ST15 - Daten, Fakten, Sichtungen

  • Eine Info an die Schlechtredner: Die ganzen Weihnachtstage über waren zahlreiche ST15 im Einsatz, heute sind es 14.

    ...was natürlich nichts mit der Gesamtanzahl der Fahrzeuge im Streckennetz, die Strom benötigen zu tun haben könnte. Wieso auch. Völlig abwegig.



    ...während nach Weihnachten wieder Teile abfielen, die Bremsklappen reihenweise Defekte aufweisen, Schweißnähte sich lösen und aufgrund Ermangelung an Ersatzteilen ein Fahrzeug schon ausgeschlachtet wird und ein weiteres dieses Jahr folgt. Alles wie gehabt, ein frohes Neues, willkommen im Jahr 2025.

    Einmal editiert, zuletzt von Yggdrasil ()

  • Guten Abend, zusammen, zwei Fragen beschäftigen mich. Wisst Ihr, ob die Einführung der TINA bei den anderen Betrieben reibungsloser läuft?
    Ist eigentlich auch die Beschaffung einer kürzeren TINA in Erwägukg gezogen worden? Halle kauft auch 3-teilige TINA. Ich denke an die Linie 3.

    Wie heute sehe ich bei den TINA und AT12/ST13/ST14+Beiwsgen immer volle Züge, außer auf der 3.

  • "Wisst Ihr, ob die Einführung der TINA bei den anderen Betrieben reibungsloser läuft?"


    In Basel (BLT) gibt es ebenfalls Probleme (Beschwerden über Lärmemissionen wie in Darmstadt). Die innovativen Laufwerke sind wohl doch nicht so innovativ.

  • Nicht nur im 22103, das Problem ist bekannt, billigste Verarbeitung von beweglichen Teilen und dadurch erhöhter Verschleiß. Der Fahrer hört es in seinem Escape-Room allerdings nicht, ggf. ihn ansprechen, damit das betreffende Fahrzeug bei nächster Gelegenheit überprüft und ggf. abgestellt werden kann.

  • Guten Tag zusammen, kurze Vorstellung meinerseits: Ich wohne im nördlichen 2010 erbauten Streckenabschnitt der Linie 8 zwischen Löwen und Dreieichweg. Mein Interesse an diesem Forum beruht darauf, dass wir, ein Zusammenschluss von TINA-"Betroffenen" erreichen möchten, dass der Hersteller endlich die tieffrequenten Immissionen, die in unseren Häusern entlang der Strecke auftreten, in den Griff bekommt. Ich bin Ingenieur, wenngleich kein Maschinenbauer.
    Jetzt nehme ich mal kurz Stellung zum hier aufgeworfenen Thema Depot/ Betriebshof: Ende der 2010 Jahre, als klar war, dass DA neue Straßenbahnen braucht, gab es die Idee des damaligen OB Partsch, in Wixhausen ein Gewerbegebiet auszuweisen, die Linie 8 zu verlängern und den Betriebshof (10 Ha) dorthin zu verlegen. Das Gewerbegebiet wurde nicht verwirklicht und Herr Partsch nicht mehr in DA gesehen. Eine Gruppe interessierter Bürger um den ehemaligen Dezernenten Siebert, der die Kranichsteiner Linie damals gegen Widerstände hat bauen lassen, schlug das "Kuhnwaldgelände" westlich des HBfs vor. Es hätte den Charme gehabt, zentral zu liegen, von der Rheinstraße und von der Bismarckstraße her angebunden werden zu können. Der damaligen Koalition Grün-Schwarz-Violett schwebte aber (verlärmtes) Wohnen für Yuppies vor. Ob inzwischen eine neue Planung vorliegt, entzieht sich meiner Kenntnis.

    Zum Thema TINA demnächst.. ich muss noch was arbeiten :-)

    Einmal editiert, zuletzt von TINANUTZER ()

  • Jetzt nehme ich mal kurz Stellung zum hier aufgeworfenen Thema Depot/ Betriebshof:

    Punkt 1: Hier geht's um ST 15 und nicht um Betriebshöfe. Dafür gibt es andere Themen.


    Punkt 2: NIMBY-tum in Reinkultur. "Neinnein, bei uns in Arheilgen keinen Betriebshof. Den kann man doch in die Waldkolonie setzen". Waldkolonie: "Neinnein, bei uns in der Waldkolonie keinen Betriebshof. Den kann man doch in die Heimstättensiedlung setzen." Heimstättensiedlung: "Neinnein, bei uns in der Heimstättensiedlung keinen Betriebshof. Den kann man doch ins Gervinusviertel setzen." Gervinusviertel: "Neinnein, bei uns im Gervinusviertel keinen Betriebshof. Den kann man doch nach Arheilgen setzen." undsoweiterundvonvorne.


