Verlängerung der Straßenbahnlinie 12 von Schwanheim zur RTW

  • Verlängerung der Tram von Schwanheim aus zum IPH Tor Süd?


    Moin ins Forum,


    ich habe mich letztens mal wieder ein bisschen mit dem exakten Streckenverlauf der RTW beschäftigt und mich bei dieser Gelegenheit gefragt, was eigentlich aus der Überlegung geworden ist, die Tram 12 zum IPH Tor Süd mitsamt Umsteigemöglichkeit zur RTW zu verlängern. Die Strecke stand im GVP 2005, in jüngerer Zeit finde ich aber keine konkreteren Planungen dazu.


    Ich fände es schade, wenn man die Möglichkeit ungenutzt ließe, die Netzwirkung der RTW weiter zu steigern. Einige Verkehrsströme von/nach Schwanheim, Goldstein und gerade auch der Bürostadt Niederrad könnten so vom Bus auf die Schiene verlagert werden (mit entsprechenden Fahrgastzuwächsen und ggf. Einsparungen im Busbereich). Auch Beschäftigte im Industriepark, welche aus Niederrad, Goldstein und Schwanheim kommen, würden profitieren.


    Besonders aufwändig im Bau dürfte das Ganze auch nicht sein, größtenteils durch den Wald (gibt es da eine Trassenfreihaltung? Das würde den Weg parallel zur Rheinlandstraße erklären, der so seltsam abseits der Straße liegt) am Bebauungsrand entlang. Größte finanzielle Herausforderung dürfte die Querung der B40 sein - trotzdem denke ich, dass man das Ganze für einen Betrag im unteren zweistelligen Drittel bekommen dürfte.

  • Das FFH-Gebiet der Schwanheimer Dünen geht nur bis zur Leuna Straße bzw Kelsterbacher Weg, dass dürfte für das Unterfangen kein Problem darstellen. Problematisch ist das FFH-Gebiet Schwanheimer Wald, dass direkt an die Wohnbebauung grenzt und somit auf der potentiellen Trasse. Wobei hier gleichwertiger Ausgleich ortsnah geschaffen werden kann, die Stadt Frankfurt müsste halt ein Teil des Schwanheimer Waldes aus der Bewirtschaftung nehmen. Einen schmalen Streifen nördlich für die Trasse zu verwenden und dafür bislang ungeschützte Teile südlich unter Schutz zustellen, sollte jetzt nicht die Kohärenz des FFH-Gebietes gefährden.


    http://www.rpda.de/01%20Natura…-3-4/FFH/pdf/5917_305.pdf


    Es ist jetzt nicht so, dass bei einem FFH-Gebiet automatisch Schluss sein muss


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  • Reizvoll ist die Strecke schon, würde die Reisezeit nach Höchst kürzen. Nachteilig wäre aber die Randerschließung von Schwanheim, der Siedlungsschwerpunkt liegt mehr zur Uferststraße hin.

    Aber das schweift jetzt nun inhaltlich und geografisch zu weit von der RTW ab.

    Einmal editiert, zuletzt von Condor ()

  • Es gäbe mehrere Möglichkeiten, die zu untersuchen wären:

    - durch den Ortskern von Schwanheim mit guter Erschließung des Stadtteils, aber starken Eingriffen in die historische Ortslage;

    - wie im GVP 2005 dargestellt in Siedlungsrandlage, wobei immerhin dieser Siedlungsrand dann besser angebunden würde.


    Eine Verbindung zur RTW könnte ich mir über den Kelsterbacher Weg vorstellen, der immerhin schon da ist. Wahrscheinlich müssten dann weitere Maßnahmen erfolgen wie Ertüchtigung oder Neubau der Brücke über die B 40 und Verbreiterung der Trasse Kelsterbacher Weg.


    Eine dritte Möglichkeit würde ich darin sehen, die "12" nicht zum Industriepark, sonden nach Nied und Höchst zu verlängern. Ich vermute mal, dass ohnehin mehr Fahrgäste von Schwanheim nach Höchst (oder umgekehrt, immerhin gibt es da ein Verkehrsmuseum :)) wollen als zum Industriepark. Außerdem könnte in Nied dann auch die Siedlung Nieder Kirchweg / Dürkheimer Straße besser angebunden werden. Und nicht zuletzt gäbe es auch bei Störungen im Bereich der Trasse der "11 / 21" eine Alternativroute.

