Argentinien vs. Niederlande: Die VGF ist auch auf südamerikanische und holländische Fans vorbereitet

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Argentinien vs. Niederlande: Die VGF ist auch auf südamerikanische und holländische Fans vorbereitet

Dienstag, 20. Juni 2006
Die VGF begrüßt und informiert die Fans am Mittwoch in Spanisch und Holländisch. Gleichzeitig wird die Kapazität auf der Strecke Hauptbahnhof - Stadion - wie an den vergangenen Spieltagen - gegenüber dem Normalbetrieb um mehr als 100 % erhöht.

Vom Schlagerspiel der Gruppe C hatte man sich mehr erhofft, aber da beide Teams schon für das Achtelfinale qualifiziert sind, hat der Match an Bedeutung und Brisanz verloren. Trotzdem wird das Frankfurter Stadion ausverkauft sein und die VGF dreieinhalb Stunden vor Spielbeginn, also gegen 17 Uhr 30, mit den Fahrten der Stadion-Linie 20 beginnen. Die ersten Fahrgastbetreuer werden sogar schon von 12 Uhr 30 an den Fahrgästen für Rat und Tat zur Verfügung stehen.

Kapazität zwischen Stadion und HBF um 100% erhöht

Die VGF setzt dann erneut 14 Sonderzüge mit jeweils zwei aneinander gekoppelten "S"-Wagen ein. Das bedeutet: Wie schon bei den bisherigen Spielen wird das Unternehmen zusätzlich zu den regulären 23 Fahrten der Linien 12, 15, 19 und 21, die in der Hauptverkehrszeit pro Stunde und Richtung auf diesem Abschnitt unterwegs sind, weitere 28 Fahrten - nicht Züge (!) - der Verstärkungslinie 20 pro Stunde und Richtung einsetzen. Diese - im Stadionverkehr notwendige und kurzzeitige - Kapazitätserhöhung um mehr als 100 % kann zu längeren Fahrzeiten führen als im normalen Fahrplan angegeben; die Fahrt zwischen Hauptbahnhof und Stadion kann deshalb rund 25 Minuten dauern. Mit Ordnungsamt und Straßenverkehrsbehörde hat die VGF vereinbart, auch im WM-Stadionverkehr bei der üblichen Ampelschalttung zu bleiben. Würden dagegen alle Bahnen - 102 pro Stunde in beiden Richtungen - mit einer Vorangschaltung an Ampeln abgefertigt, käme der Individualverkehr im Bereich Deutschordenstraße, Niederräder Landstraße, Rennbahn- sowie Schwarzwaldstraße zum Erliegen.

Spanisch und Holländisch für die Fans

Am Mittwoch wird Frankfurts Verkehrsunternehmen die Fans wie bei den vorangegangenen Begegnungen in deren Landessprachen begrüßen und informieren: Eine Straßenbahn-Fahrerin der VGF, holländische Staatsbürgerin, wird ihren üblichen Arbeitsplatz am Befehlsgeber (nicht: Steuer!) einer Tram für einen Tag und einen Abend mit dem einer Fahrgast-Betreuerin vertauschen; zusätzlich hat die VGF zwei Niederländer über eine Zeitarbeitsfirma engagiert und in einem "Crash"-Kurs auf Mittwoch vorbereitet. Zwei der drei werden an der Station "Hauptbahnhof" mit Durchsagen und Auskünften für ihre Landsleute zur Verfügung stehen, einer am Stadion, wo auch der Info-Bus der VGF steht. Ähnlich werden die spanisch-sprachigen Mitarbeiter eingesetzt: vier Spanier - ein Betriebsrat, eine Sekretärin sowie ein Mitarbeiter der Stadtbahn-Zentralwerkstatt der VGF und ein Busfahrer des Tochterunternehmens ICB - sind im Dienst, zwei jeweils an Hauptbahnhof und Stadion. Die Ansagen und Informationen in den U-Bahn-Stationen - neben Deutsch, Englisch und Französisch ebenfalls in den "Spiel-Sprachen" Spanisch und Niederländisch - sind von der Betriebsleitstelle vorbereitete Konserven.

Vor, während und nach dem Spiel

Die ausländischen Fahrgastbetreuer werden auch nach dem Spielende so schnell nicht nach Hause gehen: Der Kundendienst der VGF, der für den Einsatz der Mitarbeiter zuständig ist, hat die Erfahrung gesammelt, daß auch nach dem Abpfiff Auskünfte gefragt sind: Wo ist mein Hotel? Wo kann ich jetzt noch richtig feiern? Das erste Abendspiel in Frankfurt wird also nicht nur für die Fans eine lange Nacht einleiten.

