Verdi Tarifrunde 2025

  • Bei der D(eutschen)B(ahn) gibt es noch von der D(eutschen)B(undesbahn) her Beamte die nicht streiken dürfen.

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  • Bei der D(eutschen)B(ahn) gibt es noch von der D(eutschen)B(undesbahn) her Beamte die nicht streiken dürfen.

    Wie kann das aber sein, dass ich dann beim GDL-Streik letztes Jahr einen sehr jungen Triebfahrzeugführer gesehen habe (ungefähr 25 Jahre). :/

    Der war sicher kein Beamter aus der Zeit, als es noch die Bundesbahn gab.

    Könnte es vielleicht sein, dass er der EVG angehörte?

  • Wie kann das aber sein, dass ich dann beim GDL-Streik letztes Jahr einen sehr jungen Triebfahrzeugführer gesehen habe (ungefähr 25 Jahre). :/

    Der war sicher kein Beamter aus der Zeit, als es noch die Bundesbahn gab.

    Könnte es vielleicht sein, dass er der EVG angehörte?

    Es wird niemand gezwungen auf sein Gehalt zu verzichten und zu streiken. Es ist aber das grundgesetzlich garantierte Recht eines Arbeitnehmers.


    Zwang gäbe es nur, wenn der Arbeitgeber zum Mittel der Aussperrung greift.


    Indirekten Zwang gibt es, wenn arbeitswillige Arbeitnehmer nicht arbeiten können, weil die äußeren Umstände keine Arbeitsaufnahme zulassen. z.B. blockierte Gleise.


    Nur mal als Anregung zum Überlegen.

    Einmal editiert, zuletzt von Umlaufnummer ()

  • icn bezweifle, dass es noch genügend Beamte gibt, um damit einen sinnvollen Notbetrieb bei der Eisenbahn zu machen. (Ich weiß das aber nicht.)


    Vielmehr wird es die in zwei verschiedenen Gewerkschaften organisierte Belegschaft sein, die dafür sorgt, dass die Mitglieder der jeweils „anderen“ Gewerkschaft nicht streiken, wie ja auch von Tim angedeutet. Bei allem Meckern darüber, dass es dank zweier Gewerkschaften doppelt so viele Streiks gibt, sollte man nicht vergessen: gäbe es nur eine Gewerkschaft, brächten die Streiks deutlich stärkere Einschränkungen mit sich – doof für die Kunden – und würden wahrscheinlich viel eher von Gerichten verboten – doof für die Beschäftigen. Von Anti-GdL-Stimmung profitiert nur der Arbeitgeber Deutsche Bahn.


    Im traffiQ betreffenden Verkehr gibt es nur eine halbwegs große Gewerkschaft, also ist das für diesen Thread auch relativ irrelevant.

    Einmal editiert, zuletzt von baeuchle ()

  • Zitat

    Bei allem Meckern darüber, dass es dank zweier Gewerkschaften doppelt so viele Streiks gibt, sollte man nicht vergessen: gäbe es nur eine Gewerkschaft, brächten die Streiks deutlich stärkere Einschränkungen mit sich

    Bei allem Meckern über Beamte: gäbe es das Interesse des Staates den öffentlich zugänglichen Transport von Personen und Waren zu garantieren, mit Beamten gäbe es gar keinen Streik.

  • Bei allem Meckern über Beamte: gäbe es das Interesse des Staates den öffentlich zugänglichen Transport von Personen und Waren zu garantieren, mit Beamten gäbe es gar keinen Streik.

    Der Staat hat auch ein Interesse an öffentlich zugänglichen Lebensmittelläden und verbeamtet dennoch nicht alle Supermarktkettenangestellten. Die Diskussion bringt aber beim Thema Streik bei kommunalen Verkehrsunternehmen eher nix, weil hier niemals Beamte im Fährdienst waren.

  • Es gibt zwar immer weniger Beamte bei den Lokführern, aber die jüngsten Beamten sind Jahrgang 1972

    (mit 21 darf man er Lok fahren & 1993 war das letzte Jahr der Verbeamtung)


    Zum Streiken darf niemand gezwungen werden, aber wer in einer Gewerkschaft Mitglied ist

    die zum Streik aufgerufen hat und nicht mitstreikt, kann entsprechend auch aus der Gewerk-

    schaft ausgeschlossen werden.

    Weiterhin ist die Mitgliedschft in einer Gewerkschaft freiwillig. In welcher Gewerkschaft jemand

    ist lässt sich mit einem Blick in den Führerstand nicht erkennen.

