einen Schnellkurs für den "S"-Wagen
Australier bei der VGF? Das war im Juni schon so, als das Fußballteam von "Down under" beim Confederations Cup in der Commerzbank Arena antrat. Zu Gast bei der VGF sind in dieser Woche aber nicht elf kickende Freunde, sondern vier Mitarbeiter von "TransAdelaide" aus der südaustralischen Hafenstadt.
Die vier absolvieren seit Montag eine verkürzte Fahrausbildung und sind zur Zeit mit Fahrlehrern der VGF auf Frankfurts Straßen unterwegs. "Kein Problem", meinen sie, der für die Australier ungewohnte Rechtsverkehr falle beim Straßenbahnfahren gar nicht auf: "Nur als Fußgänger haben wir Gewöhnungsprobleme", räumt einer von ihnen ein. Nach dem "Crash-Kurs" sowie Besuchen in der Stadtbahn-Zentralwerkstatt, auf der Betriebsleitstelle der VGF und im Schwanheimer Verkehrsmuseum setzt die kleine Delegation ihre Weiterbildung in Bautzen fort, wo der kanadische Waggonbauer Bombardier die Frankfurter "S"-Wagen produziert und - neben den Fahrzeugen für die VGF - zur Zeit auch die ersten drei Bahnen für Adelaide fertigt. Diese entsprechen in ihrer technischen und optischen Ausführung weitgehend dem Frankfurter Model.
Neun "S"-Wagen für Adelaide
TransAdelaide ist eins der zahlreichen Verkehrsunternehmen, die auf dem zersplitterten und inzwischen unübersichtlichen Markt in Adelaide Verkehrsdienstleistungen anbieten. Das Unternehmen betreibt eine elf Kilometer lange Linie, die das Stadtzentrum mit dem westlich gelegenen Strand verbindet. Die 15 zur Zeit eingesetzten Fahrzeuge stammen aus dem Jahr 1929, sind nach Auskunft der Australier aber "in einem perfekten Zustand" und gleichzeitig eine Touristen-Attrraktion der Zwei-Millionen-Stadt, die täglich von rund 8.000 Fahrgästen genutzt wird. Um das System zu modernisieren, wird TransAdelaide neun Straßenbahn-Wagen des in Frankfurt fahrenden Typs "S" kaufen und der Fahrlehrer sowie die drei Ingenieure haben bei der VGF vorab einen "Schnupperkurs" gebucht, um sich mit der Tram und ihrer Technik vertraut zu machen.
Der "S"-Wagen wird übrigens nicht das Ende der Straßenbahn-Attraktion in Adelaide sein: Immerhin fünf Oldtimer wird TransAdelaide behalten, für die anderen zehn haben schon Verkehrsmuseen aus aller Welt Interesse angemeldet.
Quelle: VGF