9-Euro Ticket

  • Hallo.


    Ich hatte das kleine Problem, dass mich ein Busfahrer im LDK nicht mitnehmen wollte, weil das Ticket ungültig sei.

    Ursache war, dass das Abo-Jahresticket nicht auszulesen war, sondern nur geprüft wird, ob gültig oder ungültig. So war das Ticket natürlich ungültig.

    Ich kaufte das minimalst mögliche Einzelticket nach Wetzlar, und fuhr von dort problemlos nach Frankfurt zurück.


    Mittlerweile habe ich ein Schreiben der VGF, dass das Ticket unbegrenzt gültig sei, und eine Kopie der Auslesedaten. Auch die NFC-Schnittstelle wurde aktiviert, so dass das Auslesen auch direkt vom Smartphone funktioniert.


    Den Preis für das verkaufte Einzelticket spende ich dem Busunternehmen aus Schöffengrund.


    Grüße ins Forum

    Helmut

    You'll Never Ride Alone.

  • Volle Züge ... 9€ Ticket schuld? Oder einfach nur das gnadenlose unterschätzen, dass bei einer Großveranstaltung im Stadion und Wäldchestag einfach auf einer S-Bahn Linie die Vollzüge an einem Samstag nicht ausreichen. Als Laie fragt man sich dann natürlich schon, ob es so schwer wäre das vorher zu sehen und nicht lieber gleich die S8/S9 als Langzüge fahren zu lassen.

  • Ähnlich wohl auch das Baustellen-Management Ende Mai im Großraum Stuttgart - also noch vor dem Start des 9-Euro-Tickets. Just zum Katholikentag in Stuttgart wurde für eine Bauphase von "Stuttgart21" der Zugverkehr zwischen Stuttgart und Ulm gesperrt.


    Auch wenn es direkt nichts mit dem 9-Euro-Ticket zu tun hat, zeigt dieses Beispiel doch Mängel in der Abstimmung und fehlende Flexibilität in Bezug auf Großereignisse. Das 9-Euro-Ticket ist gewissermaßen als 3-monatiges Großereignis zu sehen, das ja auch lange genug bekannt war, schon durch die politische Diskussion im Vorfeld.


    Natürlich bestehen auch grundsätzliche Engpässe bei Personal und Fahrzeugen, die sich nicht so eben in 3 Wochen beheben lassen. Mindestens würde mir aber wünschen, dass auf zu erwartenden Engpässen - wie der berühmten Sylt-Strecke - alles auf die Schiene geschickt wird, was geht. Und auch ordnendes Sicherheits-Personal auf die Bahnhöfe gesetzt wird, wo viel Andrang zu erwarten ist. Notfalls auch Bundespolizei und private Dienste. Geht ja bei Fußball auch. Hamburg (Bild bei Facebook) und Hannover (Bericht einer Freundin) sind solche Bahnhöfe, wo eindeutig Probleme bestanden.


    Für viele Fahrgäste besteht durchaus Flexibilität hisichtlich Zeit und Route. Der Hamburger Pfingstausflug muss nicht nach Sylt gehen, es gehen etwa auch die Schleswig-Holsteinischen Seen, notfalls auch mit der AKN via Neumünster und Kiel. Aber einige Flaschenhälse sind absehbar wie große Haupt- und Umsteigebahnhöfe. Und manche, wie Pendler, sind auch auf bestimmte Verbindungen angewiesen. Wie etwa diejenigen, die auf Sylt arbeiten und vom nordfriesischen Festland pendeln.

  • Ähnlich wohl auch das Baustellen-Management Ende Mai im Großraum Stuttgart - also noch vor dem Start des 9-Euro-Tickets. Just zum Katholikentag in Stuttgart wurde für eine Bauphase von "Stuttgart21" der Zugverkehr zwischen Stuttgart und Ulm gesperrt.

    Szreckensperrungen / Baumaßnahmen werden viele Jahre im voraus geplant. Hingegen stand bei Großveranstaltungen zu Jahresanfang teilweise noch gar fest, ob sie überhaupt stattfinden

  • Auch wenn es direkt nichts mit dem 9-Euro-Ticket zu tun hat, zeigt dieses Beispiel doch Mängel in der Abstimmung und fehlende Flexibilität in Bezug auf Großereignisse. Das 9-Euro-Ticket ist gewissermaßen als 3-monatiges Großereignis zu sehen, das ja auch lange genug bekannt war, schon durch die politische Diskussion im Vorfeld.


