Alles anzeigenRekordtempo für Hochleistungsnetz: DB wird Strecke Frankfurt/Main–Mannheim in nur fünf Monaten generalsanieren
Gebündelte Erneuerung aller Anlagen und Bahnhöfe auf der Riedbahn startet Mitte Juli 2024 • DB-Infrastrukturvorstand Berthold Huber: Entwickeln Netz und Bahnhöfe erstmals aus einem Guss • Ziel: Mehr Qualität, mehr Pünktlichkeit und anschließend über Jahre keine Baustellen mehr • Leistungsstarkes Ersatzkonzept für täglich mehr als 200 Züge
Die Deutsche Bahn (DB) beginnt am 15. Juli 2024 auf der sogenannten Riedbahn zwischen Frankfurt/Main und Mannheim mit den Generalsanierungen im hoch belasteten Schienennetz. Ein übergreifendes Team wird die Arbeiten so koordinieren, dass sie im Rekordtempo erfolgen können. Innerhalb von nur fünf Monaten wird die DB alle technischen Anlagen erneuern und 20 Bahnhöfe entlang der Strecke modernisieren. Mit der Generalsanierung der Riedbahn bündelt die DB erstmals auf einem hoch ausgelasteten Korridor alle geplanten Baumaßnahmen der kommenden Jahre innerhalb einer Streckensperrung.
DB-Infrastrukturvorstand Berthold Huber: „Die Riedbahn ist damit der erste Baustein auf unserem Weg zu einem Hochleistungsnetz. Nirgendwo sonst in Deutschland wird die Infrastruktur derzeit stärker beansprucht als zwischen Frankfurt/Main und Mannheim. Täglich verkehren auf der Strecke rund 300 Züge im Nah-, Fern- und Güterverkehr. Deshalb setzt unser neues Konzept genau hier an. Mit der Generalsanierung modernisieren wir radikal, tauschen alle störanfälligen Anlagen aus und schaffen die dringend benötigte Kapazität für mehr Verkehr auf der klimafreundlichen Schiene. Erstmals entwickeln wir Netz und Bahnhöfe aus einem Guss, machen die Stationen attraktiver für unsere Reisenden – und komplett barrierefrei.“
Die positiven Effekte werden nach Abschluss der Arbeiten für Reisende über die Riedbahn hinaus im gesamten Schienennetz spürbar sein: Pünktlichere Züge, weniger Störungen und mehr Angebot für den Personen- und Güterverkehr. Einschränkungen durch wiederkehrende Baumaßnahmen sind zwischen Frankfurt/Main und Mannheim anschließend für viele Jahre nicht mehr erforderlich. Die Kosten der Generalsanierung werden sich voraussichtlich auf etwa 500 Millionen Euro belaufen.
Mit der Generalsanierung der Riedbahn startet die DB am Tag nach dem Finale der Fußball-Europameisterschaft 2024. Während der Sperrung werden auf dem Korridor Frankfurt/Main–Mannheim rund 1.200 Anlagen der Leit- und Sicherungstechnik, 152 Weichen, vier Bahnübergänge und mehr als 10 Kilometer Lärmschutzwände erneuert. Außerdem schafft die DB neue Überholmöglichkeiten für Züge und rüstet die Riedbahn für den digitalen Bahnbetrieb der Zukunft aus.
20 Bahnhöfe entlang der Strecke zwischen Frankfurt/Main und Mannheim erhalten moderne Bahnsteigdächer, Wetterschutzhäuser, neue Wegeleitsysteme und Rampen für den barrierefreien Zugang. Bis Weihnachten 2024 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Bereits in den kommenden Monaten werden die geplanten Umleitungsstrecken für den Personen- und Güterverkehr technisch vorbereitet und ausgerüstet.
Leistungsstarkes Ersatzkonzept für zuverlässige Verbindungen
Die DB erarbeitet für die Dauer der Generalsanierung ein leistungsstarkes Ersatzkonzept mit Umleitungs- und Ersatzverkehren für Reisende und Güterverkehrskund:innen. Das Konzept wird mit den betroffenen Eisenbahnverkehrsunternehmen und Aufgabenträgern eng abgestimmt.
