Mit Rad, Bahn und Schiff auf Tour - von Frankfurt an die irische Nordküste und zurück im April - Mai 2022

Vor meiner Schweiz-Frankreich-Tour war ich von Ostern bis Anfang Mai in Nordirland. Auf dem Land- und Seeweg, also mit Zug und Schiff. Das Fahrrad hatte insofern Bedeutung, als ich damit am Ziel deutlich beweglicher war und auch einige Transfers, vor allem zu und von den Fährhäfen deutlich einfacher waren; ich andererseits aber auch nicht alle Züge nutzen konnte. Diese Beschränkung gab es dann auf den Britischen Inseln nicht - selbst "Britains Fastest", der Javelin nimmt Fahrräder mit.

Die Reiseroute: Frankfurt (Main) Hbf - Koblenz - Köln-Ehrenfeld - Aachen (Übernachtung) - Welkenraedt - Gent - Kortrijk - Lille Flandres - Calais (Übernachtung) - Dover - London St. Panras - London Euston - Manchester Piccadilly (Übernachtung) - Holyhead (yes, where Paddy goes !) - Dublin (Übernachtung) - Belfast.

Dann fuhr ich nach einigen Tagen mit dem Zug nach Portrush an der Nordküste weiter (Giant´s Causeways in der Nähe) und machte dort einige Tagesausflüge.

Rückfahrt: Portrush - Coleraine - Belfast (Nachtfähre) - Birkenhead - Liverpool - Manchester - Leeds - Newcastle (Übernachtung) - Nachtfähre nach Amsterdam - Deventer - Hengelo - Übernachtung in Gronau wegen Zugausfall der DB-Linie nach Dortmund) - Dortmund - Hagen - Siegen - Frankfurt (Main) Hbf

Am kompliziertesten empfand ich die deutschen Teilstrecken. Auf dem Hinweg unsägliches Umsteigen mit Bahnsteigwechsel über eine schmale überfüllte Treppe in Koblenz. Bei der Weiterfahrt in Aachen mußte ich eine Stunde warten, weil ein ICE eine Störung hatte und der von mir geplante Regionalzug der SNCB mit dessen Fahrgästen überfüllt war. Aber ein schönes Bild: Der alte ET aus den 60er Jahren (wie unsere Handrad-Wagen) fuhr brav, der moderne ICE nicht.

Auch in GB gab es einige Störungen auf dem Rückweg. Aber es war überall genug Personal da, um mir schnell Alternativen anzubieten und ggf. Ersatzplätze zu reservieren. Der mehrmalige Wechsel zwischen verschiedenen Bahnhöfen in Manchester hätte auch wunderbar mit dem dortigen ÖPNV funktioniert, da es dort einen dichten Busverkehr und die Tram Metrolink gibt.

Auch das letzte Stück in Deutschland erwies sich als schwierig: Ich wollte einen Freund in Dortmund besuchen - aber der Zug von Enschede nach Dortmund fuhr einfach nicht. Er wurde zwar angezeigt, aber immerhin "bockte" der DB-Fahrkartenautomat. Auch der nächste fuhr nicht, und es gab schon einige andere stehengelassene Mitreisende. Nach Gronau in Westfalen kam ich noch, dahin fuhr auch noch die funktionierende Linie nach Münster.

Später erfuhr ich von häufigeren Fahrtausfällen auf der von DB Regio betriebenen Linie zwischen Dortmund und Enschede. Und offensichtlich war es nicht nur ein Zug, der gerade mal ausfiel.

Am nächsten Tag fuhr der Zug immerhin. Nur beim Umsteigen in Hagen hatte ich meinen "Spaß" mit schwerem Geüäck, weil gerade auf dem Bahnsteig der Aufzug seit dem Hochwasser im letzten Sommer (!!) kaputt war. Immerhin klappte dann der Rest via Siegen nach Frankfurt am Main problemlos.

Die ersten Bilder folgen im nächsten Post.