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  • Wenn eine Supermarktkette streikt, dann haben die Kunden viel mehr zumutbare Alternativen (einfach mal so hinnehmen und sich nicht an Mikro-Sonderfällen aufhängen), als wenn eine ÖV-Verbindung komplett fehlt.


    Besser für die Kunden wäre es, wenn jede Linie von zwei Unternehmen bedient wird und beide Unternehmen auf einer Linie nicht gleichzeitig bestreikt werden dürfen.


    Beispiel:

    VGF alle 20 Minuten und um 10 Minuten verschoben, z.B eine Frankfurter Stadtbahn-Gesellschaft FSG.


    Die Kunden erleben ggf. vollere Fahrzeuge, müssen auf das nächste warten, ggf. gehen Anschlüsse verloren, also insgesamt noch zumutbare längere Reisezeit und die Reise kann für "Muss"-Situationen durchgeführt werden.


    Durch mehr Unternehmen bleibt der Markt vielfältig, was auch positive Aspekte hat.

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  • Besser für die Kunden wäre es, wenn jede Linie von zwei Unternehmen bedient wird und beide Unternehmen auf einer Linie nicht gleichzeitig bestreikt werden dürfen.

    Ich lese da vor allem: besser für die Kunden wäre es, wenn das Streikrecht eingeschränkt würde. Das ist zweifelsohne richtig. Besser wäre es natürlich, wenn gar nicht mehr gestreikt werden dürfte, oder? Am besten gleich auch nicht mehr demonstrieren dürfen, oder wenigstens nicht gegen die falsche Partei, sonst wird den aufrufenden noch die Gemeinnützigkeit gestrichen *hustCDUhust*.


    Aber mal ernsthaft weiter gedacht führt das entweder zu ungleichen Löhnen für die gleiche Arbeit – wer kann denn die jeweils nichtbestreikte Firma dazu zwingen, den ausgehandelten Tarifvertrag anzuerkennen? – oder zu genau nichts, weil beide Arbeitgeber in der gleichen Tarifrunde sitzen und somit von der Belegschaft beider Unternehmen bestreikt würden.


    Und wenn man irgendwie (mit mindestens fragwürdiger Verfassungstreue) festlegen will, dass nur die Hälfte der Belegschaft streiken darf, dann könnte man das auch direkt festlegen ohne Umweg über zwei verschiedene Arbeitgeber.

  • Besser für die Kunden wäre es, wenn jede Linie von zwei Unternehmen bedient wird und beide Unternehmen auf einer Linie nicht gleichzeitig bestreikt werden dürfen.


    Beispiel:

    VGF alle 20 Minuten und um 10 Minuten verschoben, z.B eine Frankfurter Stadtbahn-Gesellschaft FSG.

    Dann müsste aber alles gekoppelt sein, also auch Leitstelle und Werkstätten. Sonst passiert das wie bei DB Netz: Stellwerk nicht besetzt, kein Zugverkehr.


    Eine gewisse Redundanz gibt es ja: S-Bahn, VGF, Busverkehr, wenn auch nicht zu 100%.

  • Zitat

    Ich lese da vor allem: besser für die Kunden wäre es, wenn das Streikrecht eingeschränkt würde. Das ist zweifelsohne richtig. Besser wäre es natürlich, wenn gar nicht mehr gestreikt werden dürfte, oder? Am besten gleich auch nicht mehr demonstrieren dürfen, oder wenigstens nicht gegen die falsche Partei, sonst wird den aufrufenden noch die Gemeinnützigkeit gestrichen *hustCDUhust*.

    Das ist polemisch und ... ich vermute du hast es auch ironisch gemeint .. das weisst Du auch. Nur weil in Kernaufgaben, die zu großen Schäden in der Volkswirtschaft führen, man über eine kunden- bürgerfreundlichere Lösung überlegt, sind wir nicht gleich wieder in der Diktatur. Wir sollten mit diesen Aussagen etwas aufpassen, denn die Waschen berechtigte Kritik auch aus. Stichwort "da holt wieder jemand die N***-Keule raus".


    Warum leben wir eigentlich wie selbstverständlich damit, dass aus unseren Wasserhähnen Wasser kommt. Nachts die Laternen auf der Straße angehen und der Strom auch jederzeite verfügbar ist, Hat mal jemand an die armen Mitarbeiter gedacht, die hier offensichtlich nach den vielen Zweifeln im Forum, absolut ungerecht und unterbezahlt sein müssten? Die können auch nicht (so einfach und so oft) streiken. Und hier liest man auch interessanterweise nicht wirklich viel von Ausfällen bedingt durch Personalmangel. Könnte es also sein, dass eine staatlich durchgeführte Grundversorgung (für DInge die große Auswirkung auf die Volkswirtschaft haben) ein staatliches "Unternehmen" doch besser funktioniert, als ein nach strengen kapitalistischen Wünschen der Privatwirtschaft?