  • Wenn ich Henning H. richtig verstehe meint er wahrscheinlich einen Trassenverlauf vom IPH zur B 40 und entlang dieser um dann auf die Rheinlandstraße einzubiegen. Könnte in der Tat wenige umwelttechnische Auswirkungen haben. Jedoch erschließt aus meiner Sicht diese Schienenstrecke entlang der Rheinlandstraße und Straßburger Str. den südlich gelegenen Stadtwald. Da dies nie Siedlingsfläche sein wird fällt damit immer die Hälfe der potentiellen Fahrgäste weg wie Condor schon schrieb was den NKU-Wert eines solchen Ausbaus sicher nicht positiv beeinflusst. Ob diese Anbindung für Fahrgäste aus Niederrad (und Sachsenhausen) zum Flughafen und Neu-Isenburg oder nach Höchst, Sossenheim, Eschborn oder Bad Soden interessant ist kann ich nicht beurteilten. Jedoch ist ja die Straßenbahnverbindung von Sachsenhausen über Neu-Isenburg nach Langen geplant. Wie ist hierzu die Meinung? Sollte sicherlich in einem anderem Strang weiter diskutiert werden da nicht mehr RTW.

    4 Mal editiert, zuletzt von main1a ()

  • Henning H. hatte das Thema aufgebracht, das im Gesamtverkehrsplan von 2005 die Verlämgerung der "12" von Schwanheim zur RTW im Bereich des Industriepark Hiechst Süd enthalten ist und diese Maßnahme eine interessante Zubringerfunktion zur RTW darstellen könnte.


    In verschiedenen Beiträgen wurden die Konflikte mit dem Naturschutz im Bereich der Schwanheimer Dünen und die geringe Einwohnerdichte am südwestlichen Ortsrand von Schwanheim angesprochen.


    Eine Anbindung an den IPH kann tatsächlich eine direkte Anbindung der dortigen Arbeitsplätze an Schwanheim / Goldstein bringen. Die Anbindung an den Flughafen dürfte dagegen zumindest etwa ab Waldau über den S-Bahnhof Niederrad und die S-Bahn schneller sein, während von der Rheinlandstraße die Buslinie 62 direkt fährt.


    Unbefriedigend bleibt dagegen die nach meiner Vermutung deutlich stärker nachgefragte Verbindung von Schwanheim und Goldstein nach Höchst. Die Buslinie 51 braucht von Goldstein eine halbe Stunde und von der Rheinlandstraße immer noch 20 Minuten. Eine direkte Strecke durch Alt Schwanheim / Eifelstraße und über die Schwanheimer Brücke und den Nieder Kirchweg könnte etwas schneller sein, den aufkommensstärkeren Ortskern von Schwanheim aufnehmen und direkt mit Höchst und den dortigen S-Bahnen, Regionalbahnen und der RTW verbinden. Zudem gäbe es bei Störungen im Bereich der Mainzer Landstraße eine Alternativroute südmainisch.


    Der Reiz der Ursprungs-Variante - etwas abgewandelt über den Kelsterbacher Weg, der ohnehin schon da ist, könnte in der Möglichkeit bestehen, die Straßenbahn vom RTW-Haltepunkt am Industriepark Süd noch weiter zu verlängern bis Sindlingen. Wenn eine Einigung mit dem Industriepark erreicht wird, innerhalb des Zauns über die bestehenden Werksgleise mit Feinverteilung im Industriepark, sonst außerhalb des Werkszauns über die bestehende Werksbrücke nach Sindlingen und zur Jahrhunderthalle mit Anschludd an die von Höchst angedachte Verlängerung der "11".

  • Es gäbe mehrere Möglichkeiten, die zu untersuchen wären:

    - durch den Ortskern von Schwanheim mit guter Erschließung des Stadtteils, aber starken Eingriffen in die historische Ortslage;

    [...]


    Ich formuliere es mal provokant (bitte verzeih' mir's): Willst du da vorher Bomben abwerfen? Oder wie willst du den Platz für die Trasse schaffen?


    Es gibt in Schwanheim im Ortskern keine einzige in W-O-Richtung durchgehende Straße. Da sind immer "Sprünge", wo man zwei mal abbiegen müsste. Besonders heftig würde das im Westen von Schwanheim. Am ehesten wäre da an eine Trasse Harthweg---Sauerackerweg---Schwarzbachstraße zu denken.


