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Initiative für weitere Straßenbahn-Strecken
Frankfurt. Mit der Eröffnung der Straßenbahn-Linie 17 vom Hauptbahnhof zum Rebstock am Samstag wird nach Ansicht der verkehrspolitischen Initiative Frankfurt 22 "ein neues Kapitel zukunftsweisender Verkehrspolitik in Frankfurt aufgeschlagen". Nach Jahrzehnten "unsinniger Zerstörung wertvollster oberirdischer Schieneninfrastruktur" markiere dies einen Wendepunkt, erklärte Klaus Gietinger, der Sprecher der Initiative.
Als "Sieg der Vernunft" bezeichnete er den Erhalt der Linie 16 von Ginnheim nach Offenbach, die nach früheren Plänen in Bockenheim gekappt werden sollte. Für Gietinger ist dies ein erster Schritt "zum Begräbnis der unnötigen und superteuren U-Bahn von Bockenheim zum Riedberg". Die Initiative schlägt vor, stattdessen die Straßenbahn-Linie 16 von Ginnheim über die Trasse der U 1 zum Riedberg zu verlängern. Gerade in Zeiten knapper Kassen sei die Straßenbahn das einzig probate Mittel, um in Frankfurt einen vernünftigen und bezahlbaren öffentlichen Verkehr zu gewährleisten.
"Frankfurt 22" stellt auch die U-Bahn ins Europaviertel noch einmal in Frage. Stattdessen sollte die auf der Südseite des Hauptbahnhofs endende Rebstock-Straßenbahn über Hafentunnel und Europaviertel zu einer Ringbahn ergänzt werden. Das in Hanau geplante Straßenbahnnetz sollte mit dem Frankfurter verknüpft werden. Dazu schlägt die Initiative eine Rampe vom Danziger Platz zum Ostbahnhof vor. Zweisystem-Fahrzeuge könnten dann von der Altstadt-Strecke auf die Bahngleise in Richtung Hanau wechseln. Diese Lösung ist nach Ansicht von "Frankfurt 22" besser als die nordmainische S-Bahn, die an den Siedlungsgebieten vorbeiführe.
Damit die Tram im Straßenraum zügig vorankommt, sollten an den Ampeln Vorrangschaltungen eingebaut werden, fordert die Initiative. Die Straßenbahn sei praktisch genau so leistungsfähig wie eine U-Bahn, aber in Bau und Betrieb wesentlich billiger. (mu)
Quelle: rhein-main.net