Soziale Kosten des Autoverkehrs

  • In der ZEIT findet sich ein interessanter Artikel zu den sozialen Kosten des Autoverkehrs. Danach wird jedes Auto im Durchschnitt mit 5.000 € im Jahr von der Gesellschaft subventioniert. Was eindeutig eine verkehrspolitische Entscheidung ist. https://www.zeit.de/mobilitaet…rassenverkehr-auto-studie


    Das passt gut zu der an anderer Stelle geführten Diskussion um die jüngst angekündigten Preiserhöhungen beim RMV. Da wäre natürlich ein passender Ansatz, die gesellschaftliche Subvention des - noch dazu klimaschädlichen - Autofahrens abzubauen und diese Anteile dem ÖV zufließen zu lassen. :P

  • Ich glaube aber nicht, dass sich diese 5000€/Auto im ÖPNV abbauen ließen. Gesetzt den Fall, dass wirklich alle Autofahrer auf öffentliche Verkehrsangebot ausweichen würden, dann müsste die Kapazität dies hergeben. Hierzu würde ein großer Teil des Straßennetzes weiterhin betrieben werden und die Teile, die z.B. für Fernverkehr nicht mehr benötigt würden, durch entsprechende Infrastruktur Maßnahmen für den ÖPFV ausgebaut werden. Also bei Landverbrauch und Infrastrukturkosten würde ich hier eindeutliches Fragezeichen an Einsparungspotentiale sehen. In wieweit die Luftverschmutzung eingedämmt wird, wäre nur vergleichbar, wenn man die gleichen Antriebstechnologie verwendet. Ich könnte schlecht einen E-Bus mit einem Diesel-PKW vergleichen oder umgekehrt. Und um den dritten großen Posten zu nehmen "Bordsteinparken". Hier erschließt sich mir nicht, welche Kosten dies sind. Ich brauch meine Auto um von daheim (Garage auf eigenem Grundstück) in's Office (Tiefgarage im Gebäude) zu fahren. Bordsteinpakern also Fehlanzeige. Für Einkäufe kann das nicht gelten, denn ohne eigenes Auto, würden Liefertätigkeiten zunehmen, die dann auch irgendwo stehen müssen. Hier sehe ich also nur halb eine Ersparnis. Aber fair enough ... ab sofort absolutes Halteverbot außer Lieferungen auf allen Straßen ... erledigt das Problem von selbt ;)


    Der Artikel ist gut und wichtig, aber ich würden ihn nicht als Grundllage nehmen, Öffentlichen und Individual Verkehr zu vergleichen und die Kosten bei Wegfall des Individual-Verkehrs als Fördersumme einsetzen zu wollen, greift m.E. zu kurz.

  • Die Zahl 5000 Euro (pro Auto) lässt sich nur bewerten wenn man im Gegenzug auch die "Subventionen" für den

    ÖPV genannt bekommt. (wobei man da schon mal umrechnen müsste - aus 5000 pro Auto werden nämlich ~2900

    wenn man es pro Einwohner rechnet)


    Da ich den Artikel nicht angezeigt bekomme (zu restriktive Einstellungen im Browser & Einträge in der 'hosts')

    weiss ich nicht in wie weit die Stellen genannt werden die man als Subentionen ansieht.

    Strassen braucht man auch für Nahverkehrsbusse, Fahrräder, Fussgänger und müssen entsprechend gebaut

    werden. (für nen Bus in einem Umfang wie man es für PKW ebenso braucht, für Fahrrad / Fussgänger geht es auch

    sparsamer, wobei trotzdem es so sein muss, dass Feuerwehr/Rettungsdienst/Polizei anrücken kann)