    Dann wäre nur noch zu klären, was einen großen EInfluss auf unsere Volkswirtschaft hat und damit auch prädestiniert ist, Schaden anzurichten. Und der komplette Bereich der Verkehrsinfrastruktur samt des Fahrbetriebes. ist so einer. Der Supermarkt ist nicht so einer. Warum - nahezu jeder müsste in der Lage sein sich ein paar Tage auch ohne Supermarkt weiter ernähren zu können und es geibt räumlich nah meist weitere Alternativen.

  • […]

    Ich verstehe nicht so richtig, worauf du hinaus willst.

    • Zunächst mal ist die Forderung, dass bestimmte Menschen nicht streiken dürfen sollten, eine Forderung nach der Einschränkung von Streikrecht. Das ist nicht polemisch. Noch dazu ist das von SoundofN1 vorgeschlagene Mittel, um ein solches Verbot durchzusetzen, einfach überhaupt nicht dafür geeignet, das zu erreichen, ohne in weitere, expliziter aufgeführte, Grundrechte einzugreifen.
    • „Wie weit gehen die Einschränkungen noch, wenn wir erstmal damit anfangen“ ist eine berechtigte und ebenfalls: nicht polemische Frage.
    • Ich finde es interessant, dass du die gestrige Forderung von CDU-Politikern, gemeinnützige Vereinigungen sollten sich nicht an Demoaufrufen gegen die Politik der CDU beteiligen, verbunden mit der kaum versteckten Drohung, man müsse ansonsten mal die Gemeinnützigkeit überprüfen, als Weg in die Diktatur bezeichnest. So weit wäre ich gar nicht gegangen. Oder meintest du, dass ich eine Abschaffung des Streikrechtes als Ende der Demokratie ansehen würde?
    • Deine Ausführungen zu Streiks (bzw nicht-Streiks) in der Wasserversorgung und Straßenbeleuchtung und die damit verbundene Idee, dass bei Arbeitsplätzen in öffentlicher Hand nicht gestreikt würde, wäre beeindruckender, wenn ich mich nicht an große ÖTV-Streiks gegen die Stadtwerke im späten 20. Jahrhundert erinnern würde. Natürlich können und sollten auch die Arbeitnehmer*innen der öffentlichen Hand streiken!
    • „es geibt räumlich nah meist weitere Alternativen“ für Supermärkte dreht die Prämisse um; diese war, dass Supermärkte großflächig branchenweit bestreikt werden. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass die meisten Leute länger auf öffentlichen Transport als auf Lebensmittelkäufe verzichten können.
  • Zitat
    Zunächst mal ist die Forderung, dass bestimmte Menschen nicht streiken dürfen sollten, eine Forderung nach der Einschränkung von Streikrecht. Das ist nicht polemisch. Noch dazu ist das von SoundofN1 vorgeschlagene Mittel, um ein solches Verbot durchzusetzen, einfach überhaupt nicht dafür geeignet, das zu erreichen, ohne in weitere, expliziter aufgeführte, Grundrechte einzugreifen.

    Zunächst mal ist die Forderung, dass bestimmte Menschen nicht streiken dürfen sollten, eine Forderung nach der Einschränkung von Streikrecht.


    Das ist korrekt. Aber EInschränkung bedeutet nicht Verbot. Die Hürden müssten (für kritische Berufgsuppen) etwas höher gelegt sein, aber dafür auch die Aufsicht über diejenigen, die wiederum die Arbeitsbedingungen dieser Mitarbeiter steuern.


    Zitat
    Ich finde es interessant, dass du die gestrige Forderung von CDU-Politikern, gemeinnützige Vereinigungen sollten sich nicht an Demoaufrufen gegen die Politik der CDU beteiligen, verbunden mit der kaum versteckten Drohung, man müsse ansonsten mal die Gemeinnützigkeit überprüfen, als Weg in die Diktatur bezeichnest. So weit wäre ich gar nicht gegangen. Oder meintest du, dass ich eine Abschaffung des Streikrechtes als Ende der Demokratie ansehen würde?

    Ich finde es interessant, dass du die gestrige Forderung von CDU-Politikern, gemeinnützige Vereinigungen sollten sich nicht an Demoaufrufen gegen die Politik der CDU beteiligen, verbunden mit der kaum versteckten Drohung, man müsse ansonsten mal die Gemeinnützigkeit überprüfen, als Weg in die Diktatur bezeichnest. So weit wäre ich gar nicht gegangen. Oder meintest du, dass ich eine Abschaffung des Streikrechtes als Ende der Demokratie ansehen würde?

