Deutschlandticket [war: Nachfolge für das 9 €-Ticket]

  • Warum sollte ich, wenn ich kein 49 € Ticket habe, eine Tageskarte kaufen müssen, wenn ich lediglich vom Bahnhof zu meinen Eltern fahre. Die DB-Fahrkarte geht dort nicht für den Stadtverkehr. Dort z.Z. 1,90 gegen 4,20. Da würde ich mich stark veräppelt vorkommen.

  • Einigkeit besteht bei den Ländern, dass die Regionalisierungsmitgel des Bundes erhöht werden sollten, um das bestehende Angebot zu erhalten und vor allem im ländlichen Raum zu verbessern.


    Hamburger CDU wie dortige Linke kritisieren gemeinsam ( :-) ), dass das Ticket nur digital gehen soll und damit Menschen ohne Smartphone ausgegrenzt werden.


    Und beide fordern ein 365 € bzw. 30 €- Ticket mit Blick auf den Preis. Die CDU stellt dabei die Sinnfälligkeit der bundesweiten Nutzung in Frage.


    Selbst könnte ich mir bei "papierlos" auch die Nutzung von Chipkarten vorstellen, wie sie beim RMV üblich sind.


    Zur Diskussion stelle ich auch die Planung eines allerdings jederzeit kündbaren Abos gibt - anstelle normaler Einzelbuchung wie beim 9 €-Ticket. Es gibt einige Gründe, warum Mensch für längere Zeit den ÖPNV in Deutschland nicht nutzt.

  • Das weiss ich nicht. Zumindest beim 9 € wurden ja normale Zeitkarten in ihren Geltungsbereichen bundesweit aufgewertet. Das halt auch für mein RMV-Jobticket auf einer Chipkarte, die nun bundesweit galt.


    Da auch selten geprüft wurde, kann ich nicht beurteilen, ob das Ticket überall auslesbar war.


    Die Frage stellt sich für andere Verbünde auch und sollte am Besten beim VDV geklärt werden. Natürlich möglichst in Richtung einer Standardisierten Chipkarte.


    Oder gibt es die schon ?

  • Dass das Ticket der Linkspartei zu teuer ist sollte keine generelle Überraschung sein, da diese Partei

    kostenlosen Nahverkehr fordert und dieses in ihren Wahlprogrammen auch stehen hat.


    Ob die CDU ein 365 Euro Hamburgticket forcieren würde, wenn sie die Mehrheit in der Bürgerschaft stellen

    würde bezweifel ich....aber aus der Opposition lässt sich immer schön tönen :)


    Die RFID Chips und Kommunikation zu diesen ist standartisiert - die Daten die sich auf diesen befinden

    unterscheiden sich je anch Anforderung -> ist also eine Softwaresache um das bundeseinheitlich zu

    haben. Da müssen sich alle Verbünde zusammensetzen und was festlegen.

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
    powered by US government

  • Dann plädiere ich dazu als Chip-Karte die Bahncard einzusetzen (halt mit dem Aufdruck Klimaticket), die kann schon heute überall ausgelesen werden, außerdem braucht der geneigte Bahnfahrer dann nicht mehrere Karten.

  • Für die Chipkarten gibt es mit dem eTicket Deutschland doch schon länger einen verbundübergreifenden Standard. Diesen für das 49€ zu nutzen, müsste doch möglich sein.


    Nachtrag: Beim VDV eTicket scheint man sich sogar schon auf die Einführung vorbereiten zu wollen (siehe Pressemitteilung)

    3 Mal editiert, zuletzt von tohoku91 ()

  • 49,- EUR sind für Kunden die nur gelegentlich fahren ihren Verbund oder auch das Bundesland eher selten verlassen recht viel Geld.
    Für diese Kunden müssen komplexe Fahrkartenautomaten vorgehalten und gewartet werden um ggf. Einzelfahrkarten, Gruppenkarten etc. zu verkaufen.
    Warum nicht eine Staffelung:
    15,- EUR Jewiliger Verbund
    25,- EUR Bundesland
    49,- EUR Deutschlandweit


    Wäre simpel, an jedem ÖPNV Automaten bekommst man diese drei Tickets, würde vielleicht auch eine Kostenreduzierung
    der wartung und de rBeschaffung von Automaten mit sich bringen.


    Multi hatteja schon geschrieben:

    Lasst erst einmal das Nachfolgeticket kommen, danach geht es unterhalb des Nachfolgetickets weiter. Ca. 50% aller Tickets im RMV sind teurer als 69 oder erst recht 49 Euro. Alle diese Tickets sind obsolet. Die Veränderungen werden kommen, weil es gar nicht anders geht. In drei Jahren wird der Tarif anders aussehen. Und die Leute beim RMV machen sich bestimmt schon ihre Gedanken.

