Bei jeder Art von Staffelung in Verbindung mit einer Flatrate mußt Du Dir vorher überlegen, welche Tarifstufe Du haben willst. Das bekommt merkwürdigerweise z. B. bei Mobilfunkverträgen, mit wesentlich komplizierteren Staffelungen, auch jeder "ohne zu murren" hin. Will ich 10, 20, 100 GB an Datenvolumen? Will ich 1, 10, 100, 1000 Freiminuten? Und dann lege ich mich fest. Wenn die Leute dort in der Lage sind, ihr Nutzungsverhalten einzuschätzen, warum wären sie es dann nicht bei einer Entscheidung à la "Landkreis, Bundesland, Deutschlandweit"? (Jetzt mal unabhängig von der Sinnhaftigkeit dieser Musterstaffelung)
Ich widerspreche entschieden. Viele Leute in meinem Bekanntenkreis lassen sich Mobilfunkverträge andrehen, die sie nicht brauchen. Können ihren Verbrauch nicht einschätzen. Schon bei der einfachen Staffelung nach Gigabyte scheitern sie. Und auch wenn jeder das lernen kann: Warum sollte jeder lernen müssen, was ein Gigabyte ist, wo der Unterschied zwischen 2G, 3G, 4G, 5G ist? Wie viele zahlen 50€ im Monat zusätzlich für ein 1000€-Smartphone obwohl für ihre Nutzung ein 300€ Smartphone völlig ausreichen würde?
Die Leute wollen surfen und sonst ihre Ruhe. Das geht mit dem Markt leider nicht, bei der Bahn könnten wir das jetzt so einrichten.
Klar, kann jeder einschätzen, ob er viel im Landkreis oder Bundesland oder darüber hinaus unterwegs ist. Damit kommt aber bei jeder Fahrt, die nicht der tägliche Pendelweg ist, die Frage auf ob das jetzt noch im Tarifgebiet ist, oder nicht . Auch beim von baeuchle angesprochenen Modell gibt es Übergangszonen komplett unabhängig von Landkreisen und Bundesländern, die das Modell gerechter machen, die aber keiner freiwillig auswendig lernt, wenn er auch einfach Auto fahren kann. Warum die Leute zwingen das zu lernen? Genau dieser Tarifjungle schreckt doch die Leute ab.
Das ist übrigens der selbe Grund, warum nur wenige Leute Linux benutzen. Man muss bevor man Linux installiert sich erstmal 10 Stunden einlesen, welche Distro die beste ist, welches Desktop Environment zu einem passt, welches Paketformat einem am meisten zusagt. Wer sich nicht auskennt, muss diese Fachworte überhaupt erst lernen.