Frankfurt: In allen Bussen nun auch bargeldlose Zahlung

  • Okay, Kontoauszugdrucker waren für mich schon immer ein Fremdwort - als ich noch bei der Postbank war, gab es die noch nicht, und beide danach genutzten Banken hatten kein nennenswertes Filialnetz, wo man auf so etwas hätte Zugriff haben können, ohne, falls überhaupt möglich, eine Weltreise zu machen. (Bei meiner früheren Bank hätte ich immer von Oberrad nach Eschborn tingeln müssen, nur um Kontoauszüge zu holen. Äääääh - nein.


    Kreditkartenabrechnung prüfen geht bei mir recht einfach - ich habe mir einen "Belegspießer" gekauft, da kommen Kassenbons drauf, und schon sind sie in der richtigen Reihenfolge, um den KK-Auszug "abzuhaken". Und wegen "Kaufland-Werbung" mache ich mir keine Sorgen. Ich habe in den letzten zwei Jahren genau einmal einen anderen Lebensmittelladen betreten, als den, bei dem ich üblicherweise einkaufe. Und von denen erhalte ich (mit Zustimmung) sowieso Werbung (aka aktueller Prospekt) um zu schauen, was im Angebot ist. Also von daher...

    Und Dritte wissen ja nur wieviel Geld Du wo ausgegeben hast, aber deine Krankenkasse sieht ja nicht, ob Du für 100€ eine Portion Bio-Essen oder einen Monatsvorrat Junkfood gekauft hast. ^^


    Mir persönlich ist Bargeldhandling einfach zu umständlich. Extra Geld holen gehen, dann immer schauen, wie man es möglichst passend hat, das Wechselgeld wieder zähllen, über die Zeit häuft sich viel Kleingeld an... nee danke, lass ma.

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • Das mit der Übersichtlichkeit beim Bargeld gegenüber der Karte wird auch von entsprechenden Beratern vorgeschlagen. Es gibt genügend Fälle, bei denen die Betroffenen den Überblick verlieren.


    Das kann ich gut nachvollziehen.
    Im April/Mai habe ich irgendwie nicht den monatlichen Abstecher zum Automaten geschafft. Der kann übrigens die Noten nach meinen Wünschen ausgeben.
    Ich habe ehrlich gesagt nicht den genauen Überblick in dieser Zeit.


    Nur habe ich das große Privileg, dass es für mich keine große Rolle spielt.
    Es gibt aber viele Menschen, bei denen es eine große Rolle spielt bzw. spielen sollte.

  • In Chemnitz scheint es jedenfalls seit knapp einem Jahr zu funktionieren. Dort gibt's Guthabenkarten nur für Kinder.

    Jetzt habe ich mir die Mühe gemacht und nach den Bedingungen dieser Guthabenkarte geschaut.


    Diese Karte die man speziell für Kinder ab 7 anpreist, kostet laut Preisverzeichnis der ausgebenden Sparkasse Chemnitz 36 € im Jahr.


    Oder anders gesagt:

    Ein 7 Jahre altes Kind muss 36 € auf den Tisch legen, damit es im Bus einen Fahrschein bekommt.


    Ich spreche jetzt lieber nicht aus, was ich jetzt dabei empfinde…

  • Bei "Guthabenkarten für Kinder" hatte ich an eine Lösung der Verkehrsbetriebe gedacht, so was wie die Octopus-Karte. Aber klar, einfach eine Debit-Karte für Kinder ist natürlich weniger Implementierungsaufwand für die Verkehrsbetriebe.

  • Ein 7 Jahre altes Kind muss 36 € auf den Tisch legen, damit es im Bus einen Fahrschein bekommt.

    Oder ausformuliert: Die Eltern eines alleine fahrenden 7-jährigen Kindes müssen im Jahr 36€ auf den Tisch legen, damit das Kind alleine Einzelfahrscheine für je 1,50€ oder Tageskarten für je 2,80 kaufen kann.


    Wenn man diesen Unfug (Einzelfahrscheine) so haben will, als Eltern, dann kostet das Geld - 3€ im Monat.


    Fährt das Kind mit den Eltern, kaufen die einmal alle Tickets - erledigt, kein Bedarf für die Debit-Karte.

    Bleibt die Frage, ob das Kind regelmäßig fährt - Schülermonatskarte? Dann hätte sich das Thema mit dem Ticketkauf nachhaltig erledigt.


    Schülermonatskarten sind ohnehin eine sehr sinnvolle, weil gewohnheitsbildende Maßnahme. Wer sich schon als Schüler daran gewöhnt, dass man immer eine Karte für den heimischen ÖPNV hat, und einfach, ohne Nachzudenken, einsteigen kann, wird das wahrscheinlich auch als Erwachsener beibehalten wollen.


    Zu deinem Aufreger noch: Wie viele 7-Jährige fahren alleine mit der Straßenbahn durch die Stadt? Ich habe in Frankfurt in der 3. und 4. Klasse meine ersten Alleinfahrten (Hügelstraße/Eschenheimer Tor) unternommen, weil meine Mutter schon 1970 nicht eingesehen hat, mich für den Samstagsunterricht in die Stadt zu fahren. In der weiterführenden Schule hatte ich dann die Schülermonatskarte für's gesamte Stadtgebiet.