  • Die Abo-Lösung finde ich prinzipiell klasse, und zwar wirklich als echtes Jahres-Abo wie die BahnCard. Damit können gezielt Pendler und Vielfahrer von sofort an unterstützt werden. Sobald die Kapazitäten bei Bahn und Bus ausreichend ausgebaut sind, kann das Angebot dann ja Schritt für Schritt auch für kürzere Zeiträume und damit neue Nutzergruppen angeboten werden, zum Beispiel als erstes gezielt für die sechs Sommerferienwochen.


    Schade fände ich hingegen, wenn Fahrgastrechte wie die 10-Minuten-Garantei eingeschränkt würden oder wieder – wie beim 9€-Ticket – ganz entfielen. Ich empfinde besonders die Aussicht, dass ich abends falls nötig mit einer Taxe auf RMV-Kosten flott heimkomme, als enorm beruhigend, auch schon den gesamten Tag über, auch wenn ich fast nie ein Taxi benötige. Aber allein das Wissen, dass mich der RMV eben im Zweifel per Taxi auch spätabends bequem und schnell nach Hause bringt, ist für mich ein sehr wichtiger Qualitätsfaktor im Nahverkehr.

    Dann plädiere ich dazu als Chip-Karte die Bahncard einzusetzen (halt mit dem Aufdruck Klimaticket), die kann schon heute überall ausgelesen werden, außerdem braucht der geneigte Bahnfahrer dann nicht mehrere Karten.

    Einen Zwang zur BahnCard fände ich nicht sinnvoll. Es dürften sonst sicher eher mehr Menschen zwei Karten benötigen als weniger, da ich davon ausgehe, dass es in Summe deutschlandweit wohl mehr Verbund-Dauerkarten gibt als BahnCards, oder? Vor allem: Warum soll denn nicht einfach jeder Verbund/jedes Verkehrsunternehmen (wieder) das Ticket verkaufen können? Das gehört für mich zentral zur Einfachheit des Angebots.

    Eine solche Staffelung wäre ja wohl alles andere als simpel. Und mit den von Dir vorgeschlagenen Summen auch noch viel ertragsreduzierender, als es das 49€-Ticket ohnehin schon werden dürfte. Schließlich wird die große Mehrheit der Nutzer das Ticket unverändert vornehmlich innerhalb des eigenen Verbundes nutzen und nur sehr selten darüber hinaus. Die Menschen wählen also die billigste Lösung und sind für ihre seltenen Fahrten über den Verbund hinaus dann doch wieder dem üblichen Tarifdickicht ausgeliefert - was die Politik ja erfreulicherweise mit dem 49€-Ticket lichten will.

  • Ich würde mir noch ein leicht vergünstigtes Jahresticket wünschen.

    Für ca. 500-550€ für ein Kalenderjahr.

    Dann kauft man sich das im Januar und macht sich den Rest des Jahres keinen Kopf darüber.


    Wenn man mal die letzten 2 Wochen eines Monats im Urlaub ist, überlegt man sich schon am Anfang vom Monat ob es sich denn für diesen Monat "lohnt" das Ticket zu kaufen wenn man vielleicht nur 3-4 Tage pro Woche pendelt.


    Hätte auch den Vorteil, dass man nicht jeden Monatsersten dran denken muss sein Ticket zu erneuern.

  • Wenn man mal die letzten 2 Wochen eines Monats im Urlaub ist, überlegt man sich schon am Anfang vom Monat ob es sich denn für diesen Monat "lohnt" das Ticket zu kaufen wenn man vielleicht nur 3-4 Tage pro Woche pendelt.

    Auch deshalb finde ich ein Jahresabo mit 12 Monaten fester Laufzeit und monatlicher Abbuchung sinnvoll. Ein einfaches und beständiges Angebot für den Fahrgast, keine Rosinenpickerei, verlässliche Einnahmen für die Betreiber, fertig. Und 588€ pro Jahr statt bisher allein 945€ in Frankfurt finde ich schon sehr attraktiv. Da mache ich mir dann keine Gedanken mehr, ob ich noch täglich pendele oder auch mal in Urlaub bin.

  • Auch deshalb finde ich ein Jahresabo mit 12 Monaten fester Laufzeit und monatlicher Abbuchung sinnvoll. Ein einfaches und beständiges Angebot für den Fahrgast, keine Rosinenpickerei, verlässliche Einnahmen für die Betreiber, fertig. Und 588€ pro Jahr statt bisher allein 945€ in Frankfurt finde ich schon sehr attraktiv. Da mache ich mir dann keine Gedanken mehr, ob ich noch täglich pendele oder auch mal in Urlaub bin.


