Hochbahnsteige Eckenheimer oder doch eine Straßenbahn

  • Schonmal beobachtet, welche eigentlich schon fast Massen von Fahrgästen im Vergleich zu anderen Ecken im Netz an der Musterschule in die U5 einsteigen bzw. aussteigen? Um ehrlich zu sein, halte ich weder einen Bus, noch eine Einzel-Tram für geeignet, dort die in der Hauptverkehrszeit im 5-Minuten-Takt mit Doppeltraktion verkehrende U5 zu ersetzen. Gerade weil weder 12, noch 30 oder 36 zu den unausgelasteten Linien mit gähnend leeren Fahrzeugen gehören.
    Ich frage mich auch ehrlich gesagt, ob es woanders solche Idiotien gibt, dass man eine so stark frequentierte Station mehr oder weniger auflösen will, weil sich ein paar Leute nicht mit Bahnsteigen abfinden können, die in anderen Städten wie z.B. Köln, Düsseldorf und Stuttgart inzwischen zum normalen Stadtbild gehören. Sicher ist es eine Umstellung, aber ich bin mir sicher, dass es - wenn gut geplant - hinterher genug Leute gäbe, die zumindest sagen würden: "Naja, ganz so schlimm ist es ja nun wirklich nicht."
    Und man hätte eine einigermaßen befriedigenden Lösung für ein wirklich kapazitätstechnisch nicht einfaches Problem. Denn von der Tunnellösung, die hier (nach meiner persönlichen Meinung) leider noch drängender ist als auf der Eschersheimer, sind wir wohl meilenweit entfernt.

  • Ich bin immer wieder fasziniert, welchen planerischen, politischen und finanziellen Aufwand man in Frankfurt betreibt, nur um JA KEINEN Tunnel bauen zu müssen... es war abzusehen, daß das nicht besser wird, wenn eine Partei in die Stadtregierung eintritt, die Tunnelbau (außer für Autobahnen) aus religiösen Gründen ablehnt.

  • Verstehe ich das richtig? Man verlegt lieber neue Gleise, läßt die 12 einen Umweg fahren (was nicht zu deren Attraktivität beitragen dürfte), nur um die "Musterschule" zu bedienen um keinen Hochbahnsteig bauen zu müssen und im Gegenzug die U5 durchfahren zu lassen? Was mit mit den Fahrgästen die Richtung Norden wollen? Ist man denn noch ganz bei Trost???

  • Hallo Leute,


    nun regt euch mal nicht auf, wenn ein Planer (!!!) mal eine unausgegorene Idee in die Welt hinausposaunt (man sollte ihm mal auf die Finger klopfen!). Diese Idee ist ein Treppenwitz. Man stelle sich vor, da gibt es eine stark frequentierte Haltestelle, an der alle 5 Minuten ein Dreiwagenzug der U-Bahn vorbeirauscht und die armen Fahrgäste - an der Musterschule steigen eben nicht nur Musterschüler, sondern auch ganz normale Werktätige ein! - müssen zehn Minuten auf eine lahme Tram warten, die dann vollgepackt an der Musterschule ankommt und nach einem langen Umweg an der Konstablerwache die Fahrgäste zum Umsteigen in die U- oder S-Bahn zwingt, wenn diese nicht sowieso eine Shopping-Tour durch die Braubach- und die Münchener Straße vorhatten.
    Also eher ein Aprilscherz - nur im falschen Monat. Aber Planer denken halt in anderen Zeiträumen.
    U-Bahn-Freak

  • Also ich würde es ganz einfach machen. In der Konstablerwache die Gleise hochschottern und den Bahnsteig niedriger machen. Somit könnten Niederflufahrzeuge halten. Ich glaube sogar behaupten zu können, das diese Maßnahme billiger ist, als 12 Hochbahnsteige bauen zu müssen. Und es kosten ja nicht auch nur die Bahnsteige was. Teilweise müssen ja auch Straßen umgebaut werden, siehe beispielsweise Haltestelle "Versorgungsamt".
    Fazit ist: U5 wieder auf Straßenbahnbetrieb umstellen.