    Da "Bordsteinparken" als Posten erwähnt wird: da wird man wohl den Grundstückswert als Basis für eine Kosten-

    rechnung heranziehen. (da kann man lustige Konstrukte machen indem man schaut was eine Wohnung an Miete

    kostet, wieviele Grundstück das Gebäude mit den Wohnungen belegt, die Mietkosten auf Grundstücksfläche um-

    rechnet und dann mit der Fläche die ein Auto belegt mit Dreisatz die theoretischen Mieteinnahmen als Anwohner-

    parkgebühren ansieht und so als Subention berechnet)

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  • Ich rezitiere mal die Faktoren, die erwähnt wurden:


    - Luftverschmutzung

    - Landverbrauch

    - Instandhaltung der Infrastruktur

    - Bordsteinparken

    - und unter anderem noch Kosten durch Lärm, Klimawandel und durch Einschränkungen für Radfahrende oder zu Fuß Gehende


    Bei Bordsteinparken ist das sicherlich eine theretische Option, dies genau so zu berechnen. Aber man fragt sich natürlich, was man dann mit den Bordsteinen anfängt? Toiletten-Häuschen, Kiosk, Tiny-Häuser?




  • Bei Bordsteinparken ist das sicherlich eine theretische Option, dies genau so zu berechnen. Aber man fragt sich natürlich, was man dann mit den Bordsteinen anfängt? Toiletten-Häuschen, Kiosk, Tiny-Häuser?

    Man würde Bordsteine einfach Bordsteine sein lassen, anstatt sie ständig sanieren zu müssen.

  • Im Artikel werden aber rund 1000€ pro Monat dafür eingerechnet ... und das würde ich jetzt mal in Frage stellen, dass so viele Bordsteine pro Auto und Monat repariert werden müssten. Da müsste man ja jede Menge fleißige Helferlein durch die Straßen ziehen sehen und reihenweise die Bordsteige zu reparieren. Aber anders gefragt ... sind nicht auch weiterhin Reparaturmaßnahmen fällig, denn schwere LKWs und Lieferwagen sind ja nicht Bestandteil der Analyse.

  • Ich denke, ein Gesichtspunkt bei einer Umlagerung von Subventionen könnte und sollte auch sein, dass vorhandene Straßenflächen effizienter genutzt statt endlos vermehrt zu werden.


    Die Leistungsfähigkeit einer Straßen-Spur beträgt bei bei reiner PKW-Nutzung etwa 1.500 - 2.000 Personen pro Stunde (PKW-Besertzung ca. 1,3). Bei Nutzung einer Straßenspur durch Busse im Halb-Minutentaktkommen wir schon auf etwa 2.000 - 4.000 s i t z e n d e Fahrgäste pro Stunde, also auf 33 - 100 % höhere Leistungsfähigkeit. Das könnte dann etwa weitere Autobahn-Ausbauten ersparen, die ja vor allem im Rhein-Main-Gebiet Wunsch der Autolobby sind, gesetzlich niedergelegt im Bundesverkehrswegeplan. Noch günstiger sieht es aus, wenn du eine Autospur für ein Stadtbahngleis verwendest.


    Und eigentlich sollte auch klar sein, dass ein moderner Diesel-Gelenkbus deutlich weniger Immissionen verursacht als 33 Autofahrer mit ebenfalls modernen konventionellen PKW.


    Zu den "Subventionen" zähle ich auch die immensen, größtenteils vom Autoverkehr verursachten Gesundheitskosten. Einige Quellen nennen bis zu 100.000 Tote jährlich in Deutschland aufgrund der verkehrsbedingten Luftverschmutzung. Also über den Daumen ähnlich der Corona-Pandemie. Hinzu kommen auch die Folgekosten durch Bewegungsmangel. Nicht nur, weil der Autofahrer "mit dem Panzer zum Melken" (mit dem SUV zum Brötchenholen) fährt statt eines Spazierganges von einer Viertelstunde. Sondern weil der Autoverkehr so unsägliche Bedingungen für alle anderen Verkehrsarten schafft, dass sie lieber gleich mit dem Auto fahren. Einschlägiges Beispiel sind die berühmten "Eltern-Taxis", weil die Eltern fürchten, dass die lieben Kleinen beim selbständigen Zu-Fuss-Gehen in die Schule unter die Auto-Räder kommen - vorzugsweise der anderen Eltern-Taxis.

