Kapazitätserweiterung / Zusätzlicher Bahnsteig in Frankfurt Süd

  • Nur Gleis 4 der Fernbahn zuzuschlagen wäre - wegen des durch den Bahnsteig 3/4 größeren Gleisabstandes zu Gleis 3 - vielleicht etwas einfacher.

    Etwas OT, aber wäre sowas Barrierefrei machbar? Eigentlich bräuchte man ja an einer Bahnsteigskante 76cm Einstiegshöhe, und an der anderen 96cm. Evtl. wäre sowas z.B. mit einer kurzen Rampe mittig am Bahnsteig möglich, aber mit fallen dazu spontan keine Beispiele ein.

  • Es gibt an manchen Bahnhöfen Bahnsteige mit einer oder zwei Längsstufen/-rampen in der Bahnsteigmitte. Ansonsten das Gleis durch Aufschottern höher legen. Die Gleishöhe sollte aber ungefähr der von Gleis 5 entsprechen, da man von dort ausfädeln würde.

  • Naja, jetzt machst Du das, was Du mir vorwirfst. Ich habe ja nicht gesagt, ich hätte Dich verstanden, nur, dass ich es glaube :-)

    Stimmt. Entschuldigung, das hatte ich nicht genau genug gelesen – bzw deine Worte falsch interpretiert.

    Kiki : ich sehe das wie Festdatenbalise: es gibt keinen Grund, dass die Schienenoberkante an beiden Gleisen gleich hoch sein muss.

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  • Kurze Anmerkung meinerseits. Bahnsteig 3/4 ist auf eine Bahnsteighöhe von 96 cm ausgelegt. Für die Anbindung an die Fernverkehrsgleise wäre eine Aufschotterung notwendig und die dortigen Bahnsteigkante(n) wäre(n) nicht mehr barrierefrei von der S-Bahn nutzbar. Da in Ffm Süd nicht nur S-Bahnen halten bzw. wenden sondern auch gestärkt/geschwächt werden, müssen hier längere Bahnsteigbelegungen berücksichtigt werden. Daher sollen die Bahnsteiggleise 1 bis 4 weiter von der S-Bahn genutzt werden (Mein Sachstand dazu ist allerdings schon ein paar Jahre alt).


    Gleis 10 bekommt eine vollwertige Bahnsteigkante auf ganzer Länge wie Gleis 9. Das westlich an Gleis 10 (in gerader Führung) angebundene Stumpf-/Abstellgleis wird nach Westen verlängert und dort neu an das südlichste Bestandsgleis angeschlossen, und damit der westliche Teil vom neuen "Gleis 10".

  • Für die Anbindung an die Fernverkehrsgleise wäre eine Aufschotterung notwendig und die dortigen Bahnsteigkante(n) wäre(n) nicht mehr barrierefrei von der S-Bahn nutzbar.

    korrekt. Da die dann aber gar nicht mehr an den Lokalbahnhof angeschlossen wären, wäre das egal.

  • Gleis 3/4 dem Fernverkehr zuzuschlagen hat auch weitere bisher nicht diskutiert Probleme:


    Der Bahnsteig erlaubt wegen seiner geringen Länge keinen Halt von Zügen des Fernverkehrs. Also wäre eine Verlängerung nötig - dafür dürfte jedoch der Platz fehlen, insbesondere in Richtung Osten. Die bisherigen Bahnsteige des Fernverkehrs enden fast unmittelbar am Beginns des S-Bahn-Tunnels. Auf Höhe des Tunnelportals gibt es nur noch zwei Gleise, Platz für einen weiteren Bahnsteig dürfte hier kaum vorhanden sein, zumal Gleis 5 bereits an die Stützwand der Rampe grenzt.


    Damit wäre die Gleise 3/4 nicht frei Nutzbar für Züge auf der Relation Offenbach —> Westen (Hbf, ggf. Darmstadt) (unter der Annahme, Gleise 5/6 sind der Gegenrichtung vorbehalten).


    Man müsste vermutlich den gesamten Bahnhof nach Westen verschieben um genügend Platz zu haben, wobei ich die westlichen Platzverhältnisse nicht beurteilen kann.


    gleis 10 hat anscheinend einen Behelfsbahnsteig aus Holz erhalten - vermutlich nur aus östlicher Richtung benutzbar.

  • Eine Verlängerung der Gleise 9 und 10 auf 400 Meter ist sehr kompliziert, ich würde sagen, ziemlich unmöglich.


