Zugpersonal zum Abschuss freigegeben per Lautsprecher

  • Heute Früh hatte ich vor um 07:58 mit dem RB 36186 von Urberach Richtung Neu Isenburg zu fahren.... Plötzlich hörten meine Ohren folgendes: "Meine Damen und Herren die RB nach Neu-Isenburg wird wegen warten auf Personal 10-15min später hier eintreffen..."


    Mal ganz ehrlich seit wann wird so etwas durch gesagt... nach so einer Durchsage hat doch jeder Kunde das Bedürfnis dem Zugführer (da er ja direkt im Kundenkontakt steht) für alles Verantwortlich zu machen...


    Das gemecker auf dem Bahnsteig wies schon so ziemlich darauf hin... da tönten Aussagen wie..."der pennt wohl noch" usw.


    Informationen für den Kunden bei Verspätung schön und gut aber solche Information.... ?(


    Was meint Ihr?


    LG Yve

    *** Bin keine Signatur.... Putze hier nur!!! ***

  • Solche Durchsagen habe ich ebenfalls hin und wieder schon gehört.
    Meist kann man sie ein wenig entkräften, wenn man den Grund angibt, weshalb das Personal verspätet ist. Es ist ja möglich, dass es selbst in einer verspäteten Bahn sitzt, im Stau steht etc.
    Als "Abschussfreigabe" sehe ich diese Durchsagen zumindest nicht an.

    Gruß, 420 281-8
    Jeder Mensch hat ein zweites Gesicht ...

  • bei der einzigen richtigen verspätung die ich auf der odenwaldbahn erlebt hatte, war auch fehlendes personal die schuld. Zwar wurde das damals nicht durchgesagt. Doch auf meine Nachfrage antwortete der Fahrdienstleiter, dass der zug in Erbach noch gar nicht losgefahren ist. Und er wisse auch nicht wieso, da sei noch keiner. Wobei der Zug schon mindestens der 4. war, der am diesen tag fuhr.

  • na ja, wenn ich mal verschlafe und später in die arbeit käme (habe gleitzeit), wäre das nur bei terminen tragisch und würde niemanden stören.


    aber wenn der lokführer zu spät kommt (verschlafen, auto kaputt, zubringer zug verspätet), dann hat das schon extreme auswirkungen auf den ablauf. aber was willst du dagegen machen? daher finde ich es fair, einfach die wahrheit zu sagen. denn das kann doch jeder nachvollziehen und ist garantiert schon jedem einmal passiert.

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  • Es stimmt schon, auch Zugpersonal kann sich aus unterschiedlichen Gründen (wie Hans-Peter schreibt) verspäten, es aber dermaßen plakativ durchzusagen halte ich auch für ungeeignet... wahrheitsgemäße Durchsagen schön und gut, ist ja alles richtig, aber bei so einer plakativen Durchsage wie der von Yve denken die Fahrgäste dann wirklich oftmalen, wenn der Zug dann kommt, jetzt aber mit aller Kraft auf dem Zugführer rumhacken zu müssen, weil dieser Volltrottel und Idiot es ja verpennt hat oder erst noch 3 Stunden seinen Kaffee saufen mußte und sie jetzt deswegen, nur durch dem seine Schuld!!!, später sind und ihre Anschlüsse verpassen und blablabla. Leider nimmt es immer mehr zu, daß immer mehr Fahrgäste meinen, der Erwerb einer Fahrkarte würde das Zugpersonal zu ihren Leibeigenen machen, und gnade denen Gott, wenn beim Zugpersonal mal was schiefgeht. Daß der Kollege vielleicht gar nichts dafür kann, daß er später ist, eben weil sein Zug zur Arbeit verspätet war oder das Auto nicht angesprungen ist, interessiert dann nicht, er wird erstmal gnadenlos niedergemacht - leider selber schon erlebt, als ich noch Zub im Fernverkehr war; wir wurden oftmalen regelrecht zusammengesaut, wenn Anschlüsse weg waren, obwohl wir rein gar nichts für Verspätungen konnten.


    In so einem Fall fände ich einen Zusatz zur Durchsage "Wegen Personalmangel und Warten auf Zugpersonal..." geeigneter, der Zug kommt zwar deswegen trotzdem nicht früher, aber die Fahrgäste kriegen nicht so den Hals auf das Zugpersonal selber. Manchmal muß man in den Durchsagen die Wahrheit praktischerweise ein klein wenig zurechtbiegen (nein, ich meine damit nicht, daß man immer nur die Standardansage "Wegen Störung im Betriebsablauf" bringen sollte, nur eben nicht allzu demonstrativ Gründe nennen, die dann den Mitarbeitern in vorderster Front negativ ausgelegt werden). Bei PU darf ich ja auch nicht durchsagen "... weil sich einer vom Zug hat plattfahren lassen", sondern sollte ja auch tunlichst eine andere Formulierung nehmen.

