ETCS-Fortschritt

  • ....der signalisierte Gleiswechselbetrieb hat sich wohl noch nicht überall herumgesprochen....

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
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  • dann gehen wir Mal davon aus, ja? Welchen Mehrwert hätte dann ein Fahrzeug, das ETCS benutzen kann, auf einer viergleisigen Strecke, deren alle vier Gleise PZB haben?

    Damit attestiert Du, der den ETCS-Ausbau verbal hoch hält, dass eben solcher eigentlich für den Binnenverkehr gar keine betrieblichen Vorteile hätte. Oder habe ich das falsch verstanden?

    Warum also kein ETCS - nach Deiner Meinung - aber dann bitte sehr konkret mit für den extrem belasteten Abschnitt Hanau - Gelnhausen.


    Grüße

    Umland-Bürger

  • Damit attestiert Du, der den ETCS-Ausbau verbal hoch hält, dass eben solcher eigentlich für den Binnenverkehr gar keine betrieblichen Vorteile hätte. Oder habe ich das falsch verstanden?

    Warum also kein ETCS - nach Deiner Meinung - aber dann bitte sehr konkret mit für den extrem belasteten Abschnitt Hanau - Gelnhausen.


    Grüße

    Umland-Bürger

    Was hat Hanau - Gelnhausen bzw. Kinzigtalbahn jetzt mit dem Ausbau der S6 zu tun?



    1978 zur Eröffnung des S-Bahntunnels bis zur Hauptwache wurde bereits vom für später geplanten 4-gleisigen Ausbau bis Friedberg gesprochen. Ebenso von der nordmainischen S-Bahn nach Hanau. Und für beide spätere Vorhaben wurden auch Vorkehrungen getroffen. Warum erzähle ich das? 1978 bis 2022 sind 44 Jahre. Und fertig sind diese Projekte noch lange nicht. Ich gebe das zu bedenken, wenn man heute brandneue Überlegungen zum Bahnausbau hier und dort liest.

    Ja, das ist leider richtig. Immerhin wird jetzt schon mal zwischen Frankfurt und Bad Vilbel gebaut. (Und wie fast Überall gab es auch Gegenwind aus der Bevölkerung. ). Können wir nur hoffen, daß neue Projekte schneller angegangen werden.

  • Aktuell bei jeden Umbau die Strecke mit ETCS auszurüsten ist weder wirtschaftlich noch sinnvoll. Wirtschaftlich, da die wenigsten Fahrzeuge, die auf der Strecke eingesetzt werden, mit ETCS OBU ausgestattet sind. Also neben ETCS noch eine Rückfallebene vorgehalten werden muss und zum anderen die vorhandenen ESTW noch nicht abgeschrieben sind.


    Daneben fehlen auch einfach Planungskapazitäten.


    Das Thema Fahrzeugausrüstung ist übrigens nicht trivial. So lange keine vernünftige Förderung existiert, so wie für S21, wird sich da kaum etwas bewegen. Da aktuell auch bei ECTS das Fahrzeug mit einer PZB-Anlage ausgerüstet sein muss, um im deutschen Netz eingesetzt werden zu können.

  • Was hat Hanau - Gelnhausen bzw. Kinzigtalbahn jetzt mit dem Ausbau der S6 zu tun?

    Hallo, wenn Du das so fragst - einiges.

    Zum Beispiel die in beide Fällen gleichen oder zumindest abschnittsweise ähnlichen Randbedingungen.


    Aber OK, wenn die Diskussion nicht gewünscht ist.


    Grüße

    Umland-Bürger

  • Aber OK, wenn die Diskussion nicht gewünscht ist.

    Es geht nicht darum, daß die Diskussion nicht gewünscht ist. Aber hier in diesem Thema geht es um die konkreten und aktuellen Ausbaumaßnahmen der Strecke zwischen Frankfurt und Bad Vilbel. Es ist das "Bautagebuch". Und da während der Baumaßnahme kein ETCS installiert wird, hat es halt hier in diesem Thema nix verloren (außer der Bemerkung, daß es nicht verbaut wird...).


    Dafür kannst Du, bzw. baeuchle hat es schon, ein anderes Thema aufmachen, in dem es um grundsätzliche Fragen zu ETCS gehen kann.

