U5: war das was?

  • Vor sechs Jahren wurden die Hochbahnsteige auf der Eckenheimer Ldstraße in Betrieb genommen. So friedlich, wie sie da in der Straße stehen, kann man sich kaum noch vorstellen, welche Emotionen und abartigen Diskussionen und Argumente sie hervorgerufen haben. Deshalb mal die Frage: haben sie sich bewährt? Sind Schüler auf die Fahrbahn gefallen? (das war ja der Grund für ein gesondertes Risikogutachten); sind Personen mit Handycap am 60-cm-Abschnitt aus der Bahngefallen, Rollyfahrende vielleicht nicht rein oder rausgekommen? Und wie stehts um die Fahrplanstabilität auf der U5 und die Verspätungsstatistik?


    Klagen und Beschwerden waren jedenfalls seither nicht mehr zu vernehmen; eigentlich alles gut, oder?

  • Relativ gut, würd ich sagen. Allerdings sorgt diese spezielle Majer-Kompromiss-Konstruktion immer wieder für Verunsicherung. Und die gelben Streifen an den anderen Stationen (nur wer da einsteigt, kann an den beiden Kompromiss-Stationen stufenlos wieder aussteigen) müssen regelmässig erneuert werden.

  • Es gab auch nicht großartig Berichte über spektakuläre Unfälle, bei denen PKW gegen irgendwelche "Mauern " gefahren sind usw. Pleitewellen von Geschäften (wegen der Hochbahnsteige) gab es auch nicht ...


    Zugegeben, die Bauzeit war schon lästig, aber insgesamt hat meiner subjektiven Meinung nach die Straße erheblich an Aufenhaltsqualität gewonnen.

  • Ich nutze die Eckenheimer sowohl als Fahrgast in der Bahn als auch als Radfahrer schon seit Kindheitstagen und finde, die aktuelle Situation ist eine enorme Verbesserung. Es wird immer Konfliktpunkte geben zwischen Verkehrsteilehmer:innen, und der schmale Querschnitt der Straße lässt keine großzügigen Verkehrsführungen zu. Die Lösung ist also definitiv auch ein Kompromiss, aber ein viel besserer als zuvor. Das habe ich aber auch von Anfang an schon so empfunden.


    Für mich ist es auch heute noch witzig, Autos am Bahnsteig vorbei fahren zu sehen beim Warten auf die Bahn. Das ist eine ganz nette Kuriosität, finde ich.

  • Ich nutze die Eckenheimer sowohl als Fahrgast in der Bahn als auch als Radfahrer schon seit Kindheitstagen und finde, die aktuelle Situation ist eine enorme Verbesserung.

    Das kann ich nur bestätigen. Ich finde die neuen Bahnsteige sehr gut. Das hat vom ersten Tag an sehr gut funktioniert. Die "Kompromissbahnsteige" sind z.B. an vielen Stationen der Hamburger Hochbahn Standard. Warum sollte es in Frankfurt nicht funktionieren wenn es in Hamburg reibungslos klappt?


    Und als Nutzer der Station Musterschule konnte ich bisher keine brenzlige Situation bei den Schülermassen ausmachen.


    Wenn es was zu meckern gibt, dann höchstens der Umstand, dass die Bahnsteige nicht schon 10 Jahre früher gebaut wurden.

  • … er funktioniert erstaunlich reibungslos. Ich muss dort relativ häufig die Eckenheimer queren. Ideal ist es sicher nicht, dass so wuchtige (vom Straßenrand gesehen) und lange Bahnen durch ein reines Wohngebiet fahren. Meine Kinder lasse ich dort nicht alleine queren. Wir kennen alle die Geschichte dahinter, aber als U-Bahn bis nach dem Ring wäre es für Passanten die Stadtentwicklung vorteilhafter. Der jetzige Zustand wird aber wohl ewig bleiben.

  • So friedlich, wie sie da in der Straße stehen, kann man sich kaum noch vorstellen, welche Emotionen und abartigen Diskussionen und Argumente sie hervorgerufen haben.

    So wird es dann letztendlich auch mit der "Ginnheimer Kurve" sein. Jetzt großes Geschrei,- fährt sie dann mal, fahren auch die größten Schreihälse und Bremsklötze gerne mit.

  • So wird es dann letztendlich auch mit der "Ginnheimer Kurve" sein. Jetzt großes Geschrei,- fährt sie dann mal, fahren auch die größten Schreihälse und Bremsklötze gerne mit.

    Das ist doch bei allen Bauprojekten der Fall. Wo sind noch gleich die ganzen totgefahrenen Schulkinder in der Hamburger Allee, wo ist noch gleich der behauptete Rückstau in der Nieder-Ramstädter-Straße an der Lichtwiesenbahn hier in Darmstadt, wo sind die ganzen psychisch zerstörten Leute, die nachts auf dem Riedberg wegen des postulierten Bahnlärms nicht schlafen können, ...

  • Es freut mich, wie positiv die Erfahrungen sind.

    Für mich war die Ablehnung der Hochbahnsteige durch die Grünen im Ortsbeirat 3 Ende der 00er Jahre ein wichtiger Grund, selber dort einzutreten, um mich dann im Ortsbeirat für den Stadtbahnausbau einzusetzen. Mich hat die Reduktion des Themas auf die untere Eckenheimer geärgert, weil schließlich auch die Preungesheimer ein Interesse an einer guten, barrierefreien Verbindung bis zum Hauptbahnhof haben und ich die Ängste vor der Trennungswirkung für übertrieben hielt.

    So haben wir dann im August 2011 die Neuplanungen in der jetzigen Form unterstützt (Punkt 17 auf der Tagesordnung II).

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