    Aber in ganz Schwanheim - so auch auf der o.g. Trasse - sind die Straßen so eng, dass man eine Straßenbahn m.E. dort nur hineinkriegt, indem immer eine komplette Häuserzeile fällt. Das halte ich für komplett unrealistisch. Und ich bin nier im Forum einer von denen, der bei solchen Folgewirkungen von Verkehrsinfrastruktur recht großzügig ist. Ein oder zwei Häuser für eine Trasse zu opfern, wäre für mich ja durchaus okay, aber eine solche Schneise durch die Stadt schlagen? Völlig unrealistisch und unangebracht. Das muss auch nicht untersucht werden.

    "Phantasie ist wichtiger als wie wo Wissen!"


    (Etwas frei nach Albert Einstein)

  • Eine Verbindung zur RTW könnte ich mir über den Kelsterbacher Weg vorstellen, der immerhin schon da ist. Wahrscheinlich müssten dann weitere Maßnahmen erfolgen wie Ertüchtigung oder Neubau der Brücke über die B 40 und Verbreiterung der Trasse Kelsterbacher Weg.


    Das ginge allerdings nur, wenn die Trasse durch den Ortskern von Schwanheim durchgeschlagen würde. Fällt also raus. (Siehe mein vorheriger Beitrag.)


    Und diese Trasse wäre auch im weiteren Verlauf Richtung Höchst nicht sonderlich günstig geführt: Sie würde nördlich der B40 mitten zwischen Äckern und dem NSG Schwanheimer Düne verlaufen, somit ein Naherholungsgebiet zerschneiden. Und dann würde sie am IP Höchst im rechten Winkel auf die RTW-Trasse stoßen. Wozu das alles, wenn man die Trasse auch sehr verträglich dicht an der B40 und Leunastraße entlang führen könnte?!

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    (Etwas frei nach Albert Einstein)

  • Hat doch was mit der RTW zu tun:


    Die sinnvollste Trassenführung ist ziemlich offensichtlich die hier auch schon genannte entlang Rheinlandstraße---B40---Leunastraße. Die Eingriffe in Natur und Landschaft sind gering und in eher unsensiblen Randbereichen neben Straßen und Bebauung.


    Es kommt auch nicht in erster Linie auf die Erschließungswirkung der Trasse an, sondern auf die Netzwirkung. D.h.: Es geht nicht um die bessere Anbindung für ein paar Leute im Schwanheimer Westen. Das ist zwar auch ein positiver Effekt, aber das allein würde angesichts der dortigen Bebauung nie zu einem positiven NKF führen.


    Entscheidend ist, dass viele neue Direktverbindungen enstehen (z.B. Niederrad---IP Höchst), dass man bei Verbindungen mit Umstieg weniger oft Umsteigen muss, dass diese Verbidnungen schneller werden usw. Deshalb halte ich es für nahezu zwingend, dass man im Falle einer Verlängerung die Linie 12 nicht nur bis IP Höchst fahren lässt, sondern bis mind. zum Höchster Bahnhof. Dann gibt es Direktverbindungen aus dem Bereich Niederrad, Goldstein und Schwanheim bis in Stadtzentrum von Höchst und vor allem den Umstieg zu den dortigen S-Bahnen und REs. Das wäre ein wirklicher Gewinn!


    Die Kapazitäten auf diesem RTW-Abschnitt (IP Höchst bis Höchst Bahnhof) gäben das her und am Höchster Bahnhof wird ja schon ein Bahnsteig geplant, an dem auch Straßenbahnen halten können. Es wäre nur die Planung für 2 RTW-Stationen anzupassen. Das wär ebei der Station Industriepark Süd ganz einfach durch Verlängerung der bisher geplanten Seitenbahnsteige. Bei der Station Industriepark Süd kenne ich die Pläne nicht gut genug. Evtl. braucht es hier etwas mehr Gehirnschmalz.

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    (Etwas frei nach Albert Einstein)

    Einmal editiert, zuletzt von multi ()

  • Ich sehe ein, dass die Trassenführung - mit zwei getrennten Gleisen über Eifelstraße bzw. Alt Schwanheim - problematisch ist, da auch dann nur Gleise im Straßenraum mit vielen Behinderungen durch den MIV und nMIV möglich sind und die Fahrzeit entsprechend verlängern. Das dürfte den bestehenden Bussen ähnlich gehen.


    Die Problematik der fehlenden Anbindung des Ortskerns - außer durch Busse - bleibt bestehen.