    Allein im RMV-Gebiet ist das Potential an zusätzlichen Kund:innen beträchtlich. Für einen großen Teil der Menschen hier ist Nahverkehr synonym mit der S- und U-Bahn in/nach Frankfurt. Für Gelegenheitsnutzer:innen in Bad Homburg, Oberursel und Offenbach ist die Monatskarte Preisstufe 30 mit €123 dann doch nichts was man mal auf Verdacht kauft, weil man ab und zu nach Frankfurt zum EInkaufen/Arzt/Ausgehen möchte.


    Auch für Arbeitgeber:innen ist nun ein Jobticket etwas was man einfach mal so anbieten kann.


    Bei 20 Millionen Abonnent:innen ist man ja quasi bei der Summe die laut VDV jedes Jahr an Fahrgeldeinnahmen ins System vor Corona reingekommen sind.

  • Ich wäre vermutlich einer dieser Kunden, die Araali beschreibt.


    Ausgangslage: Ich arbeite in Frankfurt im Homeoffice (nicht nur Corona-bedingt), meine Einkaufsmöglichkeiten sind fußläufig und ich bin standard- und regelmäßig nicht auf den ÖPNV angewiesen. Von einzelnen Fahrten abgesehen, die aber keine Monatskarte rechtfertigen.


    Jetzt rechne ich das monatlich und im Schnitt mal durch:

    • Mindestens (!) zwei Tageskarten Frankfurt zu je 5,35 Euro,
    • zwei Tageskarten in den Kreis Offenbach mit der Dreieichbahn, je 10,90 Euro

    ... macht zunächst einmal 32,50 Euro Automaten-Fahrkarten.

    Bis zu den 49 Euro im Abo "fehlen" mir also 16,50 Euro.


    Nun kann es aber mal vorkommen, dass ich gerne auch mal nach Darmstadt oder Wiesbaden fahren würde. Nun, und mit den 18,60 Euro für solche Tageskarten lohnt es sich schon wieder.


    Jetzt drehen wir das mal rum:

    Mit dem Abo in der Tasche (die Bereitschaft wäre da) würde ich viel spontaner und häufiger die Verkehrsmittel nutzen. Besagte Extra-Fahrten würden stattfinden, weil ich nicht jedesmal überlegen müsste, ob ich die Fahrt jetzt extra bezahle oder nicht. Ich würde einfach losfahren.


    Vorteil für den RMV als Abo-Verkäufer: Er gewinnt einen Stammkunden, der sonst nur Tageskarten gezielt kaufen würde (gebündelte Aktivitäten, Kostenreduzierung).

    Nachteil: Ich bin ein zusätzlicher Nutzer von Verkehrsmitteln und überstrapaziere (?) die vorhandenen Kapazitäten. Oder?


    Also... Wenn das so kommt: Ich mach's. Auch wenn mal im ein oder anderen Monat die Nutzung der Verkehrsmittel nicht dem Preis des Abos entspricht. Im Mittel dürfte es sich lohnen, vor allem durch spontane Fahrten: Rein in die Öffis und los geht die wilde Fahrt.


    Das macht jetzt, einzeln auf mich betrachtet, vielleicht den Kohl nicht fett, aber im Zweifel, wie schon von Araali zwischen den Zeilen beschrieben:

    Die Masse macht's. 8)

  • Nachteil: Ich bin ein zusätzlicher Nutzer von Verkehrsmitteln und überstrapaziere (?) die vorhandenen Kapazitäten. Oder?

    Ja, aber warum sollte das im ÖPNV nicht gehen? Beim Straßenverkehr fragt auch niemand, ob da jemand Spaßfahrten (oder zumindest unnötige Fahrten) unternimmt. Und bei vielen dürfte sich ein Auto gar nicht rechnen, aber es wird halt einfach gekauft. Und wenn es dann "eh da" ist, wird es auch für alle möglichen (und damit auch unnötige) Fahrten genutzt. Das möge man doch bitte auch den ÖPNV-Nutzern zubilligen und nicht von "Spaßfahrten" fabulieren.

  • Hätte persönlich nie gedacht das ich der wiwo mal zustimme, aber hier in dem Kommentar haben sie recht in dem neue Strukturen in der Organisation des Nahverkehrs gefordert werden.


    Nieder mit den ÖPNV Fürstentümern

    Warum postest du das in diesen Thread anstatt in einen passenden (oder ggf. neuen)? 🤔 Nur weil das 49-Euro-Ticket im Text erwähnt ist, geht es doch um etwas ganz anderes als im hiesigen Thread.