    Gleise 3 und 4 hingegen: der Bahnsteig kann ein wenig nach Osten verlängert werden; 5/6 müsste allerdings nach Westen verschoben werden – siehe allererster Beitrag. Ich schätze, die Bahnsteige können etwa auf der Hälfte zwischen den Anfängen von 7/8 und 1/2 beginnen. Dann wären die anderen Enden in Höhe des Stellwerks, das heißt, die Bahnsteige würden über die Brücke Schweizer Straße reichen. Selbst, wenn die Bahnsteige so weit verschoben werden müssen, dass sie am östlichen Anfang der heutigen S-Bahnsteige begönnen, würden sie im Westen nur so weit gehen, wo heute die Verbindung von Gleis 6 nach Gleis 8 das Gleis 7 kreuzt (Quelle für beides: meine Finger an OSM drangehalten :) ). Diese Verbindung würde verschoben; im S-Bahn-Bereich ist man noch weit weg von den Stellen, an denen die Gleise für die Rampe zur Stresemannallee sortiert sein müssen, das sollte also auch kein Problem geben.


    Achso und edit: Bahnsteige 1/2, 7/8 und 9/10 sind von alledem gar nicht betroffen; man muss also sicherlich nicht 'den gesamten Bahnhof' verschieben.

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  • Eine Verlängerung der Gleise 9 und 10 auf 400 Meter ist sehr kompliziert, ich würde sagen, ziemlich unmöglich.

    Gleise 8 und 9 haben einen ziemlich großen Abstand östlich des Bahnsteigs (ca 3m mehr als auf der freien Strecke nach Offenbach). Wenn man Gleis 9 etwas weiter nach Norden an Gleis 8 ran schiebt, dann sollte der Abstand zwischen Gleis 9 und 10 für einen Bahnsteig reichen.


    Was dem im Weg stehen könnte ist diese Struktur. Ich erkenne auf den Luftbildern nicht ganz, ob das nur ein Mast ist oder ob da noch mehr ist.

  • Um die Diskussion zu vereinfachen habe ich die Situation in F-Süd mal visualisiert, quick & dirty:


    f-sud_aire4j96.jpg


    f-sud-orthofije5.jpg


    © Stadtvermessungsamt Frankfurt am Main, Stand 07.2022,© Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation


    Der Ausschnitt reicht ungefähr von Tunnelmund Ri Lokalbhf bis EÜ Schweizer Straße. Zum Vergrößern anklicken.

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  • Wenn es darum geht, die Kapazität für Fern-, Regional- und Güterverkehr zu erhöhen, ohne die derzeitige S-Bahn-Infrastruktur zu beeinträchtigen, könnte man den Bahnhof vielleicht wie folgt umgestalten:


    Zulaufstrecken im Richtungs- und nicht im Linienbetrieb, je 2 Gleise pro Richtung. Im Bereich des Bahnhofs Ausweitung auf je 3 Gleise pro Richtung, wobei ein Gleis als Durchfahrtgleis keine Bahnsteigkante hat (Nutzung für Fern- und Güterverkehr ohne Halt). Daraus ergibt sich folgende Aufteilung:


    Fahrtrichtung West:

    — Gleis 5: unveränderte Lage am Bahnsteig.
    >>>> [Bahnsteig: Lage unverändert]
    — Gleis 6: unveränderte Lage am Bahnsteig

    — Gleis 7: grundsätzlich unverändert jedoch kein Bahnsteig.


    Fahrtrichtung Ost:

    — Gleis 8: Fahrtrichtung Ost, in etwa in Lage des derzeitigen Bahnsteigs, aber kein Bahnsteig.
    — Gleis 9: in etwa in der derzeitigen Lage des derzeitigen Gleises 8, ggf etwas weiter nördlich

    >>>> [Bahnsteig: in etwa in Lage des derzeitigen Gleises 9, eher etwas weiter nördlich]
    — Gleis 10: derzeitig in etwa in der Lage des nicht genutzten Gleises 10


    Abhängig von der konkreten Lage der übrigen Gleise und der Breite der Bahnsteige wäre noch Platz für eine weiter Bahnsteigkante (als Außenbahnsteig, Gleis 11), welches vermutlich nur für Verkehr von und nach Offenbach genutzt werden kann.

    Vorteil des Vorschlags: es stehen mehr Gleise zur Verfügung, die durchfahrenden Züge besetzen keine Bahnsteigkanten, Durch Richtungsverkehr effiziente Nutzung der Kapazität.

  • Vorteil des Vorschlags: es stehen mehr Gleise zur Verfügung, die durchfahrenden Züge besetzen keine Bahnsteigkanten, Durch Richtungsverkehr effiziente Nutzung der Kapazität.

    Nachteil des Vorschlags: du kommst nur aus Forsthaus nach Osten, nicht von Osten zum Forsthaus. (Will sagen: du kannst nur die Gleise mit Regelrichtung West-Ost an diese Strecke anbinden.)