  • Eindeutig geht es hier um den Ausbau mit zwei zusätzlichen separaten Gleisen für die S 6, damiit diese nicht wie bislang im Mischverkehr mit dem übrigen Eisenbahnverkehr fahren muss. Die S-Bahn hat einen eindeutig definierten sehr begrenzten Aktionsbereich, der durch das erweiterte Rhein-Main-Gebiet definiert ist.


    Internationalen Verkehr hätten wir erst dann, wenn Frankfurt wieder ein eigener Territorialsttat als Freie Europäische Stadt wird :), die Unabhängige Republik Bockenheim ausgerufen wird ^^und sich die Wetterau zum unabhängigen Europäischen Freistaat erklärt :P.


    Ein System, das nach dem bisher Geschriebenen für den internationalen europäischen Verkehr ausgelegt ist, hat für den Ausbau des Regionalverkehrs keine Bedeutung. Und selbst ein begleitender Ausbau des Abschnitte FfM West - Bad Vilbel für den Fernverkehr hat wenig Nutzen, wenn der anschließende Abschnitt bis Friedberg erst einige Jahre später erfolgt und alles nördlich von Friedberg weiterhin fehlt. Wer weiß, was dann im Jahr 2040 Stand der Technik ist. :|

  • Ich versuche es erneut, die ECTS-Diskussion hierher zu locken.

    Damit attestiert Du, der den ETCS-Ausbau verbal hoch hält, dass eben solcher eigentlich für den Binnenverkehr gar keine betrieblichen Vorteile hätte. Oder habe ich das falsch verstanden?

    Warum also kein ETCS - nach Deiner Meinung - aber dann bitte sehr konkret mit für den extrem belasteten Abschnitt Hanau - Gelnhausen.https://frankfurter-nahverkehrsforum.de/forum/index.php?thread/22461-main-weser-bahn-bauthread-f-west-bis-bad-vilbel/&postID=388442#post388442

    Nein, das tue ich nicht, und du vermischst hier ein paar Dinge.


    Zunächst mal: ETCS kann die Kapazität steigern, aber nicht einfach nur dadurch, dass die vorhandene Technik 1:1 ersetzt wird. Ob das auch klappen kann, wenn die betreffenden Betriebsstellen außer ETCS auch noch eine Sicherung mit PZB aufweisen (müssen), weiß ich aber nicht. Nun sage ich nicht: „kein ETCS!“, sondern „ETCS-geführter Betrieb dieser Züge wird keinen nennenswerten Vorteil bringen“. Und natürlich muss es hier ETCS geben – LZB wird nun wahrlich nicht mehr verbaut, und ETCS wird hier benötigt, um Züge mit Geschwindigkeiten von > 160 km/h fahren lassen zu können. „Warum also kein ETCS sehr konkret für diesen Abschnitt“ ist also einfach nicht anwendbar.


    „Halte“ ich also „den ETCS-Ausbau“ nur „verbal“ – oder am Ende vielleicht gar nicht? – hoch? Keineswegs. Das System Eisenbahn würde in meinen Augen davon profitieren, wenn alle Züge ETCS-geführt fahren würden und alle Strecken dementsprechend ausgerüstet wären. Für die Strecke von Friedrichsdorf nach Friedberg würde das keinen direkten Vorteil bringen, aber in den Grenzregionen würden grenzüberschreitende (Nah-)Verkehre dadurch deutlich einfacher. (Wohlgemerkt: ich sage hier nicht: „grenzüberschreitende Verkehre würden dadurch keine Hürden mehr haben“; es wäre aber eine große Hürde weniger.)


    In meinen Augen würde es für das Gesamtsystem total hilfreich sein, gar keine ETCS-losen Fahrzeuge mehr zuzulassen und auf jeder Neubaustrecke ETCS zu installieren. Auch, wenn beides dann nicht örtlich zusammenpasst: irgendwo muss man wohl anfangen. Das macht halt dann alles teurer, und muss deswegen trotz des Hilfreichtums nicht auch sinnhaftig sein. Daher geht der Ausbaupfad eben entlang definierter Korridore. In jedem Fall wäre das eine regulatorische Aufgabe auf der Bundesebene.