    Natürlich bestehen auch grundsätzliche Engpässe bei Personal und Fahrzeugen, die sich nicht so eben in 3 Wochen beheben lassen. Mindestens würde mir aber wünschen, dass auf zu erwartenden Engpässen - wie der berühmten Sylt-Strecke - alles auf die Schiene geschickt wird, was geht.

    Genau das ist leider eins der großen Probleme, die sich aber alleine vom Personal nicht einfach so lösen lassen. Also nicht ohne bezahltes Personal in Reserve zu haben und bezahlte Busse/Bahnen in den bezahlten Betriebshöfen zu haben...


    Insgesamt braucht der ÖPNV eine gewisse Flexibilität, denn das ist ja der Hauptvorteil des MIV. Je unflexibler der ÖPNV ist, sei es bei Takten und bei Kapazitäten, desto schwerer ist es, eine gute Konkurrenz zum Auto zu sein.

  • Insgesamt braucht der ÖPNV eine gewisse Flexibilität, denn das ist ja der Hauptvorteil des MIV. Je unflexibler der ÖPNV ist, sei es bei Takten und bei Kapazitäten, desto schwerer ist es, eine gute Konkurrenz zum Auto zu sein.

    Naja, beim MIV ist auch nicht alles Gold, was glänzt. Staus im Pfingstreiseverkehr gab es auch auf den Autobahnen.


    Also nicht ohne bezahltes Personal in Reserve zu haben und bezahlte Busse/Bahnen in den bezahlten Betriebshöfen zu haben...

    Stellt man sich große Reserven ins Depot, dann stellt sich die Frage: Warum lässt man das Material nicht auch fahren, wenn es schon mal da ist?

  • Stellt man sich große Reserven ins Depot, dann stellt sich die Frage: Warum lässt man das Material nicht auch fahren, wenn es schon mal da ist?

    Weil man eine gewisse Redundanz braucht um einen stabilen Fahrplan zu garantieren.


    Man könnte zwar das Angebot auf das Maximale ausreizen aber dann unter Inkaufnahme von häufigen Ausfällen.

  • Weil man eine gewisse Redundanz braucht um einen stabilen Fahrplan zu garantieren.

    Ich hatte LicherFan so verstanden, dass er über die Redundanzen hinaus noch Kapazitäten haben möchte, um plötzliche Großereignisse auch ohne große Vorbereitung bedienen zu können.


    Dass man eine gewisse Redundanz braucht, um Ersatz bei Fahrzeugdefekten, Wartungszyklen, etc zu haben, sehe ich genau so. Und ich meine damit nicht O-Wagen aus dem Museum.

  • Das sehe ich ähnlich wie JeLuf und LicherFan. Für lange planbare Ereigisse wie den früher von mir erwähnten Katholikentag sehe ich einen vorherigen Abstimmungsbedarf und werde dazu einen eigenen Thread aufmachen.


    "Plötzliche Großereignisse" können aber auch jeder Zeit sehr schnell auftreten. Das waren z.B. die Flüchtlingswellen 2015 und 2022 - auf die nach meinem Eindruck gerade die Bahn sehr gut reagiert hat. Es gibt aber auch Großereignisse, wo auf Grund von Katastrophen wie Hochwasser oder massiven Betriebsstörungen viele Menschen ebenfalls mit der Bahn an andere Orte gebracht werden müssen oder auf andere Strecken verteilt werden müssen.Und dann gibt es natürlich auch die erfreulichen "plötzlichen Großereignisse" wie den Europapokal der Frankfurter Eintracht - der auch nicht auf Monate oder Jahre hinaus vorhergesehen und geplant werden konnte. :D

  • Naja, beim MIV ist auch nicht alles Gold, was glänzt. Staus im Pfingstreiseverkehr gab es auch auf den Autobahnen.


    Stellt man sich große Reserven ins Depot, dann stellt sich die Frage: Warum lässt man das Material nicht auch fahren, wenn es schon mal da ist?

    Wenn beim MIV aber die A5 bei Friedberg einen Stau hat, dann kann ich aber entscheiden über die A45 zu fahren, durch die Wetterau, die B3 oder im Taunus mein Glück versuchen. Oder einfach ne halbe Stunde früher los fahren. Wenn der Zug aber nur alle Stunde fährt, dann kann ich nicht einfach ne halbe Stunde vorher entscheiden, dass ich jetzt fahre, um pünktlich bei der Arbeit zu sein.

