Übersicht über Reaktivierungsprojekte in Hessen

  • Die Hessische Landesregierung hat eine Übersicht über den aktuellen Stand von möglicherweise reaktivierbaren Eisenbahnstrecken in Hessen zusammengestellt.


    Mit 24 Strecken ist das recht umfangreich; dabei gibt es Strecken mit Status von „reaktiviert“ oder „Planung in Bearbeitung“, verschiedene Variationen von „da gibt's ne Studie“ bis hin zu „Reaktivierungspotenzial noch nicht untersucht“ und „derzeit erhebliche Hindernisse“.

  • Interessant! Man hat sich wirklich Mühe gegeben die Situation zu beschönigen. Da ist allen ernstes eine 2km lange Strecke in Baunatal aufgelistet die vor 27 Jahren als Straßenbahn reaktiviert wurde. Die Reaktivierung muss wohl ein großer Erfolg für Al Wazir und Buffier sein.


    *Sarkasmus aus*

  • Da ist allen ernstes eine 2km lange Strecke in Baunatal aufgelistet die vor 27 Jahren als Straßenbahn reaktiviert wurde. Die Reaktivierung muss wohl ein großer Erfolg für Al Wazir und Buffier sein.

    Was ist dein Punkt? Es ist eine Information der hessischen Landesregierung, weder der Partei Die Grünen noch der Partei CDU. Und die aktuellen Akteure tun auch nicht so, als wäre das alles ihr Verdienst, sondern schreiben explizit:

    3 Reaktivierte Strecken

    Insgesamt wurden in Hessen seit dem Jahr 1995 sieben Streckenabschnitte mit einer Gesamtlänge von ca. 86 km reaktiviert. Die Strecken sind in dieser Übersicht zwar nicht mit einem Streckenblatt enthalten, werden zur Vervollständigung aber an dieser Stelle aufgeführt.


    Die Kategorie trifft auf folgende Strecken(-abschnitte) zu:

    • Frankenberg – Korbach – Volkmarsen (reaktiviert in den Jahren 2015 und 1998).
      Aufgrund der hohen Fahrgastnachfrage ist inzwischen größtenteils eine Taktverdichtung von
      einem Zwei- auf einen Ein-Stundentakt erfolgt.
    • Darmstadt-Eberstadt – Pfungstadt (im Jahr 2011 reaktiviert)
    • Eschwege West – Eschwege (elektrifiziert und reaktiviert im Jahr 2009)
    • Niederkaufungen – Fürstenhagen (reaktiviert im Jahr 2006 als Teil des Kasseler RegioTramNetzes)
    • Offenbach-Bieber – Dietzenbach (Reaktivierung im Jahr 2003 als Verlängerung der Frankfurter S-Bahn-Linie 2)
    • Grävenwiesbach – Brandoberndorf (im Jahr 1999 reaktiviert als Verlängerung der Taunusbahn)
    • Altenbauna – Baunatal-Großenritte (reaktiviert im Jahr 1995 als Straßenbahn-Strecke)

    Vielleicht vorher mal lesen statt nur die Bilder anzusehen.

  • Was ist dein Punkt?

    Na dass es kein Punkt ist. Das ist eine Null-Information, die im Kontext aktueller Reaktivierungen völlig irrelevant ist. Dass sie hier auftaucht ist doch nur Deko um die Landesregierung, namentlich die von mir genannten Persönlichkeiten besser dastehen zu lassen.


    Ich habe das vorher gelesen. Deshalb ja der Kommentar. Ich habe mich leicht echauffiert, dass meine Zeit als Leser hier verschwendet wurde. Ich muss jetzt bitte nicht noch mehr Zeit damit verschwenden, das zu rechtfertigen.

    Danke.


    Weitermachen!

    2 Mal editiert, zuletzt von heinz ()

  • Der Bericht fängt damit an, dass 67 Strecken eingestellt wurden. Von diesen 67 wurden 7 bereits reaktiviert und von weiteren 24 Reaktivierungskandidaten wird in der Studie berichtet. Es folgt eine kurze Aufstellung, welche Strecken sich seit der letzten Übersicht zu Kandidaten entwickelt haben. Dann kommt eine Auflistung aller eingestellten Strecken und dann eine Vorstellung der 24 Strecken.


