Der RMV hat die ersten greifbaren Informationen zum 9-Euro-Ticket veröffentlicht. Auch beim NVV finden sich erste Informationen. Da das Gesetz aber immer noch nicht geschrieben ist, gibt es an einigen Stellen noch offene Fragen.
Inhaber von Abos, Job- oder Semestertickets sollen automatisch vom 9-Euro-Ticket profitieren. Je nach Abrechnungsmodus soll die Abbuchung in den drei Monaten reduziert werden oder sie bekommen eine Gutschrift. Das vorhandene Ticket gilt automatisch bundesweit. Details sollen noch bekannt gegeben werden.
Das erworbene 9-Euro-Ticket gilt vom Kauftag bis zum Monatsende (z.B. vom 12. bis zum 30. Juni). Es ist kein 30-Tage-Ticket. Wer also am 30. Juni und am 1. Juli fahren möchte, braucht 2 Tickets. Die Tickets sollen auch im Vorverkauf erhältlich sein.
Die verschiedenen Nahverkehrsverbände haben bisher auf Anfragen in den sozialen Medien, ob es in den 3 Monaten zu Angebotsausweitungen kommt, negativ geantwortet. Es ist also nicht mit Zusatzfahrten an Wochenenden oder mit längeren Zügen zu rechnen.
Ich rechne mit einem Erfolg ähnlich dem des Wochenendtickets von 1995. Das war mit 10 Mark für bis zu 5 Personen für ein ganzes Wochenende ähnlich attraktiv und führte zu überfüllten Zügen, in denen es nicht mal mehr freie Stehplätze gab. Es war an den Haltestellen nicht immer einfach, die Türen der alten Silberlinge aufzubekommen, da Personen oder Koffer auf den roten Stufenabdeckungen saßen. Schaffner konnten keine Fahrscheine kontrollieren, da zwischen den Passagieren kein Durchkommen war. Beim 9-Euro-Ticket wird sich der Andrang etwas besser über die Wochentage verteilen, aber Samstag und Sonntag werden sicherlich beliebte Reisetage sein, die dann auf einen ausgedünnten Wochenendtakt fallen.