  • Die Summe für "Bordsteinparken" erscheint mir auch relativ hoch gegriffen, enthält aber vermutlich nicht nur Schäden an Bordsteinen, sondern auch die diversen Nachteile, die das so mit sich bringt:

    So ist die Tatsache, dass ekzessiv am Straßenrand geparkt wird ja u.A. auch ein Hindernis für die anderweitige Nutzung des zugeparkten Raumes und verteuert u.A. Rad- und Schienenwege, die auf die "Notwendigkeit" von Parkstreifen Rücksicht nehmen müssen.


    Ich halte auch die Bewertung der Luftverschmutzung in Geld und Toten für sehr fragwürdig. Wir reden hier nicht von akuten Schäden durch akute Luftverschmutzung, sondern von einer irgendwie herumgerechneten Lebenszeitverkürzung und erhöhten Krankheitsrisiken. Hier gibt es viele Quellen, die sensationelle Zahlen zeigen, aber es gibt kein vergleichbares Paralleluniversum, mit dem man wirklich wissenschaftliche Untersuchungen anstellen könnte.

    Wenn ich das richtig überblicke, wird im Übrigen eine Studie zitiert, die ca. 1 Jahr Lebenszeitverlust durch Luftverschmutzung annimmt, dieses in Geld umrechnet, und dann annimmt, dass die Luftverschmutzung ausschließlich durch Privat-PKW-Verkehr entstünde.


    Fakt ist: Die Luftverschmutzung ist insbesondere in größeren Städten ein Problem, das es zu lösen gilt. Es stellt sich nur die Frage nach der Umsetzung - hier müsste ein Weg geschaffen werden, die gesellschaftlichen Kosten auf die Verursacher zu bewirken. Gelingt es uns, tatsächlich den Verkehr zu reduzieren, lösen wir das Luftverschmutzungsproblem des Verkehrs gleichzeitig mit allen anderen. Daher sollte das Ziel (Auto-)Verkehrsvermeidung sein.


    Wir werden das Auto aus dieser Welt nicht mehr verbannen können. Es ergibt daher nur Sinn, die realen Kosten auf den Fahrzeughalter zu übertragen, und zwar am besten so, dass sich eine Steuerungswirkung ergibt. Wenn wir den Autobesitz nicht verhindern können, können wir zumindest die gesellschaftlich schädlichen Nutzungsformen (große Autos, Fahren und Parken in dicht besiedelten Gebieten (die in der Regel über gute ÖPNV-Netze verfügen)) beschränken oder besteuern.


    Hierbei muss auch ein Weg gefunden werden, den Dienstwagenbetrieb zu regulieren. Die aktuelle Regelung macht es attraktiv, Dienstwagen häufig zu erneuern - und die hier abgestoßenen Fahrzeuge überschwemmen den Gebrauchtmarkt und drücken dort die Preise, so dass Fahrzeuge erschwinglich werden, die es meiner Meinung nach eigentlich nicht sein sollten. Unabhängig davon sind viele Dienstwagen auch kostenfrei uneingeschränkt privat nutzbar - und führen zu einer weiteren Verkehrsverlagerung in die falsche Richtung. Die Besteuerung des Dienstwagens als "geldwerter Vorteil" ist ein Witz, da sich der Arbeitnehmer die Verfügbarkeit des Dienstwagens in der Regel nicht aussuchen kann.

  • Im Artikel werden aber rund 1000€ pro Monat dafür eingerechnet ... und das würde ich jetzt mal in Frage stellen, dass so viele Bordsteine pro Auto und Monat repariert werden müssten.

    1050€ pro Jahr, nicht pro Monat.


    In der Studie steht zum "Bordsteinparken" in Abschnitt 3.1:

    Zitat

    Wherever possible, this study uses market prices to determine costs. For example, vehicle, fuel, road and parking facility costs are based on what consumers would typically pay for these goods.