DB-Infrastrukturvorstand Berthold Huber: „Uns ist bewusst, dass wir Kundinnen und Kunden während der Generalsanierung der Riedbahn viel zumuten. Aber letztlich werden alle von mehr Qualität, Pünktlichkeit und attraktiven Bahnhöfen auf dieser wichtigen Strecke und darüber hinaus profitieren. Das Durchhalten lohnt sich auch deshalb, weil der Korridor Frankfurt/Main–Mannheim nach der Generalsanierung bis ins nächste Jahrzehnt von größeren Baumaßnahmen verschont bleiben wird.“
Die Kapazität der Umleitungsstrecken über Worms und Mainz bzw. über Darmstadt ist begrenzt. Deshalb sollen im Nahverkehr Busse zum Einsatz kommen, die bis zu 200 Züge am Tag ersetzen können. Fernverkehrs- und Güterzüge werden zum Teil weiträumig umgeleitet. Leider lassen sich Einschränkungen für Reisende während der Generalsanierung nicht vermeiden. Dafür bittet die DB bereits heute um Entschuldigung und Verständnis.
Die Riedbahn als Stabilitätsanker im neuen Hochleistungsnetz
Die DB entwickelt die Riedbahn mit der Generalsanierung innerhalb weniger Monate zum Stabilitätsanker für das gesamte Schienennetz. Moderne Anlagen reduzieren die Anzahl der infrastrukturbedingten Störungen deutlich, zusätzliche Überholmöglichkeiten für Züge sorgen für mehr Flexibilität.
Bis 2030 will die DB weitere hoch ausgelastete Korridore generalsanieren. Auswahl und Priorisierung erfolgen in enger Abstimmung mit dem Bund und seinen Behörden sowie den betroffenen Eisenbahnverkehrsunternehmen und Aufgabenträgern. Kriterien dabei sind unter anderem die Auslastung des jeweiligen Korridors sowie der für die nächsten Jahre prognostizierte Baubedarf.
DB wird Strecke Frankfurt/Main - Mannheim 2024 in nur fünf Monaten generalsanieren
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- [Pressemitteilung]
- Tommy
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Zitat
wiederkehrende Baumaßnahmen sind zwischen Frankfurt/Main und Mannheim anschließend für viele Jahre nicht mehr erforderlich.
Ist wahrscheinlich sehr deutsch, dass ich auch hier wieder ein Haar in der Suppe finde, aber der Satz klingt für mich nach "wir machen das jetzt schön und dann lassen wirs wieder verrotten".
ZitatDie Kapazität der Umleitungsstrecken über Worms und Mainz bzw. über Darmstadt ist begrenzt. Deshalb sollen im Nahverkehr Busse zum Einsatz kommen
Ohje. Naja, ich finde eine "kurze" Sperrung aber tatsächlich besser als jahrelange Einschränkungen.
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Ist wahrscheinlich sehr deutsch, dass ich auch hier wieder ein Haar in der Suppe finde, aber der Satz klingt für mich nach "wir machen das jetzt schön und dann lassen wirs wieder verrotten".
Unterscheide zwischen Baumaßnahmen und Instandhaltungsmaßnahmen.
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Werden die Bahnsteighöhen angepasst sodass die Bahnsteige der S7 dann kompatibel mit dem restlichen Netz sind?
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Unterscheide zwischen Baumaßnahmen und Instandhaltungsmaßnahmen.
Granted. Dann hoffen wir mal, dass die Pressestelle das tatsächlich Wort für Wort so meint 😀
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Werden die Bahnsteighöhen angepasst sodass die Bahnsteige der S7 dann kompatibel mit dem restlichen Netz sind?
Welches restliche Netz meinst du? FV / Regionetz oder Frankfurter S-Bahn Netz?
Unterscheide zwischen Baumaßnahmen und Instandhaltungsmaßnahmen.
Wiederkehrende Baumaßnahmen klingt schon ein wenig nach Instandhaltung.
War auch nicht mal in der Planung, die Kurve bei Biblis zu strecken oder hat sich das wegen der geplanten NBS erledigt?
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Welches restliche Netz meinst du? FV / Regionetz oder Frankfurter S-Bahn Netz?
Letzteres.
Langfristig soll die S7 ja durch den Tunnel und da passen die Bahnsteighöhen der Riedbahn eben aktuell nicht.
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Das ist leider ein Punkt, der noch ewig bestehen bleibt. Im Mischverkehr wird es kaum Bahnsteighöhen mit 96 cm geben.
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Letzteres.
Langfristig soll die S7 ja durch den Tunnel und da passen die Bahnsteighöhen der Riedbahn eben aktuell nicht.
Das ist in der Tat ein blödes Thema. Wenn man die jetzt erhöht, passen die 425 nicht mehr, die hat man ja extra für die S7 rekrutiert (ja, ich weiß, und um die 430 freizubekommen, um auf der S8/S9 mehr Langzüge fahren zu können).