    Wenn ein Neumitglied gleich von vorneherein so aufschlägt, gehe ich nicht davon aus, dass der Account lange genutzt wird, noch irgendwelche stichhaltigen Argumente kommen. Just my 2 Cents.

  • @ Holger Koetting:
    Das Thema Betriebshof wurde hier aufgeworfen und ist dringend für die Wartung des ST15. Den Rest kommentiere ich wegen Unsachlichkeit nicht.

    Zum St15: Seit den ersten Sichtungen im Herbst 23 in Arheilgen fiel auf, dass der St15 beim Überfahren der Schienenstöße alle 15 m so knallte, dass dies in den allermeisten Häusern zu Körperschallereignissen führte. Nach Beschwerden von mehr als 30 Anwohnern ließ HEAG mobilo die Strecke zuerst im Nordteil zwischen Löwen und Dreieichweg, später im Südteil zwischen Löwen und Maulbeerallee Überschleifen ( Sommer 2024). Mit zunehmender Laufleistung der ersten ST15 ( eine Zulassung nach §62 BOStrab ist bis heute m.W. nicht erfolgt) entstanden Vibrationen, die sich als Körperschall bis in die Häuser von Anliegern fortsetzten ( es sind nachweislich mehr als 100 auf der Strecke zwischen Arheilgen und Alsbach) . Daraufhin ordnete das RP als Aufsichtsbehörde Körper- und Luftschallmessungen in 10 Relevanzgebäuden an. Diese wurden bis in den Januar 2025 durchgeführt.
    Im Herbst 2024 lud HEAG mobilo Betroffene zu einem Gespräch ein (n.B. die jetzige Betriebsführung der HEAG mobilo hat weder die Ausschreibung noch die Bestellung des ST15 zu verantworten). Dabei stellten sich die Wagen 22102 und 22104 als besonders auffällig dar. Diese wurden im Dezember aus dem Betrieb genommen und einer Radsatzbehandlung unterzogen. Hierzu HEAG mobilo:

    Die Fahrzeuge 22102 und 22104 erhielten nach dem Hinweis auf vermehrte Vibrationen und erhöhte Geräusche eine vorgezogene Radsatzbehandlung. Die daraus resultierende positive Rückmeldung hat uns dazu veranlasst, die Vorgaben des Herstellers zu prüfen, in wie weit eine Radsatzbehandlung, abweichend zu den planmäßigen Vorgaben des Herstellers früher stattfinden muss.
    Inzwischen sind weitere Fahrzeuge ( ST 22114 und ST 22115 sowie seit kurzem nun ST 22110 und 22108) auffällig.
    Wer einmal an der Wendeschleife Maulbeeralle oder am Gleisdreieck Alsfelder/Frankfurter Straße steht, während ein ST15 diese überfährt ( und die Beaufschlagung der Schienen von der Lauffläche auf den Spurkranz wechselt), fragt sich, ob das die Laufräder und die Schienen lange verkraften.
    2 mögliche Ursachen: 1. eine (gegenüber ST13/14) ungleich höhere ungefederte Achslast und 2. ein ( gegenüber ST14+SB9) ungleich höheres Leer-/Gesamtgewicht. Ob das mit der derzeitigen Technik des ST15 in den Griff zu bekommen ist, sei dahingestellt.
    Zur Innenausstattung des ST15: eher nachrangig, da man das meiste ändern kann.


  • Die Fahrzeuge haben deutlich mehr ungefederte Masse (im Vergleich zu ST13/14).

    Ein randvoll besetzter Zug aus Tw und Bw wiegt annähernd so viel wie ein ST15 leer, aber erzeugt bei weitem nicht so viel Körperschall.

    Den erhöhten Körperschall auf das Radprofil zu schieben, hört sich sehr nach einer verwegenen Ausrede und Zeitgewinn an. Die Tina's "rumpeln" seit Tag 1 und haben seit Tag 1 dasselbe Profil.

    Mal schauen, was der Körperschall, neben genervten Anwohnern, auf Jahre gesehen noch so im Gleisbett bewirkt...