    Die Kosten für das Bordsteinparken berechnen sie also wohl aus den Marktpreisen für einen Garagenstellplatz und nicht aus den Straßenrenovierungskosten, den Grundstückspreisen oder anderen "Kosten" oder "Verlusten", die der Allgemeinheit durch die Benutzung der Straße als Parkraum entstehen.


    "Curbside Parking" steht in der Studie, womit im Englischen jegliches Parken auf öffentlichen Straßen gemeint ist. Unter "Bordsteinparken" versteht man im Deutschen meist etwas anderes:

    60px-Zeichen_315-55_-_Parken_halb_auf_Gehwegen_in_Fahrtrichtung_rechts%2C_StVO_1992.svg.png

  • Dann macht es wiederum Sinn. Ich denke aber auch, wie es ja auch schon mehrheitlich geschrieben wurde, es wird am Ende des Tages mit über Reglementierungen gehen. Eine freiwillige Lösung wird nicht funktionieren. Und am Ende des Tages trifft es dann eher wieder die schlechter verdienenden Bevölkerungs-Schichten. Dank eines Wandels im Arbeitsmarkt könnte ich mir in meiner Branche in den Arbeitsvertrag reinverhandeln, was ich möchte. Wer sich von der Mindestlohngrenze verfolgt wird, ist in der Regel für seinen Arbeitgeber austauschbar und kann das nicht. Es kommt dazu, dass für viele in diesem Bereich der Unterhalt eines Autos auch nicht finanzierbar ist. Ein Auto ist schon ein wenig Luxus.


    Aber auch hier frage ich mich, ob es nicht sinnvoll ist, über den Ärmelkanal oder nach Asien zu schauen. Natürlich hat jedes System auch Nachteile und wir sehen gerne nur diese.

  • OWE...Milchmädchenlogik?

    Alleine auf 10 min Fahrtstrecke ein Busabstand von 0,5 min zu haben bedeutet, dass in beide

    Richtungen alleine 40 Busse unterwegs sind und diese 40 Busse brauchen jeweils einen Fahrer....

    (Ich weiss nicht wie du dir das immer bei deiner Rechnung vorstellst den IV komplett ducrh ÖPV

    zu ersetzen?)


    Nur so zu Bewegungsmangel....Kostenloser ÖPV führt auch dazu (siehe Änderung Modalsplit

    Templin während der paar Jahre - und wohl auch kostenlose Fahrradmitnahme [zB sieht man

    oft Galluswarte - F Hbf] - teilweise sogar die Quartierbusse - da fahren meistens welche mit die

    ohne diesen Bus zur nächsten Tramhaltestelle laufen würden [hat da schon jemand mal die

    Änderung des Modalsplit in dem Quartierdurch so ein Bus untersucht?!])

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  • Bordsteinparken ist doch sehr einfach zu bewerten: Wenn ein Straßenrandparkplatz bewirtschaftet wird, können da, selbst wenn man freundlicherweise von 22-06 Uhr die Zahlpflicht aussetzt, mit 2€/30 Minuten am Tag 64€ und im Monat über 1800€ eingenommen werden.

    Für Parkplätze im Freien kenne ich Mietpreise von 25-40€ im Monat, TG-Plätze 45 bis 120€ - macht auch von 300-1440€ im Jahr.


    Entsprechend ist das kostenlose Bordsteinparken mit 1000€ im Jahr pro PKW noch günstig angesetzt.


    Und was kann man aus den Parkplätzen machen? Mehr Grün, mehr Radwege, freie, nutzbare Kurzzeitparkplätze für Liefer- und Pflegedienste, damit die nicht mehr in Reihe 2 stehen müssen. Ich sehe immer die Quartiersgarage in Kombination mit tatsächlich nutzbaren Kurzzeitplätzen zum ein-/ausladen an der Wohnung und dann Auto wegbringen als sinnvollen Ansatz.


    barnyk: Wer an der Mindestlohngrenze arbeitet, wird, selbst mit demnächst 2000€ Brutto grundsätzlich versuchen, ohne eigenes Auto auszukommen, da dieser Kostenblock vor mindestens 100€ Fixkosten im Monat plus variable Kosten für Treibstoff deutlich das verfügbare Einkommen vermindert.