    Dagegen habe ich auch nicht argumentiert, sondern dagegen, dass der RMV hier als total irrational dargestellt wird, weil er in einer Ausschreibung nur gefordert hat, dass die Züge auf der zu fahrenden Strecke fahren darf, und auch auf den direkten Umleiterstrecken, und weil er eben nicht gefordert hat, dass irgendeine andere Technik eingebaut werden soll, deren Benutzung auf der Strecke keinen Vorteil bringen würde. Die Annahme, dass alle vier Gleise zwischen Gelnhausen und Wolfgang PZB-Ausrüstung haben wird, bringt von sich aus die „Resilienz!“ mit sich, komplett ohne „puren Wahnsinn“, ohne „kontraproduktiven LST-Restriktionen“ und ohne einen „Irrweg“. (Alles hier Zitate hieraus.)

  • Ein System, das nach dem bisher Geschriebenen für den internationalen europäischen Verkehr ausgelegt ist, hat für den Ausbau des Regionalverkehrs keine Bedeutung.

    Das ist so falsch. Es ist nicht für den internationalen Verkehr ausgelegt, sondern auch für den nationalen. Das Problem einer Umrüstung liegt aber auch daran, daß wir in Deutschland schon seit vielen Jahrzehnten ein sehr gut funktionierendes Zugsicherungssystem - die PZB - haben und daher kein großer Umrüstungsdruck (bzw. genauer: Aufrüstungsdruck) besteht und wir letztlich viel Geld versenken, ohne einen wesentlichen Sicherheitszugewinn zu haben. Das sieht in anderen Ländern mit deutlich niederwertigeren (oder gar nicht vorhandenen) Zugsicherungssystemen anders aus. Also alles, was beispielsweise auf dem Krokodil basiert, hat keine "2000 Hz"-Funktion, sondern nur einen "1000er" (um das auf deutsche Logik umzubrechen). Mal von der CFL-Version mit den zwei Krokodilen hintereinander (Memor II-Funktion) abgesehen.


    Plus dazugerechnet natürlich auch die Netzgröße. Die "4 1/2 km Streckennetz", die es in Luxemburg gibt, sind halt schnell umgebaut.

  • Zunächst mal: ETCS kann die Kapazität steigern, aber nicht einfach nur dadurch, dass die vorhandene Technik 1:1 ersetzt wird. Ob das auch klappen kann, wenn die betreffenden Betriebsstellen außer ETCS auch noch eine Sicherung mit PZB aufweisen (müssen), weiß ich aber nicht. Nun sage ich nicht: „kein ETCS!“, sondern „ETCS-geführter Betrieb dieser Züge wird keinen nennenswerten Vorteil bringen“. Und natürlich muss es hier ETCS geben – LZB wird nun wahrlich nicht mehr verbaut, und ETCS wird hier benötigt, um Züge mit Geschwindigkeiten von > 160 km/h fahren lassen zu können. „Warum also kein ETCS sehr konkret für diesen Abschnitt“ ist also einfach nicht anwendbar.

    Es hängt natürlich davon ab, welche ETCS-Version Du verbauen willst. ETCS kann auch bei Vmax<=160 und keiner (virtuellen) Blockverdichtung die Kapazität erhöhen (das kann die LZB in dem Bereich aber auch, das nur nebenbei). Das betrifft im wesentlichen Güterzüge mit geringer Bremsleistung, die dadurch systembedingt vergleichsweise langsam fahren. Mit der in den höheren ETCS-Modi vorhandenen Streckenvorschau und der Möglichkeit, dadurch die Bremskurve anzupassen, kann so ggf. die Höchstgeschwindigkeit dieser Züge hochgesetzt werden.

  • Mit der in den höheren ETCS-Modi vorhandenen Streckenvorschau und der Möglichkeit, dadurch die Bremskurve anzupassen, kann so ggf. die Höchstgeschwindigkeit dieser Züge hochgesetzt werden.

