DB+SNCF wollen HGV-Verkehr nach Frankreich ausweiten

  • Mehr Fahrten mit ICE+TGV nach Paris kündigen DB+SNCF an. Auch soll es eine HGV-Verbindung Berlin-Paris in rund sieben Stunden geben, und zwar ab Ende 2023 laut tagesschau.de. Dazu werden zwar keine Details genannt, aber praktisch kann das zeitlich wohl nur eine Durchbindung des Berlin-Sprinters (via Halle) bieten, sofern kein neuer echter Sprinter in die Hauptstadt wieder eingeführt wird.


    Außerdem soll das Angebot auf weiteren Strecken ausgebaut werden, meldet diese Quelle. Die Bahnen könnten demnach aber noch nichts Genaueres dazu sagen. Ich hoffe ja mal auf eine Frühverbindung nach Marseille oder Nizza bzw. einem Gegenzug mit Ankunft in Frankfurt am (späten) Abend. Oder vielleicht eine Direktverbindung um Paris herum, zum Beispiel Frankfurt-Strasbourg-Bordeaux? Oder dürfen wir sogar von Frankfurt-Strasbourg-Lyon-Montpellier-Barcelona träumen?

  • Die beste Möglichkeit zu beschleunigen wäre, dass man in Frankfurt den Hauptbahnhof nicht anfährt.

    1 Halt am Südbahnhof und gut ist.

    Womit man halt sehr viele Umsteigefahrgäste außen vor lässt, die am Hbf sind. Wird wohl eine Abwägung sein: Reicht das Fahrgastpotenzial ohne die vielen Umsteiger in Ffm, damit sich die Verbindung rentiert? Allein aus Berlin, Halle und Erfurt kann ich mir das nicht so recht vorstellen.

  • Womit man halt sehr viele Umsteigefahrgäste außen vor lässt, die am Hbf sind. Wird wohl eine Abwägung sein: Reicht das Fahrgastpotenzial ohne die vielen Umsteiger in Ffm, damit sich die Verbindung rentiert? Allein aus Berlin, Halle und Erfurt kann ich mir das nicht so recht vorstellen.

    Die Paris/Berlin Verbindungen wären ja nur vereinzelte.

    Wer in Frankfurt umsteigen muss nutzt die 7358 anderen Züge die den Hbf anfahren.

  • Die Paris/Berlin Verbindungen wären ja nur vereinzelte.

    Wer in Frankfurt umsteigen muss nutzt die 7358 anderen Züge die den Hbf anfahren.

    Ja, solange es direkte Verbindungen FFM Hbf - Paris gibt, wäre es sicher kein Problem, die Züge aus Berlin über Süd zu führen. Notfalls kann man ja auch vom Hbf zum Südbahnhof fahren, um umzusteigen. Und wenn es dann den Fernbahntunnel gibt, kann man ja wieder den Hbf anfahren.

  • Die Paris/Berlin Verbindungen wären ja nur vereinzelte.

    Wer in Frankfurt umsteigen muss nutzt die 7358 anderen Züge die den Hbf anfahren.

    Die meisten Fährgäste, die in Frankfurt umsteigen müssten, weil sie aus NRW/RLP kommen, würde ohnehin direkt nach Mannheim fahren, um dort einzusteigen (außer im direkten Einzugsbereich Frankfurts) oder einfach eine der zig anderen Verbindungen wählen, die am Hbf beginnen.

  • Wer von NRW nach Paris will, wird eher den THALYS nutzen, der direkt ab Düsseldorf und Köln fährt.


    Für Hessen wäre eher die Frage, wieviele Fahrgäste in Frankfurt Ri. Frankreich umsteigen und von wo sie kommen (gilt natürlich auch für die Gegenrichtung).

    Wer mit dem RE aus Ri. Fulda, Würzburg, Odenwald kommt, wird genauso gut am Südbahnhof umsteigen. Das Gleiche gilt für den Bereich der S-Bahn-Linien S 3-6; da ist sogar der Umstieg am Südbahnhof mitunter kürzer.


    Aus Ri. Süden (Main-Neckar- bzw. Riedbahn) bietet sich tatsächlich Mannheim an. Da bleiben dann noch der Westen und Norden (Ri. Saarbrücken, Koblenz, Lahn, Main-Weser-Bahn) und Fernverkehr aus Ri. Regensburg - Nürnberg - Würzburg. Von München wiederum gibt es direkte TGV.

  • Die Paris/Berlin Verbindungen wären ja nur vereinzelte.

    Wer in Frankfurt umsteigen muss nutzt die 7358 anderen Züge die den Hbf anfahren.

    Wenn es so viele wären, würde ich Dir Recht geben. Es sind aber nur derer sechs zwischen Frankfurt und Paris, sowie in Sprintertempo ein 2h-Takt nach Berlin.


    Die Verknüpfung eines Sprinters Berlin-Frankfurt mit einem ICE Frankfurt-Paris im Hbf verbindet den Vorteil, dass für durchgehend Reisende kein Anschlussverlust mehr möglich ist, mit dem Vorteil, das volle Fahrgastpotenzial beider bisheriger Verbindungen vollkommen zu erhalten. Außerdem dürfte es für durchgehend Reisende wohl keinen Zeitverlust gegenüber dem Status quo bedeuten. Zumindest für den Start eines solchen Angebots halte ich das für die erfolgversprechendste und risikoarme Lösung. Sobald es fahrzeugtechnisch und von den Fahrplantrassen her möglich ist, könnte das praktisch sofort beginnen, oder?


