Hochbahnsteige Eckenheimer oder doch eine Straßenbahn

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    Original von fmj_mainhattan
    Ich empfehle die Fotos (und die Diskussion) hier:
    http://www.deutsches-architekt…thread.php?t=3111&page=29


    Also ich finde das Ganze wirkt wirklich sehr massiv und einfach Fehl am Platz. Die Tunnellösung wäre hier wirklich das Beste, ganz ehrlich.


    Ganz ehrlich, ich auch. Aber von welchem Geld soll ein Tunnel, der mindestens bis zur Nibelungenallee geht, finanziert werden? Regelmäßig werden die Bundes- und Landeszuschüsse für den ÖPNV gekürzt. Gewerbesteuer erhöhen? Dann riskiert man den weiteren Abzug von steuerzahlenden Unternehmen und Frankfurt hat wieder weniger Geld im Säckel. Außerdem gibt es andere Bereiche im Haushalt, die dringlicher sind. Gerade die auf den Kommunen lastenden Sozialausgaben sind relativ hoch.


    Über Asthetik lässt sich zudem bekanntlich immer streiten. Ob aber mehr Autos von Pendler, die letztendlich umsteigen werden, ästhetischer sind, möchte ich bezweifeln. Ich unterhielt mich heute Nachmittag mit einer Bekannten (Pendlerin zwischen Eckenheim und Bürostadt Niederrad), dass sie bei einer Kappung der U5 an der Konstablerwache oder Umstellung auf Niederflurbahn - und damit längerer Fahrtzeit - auf das Auto umsteigen wird.


    Auf der anderen Seite vermag ich auch die Gegner zum Teil nicht verstehen. Irgendwie erweckt sich in mir der Eindruck des Sankt-Florian-Prinzips nach dem Motto "ich will meine Annehmlichkeiten - wohnen in unmittelbarer Citynähe - aber nichts anderes zu meinem Nachteil. Und hier geht es "nur" um Bahnsteige. Von einer Situation wie auf der Eschersheimer ist man meilenweit entfernt: kein eigener Gleiskörper, kein Zaun, keine Taktdichte von 1-2 Minuten (beide Fahrtrichtungen zusammen). Im übrigen müssten Niederflurbahnen, um wenigstens die gleiche Kapazität wie jetzt zu erreichen bei fehlender Kuppelbarkeit der Takt auf 2-3 Minuten je Fahrtrichtung verdichtet werden! Da sind doch auch schon die Proteste programmiert: "Bei einer Bahn alle 1-2 Minuten (beide Fahrtrichtungen zusammen) fällt mir ja alles Geschirr aus dem Schrank. Das geht ja nun wirklich nicht"


    Ein Gegner wird zitiert: "auf 800 Meter 4 Bahnsteige à 75 Meter, macht 300 Meter, auf der man die Eckenheimer nicht überqueren kann". Wenn man die 4 Bahnsteige am Stück nacheinander platzieren würde, dann ja. Allerdings ist mir noch nicht oft aufgefallen, dass man sich freiwillig in Gefahr bringt und die Eckenheimer direkt an den Haltestellen überquert. Tatsächlich benutzen die meisten Fußgänger die Überwege, wie Musterschule ode die Kreuzung Galuburgstraße. "Ungeregelte" Überquerungen sehe ich meistens abseits der Stationen.

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    Original von Chrizzz95
    Ich unterhielt mich heute Nachmittag mit einer Bekannten (Pendlerin zwischen Eckenheim und Bürostadt Niederrad), dass sie bei einer Kappung der U5 an der Konstablerwache oder Umstellung auf Niederflurbahn - und damit längerer Fahrtzeit - auf das Auto umsteigen wird.


    Komisch! In die Bürostadt Niederrad kommt man entweder mit der 12 oder der S8/9, beide an halten an der Konstabler. Und bis zur Konstabler ändert sich die Fahrzeit im Fall Niederflurtram bis in den U-Bahnhof Konstabler überhaupt nichts.