1. Teil Von Frankfurt bis London - 10 Bilder

1 Helios Leuchtturm in Köln-Ehrenfeld am 18.04.2022. Den Bahnhof hatte ich zum Umsteigen gewählt, um das Gedränge am Kölner Hbf zu umgehen ... und

entdeckte diesen küstenfernen Leuchtturm. Mehr dazu hier: https://www.deutsche-leuchtfeuer.de/binnen/heliosturm.html

2 Moderne Bahnhofs-Architektur in schwarz-weiss in Lie´ge-Guillemins am 19.04.2022

3 Moderne Bahnhofs-Architektur in schwarz-weiss mit DoSto der SNCB in Leuven am 19.04.2022

4 So geht historisch: Bahnhof Gent St. Pieters am 19.04.2022

5 Auch die SNCF kann bei historischen Bahnhöfen mithalten: Bahnhof Tourcoing auf der Strecke von Gent nach Lille am 19.04.2022

6 DFDS-Fähre vor den berühmten Kreidefelsen von Dover. DFDS ist die einzige Gesellschaft, die auf dieser Strecke Fahrräder mitnimmt. Das war mein Glück. Denn die Alternative P&O hatte sowohl technische Probleme als drohende Streiks.

7 Javelin - "Britains Fastest" fährt als super-schneller Regionalverkehr von SouthEastern zwischen Kent und London. Ansonsten ist "Javelin" (Speer) als besonders effiziente Luftabwehrrakete britischer Herkunft in der Ukraine bekannt geworden.

8 neuer Doppeldecker von London Bus von hinten auf der Linie 59 vor dem Bahnhof Euston

9 Hier ein anderer Bus von vorne auf der Linie 68 am Bahnhof Euston

10 Die Bahnhofshalle von London Euston

Darkside:

Zitat: " ... dass es einfach nicht möglich ist innerhalb von paar Wochen alle Ersatzteile ...". Das Hochwasser war letztes Jahr Ende Juli, meine Festellung bezieht sich auf Anfang Mai, also gut 9 Monate später. Wenn es zutrifft, dass es kaum möglich ist, innerhalb von 9 Monaten die entsprechenden Ersatzteile zu beschaffen und einzubauen, bedeutet das, dass unsere Infrastruktur sehr verwundbar ist. Die Wahrscheinlichkeit von Schäden nimmt zu durch Alterung und Abnutzung, durch die Zunahme von Extrem-Wetterereignissen und auch das höhere Risiko äußerer Sabotage. Also muss unsere Infrastruktur resilienter werden und auch die Herstellung und Beschaffung von Ersatzteilen beschleunigt werden.

Zur Fahrrad-Mitnahme: In Calais hatte ich am Vorabend genau am Terminal die Überfahrt gebucht und fuhr dort mit dem Fahrrad am nächsten Tag vor, um meine Bordkarten abzuholen. Dieses war ein Seiteneingang für Fußgänger neben einem der Kontrollhäuschen neben einer der unzähligen Autospuren. Das Fahrrad stellte ich dann in einem der Autodecks ab, befestigt wurde es dann von Mitarbeitenden der Fähre.

In Holyhead und später auch von Belfast nach Birkenhead gab ich das Fahrrad als Gepäck ab. Das hatte auch den Vorteil, dass ich meinen Rucksack und eine meiner Taschen als Gepäck abgab und nur mit leichtem Gepäck an Bord war. Von Holyhead nach Dublin war ja tagsüber, und so hatte ich auch keine Kabine gebucht.

Von Newcastle nach Amsterdam, auch mit DFDS, ging es ähnlich wie in Calais zu, nur keine riesige Autozufahrt, sondern eine separate Spur. Die Fähre hatte eigene Fahrradständer. Hilfsweise verstärkte ich die Befestigung mit meinen Spanngurten.

Beim Transport als Gepäck nach Birkenhead / Liverpool wurde, vermutlich beim Auf- und Abladen in einem der Häfen, das Rad leicht beschädigt. Das Licht ging dann nicht, was ich abends merkte. Und die Gangschaltung war angeschlagen, ich konnte nur im 1. Gang fahren :-(, und das auf den schönen niederländischen Rad-Schnellwegen.

Wenn die Admins keinen Widerspruch einlegen, werde ich bei den nächsten Posts jeweils die Gegebenheiten des Fahrrad-Transports in Zügen und auf den Schiffen mit abbilden. In den britischen Zügen war nämlich die Mitnahme auch öfters schwierig, und zwar dabei, den richtigen Wagen zu finden.