    Das ist eine ganz normale Struktur für ein Übersichtsdokument. Man fängt damit an, den Status Quo zu beschreiben: Anzahl eingestellter Strecken. Anzahl bereits reaktivierter Strecken. Anzahl der untersuchten Strecken.

  • Das ist eine ganz normale Struktur für ein Übersichtsdokument.

    Danke. Auch die Überschrift des Dokumentes: „Übersicht zur Reaktivierung von Schienenstrecken“ sagt das ja auch schon. Ich habe das Wort „Reaktivierungsprojekte“ im Threadtitel benutzt, weil das die Info über die aktuellen Projekte eben der Teil des Dokumentes ist, den ich erwähnens- und eventuell diskussionswert fand (und immer noch finde).

  • Ein Güteranschlussgleis als "Reaktivierung" [im Personenverkehr] zu verkaufen ist für mich was ich als "beschönigen" ansehe.

    (Neu Isenburg für RTW & Hanau - Erlensee [das ist sogar Neubau Anschlussgleis Güter und keine stillgelegte Strecke!])

    Ansonsten hätte man auf mehr Strecken noch einen Blick werfen können (wobei die Karte dann sehr rot geworden wäre)

    zB

    Dieburg - Reinheim (Trasse teils verbaut [Gross Zimmern])

    Reinheim - Reichelsheim (Trasse teils bebaut...da sollte es aber sehr dicht an der alten Führung Möglichkeiten geben)


    Was mir bei der ersten Sichtung aufgefallen ist:


    Seite 19 in der PDF ist ein Kommafehler bei der Angabe "Teilstrecke" - es sind 4,5 km und nicht 0,45 km!

    Seite 43 in der PDF steht dass bei dem Gleisanschluss Neu Isenburg 2006 der Personenverkehr eingestellt wurde

    *kopfkratz* ...ich frage mich was ich da verpasst habe....


    "Wächtersbach - Bad Orb" will man prüfen ob man die Strecke auch automatisiert betreiben könnte.

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  • Dieburg - Reinheim (Trasse teils verbaut [Gross Zimmern])

    Da ist zumindest eine Teilstrecke von erwähnt:


    Kapitel 6, Seite 8:

    Strecken mit eingestellten Reaktivierungsaktivitäten
    [....]

    Groß-Zimmern – Dieburg
    (Machbarkeitsstudie mit negativem Ergebnis)


  • Ein Güteranschlussgleis als "Reaktivierung" [im Personenverkehr] zu verkaufen ist für mich was ich als "beschönigen" ansehe.

    (Neu Isenburg für RTW & Hanau - Erlensee [das ist sogar Neubau Anschlussgleis Güter und keine stillgelegte Strecke!])

    Das Anschlussgleis wird ja nur bis zur Fa. Spitzke neu gebaut.

    Bei der Reaktivierung geht es um die Reststrecke von Spitzke nach Erlensee über Gewerbepark Fliegerhorst. Was hier einer Neutrassierung gleicht. Von der alten Anschlussbahn im Fliegerhorst ist nämlich nichts mehr übrig.


    Gruß Sven

  • Nabend, ich finde es mal wieder interessant dass die Solmsbachtalbahn zur Reaktivierung weiter verfolgt wird. Die Voruntersuchung ist leicht negativ, trotzdem wird eine neue Machbarkeitsstudie bis Ende 2024 durchgeführt. Die Neutrassierung in Burgsolms war bei der vorherigen Studie schon zu teuer. Lasse mich aber gerne eines besseren belehren.


    Gruß Sven

  • Die Voruntersuchung ist leicht negativ, trotzdem wird eine neue Machbarkeitsstudie bis Ende 2024 durchgeführt.

    Hintergrund: Die aktuell bestehende NKU ist auf Basis des alten Bewertungsverfahrens durchgeführt worden. Wie Du schon schreibst, ist dieser damit "leicht" negativ gewesen, weswegen man sich mit dem neu standartisierten Verfahren erhofft, ein positives Ergebnis erzielen zu können.

  • Die FR berichtet, nun nach einem Jahr, dass der Verkehrsausschuß des Hochtaunuskreises den Stand der Machbarkeitsstudie für die Reaktivierung der Solmsbachtalbahn zur Kenntnis genommen hat.