    Sollte die Nachfrage aus Berlin, Halle und Erfurt nach Paris dann durch das neue Angebot stark genug angewachsen sein, dass der Halt Ffm Hbf im SInne der Auslastung (Anschlussreisende) verzichtbar wird, kann dann ja ein zusätzlicher Zug ergänzt werden. Der könnte dann via Ffm-Süd verkehren und damit nur noch den "lokalen" Frankfurter Bedarf mitnehmen - was, in der Tat, auch schon ordentlich sein dürfte.

  • Wenn die Nachfrage passt, könnte man sich ein Flügeln in F-Süd vorstellen. Der vordere Zugteil fährt direkt weiter nach Straßbourg und der hintere über Frankfurt Hbf und Saarbrücken nach Paris. Darüber würden sich die Saarländer doppelt freuen, eine weitere Direktverbindung nach Paris und Frankfurt und Anschluss an das Sprinternetz in Richtung Berlin.

  • Wenn die Nachfrage passt, könnte man sich ein Flügeln in F-Süd vorstellen. Der vordere Zugteil fährt direkt weiter nach Straßbourg und der hintere über Frankfurt Hbf und Saarbrücken nach Paris. Darüber würden sich die Saarländer doppelt freuen, eine weitere Direktverbindung nach Paris und Frankfurt und Anschluss an das Sprinternetz in Richtung Berlin.

    Flügeln im Fernverkehr sehe ich kritisch.

    Dafür gibt es viel zu viele Verspätungen.

  • Flügeln macht vielleicht bei kürzeren Abschnitten mit vielen Zwischenhalten in größeren Städten wie in NRW Sinn. Aber bestimmt nicht auf der knapp 600 km Strecke Frankfurt-Paris, nur um dann einen zusätzlichen Halt in einer kleineren Großstadt zu bedienen.

  • Sprinter hin oder her, bei der gesamten Fahrzeit Berlin - Paris wäre der Schlenker über F- HBF nicht wirklich der große Zeitfresser. Für einen Tagesausflug dürfte die Fahrzeit wahrscheinlich sowieso zu lang sein.


    Falls es ein zusätzlicher Zuglauf Berlin - Paris sein sollte, würde sich für keine Angebotsverschlechterung ergeben, falls F- HBF ausgelassen werden sollte.

    Bei einer Verknüpfung Berlin - Frankfurt mit Frankfurt-Paris könnte hingegen gerade dieser Punkt Fahrgäste aber abschrecken (bzw auf andere Verbindungen ausweichen lassen).

  • Da Bonameser von der Weiterfahrt eines Zugteils nach Straßburg schrieb - und der andere via Saar nach Paris, hat er wohl für diesen Zugteil an ein anderes Ziel gedacht, etwa Marseile oder Nizza.


    Früher wurden übrigens die Nachtzüge nach Südfrankreich - sogar lokbespannt - auch in Avignon geflügelt. Ein Zugteil nach Nizza - Ventimiglia, der andere nach Port Bou. Im Norden wurde auch geflügelt, ein Teil von / nach Luxemburg, der andere von / nach Strassburg, und ganz früher (so Anfang der 90er Jahre) sogar von und nach Frankfurt. :)

  • Da Bonameser von der Weiterfahrt eines Zugteils nach Straßburg schrieb - und der andere via Saar nach Paris, hat er wohl für diesen Zugteil an ein anderes Ziel gedacht, etwa Marseile oder Nizza.

    Tatsächlich bin ich letztens erst über Straßbourg nach Paris gefahren. Auf Rückfahrt wurde in Mannheim ein ICE nach Paris Est über Neustadt (Weinstraße), Saarbrücken und Metz hingewiesen. Es gibt zwei Möglichkeiten nach Paris gelangen 😉

  • Ich hoffe mal sehr, dass das an verantwortlicher Stelle niemand für eine gute Idee hält. Wie würde wohl ein Gespräch darüber aussehen…?

    Ernster gesagt: wenn wir schon einen zusätzlichen Zugteil haben, warum dann nicht damit auch zusätzliche Ziele anfahren und warum gleich zwei Züge recht kurz hintereinander über die gleiche LGV schicken? Zum Flügeln gäbe es andere Varianten:

    • innerdeutscher Flügelteil – also zusätzliche innerdeutsche Verbindung nach Berlin. (Gäbe es diesen Bedarf, wäre der Sprinter wohl auch heute dorthin verlängert, wo auch immer 'dorthin' ist.)
    • Flügelung auf der Französischen Seite in Strasbourg und Anbindung Richtung Südfrankreich (wie Ost-West-Express angesprochen hat – also mehr Verbindung nach Berlin)
    • Innerfranzösischer Flügelteil in Strasbourg (auch hier gilt: gibt's aktuell nicht, könnte es aber technisch geben – braucht's wohl nicht)
    • Flügelung auf der Deutschen Seite, also Paris - Berlin mit z.B. Paris - Hamburg oder Paris - Dresden.

    Das Argument gegen meine erste Variante ist auch ein Argument gegen den einzigen* Vorteil der vorgeschlagenen Flügelung: die Anbindung Saarbrücken - Berlin. Ginge heute schon, will aber niemand.


    * : die vielleicht 15 Minuten Zeitersparnis halte ich ebenfalls für vernachlässigbar.