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    Original von naseweiß
    Und bis zur Konstabler ändert sich die Fahrzeit im Fall Niederflurtram bis in den U-Bahnhof Konstabler überhaupt nichts.


    Wenn alles nach Plan läuft, ja. Die Regel ist aber ein Stau auf der Rampe. Dazu bist wahrscheinlich zu jung... genauso wie ich, aber ich finde die Erfahrungsberichte aus dieser Zeit als die U5 an der Konstablerwache endete sehr glaubhaft.

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    Original von Torben


    Wenn alles nach Plan läuft, ja. Die Regel ist aber ein Stau auf der Rampe. Dazu bist wahrscheinlich zu jung... genauso wie ich, aber ich finde die Erfahrungsberichte aus dieser Zeit als die U5 an der Konstablerwache endete sehr glaubhaft.



    Den Stau auf der Rampe hast du recht schnell. Es braucht nur eine Bahn Verspätung haben, dann steht die erste folgende auf der Rampe und wartet das die verspätete wieder aus der Konsti rausfährt. Dauert dieses noch etwas dann steht die zweite nach der Musterschule an der Kreuzung zur Rampe. Und wenn es noch etwas dauert dann steht die nächste Bahn womöglich noch vor der Haltestelle Musterschule.


    Man hat nun mal nur ein Gleis in der Konsti zum Wenden.

    Ich war zwar lange nicht mehr hier, aber ich lebe noch und grüße alle, die mich noch kennen!

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    Original von naseweiß
    In die Bürostadt Niederrad kommt man entweder mit der 12 oder der S8/9, beide an halten an der Konstabler. Und bis zur Konstabler ändert sich die Fahrzeit im Fall Niederflurtram bis in den U-Bahnhof Konstabler überhaupt nichts.


    Dir ist schon mal aufgefallen, wie der Fahrzeitunterschied zwischen 12 und U4/U5 zwischen Konstablerwache und Hauptbahnhof ist, oder nicht?


    Und mehr sagt die zitierte Dame ja nicht. Sie wird eine längere Fahrzeit haben. Denn sie wird statt einmal am Hbf, entweder zweimal umsteigen, um zur Bürostadt zu kommen, denn die S8/9 fährt zwar nach Niederrad, aber nicht direkt zur Bürostadt Niederrad. Umsteigen ist immer Zeitverlust. Oder sie fährt einfach länger mit einmal Umsteigen an der Kontablerwache.


    Ob es nun am Ende auch bei störungsfreiem Verkehr 5, 10 oder mehr Minuten täglich sind, ist eine Frage der persönlichen Bewertung. Wenn dabei für sie persönlich rauskommt, dass damit die Schmerzgrenze erreicht ist, dann ist das so. Ob Du oder ich das genauso sehen würden, ist nicht die Frage.

  • Die Fahrt mit dem Umstieg am Hbf U5 - 12 sollte in etwa so schnell sein wie an der Konstabler 20 (mögl. Niederflurnachfolger der U5) - S8/9 und in Niederrad S8/9 - 12, genauso wie heute auch Konstabler oder Hbf U5 - S8/9 und Niederrad S8/9 - 12. Man muss allerdings zweimal Umsteigen und die S-Bahn nutzen, die nur im 15-min-Takt fährt und wohl eher Verspätungen aufweist als der Stadtverkehr. Wobei wiederum nicht gesagt ist, ob unsere willkürlich ausgewählte Testperson nicht doch schon vom Bf Niederrad ihren Arbeitsplatz fußläufig erreicht. Dann wären wieder die Verbindungen mit der S8/9 im Vorteil. Dass man allgemein gesehen die U5 nicht zerteilen sollte, der Meinung bin ich ja auch.

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    Original von Torben
    Dazu bist wahrscheinlich zu jung... genauso wie ich, aber ich finde die Erfahrungsberichte aus dieser Zeit als die U5 an der Konstablerwache endete sehr glaubhaft.