    Die notwendigen Infrastrukturprojekte werden vertieft untersucht. Viel scheint ja nicht übrig zu sein. Verfüllte Geländeabschnitte, Bauwerke Gleise wurden zurückgebaut, immerhin ist der Bahnkörper noch vorhanden.

    Lasst endlich die Zweiachser wieder frei !

  • Ich würde mich extrem freuen. Ist immerhin die Strecke durch meinen Heimatort.

    Gebe den ganzen aber wenig Chancen auf Realisierung.

    Wobei die dort befindlichen Gemeinden teilweise neue Bürgermeister haben. Die dem Projekt neue Chancen geben und eher bereit sind da was mitzufinanzieren.


    Ich wiederhole mich:

    Da aber alle größeren Brücken fehlen und es wohlmöglich ohne Neutrassierung in Burgsolms nicht möglich ist die Strecke wieder in Betrieb zu nehmen. Halte ich es schon wie bei der Letzten Kosten-Nutzen-Berechnung für zu unwirtschaftlich. Lasse mich aber gerne täuschen.


    Gruß Sven

    Einmal editiert, zuletzt von Taunusbahner ()

  • Allein schon aufgrund der Streckenführung (Anbindung vieler Orte in Schleifen) auf Seiten des Hochtaunuskreises durch die Fahrtzeit für diesen Zweck wohl eher unattraktiv und für Güterverkehr wegen 96 cm-Bahnsteigen nur bedingt geeignet.

  • Oberleitung = Möglichkeit mit Ökostrom direkt zu fahren ohne Umwandlung in anderer Energie

    mit entsprechenden Verlusten

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  • Das wird (vorerst) am Dingsbumstunnel scheitern, der auch heute schon die Elektrifizierung von Friedrichsdorf aus auf den Abschnitt bis Usingen beschränkt.

    Hasselborner.

    Womöglich verbessert es den NKF, wenn der Taunusbahn-Rest Usingen-Brandoberndorf durch die Nordverlängerung einen sinnvolleren Zweck bekommt. Aus dem künftig durch die S-Bahn abgeschotteten Stummel würde dann eine "echte" Bahnlinie. Die Verbindung bis Wetzlar und Gießen wäre schon ein deutliches Plus. Als Zusatznutzen lässt sich womöglich dann auch die Mehr-Kapazität auf der überlasteten Strecke Wetzlar-Gießen positiv einkalkulieren. Hier sind ja nicht wenige REs und RBs hoffnungslos überladen. Positiv könnte auch die Stromverfügbarkeit an beiden Streckenenden (Usingen, Wetzlar/Gießen) sein, was den Einsatz von BEMUs wohl ganz oder nahezu ohne zusätzliche Investitionen ermöglichen würde.


    Wieso wäre denn in Burgsolms eine Neutrassierung notwendig? Die ehemalige Strecke scheint mir weitergehend frei zu sein, von ein paar Parkplätzen und Schuppen/Garagen mal abgesehen. Allein das Portal des Burgsolmser Tunnels (100m Tunnellänge) ist zugeschüttet worden. Das ließe sich wohl wieder freilegen, der Tunnel muss ja ohnehin saniert werden.


    Was es (weiterhin) schwierig machen könnte für den NKF: Es dürften sich wohl keine allzu großen Einsparungen beim Busverkehr ergeben, da dieser an vielen Stellen nicht parallel zur Bahnstrecke verläuft und/oder weitere Orte erschließt, etwa in der Relation Brandoberndorf-Schöffengrund-Wetzlar. Auch wird zum Beispiel eine Buslinie Wetzlar-Burgsolms-Braunfels nicht reduzierbar sein, da diese eben weitere Orte anbindet und zudem für Braunfels als Zu-/Abbringer just für die Solmsbachtal sogar wichtiger würde.

    Kann/ wird die Strecke elektrifiziert? Als Umleiterstrecke könnte es eigentlich auch interessant sein.

    Dagegen wird die Streckenkapazität sprechen. Friedrichsdorf-Usingen wird ja so ausgebaut, dass es gerade so für die S5 ausreichend wird. Und Usingen-Albshausen wird man wohl ebenfalls kaum über das hinaus ausbauen, was für einen 30-Minuten-RB-Takt nötig ist – zumal wenn es beim NKF ohnehin eng zu werden droht.