  • crazy :
    Dies ist meine Rede seit Bestehen dieses Forums !


    Aber leider steht hinter diesem Thema an oberster Stelle die These, keine U-Bahn stillzulegen zwecks Umstellung auf Straßenbahn. Eine solche Maßnahme würde nämlich die politische (Prestige-)Entscheidung aus den 1960er-Jahren konterkarieren und würde die damlas politisch Verantwortlichen in ein schlechtes Licht rücken. Und das darf bekanntlicherweise nicht sein.


    Wenn man sich die Sache nämlich einmal etwas genauer ansieht, könnte an Stelle der "U5" im Norden bzw. Nordosten der Stadt ein neues kleines Straßenbahnnetz entstehen, welches nicht nur auf die Innenstadt gerichtet ist, sondern auch neue Querverbindungen schaffen würde, und später in die RTW eingebunden werden könnte.


    Tschüss
    Norby

  • Da muss ich dir Recht geben. Es ibt ja einige Betriebsstrecken, die zur U5 hinlaufen bzw abzweigen.
    Das ist mal wieder typisch Politik. Nach dem Motto, warum einfach und billig, wenn es auch kompliziert und teuer geht. Auch von der Stadtplanerischen Seite wäre die Straßenbahn in dem Teil der Stadt die sinnvollste Lösung und die neuen S-Wagen der Tram können ja auch in Doppeltraktion fahren und sind bei weitem behindertenfreundlicher als die jetztige Wagen auf der U5. Außerdem wäre die Maßnahme des Umbaues der Station Konstablerwache wesentlich schneller auszuführen, als wenn man 12 Hochbahnsteige neu bauen müsste bzw 12 neue Haltestellenbereiche neu bauen müsste.
    Zum Thema Hochbahnsteige allgeimein: Ich finde, dass sie egal in welcher Stadt nie gut aussehen. Ich empfinde sie eher als Fremdkörper, da sie so aus der Landschaft herausragen und einen wirklichen Vorteil haben sie auch nicht. In Dortmund baut man beispielsweise jetzt die Nord-West-Strecke für Niederflurfahrzeuge um, weil es einfach schlicht weg zu teuer wäre, alles Haltestellen auf Hochbahnsteige umzubauen. Frankfurt muss echt mal lernen, die beste Alternative zu wählen und dass ist nunmal nicht der Bau von Hochbahnsteigen.

  • Auch wenn die Diskussion schon tausendmal da war: Bitte nicht vergessen, dass mit dieser anscheinend so einfachen und logischen und billigen Umstellung auf Straßenbahnbetrieb drei nicht von der Hand zu weisende Probleme einhergehen, die auch schon etliche Mal genannt wurden:


    1. Die geplante Verlängerung lässt Fahrgastzuwächse erwarten, die eben nicht von einer Doppeltraktion im 5-Minutentakt aufgefangen werden können, sondern die angestrebte Verlängerung auf 3-Wagenzüge nötig machen. Ein kürzerer Takt als 5 Minuten ist wegen Punkt 2 nicht möglich.


    2. Das eingleisige Wenden der U5 auf dem Einzelgleis an der Konstablerwache ist prädestiniert dafür, dass sich die Linie selbst behindert.


    3. Eine Linie wird nicht attraktiver, wenn sie mehr oder weniger am Rand des Zentrums endet und in quasi jede Richtung zum Umsteigen zwingt.


    Ich bin kein absoluter Befürworter der Hochbahnsteige, das sicher nicht, finde nur, dass diese Punkte einfach zu bedenken sind. Die beste Alternative ist damit eben auch nicht einfach so die Niederflurbahn. Jedenfalls genausowenig immer und überall wie die U-Bahn.