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Argentinien vs. Niederlande: Nach dem Antransport ist für die VGF vor dem Abtransport

Donnerstag, 22. Juni 2006
Trotz Behinderungen durch eine nachmittägliche Demonstration am Hauptbahnhof lief der Stadionverkehr der VGF auch beim vierten Frankfurter WM-Spiel reibungslos.

An der End-Haltestelle "Stadion Straßenbahn" geht zu wie in einem Taubenschlag: Eine Straßenbahn nach der anderen taucht aus Richtung Oberforsthaus auf oder verschwindet in dem von Bäumen gebildeten grünen Tunnel. Es ist 18 Uhr 30 am Mittwoch abend und der Antransport der VGF läuft auf Hochtouren. Seit 17 Uhr 30 fährt die Verstärkungslinie 20 im Drei- bis Vier-Minuten-Takt zwischen Hauptbahnhof und Stadion und wieder zurück. Als um 21 Uhr das vermeintliche Schlagerspiel angepfiffen wird, geht der Blick der Mitarbeiter in der bei Spielen im Stadion besetzten Leitstelle für einmal nicht auf ihre Bildschirme und Unterlagen, sondern für einen kurzen Moment über die Wendeanlage und auf die Dächer der neben- oder nacheinander aufgestellten "S"-Wagen. Dann konzentrieren sie sich darauf, die 14 Sonderzüge auf den Abstellgleisen für den späteren Abtransport bereit zu stellen. Denn auch für die VGF gilt eine alte Fußball-Weisheit - wenn auch in stark abgewandelter Form: Nach dem Antransport ist vor dem Abtransport.

Den Stadionverkehr am frühen Mittwoch abend hat die VGF unter schwierigen Bedingungen erfolgreich bewältigt. Durch die Studenten-Demonstration gegen 16 Uhr war der Fahrplan der am Hauptbahnhof verkehrenden Linien 11, 12, 16, 17 und 21 durcheinander gewirbelt worden. Umleitungen über Sachsenhausen und Unterbrechungen der Linien waren notwendig. Da die S-Bahn durch Demonstranten im Tunnel erheblich behindert wurde, war der Andrang an der Straßenbahn-Haltestelle auf dem Vorplatz riesig. Die Betriebsleitstelle der VGF mußte nun nicht nur den Linienverkehr wieder in Ordnung bringen, sondern gleichzeitig die Sonderzüge der Linie 20 vom Depot Gutleut aus einsetzen. "Unsere Mitarbeiter haben bisher sehr gute Arbeit geleistet, um unser Betriebs- und Service-Konzept aufgehen zu lassen", zog VGF-Geschäftsführer Michael Budig eine noch vorsichtige erste Bilanz. "Abgerechnet wird zwar erst am Schluß", so Budig mit Blick auf den Viertelfinal am 1. Juli, "aber wir sind bis jetzt sehr zufrieden." Tatsächlich hat der Einsatz der VGF bei den vier Vorrundenspielen perfekt funktioniert, was ohne sorgfältige Planung genau so wenig möglich gewesen wäre, wie ohne unermüdlichen Einsatz aller Beteiligten - ob Fahrer oder Mitarbeiter der Leitstelle, ob Fahrgastbetreuer oder Mitarbeiter des Ordnungsdienstes.

Unter dessen ist es nach 23 Uhr und die ersten Bahnen verlassen mit ihrer orange oder hellblau-weiß gekleideten Fracht den Taubenschlag "Stadion Straßenbahn", nur damit ihr Platz am Bahnsteig schnell vom nächsten Zug eigenommen wird. Da es schon auf dem Platz ausgesprochen friedlich zuging und sich die Teams beim torlosen Remis nicht wehgetan haben, war das auch von den Fans nicht zu erwarten: Erneut bestätigten die eingesetzten Fahrer der VGF die gute Stimmung und die Party-Laune der Fahrgäste: "Es macht richtig Spaß, bei diesem Anlaß wieder zu fahren", sagt beispielsweise Peter Ruhr, stellvertretender Pressesprecher der VGF und ehemaliger Straßenbahner, der sich zur WM wieder an den Befehlsgeber einer Bahn gesetzt hat. Dort wird er auch am 1. Juli sitzen, wenn das letzte WM-Spiel im Frankfurter Stadion stattfinden wird.

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