[Umfrage] Anschlüsse

  • Wie soll man bei Fahrplanerstellung Anschlüsse vorsehen? 57

    Das Ergebnis ist nur für Teilnehmer sichtbar.

    Ich habe mal eine Frage mit 2 Antworten und jeweils einem (von vielen) Argumenten daz

    erstellt. Ich gehe davon aus dass die Argumente hier zu einiger Diskussion führen werden.


    Inspiration ist ein Interview aus dem SPIEGEL das ich vor einiger Zeit mal gelesen hatte

    wo dies rhethorisch gestellt wurde und ich hier mal als unbegrenzte Umfrage einstelle.

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
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  • Für längere Anschlüsse auch deshalb, damit die Gesamtdauer der Reise verläßlicher abgebildet wird. Denn: längere Anschlüsse bedeuten mehr Puffer für Verspätungen aller Art (durchaus auch beim Umsteigen selber, wenn im Umsteigebahnhof gerade Bauarbeiten laufen und man deshalb auf einmal von einem Bahnsteig zum anderen einen deutlich weiteren und noch dazu durch die Massen in der Hauptunterführung führenden Weg nehmen muß, der natürlich länger dauert als der sonst übliche "kurze Zwischensprint" und deshalb der Anschluß fort ist, obwohl die Züge an sich alle pünktlich waren - mir selber schon passiert), dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, daß die Gesamtdauer der Reise in der Wirklichkeit mit der Planung überein stimmt. Und mir persönlich ist es lieber, ich bekomme direkt gesagt, wie lange meine Reise wirklich dauern wird, und kann mich dann darauf einstellen, als daß ich eine zwar konkurrenzlos kurze Zeit versprochen bekomme, die sich aber in der Wirklichkeit nicht halten läßt, weil die Anschlüsse zu knapp geplant und deshalb dann fort sind.

    Hinweis: Sofern nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, spiegeln meine Beiträge nur meine persönliche Meinung. Diese muß nicht zwangsläufig der meines Arbeitgebers, irgendwelcher Institutionen oder von sonstwem entsprechen, sie muß auch nicht unbedingt jedem gefallen, ich lasse sie mir aber auch nicht verbieten oder madig machen und werde mich im Normalfall auch nicht dafür, daß ich eben eine eigene Sicht der Dinge habe, entschuldigen.

  • Länger als was, kürzer als was? So kurz dass man im Idealfall als junge Person strammen Schrittes gehen muss? Nö. So lange, dass man einen signifikanten Anteil einer eh schon langen Reisezeit am Bahnhof verbringt? Auch nö.


    Ich fahre des öfteren von Kassel nach Herford. Dabei kann es über Altenbeken gehen, in beide Richtungen dort 35-40 Minuten Umsteigezeit. Viel zu lang.

    Oder es geht über Hannover, wo mir (lange Zeit, grade finde ich es nicht) ein 8-Minuten-Anschluss verkauft wird (wurde), den ich für gewöhnlich durch Wahl des ICE davor in ein 23-Minuten-Anschluss erweitere. 8 Minuten wären mir aber nicht über all zu wenig...


    Kurzum: „kommt drauf an“.

    Einmal editiert, zuletzt von baeuchle ()

  • Kommt drauf an. So, dass alle, die sich bemühen den Anschluss auch bekommen.


    Das ist im Berliner Hbf etwas anderes, als z.B. im Nachtverkehr ein Abbringer-Anschluss, der mit 0 min geplant werden kann, und dann halt abfährt, wenn alle umgestiegen sind.

  • Längere Anschlüsse. Beispiel ist der Umstieg in Frankfurt von RB 67/68 aus Richtung Süden zum ICE Richtung Hamburg. Vorgesehen sind 10 Minuten Umsteigezeit (48 auf 58), die ziemlich knapp sind und in der Realität öfters mal einen Sprint durch die hintere Unterführung erfordern, der für ältere Menschen (oder auch Menschen mit viel Gepäck) nicht machbar ist. Und bevor Einwände kommen: Ja, von einigen Bahnhöfen entlang RB 67/68 kann ich mir durch Nutzung von ICE oder RE 60 eine längere Umsteigezeit verschaffen. Das geht aber nicht bei Bahnhöfen, die kein RE60 oder ICE-Halt sind.

  • Länger als was, kürzer als was?

    Der bisher angenommene Durchschnittswert, der den Relationen aktuell zugrunde liegt.


    (damit ältere Personen diesen problemlos erreichen)

    Etwas einseitig, auch wenn ich verstehe, was du meinst.