    Hinweis: Sofern nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, spiegeln meine Beiträge nur meine persönliche Meinung. Diese muß nicht zwangsläufig der meines Arbeitgebers, irgendwelcher Institutionen oder von sonstwem entsprechen, sie muß auch nicht unbedingt jedem gefallen, ich lasse sie mir aber auch nicht verbieten oder madig machen und werde mich im Normalfall auch nicht dafür, daß ich eben eine eigene Sicht der Dinge habe, entschuldigen.

  • Naja, ich wäre jedoch auch vorsichtig mit Durchsagen wie Personalmangel. Das kommt bei den Fahrgästen doch wie Fehlplanung und falsches Wirtschaften an. Die meisten Fahrgäste machen sich darüber genauso lustig.
    Ich würde evtl. etwas ansagen wie "Wegen kurzfristigem Personallausfall verzögert sich die Abfahrt des Zuges um einige Minuten". Personalausfall hört sich besser an als Personalmangel, weil es wie etwas nicht planbares klingt, was mehr aus Versehen passiert ist. Verstärkt wird das ganze noch durch "kurzfristig".
    Letztendlich steckt nichts anderes als Personalmangel dahinter, sonst hätte man ja ersatz gehabt. Aber es klingt einfach anders.
    "Warten auf Personal" ist wirklich etwas ungeschickt ausgedrückt. Es vermittelt den Fahrgästen, daß sie im Kalten stehen müssen, weil einer bestimmten Person beim Toilettengang der Reißverschluß hängen geblieben ist oder so :D.


    Im übrigen würde ich es (allerdings eher bei einem kleinen Dorfbähnchen) ziemlich witzig und sympatisch finden, wenn eine Durchsage kommt, daß der Lokführer verschlafen hat und es ein paar Minuten später los geht :D
    Das geht allerdings echt nur beim besagten Dorfbähnchen wo jeder jeden kennt. Da wird darüber eher mal gelacht als sich geärgert.

    Am Zug bitte zurückbleiben, der Bahnsteig fährt gleich ab !

    Einmal editiert, zuletzt von Thomas ()

  • Also ich würde es kurz und Bündig als eine "Störung im Betriebsablauf" ansehen ...

    *** Bin keine Signatur.... Putze hier nur!!! ***

  • Nee, "Störung im Betriebsablauf" ist ja die Standard-08/15-Ansage ohne Informationsgehalt, die oft und teilweise (wenn nicht gerade wirklich betriebliche Gründe da sind, die zu erklären zu kompliziert wäre, weil sie Fachwissen voraussetzen) berechtigt kritisiert wird, eben weil sie ständig kommt, den Leuten daher schon auf den Wecker geht und nichts Konkretes aussagt (die Leute wollen aber, so sie es verstehen und dafür nicht erst eine EiB-Ausbildung brauchen, konkret wissen, was Sache ist; kann ich auch nachvollziehen, geht mir selber nicht anders). "Störung im Betriebsablauf" kann alles mögliche sein: PU, Unwetterschaden, Fahrzeugstörung, kein Personal, Signalstörung, Stellwerksstörung, eingefrorene Weiche usw. usf.


    Thmoas' Variante finde ich am besten... "kurzfristiger Personalausfall" ist in so einem Fall wirklich gut, das hat was; da kann es dann sogar passieren, daß es zu einem positiven Effekt kommt, wenn der Zug kommt, weil einzelne Fahrgäste dann vielleicht sagen "gut, daß Sie so schnell eingesprungen sind und der Zug nicht ganz ausfällt".

    Hinweis: Sofern nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, spiegeln meine Beiträge nur meine persönliche Meinung. Diese muß nicht zwangsläufig der meines Arbeitgebers, irgendwelcher Institutionen oder von sonstwem entsprechen, sie muß auch nicht unbedingt jedem gefallen, ich lasse sie mir aber auch nicht verbieten oder madig machen und werde mich im Normalfall auch nicht dafür, daß ich eben eine eigene Sicht der Dinge habe, entschuldigen.

  • Es ist natuürlich klar, daß sowas vielleicht dreimal im Jahr positiv ausgeht. Sobald sich solche Vorfälle aber häufen und mindestens einmal im Monat kurzfristig das Personal ausfällt, gehe ich davon aus, daß die meisten Fahrgäste das Gefühl haben, daß man ihnen nicht die Wahrheit erzählt.

    Am Zug bitte zurückbleiben, der Bahnsteig fährt gleich ab !