    Damals funktionierte die U4 nahezu wie ein Uhrwerk, diese Zeiten sind vorbei. Verspätungen sind nun auch bei der U4 ein regelmäßiges Ärgernis.

  • Mein Gott, damals fuhr die U4 auch nicht nach Enkheim, sondern nur im Tunnel. Verspätungen der U4 können, wenn überhaupt, nur auf dem Abschnitt Konstablerwache - Hauptbahnhof der U5 angelastet werden, es sei denn, es wird durch die U5 so viel Verspätung, dass es sich über die Wendezeit hinaus fortsetzt. Und wie oft ist das bitte der Fall? Die U4 bekommt durch die U5 höchstens 2 Minuten Verspätung, wenn die beiden Bahnen genau gleichzeitig an der Konstablerwache ankommen und dann die U5 vor darf. Sonst passiert nämlich garnix.
    Alles andere hat mit der U5 nicht im Geringesten was zu tun. Die U4 schafft das mit der Verspätung meist von ganz alleine.


    Außerdem ist die Logik, "eine Linie darf garnicht mehr fahren, damit eine anderen 100% pünktlich ist", einfach nur kraus.

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    Komisch! In die Bürostadt Niederrad kommt man entweder mit der 12 oder der S8/9, beide an halten an der Konstabler.


    Für Ziele im S-Bahn-Bereich mag das mit dem Umsteigen an der Konstablerwache hinkommen, ist dort ohnehin günstiger als am Hbf - außer, dass es vom Bahnsteig der U-Bahn zum Bahnsteig der S-Bahn (und C-Strecke) keine Rolltreppe gibt.


    Wie ist es aber mit Umsteigen zur A-Strecke oder zu Fern- und Regionalzügen am Hbf? Sogar einige Straßenbahnen wie die Linien 11, 16, 17 und 21 fahren nur von dort. Selbst wenn der Umstieg auf die U 4 an der Konsti am gleichen Bahnsteig erfolgt, ist es einmal mehr Umsteigen. Und viele Fahrgäste kommen bereits mit Zubringerbussen zur U 5. Die müssen dann insgesamt 3 x Umsteigen !

  • Es gibt noch einen Aspekt, den die Befürworter der Variante Niederflurstraßenbahn, wohl noch nicht recht bedacht haben. Die Straßenbahnlösung würde lt. Gutachten die Schaffung zweier Linien erfordern, von denen eine durch die Glauburgstraße zur Friedberger Ldstr. führe. Regelmäßiger Straßenbahnbetrieb in der Glauburgstraße würde eine vollständige Neuordnung des ruhenden Verkehrs voraussetzen, d.h. das bisher zwischen Eckenheimer und Friedberger Ldstr großflächig praktizierte Schrägparken müsste für einen reibungslosen Straßenbahnbetrieb weitestgehend durch Längsparken ersetzt werden. Ich weiß nicht wieviele Parkplätze dadurch wegfielen, aber es dürften mehrere Dutzend sein. Der Aufschrei, der aus dem Nordend zu hören sein wird, dürfte um einiges lauter ausfallen, als der Protest gegen die Hochbahnsteige. Die Stellplätze fielen nämlich ersatzlos weg.

    Einmal editiert, zuletzt von tunnelklick ()

  • Auch als Autofahrer kann man die Hochbahnsteige nur befürworten, denn sie verhindern (zumindest ab einem Mindest-IQ) wirksam, dass Leute an Stellen, die nicht dafür gedacht sind, über die Straße rennen oder Radfahrer plötzlich die Straße überqueren um dann auf dem Fußweg der Gegenrichtung wieterzufahren.


    Andererseits ist es vermutlich nur eine Frage der Zeit, bis sich der erste Kandidat findet, der es, von der flachen Straßenseite her kommend, nicht mehr vor der Bahn auf den Bahnsteig schafft. Dann ist aber wieder nur der Hochbahnsteig schuld.