    Wenn du mit grüßerem Gepäck unterwegs bist, auf einen Aufzug angewiesen bist oder eine Rolltreppe defekt ist...


    Was meiner Meinung nach vollkommen unberücksichtigt bleibt: Wenn man fremd am Umsteigebahnhof ist.

    Mir ist es nun schon mehrfach passiert, dass ich "falsch" ausgestiegen bin. Der Vielfahrer / Pendler / Profi weiß, wo er an der Zielstation an der richtigen Tür steht. Ich aber habe vielleicht die längeren Wege zur (Roll-)Treppe, nicht die richtige Orientierung (Schilder hin oder her) usw. usf.


    Da hätte ich schon gerne einen Puffer, der Unwägbarkeiten abfedert. Versetzt euch einfach mal in die Lage eines Fremden im euch bekannten Bahnhof und versucht mal, Wege auf Anhieb zu finden.

  • Da hätte ich schon gerne einen Puffer, der Unwägbarkeiten abfedert. Versetzt euch einfach mal in die Lage eines Fremden im euch bekannten Bahnhof und versucht mal, Wege auf Anhieb zu finden.

    Wohl eher nicht die Lage eines fremden sondern eher Senioren oder Menschen mit sehr schlechter Auffassungsgabe. Du hast ein Handy, eine App mit Live Informationen und deine Aufgabe ist es z.B. von Düsseldorf Gleis 4 nach Düsseldorf Gleis 1 umzusteigen. Du steigst aus dem Zug aus, dein Nachbargleis ist 3 was bedeutet du muss dem Trubel folgen und die Treppen runter laufen. Sobald du unten bist siehst du direkt wie du zu deinem Gleis kommst.


    Das ist ein Schema welches man an wirklich jedem Deutschen Bahnhof anwenden kann, es ist immer sehr nervig wenn Leute der Meinung sind auffeinmal mitten am Bahnsteig stehen bleiben zu müssen um sich umzuschauen

  • Grundsätzlich kann man sowas nicht bewerten und beantworten. Ich habe zwar der statistischen Datenerhebung auch beigetragen, aber ich denke es gibt viele Faktoren.


    Kleines Beispiel:

    Ich durfte von Sankt Moritz mit dem Zug nach Frankfurt fahren. Die Rhätische Bahn "zuckelt" über 1,5 Stunden auf eingleisiger Strecke mit vielen Zugkreuzungen "wildromantisch" durch die Alpen. Umsteigezeit in Chur - 4 Minuten. Aussage des Mitarbeiters der RhB - das ist kein Problem. War es auch nicht - weil immer am selben Bahnsteig und die Fahrzeiten sind so geplant, dass es in der Regel keine Verspätung gibt.


    Wenn ich allerding vom ICE in Hamburg oder Berlin durch überfüllte Bahnhöfe und im Falle Berlin vielleicht noch über mehrere Ebenen wechseln muss, dann sind selbst bei pünktlichem Betrieb 10 Minuten schon eng - mit Einplanung von Verspätungen sind 30 Minuten eigentlich das Optimum. Und wenn wir von Frankfurt reden, wo die Kapazität noch gedrosselt wird, ist eine Umsteigezeit von 45-60 Minuten schon manchmal sportlich.

    Mein Wunsch wäre daher (und das liesse sich sicherlich machen) die Umsteigezeiten anhand von Erfahrungswerten und Wegstrecken zu berechnen.

  • Ob längere Umsteigezeiten wünschenswert sind, hängt vom Takt und der Pünktlichkeit ab. Wenn ich zu meinen Eltern reise, muss ich drei Mal umsteigen. Verlängert man jeden Umstieg um 5 Minuten, dann wären das 15 Minuten zusätzliche Reisezeit. Im Schnitt hat eine von 6 Verbindungen so viel Verspätung, dass ich einen Anschluss verpasse. Da die Züge stundlich fahren, habe ich dann 1h Verspätung am Ziel.


    Bei diesem Rechenbeispiel würde es sich für mich nicht lohnen. Ich hätte 15 Minuten längere Reisezeiten, denen 10 Minuten "durchschnittliche Verspätung" gegenüberstehen. Bei einem einigermaßen vernünftigen Takt nehme ich lieber einen gelegentlich verpassten Anschluss in Kauf als eine dauerhafte Verlängerung der Reisezeit.