    Multis Vorschlag einer Weiterführung der "12" vom Industriepark über die RTW-Trasse nach Höchst bietet dagegen einen guten Ansatz, den es weiter zu verfolgen lohnt. Vorteile einer schnellen Verbindung zwischen Schwanheim und Höchst - ich schätze mal, im Bereich von etwa 10 - 12 Minuten statt der jetzigen 20 Minuten und auch die von mir angesprochene Vernetzung mit südmainischer Alternativroute wird so geschaffen.


    Ist vorgesehen, die RTW zwischen Höchst und IPH nach BO Strab nutzen zu können ?

  • Bisher, d.h. seit dem GVP-Schiene von 1996 (der erste, der unter Existenz der Leunabrücke erstellt wurde) wurde immer die Verbindung Schwanheim <> Höchst Bf über die Leunabrücke untersucht und wegen eines NKV von 0,08 nicht weiter verfolgt. Damals war man von weniger als 5.000 Personenfahrten/24h ausgegangen.

    Eine Führung der SL bis Höchst über RTW-Gleise dürfte kompliziert werden wegen der Bahnsteighöhen (80:24 cm); fraglich auch, ob man über die RTW-Gleise von Westen her zum Straßenbahn-Bahnsteig in Höchst gelangen könnte.

  • Bisher, d.h. seit dem GVP-Schiene von 1996 (der erste, der unter Existenz der Leunabrücke erstellt wurde) wurde immer die Verbindung Schwanheim <> Höchst Bf über die Leunabrücke untersucht und wegen eines NKV von 0,08 nicht weiter verfolgt. Damals war man von weniger als 5.000 Personenfahrten/24h ausgegangen.


    Danke für diese sehr interessante Information, die ich ehrlicherweise noch gar nicht kannte. Das ist ein Problem, das ernst genommen werden muss. Von wann stammt die Zahl genau? Bist du sicher, dass es 0,08 war? Nicht vlt. 0,8? 0,08 würde ja bedeuten, dass die Kosten etwa 13 Mal höher wären als der Nutzen. D.h., ein Nutzen wäre fast nicht vorhanden, was bei 5.000 Personenfahrten/Tag eigentlich auch nicht sein kann.


    Heute ist allerdings die Situation eine andere: Es wird eine RTW gebaut. D.h.:

    1. Die Trasse muss nicht bis Höchst Bf. gebaut werden, sondern nur bis Industriepark Süd. Der Rest ist dann schon da! Das sind nur noch 2,5 km statt 6,0 km. Und auf denen gibt es nur ein Sonderbauwerk, nämlich die Brücke über die B40. Die teure Einfädelung in den Bahnhof Höchst würde nicht anfallen. Die Kosten sinken also erheblich auf vermutlich deutlich weniger als die Hälfte.
    2. Via einmaligem Umstieg von der Linie 12 auf die RTW entstehen zahlreiche komfortable Verbindungen (zum Flughafen, nach Eschborn etc.) die es bei einer reinen Verlängerung der 12 ohne RTW nicht gäbe. Der Nutzen wird größer.

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    (Etwas frei nach Albert Einstein)

    Einmal editiert, zuletzt von multi ()

  • Mit dem Bus 62 kommt man in 18 Minuten von der Rheinlandstraße zum Terminal 1. Das dürfte mit der Verbindung Tram + RTW kaum zu schlagen sein. Ganz anders sieht es bei der Verbindung zum IPH aus. Da gibt es keine direkte Verbindung. Der Bus 68 fährt nur am Industriepark vorbei und hält dort nicht. Wer per ÖPNV zum Industriepark will, muss über Nied und Höchst fahren und sich dort mit dem MIV durch die Engstelle zwischen Zuckschwerdtstr und Bahnhof quetschen.

  • Hallo.


    Ein bisschen historische Ergänzung:

    Bis in die 90er Jahre fuhr die Linie 62 mit wenigen Leistungen am Tag vom Flughafen über die Rheinlandstraße hinaus durch den Kelsterbacher Weg (über die jetzt zurückgebaute Brücke) direkt nach Kelsterbach Treburer Straße. Diese Verbindung bestand auch noch, als in den 1980-er Jahren das Tor Süd der Hoechst AG bereits in Betrieb war.


    Zusätzlich kam 1991 die Linie 78 Rheinlandstraße - Kelsterbach Treburer Straße zum Einsatz, die endlich das Tor Süd bediente, aber weiterhin mit nur wenigen Verbindungen am Tag.


    Grüße ins Forum

    Helmut

    You'll Never Ride Alone.