du mit dem "Teppichboden-RE" den IC2 meinst, gebe ich Dir insofern Recht, als sie außer der weißen Farbe gegenüber dem DoSto-RE auch nicht wesentlich mehr bieten. Wo es dieStrecke hergibt,können sie immerhin 200 km/h statt 160 km/h fahren. Da werde ich mit vielen Pendlern übereinstimmen, dass man etwa auf der Achse Kassel - Karlsruhe besser anstelle der verkümmerten IC(E) genauso gut rote RE-DoSto als Hessen-Express oä. einsetzen kann, die exakt in der Fahrplanlage der jetzigen ICE fahren, aber entsprechend mit Regional- und Verbundtickets genutzt werden können.


    Ich fände es auch durchaus in Ordnung, mit so einem Zug bis Hamburg oder Salzburg zu fahren. Vierertisch im Oberdeck igefällt mir sogar besser als der ICE. Nur die Pflege der Toiletten müsste - unabgängig von der Zuggattung - verbessert werden. Und ein Bord-Bistro sollte auch möglich sein, das haben die Karlsruher ja sogar in ihren Stadtbahnen geschafft. :P


    Die gleiche Frage stellt sich auch auf anderen Strecken, wo etwa als IC weiß lackierte VT 612 auch nichts anderes bieten als ihre roten RE-Geschwister.


    Da kommen wir natürlich insgesamt zur Frage über Sinn und Unsinn der ICE in Deutschland, die auf vielen Strecken ihre 250 - 300 km / h gar nicht ausfahren und eigentlich überteuerte RE-Züge sind, während etwa in Frankreich die TGV echten Schnellverkehr bieten.

  • Wo es dieStrecke hergibt,können sie immerhin 200 km/h statt 160 km/h fahren.

    Das wäre dann allerdings 40km/h mehr als die zulässige Fahrzeughöchstgeschwindigkeit 🤪. Es sei denn, du meinst jetzt die Österreichischen Dinger von der Westbahn, die zwischen Rostock und Dresden fahren. Von denen hat die DB aber nur 9 Stück, soweit ich weiß.

    Die gleiche Frage stellt sich auch auf anderenStrecken, wo etwa als IC weiß lackierte 612 auch nichts anderes bieten als ihre roten RE-Geschwister.

    boten, nicht bieten. Lange vorbei.

  • Alle im Eingangspost genannten Züge sind aber nicht neu, sondern gab es vorher schon. Das Railjet-Zugpaar ersetzt morgens einen IC und abends einen ICE, die bisher nur von/nach Stuttgart fahren. Auch den IC um 05:36 Uhr gibt es bereits, aber auch dieser endet bisher in Stuttgart und wird nicht als IC2 gefahren.


    Außerdem ändert sich noch folgendes:

    - Der ICE-Sprinter von Hamburg nach Darmstadt fährt zukünftig ab Frankfurt Hbf zum Flughafen und fährt Darmstadt damit nicht mehr an

    - IC 2290 (die letzte bzw. am Wochenende vorletzte Verbindung abends von Stuttgart über Darmstadt nach Frankfurt) fährt nur noch Freitags (bisher täglich außer Samstag), einen Ersatz scheint es nicht zu geben

    - Ab etwa Juni 2022 fahren die Züge der IC/ICE-Linie 26 (Karlsruhe - Hamburg) ab Hannover nach Bremen statt Hamburg, oder enden in Hannover. Ich weiß aber nicht, ob das baustellenbedingt ist, oder dann dauerhaft so sein soll. Die Bremer freut es vermutlich, aber Hamburg ist sicherlich das attraktivere Ziel.

    2 Mal editiert, zuletzt von drivr7 ()

  • Und jetzt erzähl mir bitte noch, warum ich für den Teppichboden-RE mehr Geld bezahlen soll, als für einen normalen Dosto-RE?

    Ob ich mehr bezahle kommt heutzutage ganz auf die Strecke an. Wenn ich die Strecke Darmstadt-Karlsruhe mit einem Tag Vorlauf kaufe, fahre ich mit dem IC/ICE üblicherweise günstiger als mit Nahverkehszügen. ICE gibt es dann ab 17,90 Euro, während der RE-Fahrer 26,20 Euro bezahlen muss. Selbst der IC-Flexpreis kostet mit 26,40 Euro gerade mal 20 Cent mehr.