    Und wenn ich mit dem Zug fahre, sieht man aktuell ja am Reisewochenende, wenn die Züge voll sind, sind sie voll. Dann hab ich erst wieder ne Chance in ner Stunde mit dem nächsten Zug zu fahren. Wenn ne Autobahn zu voll ist, dann komm ich vielleicht 10 Minuten später als gedacht.


    Und wenn man nicht streng mit Navi fährt und die geplante Ankunftszeit sieht, dann merk ich nicht ob ich 35 oder 42 Minuten von Gießen nach Frankfurt brauche. Wenn der Zug aber 7 Minuten Verspätung hat, dann merkt man das dank des klaren Fahrplans deutlich. Fällt dann auch wieder weniger auf, wenn auf ner Linie eh alle 5 Minuten ein Zug kommt. Also wenn ich vom Hauptbahnhof zur Hauptwache will, guck ich nicht auf den Fahrplan, sondern geh einfach auf den Bahnsteig. Da bin ich dann auch im ÖPNV mal flexibel.


    Ja, der Punkt mit den Reserven ist natürlich klar. Du musst in einer idealen Welt flexible Reserven haben zusätzlich zu einem guten Takt. Also im Busverkehr wäre es in der HVZ ideal mehrere Busse mit Fahrern an Knotenpunkten stehen zu haben, die dann bei Bedarf auf Strecken überlastete Fahrzeuge verstärken.

  • Wenn ne Autobahn zu voll ist, dann komm ich vielleicht 10 Minuten später als gedacht.

    …oder halt ne Stunde, weil der Stau wirklich lang ist.


    (Und wenn du jetzt merkst, dass die A5 vollgesperrt ist, kannst du auch nicht in minus dreißig Minuten abfahren.)

  • gibt es irgendjemanden, der den ÖPNV flexibler findet als den MIV?

    Wahrscheinlich gibt es keine Person, die den ÖPNV generell flexibler findet als den MIV, nein. Allerdings, wenn du so direkt und in einer Antwort an mich fragst: für mich persönlich ist die Benutzung des ÖPNV deutlich flexibler als die Benutzung des MIV, denn für das eine habe ich ein Ticket und ein ausreichend dichtes Angebot, für das andere muss ich immer in die App des Carsharing-Anbieters gucken, ob ein Auto in der Umgebung frei ist und mir vorher überlegen, wie lange ich wohl brauchen werde.


    Und seit ein paar Tagen habe ich nicht nur ein Ticket für den ÖPFV, dass ich in meiner Heimatstadt und allen gewöhnlichen Zielpunkten auch im ÖPNV nutzen kann, sondern eben auch eines, mit dem ich spontan zum Beispiel in eines der benachbarten Käffer fahren kann, um ein neues Fahrrad für mein Kind zu kaufen. (Letzteres bietet natürlich noch viel mehr Flexibilität für mich und meine Familie als ÖPNV und MIV zusammen.)


    Und damit war der Bogen wieder zum 9-Euro-Ticket gespannt; dieses erhöht die Flexibilität, die die Benutzung des ÖPNV für mich bietet.

  • Ich hatte von Samstag bis heute eine Tour nach Hamburg gemacht, aber mit DB FV versteht sich. Dabei erlebt man natürlich auch, was das 9 Euro-Ticket so mit sich bringt.

    Hinfahrt war via Köln - Bremen (eigentlich wollte ich den IC via Siegen mal bis Münster ausprobieren, nur der fiel aus). Zwischen Mainz und der Baustelle südlich von Bonn wurde mit einteiligen Desiro ML gefahren, was für das Fahrgastaufkommenden völlig unterdimensioniert war. Auf der anderen Rheinseite die VIAS-RB 10 in Doppel, aber nördlich von Koblenz nur Einzelfahrzeuge auf der rechten Rheinseite (RE und RB). Dazu kam noch eine Oberleitungsstörung, der Verkehr kam völlig zum Erliegen. Wer kein FV-Ticket hatte, durfte sich auf einen langen Tag einstellen. Bin in Köln dann umgestiegen. Der ganze HBF glich einer reinen Völkerwanderung. Es waren aber ehr Gruppen von Jugendlichen (teilweise schon vormittags mit ordentlich Alk), Großfamilien mit komplettem Anhang und zig Koffern, Seniorentrupps. Obwohl es im Vorhinein schon angekündigt wurde, dass Fahrräder nicht mitgenommen werden sollten, sah man doch oft Fahrräder (oft auch mit großem Kinderanhänger) bei den Wartenden. In Düsseldorf dann auf dem gegenüberliegenden Bahnsteig eine Menschentraube, die zum RE 1 nach Aachen wollte. Und der kam auch schon bis unters Dach gefüllt im Stile eines Viehtransporters in den Bahnhof rein.