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    Original von dawson
    Mein Gott, damals fuhr die U4 auch nicht nach Enkheim, sondern nur im Tunnel. Verspätungen der U4 können, wenn überhaupt, nur auf dem Abschnitt Konstablerwache - Hauptbahnhof der U5 angelastet werden, es sei denn, es wird durch die U5 so viel Verspätung, dass es sich über die Wendezeit hinaus fortsetzt. Und wie oft ist das bitte der Fall?


    Die Straßenbahn 5 ist oftmals komplett blockiert, so daß sie das regelmäßig auch das zustande bringt. Fakt ist, früher war die U4 pünktlich, heute ist sie es nicht mehr. Für die überwiegende Zahl der Fahrgäste wäre daher die Verkürzung der U4 auf die Strecke Bockenheimer Warte - Seckbacher Landstraße erstrebenswert. Nur eine Minderheit nutzt die Durchbindung der U5 oder gar die Verlängerung der U4 nach Enkheim, unter den aktuellen Rahmenbedingungen ist beides nicht sinnvoll.

    Zitat

    Original von dawson
    Außerdem ist die Logik, "eine Linie darf garnicht mehr fahren, damit eine anderen 100% pünktlich ist", einfach nur kraus.


    Aber die Argumentation meine Linie muß unbedingt durchgebunden werden, obwohl dadurch die anderen Nachteile haben, ist es nicht?

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    Original von tunnelklick
    Es gibt noch einen Aspekt, den die Befürworter der Variante Niederflurstraßenbahn, wohl noch nicht recht bedacht haben.


    Früher gab es ebenfalls Straßenbahnverkehr in der Glauburgstraße, und es gab das von Dir angesprochene Problem nicht.

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    Original von John2
    Fakt ist, früher war die U4 pünktlich, heute ist sie es nicht mehr. Für die überwiegende Zahl der Fahrgäste wäre daher die Verkürzung der U4 auf die Strecke Bockenheimer Warte - Seckbacher Landstraße erstrebenswert. Nur eine Minderheit nutzt die Durchbindung der U5 oder gar die Verlängerung der U4 nach Enkheim, unter den aktuellen Rahmenbedingungen ist beides nicht sinnvoll.


    Fakt ist, dass das trotzdem in den wenigsten Fällen ein U5-Problem ist. Keine Ahnung, ob es dir noch nicht aufgefallen ist, aber die U4 wartet nicht an der Konstablerwache, wenn die vor ihr fahrende U5 noch nicht da war, sondern sie fährt einfach weiter und ist dann halt vor der U5. ;-) Ganz abgesehen davon, dass auch regelmäßig U4s gesichtet werden, die sich ganz böse auf den Fahrplanzeitpunkt der U5 schieben.
    Was zu den zwei Minuten führt, die ich erwähnt habe, wenn die U5 genau zu Fahrzeit der U4 ankommt und die U5 vorgelassen wird. Und wir haben eine ziemlich intelligente Transportleitung, die sogar bei ganz großem Chaos sehr erfolgreich versucht, die U4 im Plan zu halten und die U5 dazwischen zu packen. Genau wie umgekehrt, wenn es U4-Chaos gibt.


    Zitat

    Original von John2
    Aber die Argumentation meine Linie muß unbedingt durchgebunden werden, obwohl dadurch die anderen Nachteile haben, ist es nicht?


    Da bin ich doch ganz entspannt, denn "meine" Linien sind die U2 und die U4. Mir wirst du also den Egotrip nicht anhängen können. :D
    Wegen obiger Ausführungen bin ich aber trotzdem der Meinung, dass das ok so ist. Und auch die Enkheim-Verlängerung, die ich selbst nicht nutze, gönne ich jedem, der sie braucht.
    Allgemein geht es mir wie dem Großteil der ÖPNV-Nutzer wohl darum, dass möglichst viele Möglichkeiten bestehen, von beliebigem A nach B zu kommen. Die theoretische Idealisierung des Netzes ist mir dabei zweitrangig. Der Nutzen für die Allgemeinheit ist nach meiner Sicht so deutlich höher, auch wenn ich selbst mal zwei Minuten später in Bornheim Mitte aussteige oder mich auch wirklich mal ärgere, weil ich wegen einer Enkheim-U4 die U2 am Willy-Brandt-Platz verpasse. Die Welt geht davon nicht unter.