    Es ist ja ein Teil auf dem Weg zu einer Diktatur. Nicht das einzige Bauteilchen.


    Zitat

    Deine Ausführungen zu Streiks (bzw nicht-Streiks) in der Wasserversorgung und Straßenbeleuchtung und die damit verbundene Idee, dass bei Arbeitsplätzen in öffentlicher Hand nicht gestreikt würde, wäre beeindruckender, wenn ich mich nicht an große ÖTV-Streiks gegen die Stadtwerke im späten 20. Jahrhundert erinnern würde. Natürlich können und sollten auch die Arbeitnehmer*innen der öffentlichen Hand streiken!

    Deine Ausführungen zu Streiks (bzw nicht-Streiks) in der Wasserversorgung und Straßenbeleuchtung und die damit verbundene Idee, dass bei Arbeitsplätzen in öffentlicher Hand nicht gestreikt würde, wäre beeindruckender, wenn ich mich nicht an große ÖTV-Streiks gegen die Stadtwerke im späten 20. Jahrhundert erinnern würde. Natürlich können und sollten auch die Arbeitnehmer*innen der öffentlichen Hand streiken!


    Das ist richtig und es darf und muss am Ende auch ein solches Recht geben. Aber die Streikhäufigkeit und die EInflüsse im täglichen Leben, sehe ich schon als kritisch an. Wir haben aus meiner Sicht das Augenmaß verloren.


    Zitat

    „es geibt räumlich nah meist weitere Alternativen“ für Supermärkte dreht die Prämisse um; diese war, dass Supermärkte großflächig branchenweit bestreikt werden. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass die meisten Leute länger auf öffentlichen Transport als auf Lebensmittelkäufe verzichten können.

    Nun haben wir in der Realität aber keinen branchenweiten Streik, weil es hierfür zu viel Konkurrenz gibt. Und selbst wenn eine Woche lang die Lebensmittelmärkte geschlossen wären, würde niemand verhungern (so sich denn jeder an die Empfehlung für Notvorräte gehalten haben).


    Wenn aber eine Woche die öffentlichen Streiken, sind die Alternativen deutlich schwieriger. Wenn ich jeden Tag an meine Arbeitsstelle muss und keinen Führerschein und kein Fahrrad habe, sondern "brav" den ÖPNV nutze, wie soll ich zur Arbeit kommen? Taxi? Alle ausgebucht. Zu Fuß ? zu weit. Ich habe also keine Alternative. Ich müsste quasi meinen Erholungsurlaub dafür verwenden. Von Prüfungen im Studium, Gerichtsterminen und anderen DIngen, die sich nicht verschieben lassen, ganz abgesehen. Dafür ist der ÖPNV zu wichtig geworden.


    Ich bin also nicht für ein Verbot von Streiks, aber einer Reform des Streikrechts, dass eine Hürde in Anbetracht auf die Auswirkung berücksichtigt. Ein Warnstreik vor einer ersten Verhandslungsrunde ist für mich persönlich ein absoluten "No-Go".

    Einmal editiert, zuletzt von barnyk ()

  • Und selbst wenn eine Woche lang die Lebensmittelmärkte geschlossen wären, würde niemand verhungern (so sich denn jeder an die Empfehlung für Notvorräte gehalten haben).


    Wenn aber eine Woche die öffentlichen Streiken, sind die Alternativen deutlich schwieriger.

    In beiden Situationen ist die Lösung die gleiche: sorg halt privat für den Fall vor, dass dieser Teil der Grundversorgung ausfällt. In beiden Situationen ist dies nicht für alle Menschen möglich. In einer von beiden Situationen entstehen schnell gesundheitsgefährdende Situationen, die man nicht durch vorsichtiges Straßenüberqueren verringern kann.


    Und das irgendwie als Gegenrede auf meine Feststellung, dass der Staat ein Interesse daran haben müsste, dass nicht alle Supermärkte gleichzeitig bestreikt werden. Natürlich hat er das. Und dennoch verbeamten wir nicht alle Kassierer*innen.

  • Eine gewisse Redundanz gibt es ja: S-Bahn, VGF, Busverkehr, wenn auch nicht zu 100%.

    Da das Netz aufeinander abgestimmt ist, ist es zum Teil von 100% sehr weit entfernt. Stellt Euch vor, alle Spuren auf allen Straßenbrücken würden streiken.


    Ohne auf die lange mit abenteuerlichen Interpretationen gestartete Diskussion anzuknüpfen: Für alle Beschäftigten gäbe es immer noch genug Freiraum zum Streiken, da für einen Streik keine 365 Tage benötigt werden.

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