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  • Kinder dürfen im ÖPNV schon mit 6 alleine unterwegs sein. Ich würde meinen Grundschulkindern allerdings deutlich lieber Bargeld in die Hand drücken als eine Debitkarte —wenigstens geht ich davon aus, dass sich meine Meinung dazu in der Zeit, bis das Erstgeborene Kind wirklich ein Grundschulkind ist, also in den nächsten 16 Monaten, nicht ändern wird.

  • Ab der 2. Klasse bin ich mit dem Rad zur Schule gefahren. Im Winter hatten wir Monatskarten, aber im Frühjahr und Sommer bin ich bei schlechtem Wetter mit Einzelfahrkarten in die Schule. Elterntaxi gab es damals nicht.

  • Die entsprechende Definition gilt ja bis 14 Jahre, dann gilt man als Jugendlicher ist z.B. auch strafmündig.


    Auch ein 7-jähriges Kind kann Gelegenheitsfahrten mit dem ÖPNV unternehmen. Wohnt es weniger als 3 km von der Schule entfernt, gibt es keine Freifahrt-Berechtigung. Je nach Einkommenslage der Eltern und Bedingungen des Schulwegs wird es laufen oder mit dem Rad fahren, aber bei besonderen Bedingungen wie schlechtem Wetter auch gelegentlich mit Bus oder Bahn. Und dann braucht es einen Kinderfahrschein!


    Und gerade Eltern mit knapper Kasse werden dann den Fahrschein nur bei Bedarf kaufen.


    Ich selbst bin übrigens ab etwa 9 Jahre öfters alleine mit Bus und Bahn unterwegs gewesen, und spätestens ab 13 sehr regelmäßig. Das hat mir Selbständigkeit und Unabhängigkeit vom Auto der Eltern verschafft. Und damals begann deshalb meine Begeisterung für den ÖPNV. :)

  • Jetzt habe ich mir die Mühe gemacht und nach den Bedingungen dieser Guthabenkarte geschaut.
    Diese Karte die man speziell für Kinder ab 7 anpreist, kostet laut Preisverzeichnis der ausgebenden Sparkasse Chemnitz 36 € im Jahr.

    Okay, ich war tatsächlich davon ausgegangen, dass wenn man das so bewirbt, das Angebot auch kostenlos sein würde. Aber gut, was will man von der Spaßkasse auch erwarten.


    Was allerdings auch eine näherliegende Lösung wäre: Die Eltern des gelegentlich, aber nicht regelmäßig fahrenden Kindes (heißt: weniger als dschn. 10 mal pro Monat pro Jahr, ab da ist das Bildungsticket günstiger) gehen irgendwann mal zu einem Fahrkartenautomaten oder einer Verkaufsstelle und kaufen dort mit einem Zahlungsmittel ihrer Wahl einen Stapel Einzelfahrkarten, die das Kind dann halt nach Bedarf entwerten kann.

  • Zitat von Jonaes02

    gehen irgendwann mal zu einem Fahrkartenautomaten oder einer Verkaufsstelle und kaufen dort mit einem Zahlungsmittel ihrer Wahl einen Stapel Einzelfahrkarten, die das Kind dann halt nach Bedarf entwerten kann.

    Wenn das in Chemnitz geht, ist das eine mögliche Lösung. Beim RMV ist das z.B. - außer in Mainz und Wiesbaden - nicht möglich.

  • ^Das setzt wieder voraus, dass man Einzelfahrscheine vorab erwerben und bei Fahrtantritt entwerten kann. Das geht beispielsweise weder im RMV noch im VRS, obwohl der VRS immerhin noch 4er-Streifenkarten und Entwerter hat.


    Und in Chemnitz gibt es für Kinder nur Einzelfahrschein, Tageskarte und dann eben Wochen-/Monatskarten, keine Streifenkarten, die gibt es nur für Erwachsene.

  • Wenn das in Chemnitz geht, ist das eine mögliche Lösung. Beim RMV ist das z.B. - außer in Mainz und Wiesbaden - nicht möglich.

    Natürlich. Das geht im Chemnitz. In Frankfurt/RMV kann man ja auch noch mit Bargeld bezahlen, wenn ich ich die Diskussion richtig verfolgt habe.

    Und in Chemnitz gibt es für Kinder nur Einzelfahrschein, Tageskarte und dann eben Wochen-/Monatskarten, keine Streifenkarten, die gibt es nur für Erwachsene.

    Ich sehe ehrlich gesagt den Zusammenhang nicht: Das wäre ja genau so, wenn man sich die Einzalfahrkarten mit Bargeld beim Busfahrer kaufen könnte.


    Ansonsten habe ich nochmal bei der Sparkasse geschaut und empfehle dringend, die Prepaid-Karte nicht einfach so zu nehmen (wie sollte das überhaupt gehen?), sondern mit zugehörigem Konto, dann ist das alles bis 21 Jahre kostenlos. (und es gibt aktuell sogar noch eine JBL-Boombox dazu zur effektiven Beschallung der Mitreisenden!)