  • Zulaufstrecken im Richtungs- und nicht im Linienbetrieb, je 2 Gleise pro Richtung

    Das könnte man im Osten beim Neubau der Deutschherrnbrücke sicherlich berücksichtigen. Welche Vorteile hätte man dadurch? Ich weiß, das Richtungsbetrieb auf längeren 4-spurigen Strecken den Vorteil hat, dass schnelle Züge überholen können, aber spielt das bei der kurzen Strecke von der Deutschherrnbrücke zum Südbahnhof eine Rolle?


    Auf der Westseite hat man ein Problem mit der Mainbahn. Von Gleis 6 auf die Mainbahn wird hässlich. Da müssten Gleise 7-11 überquert werden, womit der komplette Verkehr nach Osten unterbrochen ist.

  • Wenn es darum geht, die Kapazität für Fern-, Regional- und Güterverkehr zu erhöhen, ohne die derzeitige S-Bahn-Infrastruktur zu beeinträchtigen, könnte man den Bahnhof vielleicht wie folgt umgestalten:


    Zulaufstrecken im Richtungs- und nicht im Linienbetrieb, je 2 Gleise pro Richtung.

    Genau das ist mit der Herstellung der neuen Deutschherrenbrücke inkl. neuen Überwerfungsbauwerk (Höhe Strahlenberger Weg) geplant. Dann wird es vom Richtungsgleis Ffm Ost - Süd eine Verbindungskurve zum Streckengleis Offenbach - Ffm Süd geben. Diese neue Verbindungskurve wird nicht sofort in das Südmainische Streckengleis OF -Süd geführt, sondern nördlich des Streckengleises OF -Süd als 5. Gleis nach Westen geführt. Bis westlich der Siemensstraße bietet der nördliche Bahndamm genügend Platz für dieses 5. Gleis. Beim Abschnitt Siemensstraße- Ostkopf Südbahnhof gibt es noch offene Fragen beim Lärmschutz für die Wohngebäude entlang der Mühlbruchstraße zu diesem 5. Gleis. So oder so wäre damit der Richtungsbetrieb hergestellt.


    Die heutigen Streckengleise Ffm Ost - Ffm Süd bleiben in leicht veränderter Lage auf der Südseite bestehen, wodurch es weiterhin eine kreuzungsfreie, zweigleisige Fahrbeziehung zwischen Forsthaus - Ffm Süd - Ffm Ost gibt. Auch der SGV hat an den Knoten Ffm Süd kapazitative Anforderungen.


    Einfach die Unterlagen zur Informationsveranstaltung vom 27.6.2022 abwarten.

  • Das könnte man im Osten beim Neubau der Deutschherrnbrücke sicherlich berücksichtigen. Welche Vorteile hätte man dadurch? Ich weiß, das Richtungsbetrieb auf längeren 4-spurigen Strecken den Vorteil hat, dass schnelle Züge überholen können, aber spielt das bei der kurzen Strecke von der Deutschherrnbrücke zum Südbahnhof eine Rolle?

    Dort nicht, aber zwischen Ffm Süd und Hbf in Höhe der Kennedyallee. Bis dorthin reicht die 4-Gleisigkeit im Linienbetrieb. Die beiden Gleise der Südmainischen liegen auf der Nordseite des Bahndamms, die beiden Gleise der Nordmainischen südlich davon. Westlich der Kennedyallee wird es zweigleisig. Ein Zug mit der Fahrbeziehung Ffm Ost - Ffm Süd - Ffm Hbf muss hier zwangsweise das Streckengleis Ffm Hbf - Offenbach kreuzen. Das senkt die Kapazität massiv. Mit Linienbetrieb gäbe es solche Fahrstraßenkonflikte nicht.

  • Nachteil des Vorschlags: du kommst nur aus Forsthaus nach Osten, nicht von Osten zum Forsthaus. (Will sagen: du kannst nur die Gleise mit Regelrichtung West-Ost an diese Strecke anbinden.)


    das Problem der Anbindung der Strecke von und zum Forsthaus besteht. Aber bereits jetzt gibt es auf der Relation Offenbach - Forsthaus zwei Kreuzungen mit der Fahrtrichtung Hbf - Ost/Offenbach.

    Hier hilft nur ein Überwerfungsbauwerk. Idealiter unmittelbar westlich des Südbahnhofs, sonst Umfahrung Stresemannallee, Luisa, Mainbahn (mit entsprechenden Überwerfungsbauwerken).