  • Wenn wir hier schon bei Wünsch-Dir-Was sind: ich hätte gerne für die Ottonormalverbraucher die längeren Anschlusszeiten aber ein Feature, dass ich analog zu heute (jetzt gibt es ja schon "Mindestumstiegszeit 10/20/30 Min.") eine Funktion habe "schlanke Anschlüsse berücksichtigen", die auch kürzere Anschlüsse vorschlägt. Ich finde, es kommt extrem drauf an, ob ich alleine mit Tagesrucksack oder mit Familie und 1 Koffer/Person umsteigen muss. Da sich die meisten Menschen aber erstmal keine Gedanken machen, sollte im Standardfall die robustere Verbindung vorgeschlagen werden.

  • Da sich die meisten Menschen aber erstmal keine Gedanken machen, sollte im Standardfall die robustere Verbindung vorgeschlagen werden.

    Ich hatte die Frage auf die Erstellung eines Fahrplans bezogen, also darauf, wann Züge planmäßig abfahren sollen. Die Möglichkeit, die Umsteigezeit in der Fahrplansuche individuell einzustellen, gibt es ja schon, z.B. auf bahn.de, wo man zwischen "normal" und 10/15/20/.../45 Minuten wählen kann.

  • Die Möglichkeit, die Umsteigezeit in der Fahrplansuche individuell einzustellen, gibt es ja schon, z.B. auf bahn.de, wo man zwischen "normal" und 10/15/20/.../45 Minuten wählen kann.

    Nicht ganz, man kann nur *mehr* Umsteigezeit einstellen, nicht weniger.

  • Hallo.


    Es gibt auch sehr sinnfreie Anschlüsse, z.B. heute nachmittag vom Buchrainplatz in Oberrad zum Zoo:


    1.

    DB-Navigator / schnellste Verbindungen ausgeblendet:


    Entweder umsteigefrei mit der 22, oder mit der 18 zur Konstablerwache, nach unten in die D-Ebene, und von dort in die U6 / U7 und hoch zum Zoo (DB-Navigator).


    2.

    RMVgo / Einstellung "wenig umsteigen":


    Entweder umsteigefrei mit der 22,

    oder mit der 18 zum Lokalbahnhof umsteigen, nach unten zur S-Bahn, mit der S6 weiter zur Ostendstraße, wieder nach oben, und von dort 498 m Fußweg (7 Minuten).


    Über solche Anschlüsse kann ich nur den Kopf schütteln.


    Grüße ins Forum

    Helmut

    You'll Never Ride Alone.

  • Bin zwar ne junge person aber ist mal ein wenig Verspätung war es das dann auch. Ausserdem ist der umstieg dann entspannter

    Hi, ich bin Adam! Ich bin HSF mitglied und ja, ich interessiere mich für unseren Nahverkehr und die History dahinter!

  • Bei einer eng getakteten Verbindung mit kurzem Weg (z. B. zur Arbeit): eher kurz! Sonst verlängert sich die Reisezeit unnötig insbesondere im Vergleich zum MIV.


    Bei einer seltener bestehenden Verbindung respektive längerem Weg (z. B. Reise in andere größere Stadt): eher lang! Hier ist sonst das Risiko, noch viel länger warten zu müssen oder einen fixen Termin zu verpassen, zu groß.


    Wie schon von anderen erwähnt, es kommt drauf an. Man kann es eh nie allen recht machen.


    Die Verbindungsauskunft geht eh gerne ihre eigenen Wege... manche Systeme nach dem Motto "erst mal so weit wie möglich kommen", andere scheinen Wartezeiten/Barrierefreiheit etc. zu berücksichtigen.


    Ich steige z. B. mit Gepäck/Rad im S-Bahn-Tunnel von Westen kommend und nach Westen wollend lieber an der Taunusanlage um. Da darf die Umsteigezeit dann gerne kürzer als am Hbf sein. Das nur als sehr deutliches Beispiel, es gibt innerhalb von Frankfurt ja genügend Alternativrouten für viele Relationen mit unterschiedlichen Umsteigewegen.

  • Es wäre schön, wenn der Verkehrsverband Hochtaunus (VHT) überhaupt auf Anschlüsse planen würde. Das tut er aber nur vor seiner Haustür in Bad Homburg, Oberursel, Friedrichsdorf. Je weiter weg man ist, umso mehr werden Umsteigeverbindungen zu Zufallstreffern, ob es passt oder nicht.

  • Helmut: Es geht nicht um das was irgendwelche (Server-)Programme die ein TSP Problem

    lösen und wohl - schaut man auf deine Beispiele - anscheinend jemand gerade bei der

    Abfrage den Servers zukifft, sondern um das wie Fahrpläne erstellt und um Reiseketten

    zu bilden untereinander in der Trasenlage abgestimmt werden.