    In Bremen hatte ich noch eine Pause, dort war aber erstaunlicherweise der Andrang zu den Zügen nicht ganz so heftig wie im Ruhrpott und Köln.


    In Hamburg die Busse waren im Gegensatz zu früheren Besuchen auch nicht wesentlich stärker frequentiert. Dafür aber gab es beim Metronom und Hanse-Express so gut wie immer zahlreiche Fahrgäste, die das Nachsehen hatten. Beim Hanse-Express gab es auch Bahnsteigsperren. Bin gestern dann noch in Puttgarden gewesen, der Strandexpress (218 mit 4 Dostos) war bis Timmendorfer Strand gut belegt, aber nicht zu 100 %. Danach wurde es schlagartig leer. Auf dem Rückweg sah es ähnlich aus. Was aber die anderen Strecken ab Lübeck anbetrifft, hatte man bei den eingesetzten Lints (nach Kiel sah ich sogar ein Einzelfahrzeug) wohl deutlich zu wenig Kapazität.


    Heute hatte ich auf der Rückfahrt in Kassel Aufenthalt. Der RE aus Erfurt kam mit Einzel-642 und +30 rein, am Bahnsteig warteten geschätzte 500 Fahrgäste (viele mit Fahrrädern) und nahezu alle mit Koffern. Habe dann nicht mehr gesehen, wieviele überhaupt mitkamen. Es dürfte aber nur eine geringe Anzahl gewesen sein. Fahrgastlotsen bzw DB Sicherheit aber Fehlanzeige.

    In Würzburg musste ich nochmal umsteigen. Der RE nach Aschaffenburg - Frankfurt traf bereits völlig überfüllt aus Bamberg ein. Es kam auch niemand mehr rein, weit über 100 Reisende hatten Pech. Hier war DB Sicherheit gleich mit einer ganzen Mannschaft im Einsatz. Man muss dazu sagen, dass beim Main-Spessart-Express heute viele Leistungen (teilweise auch 2 nacheinander) Totalausfall wegen "Repa am Fahrzeug" hatten. In Aschaffenburg standen bei meiner Ankunft gleich ein halbes Dutzend Busse bekannter SEV-Spezis aus Frankfurt (TTT, Eyra usw) mit Reisebussen ...... In Würzburg war die halbe Flotte vom Main-Spessart-Express auf dem ganzen Bahnhofsumfeld verteilt abgestellt. Ob Defekt (vermute ich, da man bereits am Do schon einen Einzel-425 im Einsatz hatte) oder nicht, kann ich nicht sagen. Aber angesichts der zu erwartenden Reisenden hätte man hier sicher mehr Kapazität schaffen können. Die Bahnsteige sind durchweg für Doppel-445 (also 8 Wagen) ausgelegt. Nur die BEG hat für Bayern so gut wie keine Mehrleistungen bestellt, einzig München-Mühldorf (so war es bei DSO zu sehen) wurde mit 6 anstelle 5 Dostos gefahren. Da hat man aber auch die Reserven am WE.


    Ein Fazit bleibt: Das 9 Euro-Ticket ist meiner Meinung nach der klare Beweis, dass die Bundesregierung hier schlichtweg etwas ins Leben gerufen hat, was mit Realität nichts zutun hat. Mit dem heutigen Nahverkehr gibt es keine Reserven mehr. Zusammengekürzte Bahnsteige, für jede Linie ein anderer Betreiber mit anderen Fahrzeugen. Da kann man eben nicht schnell mal Fahrzeuge von einer anderen Linie umsetzen (früher war das kein großes Problem). Für die lokalen Bus-, Strassenbahn und U-Bahnen mag das Angebot noch aufgehen, sobald aber überregionaler Verkehr - dann kolabriert zwangsläufig das ganze System.