    2 Mal editiert, zuletzt von Xalinai2 ()

  • Bordsteinparken ist doch sehr einfach zu bewerten: Wenn ein Straßenrandparkplatz bewirtschaftet wird

    Oh oh. Böses Thema bei den Automobilisten. Das ist doch die heilige Kuh. Wenn ich ein Auto kaufe, habe ich gefälligst ein Anrecht auf einen kostenlosen Parkplatz überall auf der Welt. Etwas weniger überspitzt: Es reicht ja im Moment in Darmstadt gerade mal wieder als Aufregerthema die Umgestaltung die Dieburger Straße wo ein paar Parkplätze weggefallen sind, weil man den Radschutzstreifen (noch nicht mal Radweg) etwas besser ausgestaltet hat. Im Moment geistern da wieder die Schauermärchen von den armen Leuten durch die Presse, die jetzt wegen der weniger Parkplätze mal 50 Meter zu ihrem Arzt laufen müßten (aber im gleichen Atemzug wird nach wie vor die Lichtwiesenbahn in Frage gestellt, weil man den Studenten und Beschäftigten der TU Darmstadt ja problemlos 1000 Meter Fußweg zumutet...). Insofern ist das Auflisten von +/- Vergleichskosten für das Bereitstellen von kostenlosen Stellplätzen im öffentlichen Straßenraum und durch die öffentliche Hand mal sehr interessant.

  • Darkside: Es mag Milchmädchen-Rechnung sein, aber ist erst einmal theoretisch gedacht. Natürlich brauchst Du für einen 30-Sekunden-Takt 120 Busse und auch die entsprechenden Fahrer dazu. Bis wir praktisch in DE dazu bereit sind, ist aber auch denkbar, dass gerade auf solchen Strecken die Entwicklung des fahrerlosen Betriebs weiter forgeschritten ist. Denkbar etwa in der Weise, dass auf einer dazu hergerichteten Spur Busse und evtl. auch LKW automatisch fahren und die Fahrer die Fahrzeuge erst an den Ausfädelungsstellen übernehmen.


    Ersetzt Du die Busse durch Stadtbahnen, hast Du pro Fahrzeug wesentlich größere Passagier-Kapazitäten. Und gerade im Schienenverkehr ist auch die Automatisierung wesentlich weiter fortgeschritten.


    Die Frage des Bewegungsmangels: Wenn ich den ÖV für Kurzstrecken nutze, dann meist wegen widriger Wetterbedingungen. Wenn es Hunde und Katzen regnet, mag ich nicht 800 m zum Westbahnhof laufen, sondern laufe lieber nur 300 m zur U-Bahn und fahre dann eine Runde durch die Stadt. Der andere Grund für Kurzstreckennutzung des ÖV ist, wenn die Bedingung für Fuß oder Rad so unsäglich sind, dass ich dann lieber in die Bahn steige. Das könnte z.B. auch schon in Bornheim an der Wittelsbacherallee passieren, wenn die Querung der Saalburgallee das Passieren von 12 Fußgängerampeln erfordert. ;( Und Galluswarte - Hbf bietet nicht gerade tolle Bedingungen für Fuß und Rad. Gerade rund um den Hbf sind die Bedingungen für den nicht-motorisierten Verkehr ziemlich traurig. Und auch zu Fuß begeistert es mich wenig, mir schmale Bürgersteige mit zahlreichen Menschen teilen zu müssen, von denen viele die Corona-Schutzregeln wenig verinnerlicht haben.


    Im übrigen habe ich dank meines Job-Tickets schon gefühlt kostenlosen ÖV.