    Es ist vertraglich unmöglich und wäre politisch ein Desaster, aber die einzig richtige Konsequenz nach inzwischen über 2 Jahren Inbetriebnahme voller Pleiten, Pech und Pannen, ist, die Fahrzeuge nicht abzunehmen, sondern zum Hersteller zurückzuschicken. Oder zu einem anderen Verkehrsbetrieb.

    Einmal editiert, zuletzt von stodfask () aus folgendem Grund: Ergänzung eingefügt.

  • Was eine teilweise oder perspektivisch komplette Einstellung des Straßenbahnbetriebs nach sich ziehen würde.

    Auf die optionalen 19 Fahrzeuge sollte aber meiner Meinung nach verzichtet und neu ausgeschrieben werden.

  • Ich habe versucht, einen Lastenvergleich anzustellen. Vom ST14 und SB 9 liegen gesicherte Leergewichte vor, für den ST15 habe ich Stadler Tango (Ausführung BLT) herangezogen, gleiche Spurweite, gleicher Wagenkasten in Breite, Höhe und Länge, gleiche Achszahl:
    ST14+SB9 = 46,8 to.(Leergewicht) 65,62 to. Gesamtgewicht (bei 75 kg/Person), 5,43 to. Achslast vollbeladen, 380 kW (Antriebsleistung)
    für ST15 60 to./80,9 to./6,74 to Achslast 750 kW (Tango). Wir haben also eine um 24% erhöhte Achslast. Und hier frage ich mich, ob das der Unterbau mitmacht.
    Und dann rechne man mal zusammen: 2x TINA, 2x LKW 42 to. 10 x PkW 1,5 to. = 249 to. statische Last auf der Brücke am Nordbahnhof! Dynamische Kräfte durch Anfahren und Bremsen nicht eingerechnet: dafür war diese Brücke niemals ausgelegt. Mal sehen, ob ich die zulässigen Lasten in Erfahrung bringen kann.

  • Ich habe versucht, einen Lastenvergleich anzustellen.

    Das wurde alles schon mehrfach durchgekaut, siehe einfach weiter oben. Dass muss man alles nicht nochmal auftauen. Ihre Berechnung berücksichtigt u. a. nicht, dass die SB 9 keine Klimaanlage hatten oder heutzutage andere Crashnormen gelten, die insbesondere im Bereich der Frontpartien eine aufwendigere (und damit schwerere) Konstruktion erfordern. Insofern sind sämtliche Vergleiche auf dem Niveau "früher waren die Bahnen leichter" witzlos. Das einzige, was herangezogen werden kann, ist der Vergleich mit aktuellen Konstruktionen anderer Hersteller. Und da fällt ziemlich schnell auf, dass so ziemlich alle Bahnen in der Gewichtsklasse der Tina spielen (auch dazu siehe weiter oben). Es wäre daher in Bezug auf das Gewicht völlig wurscht gewesen, wer die Ausschreibung gewonnen hätte, das Bähnchen wäre so oder so ähnlich schwer geworden, beim einen Hersteller halt mal eine Tonne leichter und beim anderen eine schwerer.


    Ebenso ist das Berechnen der Achslasten fehlerhaft, denn Durchschnittswerte über einen Gesamtzug passen nicht. ST 14 und SB 9 haben zwei angetriebene und vier nicht angetriebene Drehgestelle und damit eine sehr ungleichmäßige Lastverteilung. Auch das kam weiter oben schon zur Sprache.

  • @ Holger Koetting: ICH habe darauf abgezielt, ob diese schweren Fahrzeuge mit dem vorhandenen Schienenmaterial/Unterbau UND den Straßen/Brücken sowie mit der Umgebung (=Häuser der Anlieger) zurechtkommen, was ich bezweifle. Es ist wie mit den LKWs: vor 50 Jahren hatten wir ein zul.Ges-gewicht von 28 to. heute von 42 to. Das hat dazu geführt, dass sehr viele Brücken das nicht getragen haben und erneuert werden müssen. Und so schlau bin ich auch, dass ich weiß, dass die Achslasten ungleich verteilt sind. Aber keine Achse des ST14 dürfte die Last des ST15 erreichen. Sie können gerne rechnen.

  • Man muss bei dem "gesicherten" Leergewicht eines ST14 auch bedenken, dass zwischen ST13 und ST14 keine Gewichtssteigerung stattgefunden haben soll, jedoch der ST14 klimatisiert ist und der ST13 nicht. Entweder wurde an anderer Stelle (wo sollte das sein?) die gleiche Menge Gewicht eingespart, oder eine Zahl ist unplausibel.

