Schienenersatzverkehre in Deutschland

  • Thema "Busnotverkehr/ SEV":


    In anderen Städten ist es durchaus üblich ausgemusterte Busse für spontane SEV vorzuhalten. In Basel z.B. haben Prüfdienstbeschäftigte sowie der Außendienst der Leitstelle alle einen Busführerschein. Bei Störungen wird Personal im Außendienst in den Betriebshof beordert und dann wird SEV gefahren. Ähnliches habe ich aus Kassel sowie aus Leipzig gehört.

    Die LVB z.B. kaut gebrauchte Busse aus anderen Städten, rüstet die mit ihrem ITCS auf um SEV zu fahren. Hier in Frankfurt schreibt die VGF den SEV aus, meist kommt ja dann Transdev zum Zug.

    München (MVG) fährt seinen SEV auch selber.

    Hier in Frankfurt sind zu viele Akteure unterwegs und keiner will für irgendwas zuständig sein.


    In allen anderen Großstädten kennt man "seinen Verkehrsbetrieb", nicht hier.

  • Man darf auch nicht vergessen, dass man dadurch auch Busfahrer benötigt die ständig ihre Qualifikation erhalten müssen (5 Module). Die eigene Busfahrschule hat man aus Unwirtschaftlichkeit eingestampft. Dadurch, dass die VGF die Modulschulungen auch nicht bezahlen wollte, haben die einstigen alten Busfahrer nach der Umschulung zum Schienenbahnfahrer alle nach und nach ihren „Personenbeförderungsschein“ verloren, es sei denn die haben ihre Module aus eigener Kasse aufgefrischt.


    In den anderen genannten Städten fand aber auch nie eine vollständige entkopplung des Busverkehrs aus der ursprünglichen Verkehrsbetriebe (Eigenbetriebe der Stadt) statt.

    Normalerweise müsste man der ICB, die zur selben Holding gehört wie die VGF verpflichten den städtischen Bedarf an Schienenersatzverkehr zu leisten, die Ausgabe dazu bliebe am Ende in der Holding.

  • München (MVG) fährt seinen SEV auch selber.

    Das stimmt auch nur teilweise. Beim aktuellen Schienenersatzverkehr für die Weichenerneuerung der Linien U3/U6 am Sendlinger Tor werden auch zwei Busse (inklusive Fahrer) eines Subunternehmers eingesetzt.

    X
    X
    X

  • Das stimmt auch nur teilweise. Beim aktuellen Schienenersatzverkehr für die Weichenerneuerung der Linien U3/U6 am Sendlinger Tor werden auch zwei Busse (inklusive Fahrer) eines Subunternehmers eingesetzt.

    Die MVG hat diverse Subunternehmer, die aber keine kompletten Linien abdecken, sondern nur einzelne Kurse jeweils. So können auch Subs durchaus auf Ersatzverkehren für Tram oder U-Bahn zum Einsatz kommen. Die Busse sind Eigentum der Subunternehmer, aber nicht wirklich zu unterscheiden (selbst beim Sitzpolster identisch) von den Fahrzeugen der MVG. Aber grundsätzlich läuft die ganze Planung zentral über die MVG (U-Bahn, Tram und Bus).

    In Frankfurt haben wir hier leider das bekannte Bürokratiemonster aus Traffiq und den "Dienstleistern" VGF (Schiene) und ICB (Bus), dazu noch die ausgeschriebenenen Linien. Meiner Meinung nach war es mit der VGF in einer Position vergleichbar der MVG die beste Lösung. Von dort konnte alles zentral gesteuert werden, heute gilt "viele Köche verderben den Brei".

  • Das stimmt auch nur teilweise. Beim aktuellen Schienenersatzverkehr für die Weichenerneuerung der Linien U3/U6 am Sendlinger Tor werden auch zwei Busse (inklusive Fahrer) eines Subunternehmers eingesetzt.

    Ja aber das sind Subunternehmer der MVG. Heist die MVG ist denen Weisungsbefugt. Und zweitens sind die Busse des Subunternehmers an das Betriebsleitsystem der MVG angeschlossen und integriert. Was bei einem SEV hierzulande nur selten der Fall ist. Es gibt einige kommunale Verkehrsunternehmen wo aus dem aktiven Liniendienst ausgemusterte Busse ein weiteres Leben als SEV Bereitschaft haben. Ich meine die BVG macht es auch so.

  • Die MVG hat diverse Subunternehmer, die aber keine kompletten Linien abdecken, sondern nur einzelne Kurse jeweils. So können auch Subs durchaus auf Ersatzverkehren für Tram oder U-Bahn zum Einsatz kommen.