  • Dein erster Absatz klingt sehr nach Busfernverkehr wie es die Flixchefs sicherlich in ihren feuchten

    Träumen haben mit Haustürservice....(alternativ: nicht durchdachtes Konzept)

    Und Stadtbahn brauchen erst mal ne Schienentrasse - und die komplett unabhängig wenn diese

    automatisiert fahren soll.


    Ich bin schon mehrfach im Bereich zwischen F Hbf und Galluswarte zu Fuss unterwegs gewesen.

    Zum Laufen schon lange Distanz, aber mit einem Fahrrad witzlos. Ab hier kann man von der Mainzer

    weg und parallel abseits dieser laufen (und auch Fahrrad fahren): https://osm.org/go/0D0YLyAck--?m=

    Diese Kurzstreckenfahrradtransporte sieht man wetterunabhängig. (man sieht eh bei schelchter

    Wetterlage gesammt weniger Fahrraäder im ÖPV)

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  • Diese Kurzstreckenfahrradtransporte sieht man wetterunabhängig.

    Naja, der Frankfurter Hbf ist wegen Baustelle und Menschenmassen nicht so einfach per Rad anfahrbar, wenn man z.B. nach GroßGerau will. Da ist ein Einstieg in einer SbahnStation simpler und der Umstieg am Querbahnsteig auch

    Grüße ins Forum :saint:

  • Im Tunnel sind mir bisher nicht so sehr Kurzstreckenfahrradtransporte aufgefallen - und in der

    Poststrasse ist gar keine Baustelle.....

    Menschenmassen....kommt auf die Zeit an - die hat man aber je weiter man von der Gebäudemitte

    weg ist weniger [die Rolltreppe von der S-Bahn zur Haupthalle Ri Gleise 15- ist in der HVZ gut voll]

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  • Im Tunnel sind mir bisher nicht so sehr Kurzstreckenfahrradtransporte aufgefallen

    Das könnte nun darauf hindeuten, dass es nicht – wie du seit Jahren immer wieder implizierst – an der Faulheit der Nutzenden liegt, sondern es andere Gründe gibt.

  • Darkside: Fernbusse würde ich durchaus mit einbeziehen. Ich hatte aber vorrangig ein neues Regional-Express-Bus-System im Blick. Vor allem deshalb, weil die Erweiterung des Schienennetzes - und auch bestehender Strecken - bekannterweise 30 - 40 Jahre dauert, aber die Umnutzung einer Autobahn-Spur eher in einstelligen Jahren bemessene Zeiträume braucht, den ensprechenden politischen Willen vorausgesetzt. :D


    Um am Beispiel der jetzt wieder durchgängig befahrbaren A 66 zwischen Wiesbaden und Frankfurt zu bleiben:

    Express-Busse, die in verschiedenen Quellgebieten rund um Wiesbaden die Fahrgäste einsammeln (morgens) und in entsprechenden Zielgebieten die Fahrgäste wieder verteilen.


    Quellgebiete könnten z.B. sein:

    Rheingau West

    Rheingau Nord

    Wiesbaden West

    Wiesbaden Nord / Mitte


    Zielgebiete könnten sein:

    Eschborn

    Sossenheim / Rödelheim

    Bockenheim / Industriehof / City West

    Frankfurt Nord

    Frankfurt Mitte


    Damit hast Du 4 mal 5 = 20 Relationen, die jeweils alle10 Minuten bedient werden. Damit hast Du zwischen Wiesbaden und Eschborn dann durch Überlagerung 120 Fahrten in der Stunde. Da die Busse direkt zwischen Quelle und Ziel fahren, dürften sie für viele attraktiver sein als eine gebrochene Verbindung mit Regional- und S-Bahn bzw. RTW, zumal die Busse auch näher an Haus- wie an Bürotür halten können. Damit könte dann für den Pendler auch das Auto für den Weg vom Wohnort zur Bahn entbehrlich werden.