  • - Ab etwa Juni 2022 fahren die Züge der IC/ICE-Linie 26 (Karlsruhe - Hamburg) ab Hannover nach Bremen statt Hamburg, oder enden in Hannover. Ich weiß aber nicht, ob das baustellenbedingt ist, oder dann dauerhaft so sein soll. Die Bremer freut es vermutlich, aber Hamburg ist sicherlich das attraktivere Ziel.

    Das dürfte mit Bauarbeiten auf der NBS Fulda-Würzburg zusammenhängen. Normal fahren die Bremer Züge ab Hannover (vereinigt mit dem Hamburger Teil) im 2-Stundentakt nach Würzburg - München. Kann mir vorstellen, dass man die Trasse der Linie 26 nördlich von Hannover für die Würzburger Linie nutzt.

  • Wobei es die ähnlicher Form schon vor Jahren bei der Umstellung von IR auf IC gab.


    Korrekt, aber mit Zuschlag konnte man ja den IC dennoch nutzen. Vielleicht wird es ja auf dem Streckenabschnitt etwas vergleichbares für den ICE geben, sodass man die Pendler nicht komplett auf andere Verbindungen verweisen muss.

    Jakkeline, nich den Marzel mit die Schüppe auf'n Kopp kloppen!
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    Freundliche Grüße!

  • Monatskarten für den ICE fallen nicht unter "Jobtickets". Für die Jobtickets, die zB städtische Bedienstete und viele andere Angestellte von ihrem Arbeitgeber bekommen, kann man für die Nutzung im IC eine Zuschlagkarte kaufen.


    Für die ICE-Monatskarte muss man den vollen Preis zahlen, ohne Anrechnung eines Jobtickets.


    Oder war das Ironie? Drei Punkte am Ende des Satzes. Jaja, das war bestimmt Ironie und ich mache hier wieder den Erklärdeppen.

  • Vielleicht wäre es hier an der Zeit, sich an die Realität anzupassen, dass eben immer mehr IC-Verbindungen durch ICE ersetzt werden und daher auch eine Zuschlagskarte ICE für das Jobticket anzubieten.

  • JeLuf, mir geht es ähnlich wie Dir, dass ich nicht klar erkenne, ob es Ironie ist oder nicht.


    Die wirkliche Ironie hat mir ein kurzer Preisvergleich zwischen RMV, DB IC+NV, DB ICE+NV gezeigt. Ich hatte bisher nämlich immer gedacht, der RMV wäre dazu da, den gesamten ÖPNV auf einer Relation nutzen zu können und damit günstger wegzukommen als nach reinem DB-Fernverkehrstarif. Dem ist nur bedingt so.


    Relation Frankfurt Hbf - Darmstadt Hbf Wochenkarte:


    DB - ICE / IC / NV: 49,60 € (stadtnahe S-Bahn-Halte: 52,80)

    DB - IC / NV: 43,20 € (stadtnahe S-Bahn-Halte 46,40)

    RMV : 56,30 €


    Relation Frankfurt.Berkersheim - Darmstadt:

    DB-ICE / IC / NV: 62,60 €

    DB-IC / NV : 55,70 €

    RMV: 56,30 €


    Beim RMV gilt abends ab 19 Uhr und das ganze Wochenenende eine Mitnahmeregelung. Bei der DB nur bei Monatskarten und auch nur samstags.


    Relation Frankfurt Hbf - Bensheim Monatskarte:

    DB-ICE / IC / NV: 223 €

    DB-IC / NV: 203 €


    RMV: 239,30 €

    RMV ab 9 Uhr: 179,50 €


    Je nach Abgangs- und Zielhaltestelle kann es also deutliche Preisunterschiede geben. Wer nach 9 Uhr fährt, kommt beim RMV mit der entsprechenden Monatskarte günstiger weg und kann auch den gesamten Nahverkehrwie U-Bahn und Strab innerhalb der jeweiligen Tarifgebiete nutzen. Wer vor 9 Uhr nur zwischen den Hauptbahnhöfen fährt, kommt sogar mit der ICE-Monatskarte günstiger weg als mit dem RMV. :P Und das gilt auch dann, wenn man von / bis zum Frankfurter Westbahnhof fährt.