    Was man noch dazu sagen muss: Maskenpflicht wurde von den meisten nicht eingehalten, was auch beim entsprechenden Publikum nicht wirklich verwundert. Nach Fehmarn gestern war eine Gruppe von Ukrainerinnen bis Lübeck mit im Zug, durchweg ohne Maske und relativ laut am telefonieren. Aufforderungen von anderen Fahrgästen zur Maskenpflicht wurden scheinbar gar nicht wahrgenommen. Da war aber noch genug Platz, um sich wegzusetzen. Kontrolliert wurde während der ganzen Fahrt nicht.

    Bei den Zuständen mit 200 % Auslastung der Züge hilft auch die Maskenpflicht nicht mehr viel. Da muss man ehr aufpassen, dass die Fahrgäste nicht kolabrieren, wenn es dann mal 30 Grad und mehr Aussentemperatur hat.

  • gibt es irgendjemanden, der den ÖPNV flexibler findet als den MIV?

    Hehe, die Frage kann man schön uminterpretieren.


    Das (private) Auto ist maximal unflexibel. Es hat immer gleich viel PS, gleich viel Sitzplätze, gleich großen Kofferraum. Egal ob man alleine oder mit der Familie, mit Gepäck oder leer, innerort oder auf reisen unterwegs ist. Mit den Öffentlichen kann ich in der Stadt den Bus mit 50km/h nehmen, wenn ich einen Ort weiter muss nehme ich die 80km/h Regionalbahn und wenn ich fernreisen muss nehme ich den 300km/h ICE. Wahlweise 1. Klasse wenn ich mehr Komfort möchte, setze mich spontan ins Boardbistro wenn ich Hunger habe. Und ich muss nicht nach einem Spaziergang zurück zum Auto, ich springe in den Bus wo ich will. Mit ÖPNV kann ich ganz flexibel entscheiden doch ein Glässchen mitzutrinken. Und wenn ich Lust habe steige ich nicht zuhause vorm Haus aus, sondern eine Station vorher und genieße auf den letzten Metern die frische Luft. Und wenn ich mal einen Kofferraum brauche, dann leihe ich mir dafür ein Auto, das den benötigten Raum hat. Ganz flexibel, je nachdem ob ich Reisetaschen oder Möbel transportieren will das entsprechende Auto.


    Um noch etwas zum 9€ Ticket zu sagen: vielleicht bewegt es ja tatsächlich die Politik dazu, irgendeine Form des günstigen bundesweiten Tickets einzuführen. Die Forderungen machen Hoffnung.

    2 Mal editiert, zuletzt von heinz ()

  • Hehe, die Frage kann man schön uminterpretieren.


    Das (private) Auto ist maximal unflexibel. Es hat immer gleich viel PS, gleich viel Sitzplätze, gleich großen Kofferraum.


    Um noch etwas zum 9€ Ticket zu sagen: vielleicht bewegt es ja tatsächlich die Politik dazu, irgendeine Form des günstigen bundesweiten Tickets einzuführen. Die Forderungen machen Hoffnung.

    Deshalb fahren "die Leute" ja auch fette SUVs um auf alle Eventualitäten eingestellt zu sein und ärgern sich trotzdem lieber über zu wenig Parkplätze als den Bus zu nehmen ||


    Das wäre eine sehr gute Entwicklung. Im Endeffekt wäre ne BahnCard 100 die quasi alle Nahverkehrsangebote umfasst ne Idee. Oder aber ein 9 Euro-Ticket zu einem passenden Preis (3€ am Tag = 90€-Ticket pro Monat wäre ein Gedanke), was dann im Idealfall auch die selbe Wirkung hat wie ne Bahncard 25.


    Wenn alle so denken würden wie du baeuchle, dann wäre Paris kein Problem... Aber nur um der Diskussion die Korinthe oben drauf zu setzen, in Deutschland gibt es pro Haushalt ungefähr 1,13 Autos. Sprich, du hast das Problem der Verfügbarkeit im Durchschnitt viel weniger als du. Also nur das zur generellen Flexibilität der Systeme. Und ich glaube ich muss mich dahingehend korrigieren, es wird sicher in den Großstädten Leute geben, die so wenig mit Landleben oder Kleinstadtleben zu tun haben, dass sie den Struggle von schlechten Takten im Zweifel nicht mal gehört haben. Die könnten es auch generell flexibler finden.

    Und noch was zum 9 Euro-Ticket: Ich würde gerne mal in ein paar Wochen eine repräsentative Umfrage bei allen beteiligten Verkehrsunternehmen hören, wie die Auswirkung des Tickets bei ihnen waren. Habe gerade mal geguckt ob ich was zur heag finde, da ist bei google nur der Echo-Teaser zu lesen, dass Züge vor dem Wochenende nicht voller waren und "Auch das örtliche Verkehrsunternehmen Heag-Mobilo...". Nehme an, dass da zu lesen ist, dass es keine auffällig negativen Auswirkungen gab.