    Danke, aber das ist mir (sehr gut) bekannt und genau in dem oben angesprochenen Beispiel ist es eben nicht so. Die beiden eingesetzten Busse sind nicht von anderen Linien abgezogen worden, um den SEV zu fahren, sondern es sind zwei Exoten der "BusCompany Franken". Der Neoplan ist ein ehemaliger Züricher Bus, der blaue ein ehemaliger Kasseler (was auch noch gut an den gelben Umrandungen der Türen zu erkennen ist). Die Subunternehmer der Linienverkehre haben gar nicht die Kapazitäten, um mal eben mehr Fahrzeuge für einen SEV zu stellen, daher werden bei Bedarf auch "externe" Subunternehmer eingesetzt.


    SEV 1.jpg


    SEV 2.jpg


    Ja aber das sind Subunternehmer der MVG. Heist die MVG ist denen Weisungsbefugt. Und zweitens sind die Busse des Subunternehmers an das Betriebsleitsystem der MVG angeschlossen und integriert. Was bei einem SEV hierzulande nur selten der Fall ist. Es gibt einige kommunale Verkehrsunternehmen wo aus dem aktiven Liniendienst ausgemusterte Busse ein weiteres Leben als SEV Bereitschaft haben. Ich meine die BVG macht es auch so.

    Was hat das mit deiner Behauptung oben zu tun, dass die MVG ihren SEV selbst fährt? Macht sie eben nur teilweise.

    X
    X
    X

  • Das sind zwei Busse/ Kurse... ich denke die kann man vernachlässigen. Und scheinbar sind die an die MVG angeschlossen.

  • Und scheinbar sind die an die MVG angeschlossen.

    Ist das nicht mit dem Einbau von speziell auf die Leitstelle abgestimmter Technik und/oder Drucker verbunden? Macht das bei zwei MVG-fernen Fahrzeugen für einen überschaubaren Zeitraum überhaupt Sinn?


    Schöner wäre natürlich, wenn die Anforderungen an die SEV-Wagen zu Fahrzeugen in MVG-Optik mit Leitstellenkontakt führt. Dann würden bestimmt auch ältere MVG-Wagen irgendwo vorgehalten werden. Immer eine Frage des Geldes, wie viel "schicker" Vorrat angelegt wird.

    Vollkommen Großartiges Forum

  • Ist das nicht mit dem Einbau von speziell auf die Leitstelle abgestimmter Technik und/oder Drucker verbunden? Macht das bei zwei MVG-fernen Fahrzeugen für einen überschaubaren Zeitraum überhaupt Sinn?


    Schöner wäre natürlich, wenn die Anforderungen an die SEV-Wagen zu Fahrzeugen in MVG-Optik mit Leitstellenkontakt führt. Dann würden bestimmt auch ältere MVG-Wagen irgendwo vorgehalten werden. Immer eine Frage des Geldes, wie viel "schicker" Vorrat angelegt wird.

    Machen aber einige Unternehmen, wenn einem die Qualität wichtig ist.

  • Um mal bezüglich ITCS was loszuwerden:


    Die DB vergibt seit einigen Jahren Handys welche mit dem ITCS Programm der DB ausgestattet sind, somit gibt es eine Leitstellenanbindung und Echtzeit-Daten.



    Die VBK bzw. AVG in Karlsruhe geben Tablets aus, welche selbiges machen.


    Bezüglich Fahrgastinformation IM Bus gibt es (logischerweise) keine einheitliche Lösung, da

    a) einige Unternehmen die Fahrzeuge für ihre Linien ausgestattet haben (IBIS/Drucker, etc.)

    b) andere Unternehmer ihre gebrauchten Fahrzeuge nicht umrüsten wollen (kostet ja alles Geld, oder ist den Unternehmen egal)


    Trotzdem gibt es einige Unternehmen, auch mit gebrauchten Bussen, die grossen Wert auf eine funktionierende Zielanzeige sowie Ansagen legen.

    Spontan fällt mir da Maras Bustours ein, seit dem SEV in Offenbach im Frühjahr. Zielanzeigen die das Fahrtziel und zum Teil die Zwischenstationen anzeigen sowie automatische Haltestellenansagen, zum Teil sogar mit Umsteigeverbindungen - so geht Service.

  • Man möge Verantwortliche mal in einem japanischen Vorort aussetzen mit dem Ziel zum Flughafen der Stadt zu kommen ohne Taxi. Vielleicht lernen sie dann den Mehrwert kennen, dass Service mehr ist als ein Pflichtpunkt in den Vergabebedingungen.