In Regionalzügen gibt es - wie anderswo auch - immer einige gekennzeichnete Abstellplätze, auch in besagtem "Javelin". Für den Schnellzug von London nach Liverpool gab es auch noch 20 Minuten vor Abfahrt eine kostenlose Reservierung. Den Wagen hätte ich mir aber vom Personal beim Einsteigen zeigen lassen müssen. Und das war bei dem Gedränge um 16:20 nicht möglich. Also dort rein, wo ich meine Reservierung für mich selbst hatte. Das war dummerweise nur ein Türraum, und so wechselte ich in den nächsten Türraum, der größer war. War aber auch nicht richtig, das Personal quartierte mein Rad dann in der großen Toilette ein, bis ich es dann beim nächsten Halt an den richtigen Platz im ersten Wagen brachte.

"Erster Wagen" gilt aber auch nicht immer. Beim "Enterprise" in Dublin war zwar tatsächlich eine Art Mehrzweckabteil im uralten ersten Wagen, das aber wohl nur Betriebsabteil war. Tatsächlich war das Fahrradabteil dann im letzten Wagen. Das Ganze ist immer schwierig, wenn nach der Freigabe des Bahnsteigs nur wenig Zeit ist, der Bahnsteig voll, und das Personal vollbeschäftigt. Der letzte Wagen war noch "hinter" der Zugangsrampe, von der ich vom Check-In auf den Bahnsteig kam. Und dann gibt es ja jeweils noch die Platzreservierung für einen selbst, die in beiden Fällen weit vom Fahrradabteil entfernt ist. Zum Glück war das britische bzw. irische Personal großmütig und hat keinen Ärger gemacht.

2. Teil: ÖPNV in Manchester (Video + 10 Bilder)

Klare Antworten. Weitere Nachfragen zu anderen Themen beantworte ich künftig ausschließlich per PN. Ich bitte, diese Fragen deshalb nur noch per PN zu schicken. Das hat ja bei anderen Themen auch funktioniert.

Weiter geht es mit dem Nahverkehr in Manchester mit Bussen und Tram MetroLink

Aufnahmen am 20. April 2022:

1 Emissionsfreier und für den Fahrgast kostenfreier Bus für die Innenstadt am Bahnhof Piccadilly

2 Doppeldecker-Bus von Stagecoach in der Portland Street

3 Auf dem Weg der Hexen von und nach Burnley

Eine Straßenbahn mit dem Namen Metro-Link gibt es auch:

4 Wagen 3070 nahe Piccadilly Station

5 Wagen 3086 in Piccadilly Gardens

Aufnahmen am 01.05.2022

6 Wagen 3088 am Bahnhof Victoria

7 Wagen 3124 am Bahnhof Victoria

8 Wagen 3135 am Bahnhof Victoria

9 / 10 Metrolink-Haltestelle im Bahnhof Victoria

Und hier zu meinem Video bei YouTube:

Von Manchester nach Dublin 21. / 22. April (10 Bilder)

1 Bahnhof Manchester Piccadilly mit Laufband - wie am Fernbahnhof am Frankfurter Flughafen - zum weiter entfernt liegenden Teil, von dem u.a. mein durchgehender Zug nach Holyhead abfuhr.

2 CAF ET 331 013 von Northern in Manchester nach Hazel Grove

3 Irland in Sicht: Bailey Lighthouse vorder Halbinsel von Howth, das über Land mit dem DART gut zu erreichen ist

4 Poolberg Lighthouse vor Dublin

5 Ein DART bei Pearse

6 LUAS 5018 im Tipperstown Depot etwa 10 km südlich von der Innenstadt. Mein Hotel lag direkt in der Nähe

7 LUAS 5038 in Sandyford in der Nähe meines Hotels

8 LUAS 5038 nach dem Aussteigen in der Innenstadt (Westmoreland)

9 LUAS (Nummer nichz erkennbar) in der Abbey Street auf der Strecke zum Bahnhof Connolly

10 Dublin Bus in der Innenstadt (Westmoreland)