Mit der neuen Ausschreibung in ein paar Jahren werden die 425 aber wieder verschwinden (egal, wer gewinnt) und da könnte man dann 96er-Fahrzeuge anschaffen und die Bahnsteige umbauen (wobei man dann das Problem mit dem Mischverkehr lösen müsste). Da fragen sich dann aber alle, warum man die Bahnsteige nicht gleich erhöht hat.
Um wirklich die perfekte Symbiose zwischen Bahnsteighöhen und einem im ganzen Netz einsetzbaren Fahrzeug hinzubekommen, braucht es auch hier eigene S-Bahngleise.
Zurück zur Baustelle: der Ersatzverkehr dürfte wirklich interessant werden. Neben der Gesamtstrecke entlang der Riedbahn würden sich auch viele Quer-SEV anbieten, die z. B. Riedstadt <> Darmstadt oder Mörfelden-Walldorf <> Langen fahren, um die Fahrgäste wieder "an die Schiene" zu bringen.
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Zurück zur Baustelle: der Ersatzverkehr dürfte wirklich interessant werden. Neben der Gesamtstrecke entlang der Riedbahn würden sich auch viele Quer-SEV anbieten, die z. B. Riedstadt <> Darmstadt oder Mörfelden-Walldorf <> Langen fahren, um die Fahrgäste wieder "an die Schiene" zu bringen.
Welche Schiene?
ZitatDie Kapazität der Umleitungsstrecken über Worms und Mainz bzw. über Darmstadt ist begrenzt. Deshalb sollen im Nahverkehr Busse zum Einsatz kommen, die bis zu 200 Züge am Tag ersetzen können.
Wenn du bis zu 200 Züge am Tag auf Riedbahn, Main-Neckar-Bahn und über Worms ersetzen können musst ... was bleibt denn dann noch übrig?
Ich interpretiere das derzeit so, dass über Darmstadt-Bensheim-Weinheim und Mainz-Worms-Ludwigshafen der Fernverkehr und die Güterzüge drübergeprügelt werden ... und RB67/68 RE 60 und die S6 sowie der RE4/RE14 überwiegend im Ausfall erscheinen ... S7/S9 sowie RE70 fallen ja sowieso aus
... mit ein wenig Glück dürfen immerhin HVZ-Pendler Züge oder / und die REs fahren -
Wäre ein Einsatz der freiwerdenden Twindexx-Züge auf dem RE4/14 in dem Zeitraum denkbar, um die Kapazitäten auf dieser Linie zu erhöhen? Schließlich werden sich nicht wenige Fahrgäste des RE70 auf die beiden Alternativrouten ausweiten.
Man könnte auch nur einzelne Umläufe umstellen, um für die anderen mehr Süwex-Flirts für Doppeltraktionen übrig zu haben. -
Werden die Bahnsteighöhen angepasst [...]?
Geht das überhaupt? Ich meine das würde nicht gehen, weil dann gewisse Güterzüge nicht mehr an den Bahnsteigen vorbeikommen. Zusätzlich gibt es den Punkt, dass 76cm einheitlich in ganz Deutschland im Regionalverkehr als Einstiegshöhe gelten soll und der Twindexx extra als Baureihe 446 mit einer Einstiegshöhe von 76 cm versehen wurde.
Folgende Maßnahmen fallen in den Sperrzeitraum bzw. sind geplant:
1. Inbetriebnahme ESTW Riedbahn
2. Barrierefreier Ausbau Bahnhof Walldorf und wahrscheinlich auch Goddelau
3. Lärmschutzwände in Mörfelden-Walldorf
4. wenn alles klappt die Überleitstellen Falltorhaus, Dornheim und Bürstadt.
Wünschenswert wäre zudem ein Ausbau aller Bahnsteige auf 210 Meter, wofür von der Gleislage her überall genügend Platz ist.
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In Goddelau waren als ich da vor einigen Monaten war Aufzugsschächte in Bau.
(möglicherweise mittlerweile fertig)
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Welche Schiene?
Der Gedanke war, dass man wahrscheinlich schneller ist, wenn man z. B. von Goddelau mit einem SEV zum Darmstädter Hauptbahnhof fährt und ab dort mit S3/RE60/etc. nach Frankfurt als mit einem SEV-Bus über Groß-Gerau und Mörfelden-Walldorf nach Frankfurt zu gurken. Allerdings: wie zuverlässig dann vor allem die RE/RB fahren, hast Du ja schon treffend erörtert.
Aber lassen wir uns mal überraschen, wie der SEV am Ende organisiert wird.