    Dass du andere Gewichte setzt, weiß ich, und soll dir auch gern erhalten bleiben. Zum Glück sieht eine Mehrheit auch bei den Entscheidern es weniger theoretisch idealisiert.


    Edit meint, dass ein paar Zeilenumbrüche ganz gut aussähen.

  • Zitat

    Original von John2


    Früher gab es ebenfalls Straßenbahnverkehr in der Glauburgstraße, und es gab das von Dir angesprochene Problem nicht.


    Zu der Zeit wurde aber sowohl in der Glauburgstraße als auch in der Nordendstraße und was-weiß-ich-wo-noch nur längs geparkt. Die inzwischen durch die Queraufstellung in diesem Bereich zusätzlich entstandenen Parkplätze lassen sich nicht ohne weiteres in die 2. Ebene verlagern, denn wo wollte man dort eine Tiefgarage oder ein Parkhaus anlegen, um Ersatz zu schaffen? Dass die Kfz.-Dichte sich auch in den letzten 20 oder 30 Jahren erhöht hat ist unbestreibar. Dieses Problem lässt sich nicht so ohne weiteres wegdiskutieren.

  • Zitat

    Original von John2
    ... Nur eine Minderheit nutzt die Durchbindung der U5 oder gar die Verlängerung der U4 nach Enkheim, unter den aktuellen Rahmenbedingungen ist beides nicht sinnvoll.
    ...


    Es stimmt überhaupt nicht mehr das nur eine Minderheit die U4 von und nach Enkheim benutzt. Zur HVZ hast du bereits an der Seckbacher Landstraße fast keine Möglichkeit mehr, einen Sitzplatz zu bekommen.


    und das Straßenbahnproblem hat ja Charly schon deutlich erklärt.

    Ich war zwar lange nicht mehr hier, aber ich lebe noch und grüße alle, die mich noch kennen!

  • Zitat

    Original von John2


    Früher gab es ebenfalls Straßenbahnverkehr in der Glauburgstraße, und es gab das von Dir angesprochene Problem nicht.


    Das ist über 45 Jahre her und ich schätze mal, der Kfz-Bestand hat sich in dieser Zeit nicht unerheblich erhöht. Und die PKW sind im Durchschnitt heute eher länger und breiter als damals. Parkplätze sind ein sehr knappes Gut, besonders im Nordennd, viel knapper als damals. Der ohnehin enorme "Parkdruck" auf das Viertel wird sich erheblich verschärfen. Zwischen Weber- und Lenaustraße stehen heute schräg geparkt rd. 80 Kfz (hab mal auf Google-Earth nachgezählt). Davon dürfte rund die Hälfte wegfallen, ich schätze eher mehr. Das ist im Nordend kein Pappenstiel, wie dir sicher die Leute bestätigen werden, die dort wohnen. Der Protest der Geschäftsleute und Anwohner und weiterhin ätzende Diskussionen im OBR wären so gewiss wie das Amen in der Kirche. Vielleicht sind ja "die Nordendler" am Ende doch nicht so sehr für die Straßenbahnlösung.

  • Hi


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    Original von Chrizzz95
    Ganz ehrlich, ich auch. Aber von welchem Geld soll ein Tunnel, der mindestens bis zur Nibelungenallee geht, finanziert werden? Regelmäßig werden die Bundes- und Landeszuschüsse für den ÖPNV gekürzt. Gewerbesteuer erhöhen? Dann riskiert man den weiteren Abzug von steuerzahlenden Unternehmen und Frankfurt hat wieder weniger Geld im Säckel. Außerdem gibt es andere Bereiche im Haushalt, die dringlicher sind. Gerade die auf den Kommunen lastenden Sozialausgaben sind relativ hoch.