    EDIT: Typo

  • Also logisch klingen die Punkte schon für mich. Man könnte aber auch in den Stationen Willy-Brand-Platz und Alte Oper jeweils auf beiden Seiten der Gleise Bahnsteige Bauen. Somit könnten U4 und dann die eventuelle Straßenbahn trotzdem an allen Haltestellen halten können und einer Verlängerung ins Europavirtel steht dem auch nichts im Wege.
    Viel länger sind doch die 3-Wagenzüge eh nicht, als die heutigen Doppeltraktionen der U5.
    Und wenn man will, dann kann man auch noch in der Station Konstablerwache ein zweites Gleis legen. Da muss man die Sation einfach nur noch etwas verbreitern.

  • Zitat

    Original von crazy
    Also logisch klingen die Punkte schon für mich. Man könnte aber auch in den Stationen Willy-Brand-Platz und Alte Oper jeweils auf beiden Seiten der Gleise Bahnsteige Bauen. Somit könnten U4 und dann die eventuelle Straßenbahn trotzdem an allen Haltestellen halten können und einer Verlängerung ins Europavirtel steht dem auch nichts im Wege.
    Viel länger sind doch die 3-Wagenzüge eh nicht, als die heutigen Doppeltraktionen der U5.
    Und wenn man will, dann kann man auch noch in der Station Konstablerwache ein zweites Gleis legen. Da muss man die Sation einfach nur noch etwas verbreitern.


    Nicht länger, aber ein Wagen S hat ungefähr soviel Platz wie ein Wagen U5, was zu einem Verhältnis etwa 2 zu 3 führt bei Doppel- zu Dreifachtraktion.
    Dieser Umbau von allen Untergrundstationen dürfte ein vielfaches von dem kosten, was Hochbahnsteige kosten. In dem Fall könnte man wohl fast den Teil bis zum Hauptfriedhof untertunneln für einen vergleichbaren Preis.

  • Na das glaub ich nicht. Du musst ja nicht nochmal eine komplette Gleistrasse bauen, sondern eigentlich nur eine Haltestellenanlage nochmal pro Haltestelle.War ja auch nur so eine Idee:-)
    Um die Kapazitäten zu erweitern kann man auch auf andere bestehende Fahrzeuge zurück greifen. Zum Beispiel die neuen Classic XXL für Leipzig sind 45,09m lang und können 266 Personen befördern. Ebenso die Combino Supra für Budapest. Diese Fahrzeuge sind ca 54m lang und können bis zu 506 Fahrgäste befördern, bei 6 Personen/m² bzw 359 Fahrgäste bei 4 Personen/m². Damit können sie mehr Personen befördern, als die jetztigen U-Bahnwagen, die nur maximal 242 Fahrgäste befördern können und zudem sind sie auch noch mit 58 m länger als beide Fahrzeuge.

  • Genau die Haltestellenanlagen sind aber das Teure. Ganz abgesehen davon, dass man das Ganze wohl bei laufendem Betrieb machen müsste und in geschlossener Bauweise, denn man kann kaum für Monate oder Jahre U4 und U5 lahm legen. Ich wage hier tatsächlich mal die Aussage, dass diese Variante die unwahrscheinlichste ist, wenn es um die Umsetzung geht, und das nicht zu Unrecht. :)

  • Klar..das stimmt schon. Wäre wohl sehr aufwändig. Man könnte aber auch, wie es schonmal überlegt wurde, die U5 durch die Halstestellen Willy-Brandt-Platz und Alte Oper durchfahren lassen. Dann bräuchte man nur Hbf und Konsti umbauen.
    Auf alle Fälle würde ich die Straßenbahnlösung auf kompletter Strecke bevorzugen, als die 12 oder andere Busse über die Musterschule zu führen. Diese Idee finde ich nicht sehr ÖPNV-fördernd.

  • Zitat

    Original von crazy
    Klar..das stimmt schon. Wäre wohl sehr aufwändig. Man könnte aber auch, wie es schonmal überlegt wurde, die U5 durch die Halstestellen Willy-Brandt-Platz und Alte Oper durchfahren lassen. Dann bräuchte man nur Hbf und Konsti umbauen.
    Auf alle Fälle würde ich die Straßenbahnlösung auf kompletter Strecke bevorzugen, als die 12 oder andere Busse über die Musterschule zu führen. Diese Idee finde ich nicht sehr ÖPNV-fördernd.


