Deutschlandticket [war: Nachfolge für das 9 €-Ticket]

  • Nicht auszudenken, wenn analog zu einer Rundfunkgebühr auch eine ÖPNV Gebühr (kann ja sogar gehaltsabhängig sein) erhoben würde und Fahrten im ÖPNV grundsätzlich kostenfrei wären. Was man sich an Aufwand für Automaten und Prüfpersonal sparen könnte ... .. ich sollte mal Fieber messen ...

    Das hätte insofern den Charme, dass dann auch der Druck steigt, das Angebot verbessern zu müssen. Das Deutschlandticket ist ja nur "freiwillig". So kann sich z. B. der Stammtischbruder der CSU hinstellen und laut wettern, dass das Ticket für die bayerische Landbevölkerung nix nutzt, weil das Angebot ja soooo schlecht ist (und dabei verschweigen, dass man selbst jahrelang ÖPNV-Mittel für andere Zwecke abgezweigt hat...), aber ansonsten alles beim Alten belassen. Mit einer Zwangsabgabe hingegen wäre der "ich muss das Ticket bezahlen, also erwarte ich auch, dass sonntags mehr als ein Bus im Landkreis Rhön-Grabfeld fährt"-Faktor deutlich größer.

  • Es ist ja auch grotesk - die Nutzung von Straßen ist zunächst einmal "gratis" in der Wahrnehmung. DIe Nutzung der Infrastruktur im Öffentlichen Personen Nah- und Fernverkehr nicht. Und jetzt bitte nicht mit KFZ Steuer kommen. :D

  • Mit der Kfz Steuer braucht man nicht kommen....die ist bei mir seit Jahren auf gleichem Stand.

    (ich mag zu behaupten, dass die sogar noch nie gestiegen ist seit ich mein PKW habe...fast 20 Jahre)


    ...und solange eine Steuersenkparteidamitmaninfrastrukturnochmehrkaputtsparenkann mitmischt

    wrd sich auf diesem Posten keine Anpassung an den in dem Zeitraum gestiegenen Verdienst ergeben.

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


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  • Wie der allgemeinen Presse zu entnehmen ist, wird als nächstes die Kündigungshäufigkeit und dadurch vertriebliche Mehrkosten beanstandet.


    Es war bewusst als flexibles Abo gedacht, da sonst nicht attraktiv. Bei manchen Anbietern gibt es zudem nur anteilige Anrechnung für die Nutzdungsdauer...

  • Es war bewusst als flexibles Abo gedacht, da sonst nicht attraktiv.

    attraktiv für wen? Für Kund*innen ist es sicherlich nicht attraktiv, ein Abo wählen zu müssen.


    Aber, natürlich, müssten wir dann mal eine differenzierte Diskussion über das Ticket starten, mit Betrachten der finanziellen Auswirkungen auf Verbünde, VUs, Kund*innen, potentielle Kund*innen, der verkehrlichen Auswirkungen auf den ÖV, den MIV, Fuß- und Radverkehr, den Gesamtverkehr, und mit Betrachtungen zur konkreten Umsetzung mit Digital- und Abozwang und den konkreten Gültigkeitsgrenzen.


    Oder wir können einfach mit wenig Affinität zu Nuancen „Desaster“ rufen und all das übersehen.

  • Es ist ja auch grotesk - die Nutzung von Straßen ist zunächst einmal "gratis" in der Wahrnehmung.

    Je nach Komune werden Anwohner bei Straßensanierungen schon zur Kasse gebeten, nicht unbedingt die Nutzer.


    Auch beim Tanken ändert sich diese Wahrnehmung schlagartig.


    Nur das Nutzerverhalten scheint sich nicht zu ändern. Die KFZ Dichte steigt ja munter weiter.

  • Flexibel meint, es hätte schlimmer kommen können. Also nur im Jahresabo ohne kurzfristige Kündigung.


    Gewisse Diskussionen muss man nicht führen... 😉


    Das es als Monatskarte am Automaten für den KUNDEN zu erwerben ideal wäre, dass dürfte unumstritten sein. Der Herr Verkehrsminister wollte meines Wissens eben unbedingt die Digitallösung.

  • Verstehe ich das richtig? Flix möchte gerne Subventionen, damit die Leute mit ihren Fernbussen fahren, obwohl sie privatwirtschaftlich fahren (ohne Ausschreibung) und damit ungebunden von Verpflichtungen, eine Strecke mit einem bestimmten Fahrplan zu bedienen?


    Ich lese: "Das Ministerium zögert"

    Soll es mal, denn wenn Flixbus, dann auch jedes beliebige andere Verkehrsunternehmen, oder?


    Vielleicht stelle ich ja mein eigenes auf...