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SPON + schreibt unter dem Titel "Das sind die zehn unpünktlichsten ICEs Deutschlands", dass 2022 nur 65 % der Fernzüge pünktlich im Sinne der DB waren.
Die Hauptursache sei die marode Infrastruktur. Daher sollen die meist betroffenen Fernverkehrs-Korridore im Netz der Deutschen Bahn saniert werden um die
Hauptursache von Verspätungen im Fernverkehr zu beseitigen.
Dies bedingt längere Sperrpausen, da "in einem Rutsch" die gesamte Infrastruktur der Strecken saniert werden soll.
2024 wird mit der Riedbahn begonnen:ZitatSPON:
Losgehen soll es 2024 mit der sogenannten Riedbahn, eine viel befahrene Trasse zwischen Frankfurt und Mannheim. Geplant ist eine Sperrung von fünf Monaten. Ende 2024 beginnen die Arbeiten am Korridor Emmerich-Oberhausen. 2025 soll die Strecke Hamburg-Berlin folgen. Voraussichtliche Bauzeit dafür: sechs Monate. Für Reisende ist Wissings Korridorsanierung mit zeitraubenden Umleitungen verbunden. Aber immerhin mit der Hoffnung, dass die Züge danach zuverlässiger fahren.
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SPON + schreibt unter dem Titel "Das sind die zehn unpünktlichsten ICEs Deutschlands", dass 2022 nur 65 % der Fernzüge pünktlich im Sinne der DB waren.
Die Hauptursache sei die marode Infrastruktur.
Und wer ist verantwortlich für den Zustand der Schieneninfrastruktur? Die DB-Netz. Die wiederum war über Jahre darauf getrimmt, Strecken soweit auf Verschleiß zu fahren, dass sie dann "Neubaustrecken" bauen konnte, weil das wirtschaftlicher war, insbesondere, weil es für Neubauten Bundeszuschüsse gab. >50 Jahre Verkehrtminister als Verkehrsminister.
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Und wer ist verantwortlich für den Zustand der Schieneninfrastruktur? Die DB-Netz. Die wiederum war über Jahre darauf getrimmt, Strecken soweit auf Verschleiß zu fahren, dass sie dann "Neubaustrecken" bauen konnte, weil das wirtschaftlicher war, insbesondere, weil es für Neubauten Bundeszuschüsse gab. >50 Jahre Verkehrtminister als Verkehrsminister.
Das lag aber auch daran, dass die Politik keine auskömmliche Finanzierung der Infrastruktur sichergestellt hat. Die Politik hat verlangt, dass die Bahn ihre Wirtschalichkeit steigert ohne Vorgaben zur Infrastruktur zu machen. Erst mit den LuF wurden die Finanzierungen der Instandhaltung auf neue Beine gestellt.
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Das lag aber auch daran, dass die Politik keine auskömmliche Finanzierung der Infrastruktur sichergestellt hat. Die Politik hat verlangt, dass die Bahn ihre Wirtschalichkeit steigert ohne Vorgaben zur Infrastruktur zu machen. Erst mit den LuF wurden die Finanzierungen der Instandhaltung auf neue Beine gestellt.
Erstens das. Hinzu kommt der abwegige Gedanke bei der Politik, man könne die Schieneninfrastruktur anhand der technischen Nutzungsdauer "auspressen" statt eine wirtschaftliche Nutzungsdauer zugrunde zu legen. Bei der wirtschaftlichen Nutzungsdauer werden kürzere Abschreibungszeiträume angesetzt und Anlagen viel früher ersetzt, um ausufernde Instandhaltungskosten zum Ende der längeren technischen Lebensdauer zu vermeiden, wenn die Anlagen nur noch überaltert sind und mit viel Aufwand betriebsfähig gehalten werden müssen.
30 Jahre alte Weichenantriebe inkl. gleichalter Steuerungstechnik passen nun mal nicht zu Hochleistungsstrecken wie der Riedbahn (oder Hanau-Fulda, Main-Neckar-Bahn, Main-Weser-Bahn usw.) wo eine nahezu 100%ige Verfügbarkeit der Technik zwingend geboten ist. Der Oberbau und die Schienen sind weniger das Problem.
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Neuigkeiten: zusätzliche wochenlange Sperrung der Riedbahn im Januar 2024.
https://www.mannheimer-morgen.…sperrt-_arid,2053662.html
Ist das Warm-up, Generalprobe oder was?
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Ist das Warm-up, Generalprobe oder was?
Hättest Du den von Dir selbst geposteten (danke dafür!) Artikel gelesen, wüsstest du es.