  • Ein Fazit bleibt: Das 9 Euro-Ticket ist meiner Meinung nach der klare Beweis, dass die Bundesregierung hier schlichtweg etwas ins Leben gerufen hat, was mit Realität nichts zutun hat. Mit dem heutigen Nahverkehr gibt es keine Reserven mehr. Zusammengekürzte Bahnsteige, für jede Linie ein anderer Betreiber mit anderen Fahrzeugen. Da kann man eben nicht schnell mal Fahrzeuge von einer anderen Linie umsetzen (früher war das kein großes Problem).

    Natürlich. Früher war eh immer alles besser. Deshalb hatte man damals 1995 mit der Einführung des Schönen-Wochenende-Tickets für damals 15 DM gar keine Probleme gehabt ;-)

    Es gab noch längere Bahnsteige, Betreiber war meist immer die DB mit entweder n-Wagen-Zügen oder BR 628. Trotzdem hatte man damals praktisch die identischen Probleme wie heute auch.

  • Zitat von Chris26

    Trotzdem hatte man damals praktisch die identischen Probleme wie heute auch.

    Ich habe das Schönes-Wochenende damals häufig genutzt, auch für Fernreisen. Die Züge waren zwar mitunter voller, aber die jetzt beschriebenen Probleme habe ich nie erlebt. Keine an Bilder von überfüllten Zügen, bei denen massenhaft Fahrgäste zurückbleiben mussten, das Fahrrad hätte auch immer mit gekonnt und wurde auch manchmal mitgenommen, und alles ging vergleichsweise gelassen und friedlich ab.


    Vermutlich gibt es dafür zwei Gründe: Das SWT war eine dauerhafte Aktion über mehrere Jahre. Da gab es keinen Druck "wenn man jetzt nicht fährt, ist das Angebot vorbei". Und der andere Grund war, dass Mehdorn erst am Anfang seines Tuns war und es weitgehend noch nicht geschafft hatte, die Bahn kaputt zu sparen. Und da die Ausschreiberitis auch noch nicht losgegangen war, war es auch relativ egal, Fahrzeuge von einer Strecke auf die andere zu verschieben.

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    Es wird hier niemanden überraschen: Während es unter der Woche keine größeren Probleme mit dem 9€-Ticket gab, hat der Ansturm zum Feiertagswochenende die Kapazitäten gesprengt.

    Ich glaube, wenn am Wochenende eben auch der Nahverkehr nach Sonn- und Feiertagsfahrplan gefahren wird, dann ist es schon logisch, dass das nicht klappen kann. Gerade in RheinMain waren die S-Bahnen auch wie an normalen Sonntagen mit nur Vollzügen oder auch Kurzzügen unterwegs, trotz der Ankündigung von solchen Vergünstigungen und die hohen Fahrgastzahlen. Ich denke, dass wird sich die kommenden Wochenenden nur geringfügig wiederholen.;)

  • Doch, das gab es damals auch.


    Laut Nachrichtenmeldungen waren jetzt 400 Züge am Tag so voll, dass Fahrgäste stehen gelassen wurden. Was ist denn die "Gegenprobe", also wie viele Züge fahren denn im Nahverkehr an einem Samstag oder Sonnta/Feiertag?


    Natürlich können die Verkehrsträger nicht für 3 Monate mal eben noch den Fahrzeugpark aufstocken und Personal anstellen. Das ist utopisch. Aber bei ohnehin geplanten bestehenden Leistung (nach Fahrplan) die Zuglängen bilden, die auch im Berufsverkehr genutzt werden, sollte sich für den Laien als keine zu große Herausforderung beweisen. Es ist ja auch nicht so, als ob die Fahrzeuge dann automatisch alle in einer Wartung wären. die meisten stehen rum. Und ob eine S8/S9 aus allen Nähten platzt mit einem Vollzug (2 Einheiten) oder eine dritte Einheit angehängt wird, macht schon noch mal einen Unterschied. Auf den anderen S-Bahn Linien war ja hier auch nicht das Problem.


    Ich vermute mal bestehenden Fahrzeugpark mitlaufen zu lassen, wäre auf vielen Strecken möglich gewesen.