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    Sincerly yours, NSA
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  • Während meiner Lehre (begonnen vor 30 Jahren) gab es noch das Kursbuch, Bahnverbindungen ohne Computer raussuchen haben wir noch gelernt und war an sehr kleinen Fahrkartenausgaben auch durchaus noch "in der Wirklichkeit" anzutreffen. Wir lernten: steht bei einem Bahnhof keine gesonderte Umsteigezeit dabei, sind mindestens fünf Minuten Übergang zu berücksichtigen. Es gab Bahnhöfe, da wurden mindestens 9 Minuten (Leipzig Hbf, damals noch ohne die S-Bahn-Tiefbahnsteige), 12 oder gar 15 Minuten (München Hbf, hinaus in den separaten Bahnhofsteil) vorgegeben, andersrum gab es auch welche, da reichten 3 Minuten (irgendwelche sehr kleinen Bahnhöfe mit nur einem Mittelbahnsteig, wo nur selber Bahnsteig oder Bahnsteig gegenüber überhaupt möglich waren). Wurde bei Übungsaufgaben von den Ausbilderinnen auch mit kontrolliert, daß wir diese Mindestumsteigezeit-Vorgaben einhielten.


    Ob die heute in den Computerprogrammen hinterlegt sind...? Wenn ich das manchmal bei meinen heutigen Fahrgästen sehe, die im riesigen Leipziger Hbf sportliche 5 Minuten über eine Distanz von mehreren Bahnsteigen ausgedruckt bekommen, habe ich da leise Zweifel.


    Denn natürlich gilt, das habe ich vorige Nacht eben nicht ausdrücklich dazugeschrieben: kommt ganz auf die jeweilige Station an, was angemessen ist, was allzu sportlich und was allzu lang ist. Natürlich müssen da die Gegebenheiten vor Ort berücksichtigt werden; im heutigen Computerzeitalter erwarte ich dabei aber auch, daß unterschiedliche Entfernungen zu unterschiedlichen "Bahnhofsteilen" berücksichtigt werden: etwa in Dortmund Hbf von den "Fernbahnsteigen" zum Regionalverkehr Richtung Sauerland (der fährt dort immer von gerade mal zwei Stumpfgleis-Bahnsteigen ab, die auch räumlich recht deutlich vom "durchgehenden Verkehr" getrennt sind; das war das Beispiel, wo trotz pünktlichem Fernverkehr mein Anschluß nach Arnsberg fort war, weil ich wegen Bauarbeiten im Bahnhof einen zeitfressenden und nicht gerade selbsterklärenden Umweg laufen mußte), oder in Leipzig Hbf vom "alten Hbf" oben runter in die S-Bahn oder umgekehrt, oder in Frankfurt Hbf nur auf einer Höhenebene vs. runter/rauf Richtung S-Bahn usw., es ist jeweils eine andere Zeit sinnvoll angemessen.

    Hinweis: Sofern nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, spiegeln meine Beiträge nur meine persönliche Meinung. Diese muß nicht zwangsläufig der meines Arbeitgebers, irgendwelcher Institutionen oder von sonstwem entsprechen, sie muß auch nicht unbedingt jedem gefallen, ich lasse sie mir aber auch nicht verbieten oder madig machen und werde mich im Normalfall auch nicht dafür, daß ich eben eine eigene Sicht der Dinge habe, entschuldigen.

  • Die Umstiegszeiten sind mindestens pro Bahnhof und Bahnhofsteil (z.B. Hbf <-> Hbf tief) vergeben, ob inzwischen auch die gleisscharfen Umstiegszeiten genutzt werden (Gleis 22 -> Gleis 23 geht schneller als Gleis 22 -> Gleis 7), würde ich bezweifeln. Es gibt und/oder gab hierzu aber Projekte bei der DB um hier besser zu werden und diese Informationen zu verarbeiten.


    Generell wäre eine Art "intelligente Auswahl" (was nicht KI ist!) gut: Umstiegszeit zur 15-Min-Takt-S-Bahn gerne kurz, Umstieg zur stündlichen Regionalbahn etwas länger, Umstieg zum Fernverkehrszug, der nur alle 120 Min. fährt oder sogar reserviert ist gerne so, dass z.B. eine S-Bahn früher (bei 15 Min. Takt) genutzt wird. Aber hier gibt es wahrscheinlich zu viele individuelle Bedürfnisse. Wahrscheinlich wäre KI dann doch besser: Bitte nur Verbindungen, die basieren auf den letzten 3 Jahren Daten in 95% der Fälle erreicht wurden.