    Einmal editiert, zuletzt von Jonaes02 ()

  • Bargeld wird wohl immer als Back-up notwendig bleiben. zumindest bei uns. Nicht nur für die Fahrgäste. sondern auch für die Betriebe. 😗


    In Deutschland funktioniert Kartenzahlung seit einigen Wochen mit Störungen oder gar nicht alle. Nicht alle sind betroffen, REWE z.B. nicht. Aber bei der Deutschen Bahn könnte ich vor einiger Zeit auch nur mit Bargeld bezahlen. Ich glaube, es war an der Galluswarte. Gestern dasselbe bei der SNCF. Für meinen Seniorenpass - der dort anders heißt - ging auch nur Bargeld. Also Verkaufsstellen zweier großer europäischer Bahnen.

  • Es ging um meine EC-Karte. Und da sagten sie mir gleich, im Bahnhof und heute in einem Café, ich sollte bar bezahlen. Bin aber auch sicher als Ausländer erkennbar.


    Die Nicht-Akzeptanz ausländischer Karten wird aber gerade im ÖPNV und Bahnverkehr ein Back-up mit Bargeld erfordern, weil ja gerade in von Touristen besuchten Gegenden viele ausländische Gäste zu erwarten sind.

  • In Deutschland funktioniert Kartenzahlung seit einigen Wochen mit Störungen oder gar nicht alle. Nicht alle sind betroffen, REWE z.B. nicht.

    Die Störungen bei der Kartenzahlung in Deutschland lagen spezifisch an einem Fehler mit dem Kartenterminal Typ H5000 des US-Herstellers Verifone, das hierzulande recht weit verbreitet ist. Hatte nichts mit dem Prinzip Kartenzahlung zu tun.


  • Wenn man mehr schlecht als recht französisch redet ist man in Frankreich immer als Ausländer erkennbar :D :D :D


    Die Gründe für die Probleme mit der Kartenzahlung in Deutschland kann man hier u.a. nachlesen: Bericht


    Das hat aber nichts mit irgendwelchen Problemem in Frankreich zu tun (mit denen ich im Urlaub auch schon Spass hatte)


    (BTW: Sind nicht Zigaretten die Backupwährung?!)

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
    powered by US government

  • Es ging um meine EC-Karte. Und da sagten sie mir gleich, im Bahnhof und heute in einem Café, ich sollte bar bezahlen. Bin aber auch sicher als Ausländer erkennbar.


    Die Nicht-Akzeptanz ausländischer Karten wird aber gerade im ÖPNV und Bahnverkehr ein Back-up mit Bargeld erfordern, weil ja gerade in von Touristen besuchten Gegenden viele ausländische Gäste zu erwarten sind.

    Es ging also um EC-Karte. Und damit ist das ein "ziemlich deutsches Problem". Touristen, insbesondere solche, die nicht aus Deutschland kommen, haben tendenziell eher eine Kreditkarte. Ich als jemand, der (vor Corona und hoffentlich irgendwann wieder) viel gereist ist, habe beispielsweise gar keine "EC-Karte" mehr, weil meine Bank dafür extra Geld will, anders als für die Kreditkarte.Und die Anzahl derer, die "bei uns nur EC-Karte" sagen, wird ja auch immer kleiner. (Und wenn jemand Terminals von SumUp nutzt, und behauptet, Kreditkarten würden nicht genommen, Verweis auf SumUp-AGB. Kreditkarten ablehnen dürfen Händler, die SumUp nutzen, nämlich nicht. Außer natürlich, die Zahlung selbst wird abgelehnt, weil bspw. die Karte gesperrt ist. ;))


    Ich glaube, diese Kreditkarten-Abneigung bei Vergötterung der einer Nationalen Frickellösung, die lange Zeit nicht mal dem Kunden die Wahl ließ, ob sichere Zahlungsabwicklung mit PIN oder der offene Kontozugriff alias Elektronisches Lastschriftverfahren, also das mit Unterschrift auf dem Kassenzettel, genutzt wird, ist ein deutsches Phänomen. Meine Kreditkarte war schon lange bevor es allgemeiner Standard wurde auf "PIN bevorzugt" konfiguriert. (Bei Kreditkartenzahlungen legt die Karte die Priorisierung der Autehntifizierungsmöglichkeiten fest, bei Girocard der Händler oder Zahlungsdienstleister.)

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • Ich kann Dir genau sagen, warum wir in Deutschland keine Kreditkarten mögen. Die haben nämlich auch technische Probleme.

    Solange nur die Kreditkartendaten hinterlegt werden müssen - super. Kommt aber das Sicherungsverfahren dazu, funktioniert es bei mir nicht mehr. Entweder bin ich oder mein Browser zu langsam, oder wir beide. Und da ist es egal, ob ich PC oder Smartphone nutze.


    Ändern könnte es ähnlich gehen - deshalb dann die große Abneigung in DE gegen Kreditkarten.