    Wir können weiter schätzen:

    Ein SB9 hat ein Leergewicht von 12,8t (Nach oben durchgeführter Rechnung 19,4t beladen). Dieses verteilt sich auf 4 Achsen. Diese Achsen haben also eine Achslast von 4,9t bei leerem Fahrzeug. Die halbe Tonne weniger wirft schon mal auf die anderen 8 Achsen eine halbe Tonne mehr.

    Wenn wir jetzt noch annehmen, dass auf den Laufdrehgestellen die gleiche Last liegt wie bei den Beiwagen, dann bleiben von den 46t ST14 mit Fahrgästen 26,8t auf den Triebdrehgestellen. Das sind wieder 4 Achsen, also haben wir eine Achslast von 6,7t.

    Jetzt könnten wir das Spiel noch mit ST12 spielen, die deutlich schwerer sind.

    Etwas weiter südlich stellte man (bei gleicher Rechnung) vor knapp 30 Jahren 52t auf 6 Achsen, hat also 8,7t Achslast!


    Wollten wir wirklich an der Achslast rumkritisieren, bleibt uns nur diese Vorgehensweise: Sind diese 6,7 Achslast beim ST15 korrekt, rollern pro Zug 12 hochbelastete Achsen über die Brücke. Beim ST14+SB9-Zug sind es nur 4. Sollte die Brücke also beim Befahren mit einer 6,7t-Achse nicht dauerfest sein, wird sie bei ST15 dreimal so schnell geschädigt wie bei ST14. Ich denke aber, dass das sehr weit hergeholt ist.

    Schade finde ich, dass mit dem Verteilen des Antriebs keine Achslastreduktion gelungen ist.


    Unabhängig davon hat das mit dem Erdbebenproblem ziemlich sicher nichts zu tun. Selbst wenn die Achslast höher wäre, sind deutlich höhere Achslasten ohne größere Probleme bereits realisiert worden.


    Hier stellt sich mir aber auch noch die Frage: Ist das mit den ungefederten Massen wirklich so schlimm? Verglichen mit Radnabenmotor-Variobahnen dürfte ein ST15 noch relativ kleine ungefederte Massen aufweisen. Mir ist auch das konstruktive Merkmal des Drehgestells, das große ungefederte Massen verursachen soll, noch nicht klar.

    Ich habe ein bisschen das Gefühl, dass ein Problem existiert (die Schwingungen durch ST15-Betrieb sind an manchen Orten echt heftig) und der "Mob" sich auf die erste nicht sofort widerlegbare Theorie (hohe ungefederte Masse) einschießt. Die in Wikipedia genannte eine Tonne ungefederte Masse pro Achse erscheint sehr extrem. Dies wäre (nach meinem Überschlag) mehr als Achse und Fahrmotor zusammen wiegen müssten.


    Stadler äußert sich dazu nicht in der Deutlichkeit, die ausreichend wäre, um die Diskussion zu beenden - das heißt aber nichts, schließlich lässt Stadler auch Gewichte in Gutachten schwärzen.

  • An der Brücke über den Nordbahnhof in Darmstadt ist ein Verbot für LKW über 30 Tonnen

    ausgeschildert. Ausserdem kann ich mich nicht erinnern dort in den letzen Jahren mal einen

    LKW fahren sehen wenn ich dort unterwegs war. Desweiteren wurde von zwei auf eine Fahr-

    spur für den Strassenverkehr begrenzt. (Merckanlieferung läuft im Norden über die B3 Hier)


    BTW: ein "Begegnungsverbot" für Trams auf der Brücke lässt sich falls nötig umsetzen und

    dann belastet immer nur eine Tram die Brücke.....

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
    powered by US government

  • BTW: ein "Begegnungsverbot" für Trams auf der Brücke lässt sich falls nötig umsetzen und

    dann belastet immer nur eine Tram die Brücke.....

    Man möge mich korrigieren, aber das ist nicht erforderlich, weil es nicht "die" Brücke ist, sondern an dieser Stelle zwei Brücken nebeneinander stehen.


    Und die Spureinschränkung hat man wegen der Belastung durch parallele Straßenfahrten vorgenommen. Parallelverkehr Schiene/Straße geht weiterhin. Wenn die Belastung durch die ST 15 ja so schlimm wäre wie behauptet, hätte man schon längst eine wechselweise Befahrung wie einst in Plaue/Kirchmöser eingeführt.