  • Weil wir das an anderer Stelle grade diskutieren:

    (Wobei mir die südmainische Strecke mit ihrem erheblich einwohnerstärkeren Einzugsgebiet [Offenbach] für S8 und S9 verkehrlich besser geeignet scheint als die nordmainische mit dem viel kleineren Maintal. Dadurch haben viel mehr Menschen umsteigefreie Verbindungen zu ihren [Blaumann-] Arbeitsplätzen besonders am Flughafen, aber auch in Rüsselsheim. Und dann muss es ja auch fahrplanmäßig passen auf den eingleisigen bzw. mischgenutzten Streckenabschnitten. Ich vermute, dass just deshalb ausgerechnet S3/4 aufs Lieschen durchgebunden werden sollen.)

    Wenn die südmainische S-Bahn-Strecke von Abzweig Schlachthof bis Hanau frei ist, können S1, S2, S8 und S9 dort fahren und müssen nicht am Südbahnhof Gleiskapazitäten belegen.

    Nur wenn diese Strecke nicht frei ist, stellt sich die Frage, ob man am Südbahnhof Kapazitäten braucht, um diese Linien aufzunehmen. Wenigstens ein Teil der Fahrgäste der S8 und S9 wird nach Hanau wollen, diesem Teil ist besser geholfen, wenn sie nordmainisch umgeleitet werden. Ein anderer Teil, auch von S1 und S2, will nach Offenbach, für diesen Teil könnte ein Umstieg auf die Straßenbahn von Fechenheim nach Offenbach (wir reden ja von der Zukunft) helfen, vielleicht auch mit einer Verbindung, die sie nach Offenbach Ost bringt.


    Nur Fahrgäste mit Ziel Mühlberg könnten besser am Lokalbahnhof aus- und umsteigen. Dafür reicht es, eine der vier Linien zum Südbahnhof umzuleiten.


    Vom Südbahnhof kommt man mit Zügen nach Offenbach Hbf und auch Hanau Hbf – aber diese Züge erreicht man auch, wenn man am Frankfurter Hbf aus- und umsteigt bzw. von der Innenstadt aus die S-Bahn in die andere Richtung nimmt.

  • Wenn die südmainische S-Bahn-Strecke von Abzweig Schlachthof bis Hanau frei ist, können S1, S2, S8 und S9 dort fahren und müssen nicht am Südbahnhof Gleiskapazitäten belegen. Nur wenn diese Strecke nicht frei ist, stellt sich die Frage, ob man am Südbahnhof Kapazitäten braucht, um diese Linien aufzunehmen. Wenigstens ein Teil der Fahrgäste der S8 und S9 wird nach Hanau wollen, diesem Teil ist besser geholfen, wenn sie nordmainisch umgeleitet werden. Ein anderer Teil, auch von S1 und S2, will nach Offenbach, für diesen Teil könnte ein Umstieg auf die Straßenbahn von Fechenheim nach Offenbach (wir reden ja von der Zukunft) helfen, vielleicht auch mit einer Verbindung, die sie nach Offenbach Ost bringt.

    Wenn es um eine temporäre ad-hoc-Störung geht, bietet es sich in Zukunft (nach Fernbahntunnelbau mit mehr Kapazität oberirdisch) noch eher als schon heute an, S1/2/8/9 in der Hbf-Halle vorzeitig zu wenden. Schließlich besteht bei umgeleitet Bahnen immer die Gefahr, dass sie irgend einem anderen Zug/einer anderen Linie im Weg sind, die dadurch ebenfalls verspätet wird. Vom Hbf sind ebenfalls fast alle RE nach Hanau und OF erreichbar, ebenso wird es die S5 nach Hanau sein, dazu die Straßenbahn zur Stadtgrenze Offenbach inklusive S Mühlberg.


    Allerdings erscheint mir der Umbauaufwand für eine Umnutzung des südlichen S-Bahnsteigs zumindest aus östlicher Richtung nicht ganz trivial. Hier müsste die gesamte Rampe zum S-Bahn-Tunnel umgebaut werden inklusive der ersten Meter des Tunnels, um überhaupt Gleise der Strecke 3600 an diese Bahnsteige führen zu können. Außerdem muss womöglich auch der Tunnelmund mit umgebaut werden, da die Verzweigungen der Gleise bereits im Tunnel beginnen. Und der Rampenbereich endet erst direkt am Beginn des Bahnsteigs.


    Zugleich wird aber der Fernbahntunnel dafür sorgen, dass sehr viele ICE-Fahrten nicht mehr via Süd führen. Gerade hier wird dadurch schon gegenüber dem Status quo viel Kapazität frei für den NV. Daher erscheint mir ein so erheblicher Eingriff zumindest nicht prioritär notwendig. Aber wer weiß, welche Ideen und Notwendigkeiten noch so hinzukommen? Wer kann schon heute bis 2045 oder 2050 vorausschauen?

    Einmal editiert, zuletzt von Bernemer ()