    Naja mit den Zuschüssen vom Bund und Land bewegt sich der Anteil der Stadt Frankfurt an den Baukosten bei einer Tunnellösung doch eher im niedrigen zweistelligen Millionenbereich.
    Wieso soll eine Tunnellösung undenkbar sein? Besonders da ja auch Gelder für die D II und die Europaviertelstrecke vorhanden sind oder zumindest waren.


    Also Geld ist schon da in Frankfurt, die Frage eben nur wofür es verwendet wird, immerhin ist Frankfurt einer der reichsten Kommunen Deutschlands. Klar das Geld für soziale Zwecke und für Bildung darf net gekürzt werden, aber bei ein paar Kulturprestigeprojekten oder großen Straßenbauprojekten die in Frankfurt angegangen worden sind oder noch werden sollen, da ist die Frage erlaubt ob man die nicht eher zugunsten der Finanzierung einer Tunnellösung zurückstellt.
    Immerhin muß man sich vor Augen führen, das viele Projekte die die Stadt großzügig finanziert nur einen Nutzen von wenigen Tagen oder Wochen bringen und dann nur noch die schönen Erinnerungen bleiben. Mit der Lösung auf der Eckenheimer muß man sich aber mindestens die nächsten 20 Jahre abfinden, was hier gebaut wird bleibt erstmal.



    Um nochmal auf die Umsteigesituation an der Konsti zu kommen. Die U-Bahn ist geringfügig schneller als die S-Bahn, aufgrund ihres besseren Beschleunigungs- und Bremsverhaltens, aber das macht vielleicht, wenn es hoch kommt, nur 30 Sekunden aus, also völlig unmerkbar. Nur für Geschwindigkeitsfanatiker, so wie ich einer bin ;-D , bringt es einen kleinen Vorteil, wenn man noch unbedingt einen Regio bekommen will. Die meisten Menschen steigen sowieso an der Konstablerwache um, vorallem weil hier die Umsteigebedingungen angenehmer sind als am Hauptbahnhof. Die Konstablerwache ist insgesamt ein bischen freundlicher gestaltet und die Wege sind kürzer. Ich beobachte immer nur einen geringen Teil der Fahrgäste die weiterfahren und dann auf die A-Strecke wechseln und ob das der Fall ist weiß ich nicht mal genau, denn sie steigen einfach am Willy-Brandt-Platz aus ;-D


    Aber insgesamt ist die Situation natürlich angenehmer für die Menschen, mit der U5 bis zum Hauptbahnhof, besonders da auch viele Menschen, darunter viele Ältere, ihre verstorbenen Angehörigen oder Freunde auf dem Hauptfriedhof besuchen. Die Umsteigesituation früher war leider dezent unbefriedigend, wie ich selber immer feststellen musste, da man die U5 nicht am gleichen Bahnsteig nehmen konnte. Wenn man "Glück" hatte ist einem die Bahn vor der Nase abgefahren, weil man beim Umsteigen einfach nicht schnell genug war (ok klar das kann immer passieren, ist nur sehr frustrierend).


    Also insgesamt ist die U5 bis zum Hauptbahnhof und später mit der Option ins Europaviertel die beste Alternative, auch wenn dafür ein Tunnel gebuddelt werden muß ^_^


    cu

    Einmal editiert, zuletzt von Itchy ()

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    Original von Itchy


    Wieso soll eine Tunnellösung undenkbar sein? ...


    Sie ist ja nicht undenkbar, sondern nur unbezahlbar, weil es mit den Zuschüssen von Bund & Land nix werden würde wegen des schlechten NKF (anders als bei D II !!!!). Und wir sprechen hier über eine Summe von knapp 190 Mio €.