    Alte Oper interessant.Du willst die Linie also über die unterirdische Betriebsstrecke schicken.Die Züge fahren dann über den eingleisigen Teil wenden da zweimal (zusammen mit einer Falschfahrt auf dem Stammtunnel der C-Strecke im 5-Minutentakt)und fahren dann auf der C-Strecke bis zur Alten Oper und wenden bei laufendem Betrieb auf dem Wendekreuz dort.


    Odermeinst du etwa die Station Römer? (Dom/Römer :rolleyes: )


    Sonst finde ich die von dir genannte Möglichkeit gut.Und für die U-Bahnfetischisten kann man das ganze ja vorläufig nennen.Und wenn Geld da ist( ;) ) kann man immer noch eine NiederflurU-Bahn bauen

  • Eine eingleisige Betriebsstrecke die man von der Festhalle aus erreichen kann.Sie führt auf das Gleis Richtung Westend allerdings falschrum.Irgendjemand hatte hier auch einen Gleisplan gezeichnet.Da sieht man es besser als ich es beschreiben kann.

  • Zitat

    Original von crazy
    Man könnte aber auch, wie es schonmal überlegt wurde, die U5 durch die Halstestellen Willy-Brandt-Platz und {Dom/Römer} durchfahren lassen. Dann bräuchte man nur Hbf und Konsti umbauen.


    Das ist nur für die Leute, die Willy-Brandt-Platz und Dom/Römer rein oder raus wollen haargenau das gleiche, wie für die, denen sonst an der Musterschule der Zug vor der Nase durchfährt.


    Nicht falsch verstehen, ich bin auch gegen Durchfahren an der Musterschule, aber das ist nicht die Lösung. :D

  • Ja..das stimmt schon, aber man kann direkt bahnsteiggleich umsteigen und das auch nicht unter freiem Himmel und die U4 fährt auch öfter als die Tram Linie 12 oder die Buslinie 34. Außerdem ist man dann schon unterirdisch und muss nicht noch von der Oberfläche nach unten und außerdem sind die Fußwege auch nicht soweit beim umsteigen. Deshalb ist das nicht dasselbe, wie bei der Station Musterschule. Und die Fahrgäste aus Richtung Norden hätten eine schnellere Verbindung zum Hbf. So schlecht find ich die Idee gar nicht

  • Dass zwei Haltestellen vom Durchfahren betroffen sind anstelle von einer, die auch noch beide auf einer der "Stammstrecken" liegen, mögen manche Leute z.B. schwerwiegender finden, als den von Dir leicht abgetanen Umstand, dass man an der Glauburgstraße nicht unterirdisch und höhengleich umsteigen kann. Der Willy-Brandt-Platz ist zudem noch der zentrale Umsteigepunkt von U4/5 auf U1/2/3. Sehr nett, wenn man da dann erst mit der S-Bahn über Hauptwache oder mit dem Umstieg in die U4 fahren muss. Das wertet den ÖPNV auch nicht grad auf.


    Ich bleibe dabei, dass all diese Vorschläge Krücken sind und bleiben, inkl. Umleitung der 12, unterirdische Straßenbahn, die durchfährt und Hochbahnsteige in der unteren Eckenheimer. Alle. Die Frage ist, womit man, wenn man die Tunnellösung unter der Eckenheimer ausschließt, den geringsten Mist baut.


    Trotzdem nochmal der Versuch: Wenn Du mir noch verrätst, wo Du an der Konstablerwache den höhengleichen Bahnsteig stadtauswärts für die U5 hinbauen willst, der dann auch noch mit den kreuzenden Schienen der U4 zurechtkommt, bin ich vielleicht näher bei Dir. Denn eines kannst Du ja sicher nicht meinen, nämlich, dass man die U5 stadteinwärts und stadtauswärts über das bisherige Gleis der U5 stadteinwärts leitet, oder doch? :-)