    Einmal editiert, zuletzt von Manzanita () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Flixbus ist kein öffentlicher Verkehr. Punkt Aus Ende.

    Stimmt so nicht. Aber nehmen wir mal an, man würde Flix irgendwie integrieren. Dann wäre aber sofort meine gegenseitige Anforderung, dass Flix z. B. die gleichen Fahrplanperioden durchhalten muss wie andere Betriebe auch. Angesichts der Tatsache, dass Flix teilweise seine Fahrpläne und Routen öfter wechselt als mancher seine Unnerhos' würde ich bezweifeln, dass die darauf eingehen. :)

  • Stimmt so nicht. Aber nehmen wir mal an, man würde Flix irgendwie integrieren. Dann wäre aber sofort meine gegenseitige Anforderung, dass Flix z. B. die gleichen Fahrplanperioden durchhalten muss wie andere Betriebe auch. Angesichts der Tatsache, dass Flix teilweise seine Fahrpläne und Routen öfter wechselt als mancher seine Unnerhos' würde ich bezweifeln, dass die darauf eingehen. :)

    Das Deutschlandticket ist eine Steuerfinanzierung von gemeinwirtschaftlichem Personennahverkehr. Dem ist zu eigen, dass die Öffentlichkeit über das Angebot bestimmt (=die Bürger via Politik, Aufgabenträger usw.). Geregelt ist das im Regionalisierungsgesetz sehr eindeutig, das auch die 50-Kilometer-Regel beinhaltet, innerhalb derer Flixbus als eigenwirtschaftlicher Fernverkehr keine Fahrgäste transportieren darf.


    Sofern Flixbus Geld aus dem Deutschlandtickettopf haben will, muss Flix a) am Nahverkehr teilnehmen und sich an den Ausschreibungen beteiligen und dann b) die vorgegebene und vereinbarte Leistung erbringen, Anders herum: Es müssten sämtliche Strecken, die Flix mit Deutschlandticket-Anerkennung fahren will, von der öffentlichen Hand als notwendig eingestuft, mit einer Leistungsvorgabe versehen und dann für jeden offen ausgeschrieben werden. Ach ja: Sollte diese Vorgehen dann über die Regeln des Regionalisierungsgesetz hinausgehen, weil zum Beispiel die meisten Fahrgäste im Schnitt weniger als 50 Kilometern mitfahren, muss erst dieses Gesetz geändert werden. Das aber würde mithin die gesamte ÖPNV-Finanzierung in Deutschland über den Haufen werfen. Damit sich Wissing so etwas ohne Not ans Bein bindet, müsste Flix schon eine unfassbar effektive Lobbyarbeit machen. Er hat ja schon genug Ärger mit seiner jetzigen Schmalspurfinanzierung.


    Damit Flix "einfach so" Steuergeld aus dem Deutschlandtickettopf erhalten könnte, müssten als Erstes die Beihilferegeln der EU erheblich liberalisiert werden. Bezahlt die öffentliche Hand für ein eigenwirtschaftliches Angebot, ist das schließlich nichts anderes als eine direkte Subvention. Wir erinnern uns: Selbst die Rettung der Lufthansa während Corona, die von vornherein temporär angelegt war und dem Staat übrigens am Ende ein ordentliches Plus bescherte, wurde im Nachgang gerichtlich als unzulässig eingestuft. Die Forderung von Flix nach Deutschlandticket-Anerkennung mag nett klingen, aber rein rechtlich betrachtet könnte man sie durchaus als Aufforderung an die Politik verstehen, Steuergeld zu veruntreuen, oder?

  • Mit der Definition würdest Du aber den wenigen, aber existenten, eigenwirtschaftlich gefahrenen ÖPNV ausschließen.

    Nein, wieso? Eigenwirtschaftlicher Fernverkehr (wie ihn Flix betreibt) unterscheidet sich grundlegend von eigenwirtschaftlichem Verkehr im System Nahverkehr. Dort besteht er innerhalb des gemeinwirtschaftlichen Systems und muss sich nach den öffentlichen Vorgaben (Fahrplan, Qualität etc.) richten, er ist also Teil des Systems. Im NV/RV kann kein eigenwirtschaftlicher Betreiber morgen einfach eine Fahrt nicht mehr fahren, weil sie sich nicht rechnet. Flix kann das im FV (und macht es).

  • Magst du irgendeinen Hinweis darauf geben, was das für ein Beitrag war? Welcher Sender, vielleicht wann, oder welche Sendung, oder wer zu Wort gekommen ist?

    Sender war hr-info. Mehr habe ich mir leider nicht gemerkt.

    Glaubst Du einem Wörterbuch, in dem man Müll nicht trennen kann, wohl aber gu-te Freun-de?