[MKK] Haushaltsschieflage: Mögliche Auswirkungen auf den ÖPNV im MKK

  • Wie Vorsprung Online berichtet, klafft im Haushalt des Main-Kinzig-Kreises 2025 ein Haushaltsloch von ca. 30 Millionen Euro. Wie Landrat Thorsten Stolz in seinem von der Presse genannten „Streichplan“ berichtet, sollen neben anderen Einsparungen fünf Millionen Euro an Subventionen für den ÖPNV gestrichen werden, womit auch Angebotsausweitungen verschoben oder gestrichen werden sollen.


    Explizit beträfe eine solche Streichung wahrscheinlich die laut Nahverkehrsplan zum Dezember 2025 auszuschreibenden Linienbündel mit folgenden, angedachten Linien, für die eine Investitionssumme im Nahverkehrsplan in Höhe von insgesamt 7,3 Millionen Euro vorhergesehen war:


    3/1: MKK-30 (Wachenbuchen - Hanau), 31 (Schöneck - Hanau), 32 (Niederdorfelden – Hanau), 37/39 (Familienbus Erlensee), 38 (Erlensee – Rodenbach, Linie derzeit im LB 5)
    Investitionssumme laut Nahverkehrsplan: 2,6 Millionen Euro


    5: MKK-50 (Gelnhausen – Hanau Hbf), 51 (Langenselbold – Hanau Hbf), 52 (Hanau Freiheitsplatz – Rodenbach), 53 (Hanau – Horbach), 55 (Somborn – Neuberg), 60 (Gettenbach – Hanau Hbf),

    zusätzlich ab 2027 die Linie MKK-58 (Gelnhausen – Großenhausen – Somborn, Linie derzeit im LB 6/3)
    Investitionssumme laut Nahverkehrsplan: 4,5 Millionen Euro


    Freizeitlinie: neue Linie MKK-87 (Gelnhausen – Bad Brückenau)
    Investitionssumme laut Nahverkehrsplan: 200.000 Euro


    und sofern keine Verlängerungsoption gezogen wird:

    6/1: MKK-66 (Breitenborn – Gelnhausen ü. Lieblos), MKK-67 (Breitenborn – Gelnhausen ü. Niedermittlau), MKK-68 (Langenselbold – Gelnhausen)

    Investitionssumme laut Nahverkehrsplan: 5000 Euro*

    *= durch die geplante Abbestellung der Bedienung des OT Gettenbach durch die Linie MKK-66 werden Nutzwagenkilometer frei, wahrscheinlich dort einkalkuliert - daher Summe so niedrig


    Der Beschluss des Kreistags bezüglich des Haushalts wird für Februar 2025 erwartet.

  • Nun wurde der Haushalt im MKK beschlossen und es kam wie es kommen musste:

    Anstatt vorhergesehener Investitionen in Höhe von 7,3 Millionen € wird die Investitionssumme auf 2,3 Millionen, d.h., um die schon angekündigten 5 Millionen Euro gekürzt. Das geht zumindest aus dem Haushaltsbeschluss (Seite 237/567) hervor. Was das im Einzelnen für die auszuschreibenden Linienbündel bedeutet, ist aus dem Plan nicht ersichtlich. Was ich persönlich für unwahrscheinlich halte, ist dass Kommunen nun die Finanzmittel ersetzen und dafür Schulden machen würden oder - falls noch vorhanden wie z.B. in Gründau - dafür Finanzmittel aus den Rücklagen nutzen.

    Bezüglich einer Anfrage der FDP, welche Gemeinden denn nach 22 und nach 24 Uhr erreichbar sind (in einer Tabelle aufgelistet*) wird neben der Tabelle in einer Stellungnahme folgende Antwort gegeben:

    Zitat

    Eine weitere Umsetzung des Nahverkehrsplans im Sinne eines verbesserten Mobilitätsangebots im Kreis hängt maßgeblich von den jeweiligen finanziellen Rahmenbedingungen ab und erfordert zu Zeiten knapper Kassen das Setzen von Prioritäten.

    Klarheit wird daher erst bestehen, wenn die KVG die Ausschreibungen veröffentlicht (oder vielleicht die Linienkonzessionen per Option verlängert). Es ist aber zumindest im Rahmen des Möglichen, dass die ein oder andere Änderung wegfällt und (betreffend der neuen Linien) der Rest ein Basisangebot an Werktagen ohne Wochenendverkehr erhält.




    * Tabelle enthält einen Fehler: Gelnhausen, der Gelnhäuser Stadtteil Roth sowie die Gründauer Ortsteile Lieblos, Rothenbergen, Niedergründau und Mittel-Gründau sind im BPNV dank der Linie 374 auch Mo-Sa nach 22 Uhr und Montags-Donnerstags sogar nach 0 Uhr nochmal erreichbar