    Danke für den Hinweis! Ob ETCS mit diesem Ziel auch hier installiert wird, weiß ich aber nicht – ich wollte ja vor allem schreiben: ETCS muss es hier wegen der vmax geben – und auch sonst wird das dem Regionalverkehr wahrscheinlich nicht helfen, weil der dann ja doch meistens etwas besser gebremst ist als ein Güterzug.

  • Eine herzliche Bitte an die Administratoren, zum Beispiel die hier bereits zuletzt gesichteten Ole oder auch 420 281-8 - ob ihr bitte den ETCS-Strang in den freundlicherweise von baeuchle bereits eröffneten eigenen ETCS-Thread verschieben und aus dem hiesigen wieder einen echten, trollfreien Bau-Thread machen könntet? Womöglich bin ich nicht der einzige, der euch dafür herzlich dankt. <3

  • ich habe die Beiträge nun hierhin verschoben, leider ist die Reihenfolge etwas durcheinander geraten.


    Eine Bitte, das vom Thema abschweifen hat immer zwei Gründe, einer der einen nicht zum Thema passenden Beitrag schriebt und der andere, der darauf reagiert. Mir fällt in letzter Zeit vermehrt auf, dass das Abweichen vom Thema dazu genutzt wird, doch darauf zu antworten und sich die Diskussion dann hochschaukelt. Ich bitte daher jeden selbst darauf zu achten, wie er darauf reagiert. Ganz ehrlich, was zum Thema gehört und was nicht ist manchmal nicht eindeutig zu erkennen und das dauernde darauf hinweisen macht die Sache nicht einfacher.

    Bitte achtet daher selbst mal darauf, das macht die Sache einfacher. Gerade wo die Wissenstände der User sehr unterschiedlich sind.


    P. S. Ja auch ich hatte einen Beitrag falsch zugeordnet, mir ist das aber erst danach bewusst geworden.

  • Plus dazugerechnet natürlich auch die Netzgröße. Die "4 1/2 km Streckennetz", die es in Luxemburg gibt, sind halt schnell umgebaut.

    Ich könnte mir vorstellen, dass gerade die Netzgröße hier in Deutschland zum Problem werden dürfte, das einen schnellen Ausbau verhindert.


    Beispiel: Kürzlich habe ich gesehen, dass in Darmstadt-Eberstadt mittlerweile auch Eurobalisen installiert sind. Ob diese bereits in Betrieb sind, entzieht sich meiner Kenntnis. Umgekehrt habe ich aber bislang noch von keinen Planungen etwas mitbekommen Darmstadt Hbf auf ESTW umzustellen - ich könnte mir vorstellen, dass erst im Zuge der Anbindung der NBS Frankfurt-Mannheim hier etwas passiert. Langen und Neu-Isenburg würden auch noch auf dem Weg bis Frankfurt liegen und haben ebenfalls noch Relaistechnik. (Ich kann mir kaum vorstellen, dass man diese Anlagen obwohl technisch machbar mit ETCS versorgt, das wäre nicht wirtschaftlich, wenn ein paar Jahre später ohnehin eine Erneuerung erfolgen müsste.) Und in Frankfurt selbst gibt es zwar ESTW, aber der ETCS-Ausbau ist bislang nicht erfolgt. Allein die Main-Neckar-Bahn dürfte daher noch auf Jahre nicht durchgängig mit ETCS befahrbar sein. Das ESTW für die Bergstraße ist aber auch schon etwa zehn Jahre alt.


    Wenn die anderen Strecken in Deutschland einen ähnlichen Flickenteppich beim Ausbaustandard haben, sind wir von Luxemburger oder Schweizer Verhältnissen noch sehr, sehr weit entfernt...

  • Zum Thema gibt es Antworten der Bundesregierung auf Kleine Anfragen der Linken und der Grünen vom letzten Sommer. Das scheinen die aktuellsten Informationen zum Thema zu sein. Die Anfrage der Grünen bezog sich primär auf den Stand der Umstellung auf elektronische Stellwerke.


    Digitale Schiene – Stand und Probleme beim European Rail Traffic Management System und der digitalen automatischen Kupplung

    hier die vorangegangene Anfrage der Linken.


    Digitale Schiene – aktueller Stand der Modernisierung der Leit- und Sicherungstechnik

    und die vorangegangene Anfrage der Grünen