    Eigentümlich finde ich, dass die Preise für die Halte von Südbahnhof bis Taunusanlage höher sind als bis zum Hbf, obwohl sie bei der Nutzung der S-Bahn, die ja erlaubt sein müsste, aus Richtung Darmstadt v o r dem Hbf kommen. ?(


    Also ist das Ganze immer eine fall-spezifische Berechnung. Eindeutiger Fakt ist, dass durch die Umwigmung von IC zu ICE-Verbindungen die Fahrpreise höher werden, obwohl sich für den Nutzer ausser der Bezeichnung des Zuges nichts ändert.

  • Zitat von Ost-West-Express
    Wer vor 9 Uhr nur zwischen den Hauptbahnhöfen fährt, kommt sogar mit der ICE-Monatskarte günstiger weg als mit dem RMV.

    baeuchle: Du hast das kleine Wort "nur" in meinem Post überlesen. Auf diesen von Dir erwähnten Gesichtspunkt wollte ich damit hinweisen. Viele Pendler gehen ja zu Fuß vom Hbf - oder auch vom Süd-, Ost- und Westbahnhof zu ihren Fahrtzielen. Noch drastischer sind die Unterschiede auf der Relation Hanau Hbf - Frankfurt. Dort kosten IC- und ICE-Zeitkarten den gleichen Preis, nämlich 41,50 € in der Woche und 129 € im Monat - deutlich günstiger, als der RVM, bei dem wie für Darmstadt die Preisstufe 5 gilt.


    Zwischen Hanau und Frankfurt Ost gibt es diese Karte nicht, da die Relation nur im Nahverkehr bedient wird, zu der die Bahn kein unmittelbares Konkurrenzangebot stellt. Für einen Pendler, der mit der RB 58 nur auf dieser Strecke fährt und in Hanau Hbf Auto oder Fahrrad stehen hat und etwa bei der EZB arbeitet, ist die Fernverkehrs-Zeitkarte trotzdem günstiger als der RMV - so ihm oder ihr kein JobTicket o.ä. geboten wird.


    Deshalb schrieb ich ja davon, dass es von der Relation abhängt. Schlaue Pendler auf der Main-Neckar-Bahn, die mit der S-Bahn zur Hauptwache wollen, werden sich ein Ticket gleich bis zum Hbf kaufen. Wer nach Bockenheim will, kann günstiger nur die S-Bahn bis zum Westbahnhof nutzen, in dessen Umfeld ohnehin ein großer Teil der Arbeitsplätze in Bockenheim liegen. Wer weiter mit der U-Bahn zum Dornbusch will, muss auf das - teurere - RMV-Ticket zurückgreifen.


    Interessant wird es, wenn wegen einer bei der S-Bahn Rhein-Main nicht so seltenen Betriebsstörungen der Pendler mit Fernverkehrs-Ticket auf Bus, Straßen- oder U-Bahn ausweicht. Wenn etwa auf der Stammstrecke die S-Bahnen stillstehen, dürften die Kontrolleure der VGF zwischen Hbf und Konsti noch Fahrgäste mit DB-Tickets akzeptieren - so eine Kontrolle in der dann überfüllten U-Bahn überhaupt möglich ist. Schwieriger wird es dann für den Fahrgast, der wegen einer Störung der S 6 sich mit U-Bahn und Bus nach Eschersheim, Frankfurter Berg oder Berkersheim oder Hatheim aufmacht .


    Eigentlich sollte es solche Konfusionen gar nicht geben. Nicht nur aus Gründen einer für den Fahrgast besseren Klarheit. Sondern auch, weil die Deutsche Bahn mit ihrem Tarif die Nutzung kommunaler Anschlussverkehre - Bus, Strab, U-Bahn - unattraktiv macht und auch einen zusätzlichen Bedarf an P+R-Plätzen generiert und auch lieber weitere Fahrgäste ihr Rad in der S- oder Regionalbahn mitnehmen als ohnehin.

  • baeuchle: Du hast das kleine Wort "nur" in meinem Post überlesen.

    Nein. Mein Punkt ist, dass du unterschiedliche Angebote vergleichst und insbesondere beim FV-Ticket einfach weniger Leistung hast als beim Verbundtarif. Ja, kann man vergleichen, aber man sollte es nicht gleichsetzen und sich wundern, warum das eine billiger ist als das andere.