Um nichtdie Diskussion über eine Entgleisung der S-Bahn weiter zuzumüllen, würde ich gerne die Diskussion darüber, was die Bahn in ihre Verspätungsstatistik aufnimmt oder aufnehmen sollte, in einem eigenen Thread lenken – hier her.
(Für Kontext: Beiträge zu diesem Thema im Unfall-Thread: von sdni, heinz, mir selbst, heinz und sdni.)
Kurz zusammengefasst: die Bahn zählt verspätete Züge (mehr als 5:59 Minuten nach Plan) und gibt als Pünktlichkeitswert den Anteil von nicht-verspäteten Zügen an allen gefahrenen Zügen an. Ausgefallene Züge tauchen in dieser Rechnung weder im Zähler noch im Nenner auf. Als Begründung behauptet die Bahn, man könne einem ausgefallenen Zug ja keinen Verspätungswert zuordnen und somit nicht entscheiden, wie viel er „zu spät” ist, ignoriert dabei aber, dass dieses „wie viel“ eben auch bei gefahrenen, zu späten Zügen, nicht in die Statistik einfließt.
Hat auch David Kriesel in seinem Talk gar nicht erwähnt gehabt. Damit hat sich dann meine Antwort auf Punkt 1. erledigt
David Kriesel hatte in seinen Vortrag halt auch sehr wenig Bahnwissen reingesteckt. (Links zu unserer Diskussion von Januar 2020.)
Ich würde die Verspätungsminuten für ausfallende Züge aus Fahrgastsicht berechnen: Nämlich die Minuten bis zur nächsten möglichen Verbindung. Wenn eine Bahn nur alle 30 Minuten fährt, sind das bei einem Ausfall 30 Minuten - sofern die Folgebahn pünktlich fährt, sonst würde ich deren Verspätung noch dazu rechnen.
Wenn eine S5 nach Friedrichsdorf ausfällt, zählt dann die S5 15 Minuten später bis Bad Homburg nicht, obwohl für die allermeisten Fahrgäste die Verspätung 15 Minuten beträgt? (Bzw natürlich noch deutlich weniger, weil doch recht viele Fahrgäste bis Rödelheim ausgestiegen sein werden.) Will sagen: das kannst du nicht fair und konsistent definieren.