K4500
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Zitat
Am heutigen Montag, dem 18. April 2005, wird in Köln das erste Fahrzeug einer neuen Serie Niederflur-Stadtbahnwagen vom Typ K4500 vorgestellt. Die Präsentation vor dem Aufsichtsrat der Kölner Verkehrs-Betriebe AG und weiteren geladenen Gästen findet auch unter Beteiligung der Spitzenvertreter der Hersteller, Präsident Walter Grawenhoff von Bombardier LRV und Jürgen Textor, Geschäftsführer der Vossloh Kiepe GmbH, statt. Der K 4500 ist ein neues Mitglied der Fahrzeug-Familie K4000 und K5000 von Bombardier, die mit einer Gesamtstückzahl von 185 bereits mit Erfolg in Köln eingesetzt werden. Im Anschluss an die Vorstellung des Fahrzeugs wird die neue Stadtbahn von Oberbürgermeister Fritz Schramma auf der Strecke der Stadtbahnlinie 1 über die Deutzer Brücke gefahren und weiter bis zum Neumarkt, wo das neue Fahrzeug für Besichtigungen und Probefahrten der Kölner Bevölkerung übergeben wird.
Werner Böllinger, Vorstandssprecher der Kölner Verkehrs-Betriebe AG, führte anlässlich der Präsentation aus:
„Ich freue mich sehr, dass wir heute einen weiteren wichtigen Fortschritt bei der Modernisierung unserer Stadtbahn feiern können: Der K4500 wird unser modernstes Fahrzeug sein, in das all unsere Erfahrungen aus der Vergangenheit mit eingeflossen sind.
Gemeinsam mit den Konstrukteuren unserer Hersteller-Firmen Bombardier und Vossloh Kiepe haben auch Ingenieure der KVB daran mitgewirkt, dass die Qualität noch besser werden soll. Es ist eine regelrechte Qualitäts-Offensive, die die KVB gestartet hat, denn die Produkte sollen künftig schon bei der Einführung absolute Serienreife haben. Das neue Produkt soll deshalb auch das Qualitäts-Siegel „Aus Erfahrung gelernt“ tragen. Unsere Kunden, deren Anregungen schon in die Planung eingeflossen sind, werden den Aufwand merken – und wohl auch danken.
Vier „Prototypen“ werden jetzt zunächst einmal in Betrieb genommen und von uns sechs Monate lang auf Herz und Nieren geprüft – nicht etwa auf einer Teststrecke sondern unter den harten Bedingungen unseres Kölner Streckennetzes. Erst wenn dieser „Kölner Härtetest“ von den vier Probanden einwandfrei bewältigt wurde, werden wir die Abnahme der restlichen Bahnen aus der Serienproduktion erteilen. Wir sind also gespannt auf unseren neuen Star – aber auch zuversichtlich.
Mit der neuen Niederflur-Generation investieren wir gleich mehrfach in die Zukunft: In die Zukunft unseres Fuhrparks. In die Zukunft unseres sich wandelnden Streckennetzes. In die Zukunft unserer Kunden. Und damit natürlich immer in die Zukunft unseres Unternehmens KVB. Es sind schon beachtliche Investitionen: Eine solche Bahn kostet immerhin rund 2 Mio. Euro. Und wir beschaffen 69 Bahnen! Ein solch finanzieller Kraftakt kann nur gelingen mit Hilfe von staatlicher Unterstützung – und die ist zum Glück stattlich: Bis zu 50 Prozent können gefördert werden. Deshalb dafür unser aufrichtiger Dank an die Zuschussgeber!
Nach erfolgreicher Probezeit unserer ersten vier Kandidaten sollen in diesem Jahr noch 6 weitere K4500 unsere Flotte verstärken. Im Jahr 2006 rollen dann weitere 37 Bahnen an und im Jahr 2007 gehen die restlichen 22 Fahrzeuge der K4500-Serie auf die Strecke. So werden – nach und nach – die heutigen Engpässe in unserer Niederflurbahn-Flotte beseitigt. Mit Auslieferung aller 69 Fahrzeuge sind dann nicht nur unsere bisherigen Niederflurlinien 1, 8 und 9 komplett bestückt – auch die neuen Niederflurlinien 6,12 und 15 sind dann „aus einem Guss“.
Unsere neuen K4500 erlauben uns aber zudem, die sicherlich noch immer beliebten aber doch schon recht betagten 8-Achser aus dem Verkehr zu ziehen. Mitte 2006 wird wohl der letzte seiner Art ausgemustert – sie entsprechen wirklich nicht mehr den Ansprüchen unserer Kunden heute. Doch sie werden auch zunehmend teurer im Betrieb, denn die Reparaturhäufigkeit steigt.
Sie sehen also, unsere Planungen gehen weit in die Zukunft. Schon jetzt wissen wir, dass es mit der jetzigen Investitionsrunde nicht getan ist. Die Betriebsanforderungen der jetzt im Bau befindlichen Nord-Süd Stadtbahn Köln und weitere Ersatzbeschaffungen werden auch in Zukunft den Kauf neuer Bahnen unumgänglich machen, wenn wir unseren Kunden Qualität in Technik und Angebot bieten wollen. Und genau das wollen wir. Service und Qualität zu verbessern, daran arbeiten wir ständig – und unsere Kunden danken es uns. Das belegen die ersten Ergebnisse des vergangenen Jahres 2004.
Unsere Fahrgastzahlen befinden sich demnach mit rund 241 Mio. Kunden unverändert auf sehr hohem Niveau. Und wir haben bei der KVB auch gut gewirtschaftet. Nach dem jetzigen Stand der Dinge haben wir unseren im Wirtschaftsplan mit 109 Mio. Euro schon sehr eng geplanten Jahresverlust dennoch um etwa 4 Mio. Euro unterschritten – diese Leistung gelang trotz unserer erheblichen Investitionsanstrengungen, trotz gestiegener Energiepreise, trotz verloren gegangener Zuschüsse und neben den erfolgreich verlaufenden Restrukturierungs-Maßnahmen.
Ich will nicht verhehlen, dass wir bei der KVB schon etwas stolz sind auf eine solche Leistungsbreite! Denn wir glauben, dass der Blickwinkel auf unser Unternehmen manchmal noch nicht breit genug ist. Wir tragen täglich entscheidend dazu bei, dass in Köln das Leben rollt. Wir bieten 3100 Mitarbeitern und ihren Familien weitgehend sichere Arbeitsplätze. Die Investitionen in moderne Bahnen und Busse, in Streckennetz-Erweiterungen und Kundenservice helfen der hiesigen Wirtschaft wie der des Landes. Nicht ohne Selbstbewusstsein sagen wir deshalb: Wir sind modern und leistungsfähig – und moderner und leistungsfähiger, als manche es glauben.
Diesen Anspruch müssen wir natürlich durch gute Leistung auch bestätigen. Der neue K4500 soll und wird uns dabei helfen. Wir wünschen dem von Bombardier gebauten Fahrzeug viel Glück !“
Quelle: KVB