ZitatAlles anzeigenBetreff:
Alternativplanung Niederflurstraßenbahn auf der Strecke der Linie U 5
Der Ortsbeirat möge beschließen,
die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Der Magistrat wird aufgefordert
mit höchster Priorität, alternativ zu den bereits existenten Plänen für Stadtbahn-Hochbahnsteige, Pläne auszuarbeiten, wie auf der Streckenführung der Linie U5 von Preungesheim bis zur Konstablerwache Niederflurstraßenbahnen eingesetzt werden können (später dann vom Frankfurter Bogen). Notwendigerweise müsste die Linienführung an der Konstablerwache enden. Die Planung soll dabei jedwede Möglichkeit untersuchen, wie die Niederflurstraßenbahn den Bahnsteig der derzeitigen U5 in der Tiefebene der Konstablerwache als Endstation nutzen kann. Zu denken ist beispielsweise an ein Erhöhen des Gleisbettes oder ein Absenken des Bahnsteigs oder beide Varianten zugleich, so dass ein Einfahren und Halten der Niederflurbahn auf Bahnsteigniveau realisiert werden kann und zugleich mobilitätseingeschränkte Personen zur Weiterfahrt in Richtung Hauptbahnhof ohne weiteres den gegenüberliegenden Bahnsteig der Linie U4 erreichen können.
Um den ÖPNV attraktiver zu gestalten und den zu erwartenden steigenden Fahrgastzahlen im Bereich der Konstablerwache gerecht zu werden, ist außerdem die Beschleunigung der Niederflurbahn im Straßenbereich und eine Erhöhung der Taktfrequenz der Linie U4 bei den Planungen vorzusehen.
Eine erhöhte Taktfrequenz der U4 würde es zudem ermöglichen, das entstehende Europaviertel zukünftig an Hauptbahnhof und Konstablerwache in der Weise anzubinden, dass wechselweise ein Zug zur Bockenheimer Warte, jeder zweite jedoch die Endstation im Europaviertel anfährt (ähnlich der Linien U6 und U7).
Begründung:
Die außerordentliche Ortsbeiratssitzung am 29.06.06 ausschließlich zu den geplanten Hochbahnsteigen an den Haltestellen Musterschule und Glauburgschule hat das Thema in seiner ganzen Tragweite beleuchtet und die Schwierigkeit der Abwägung aller Vor- und Nachteile deutlich werden lassen. Die Gesichtspunkte des Für und Wider sollen und können hier im Einzelnen, auch im Hinblick auf den GVP und das ÖPNV-Konzept, nicht wiederholt werden.
Beim singulären Blick auf die beiden Stationen Glauburgstraße und Musterschule jedoch stößt die Planung von Hochbahnsteigen auf wesentliche stadtplanerische Bedenken. Insbesondere stellt die Länge von über 100 m und die Höhe von 80 cm der Hochbahnsteige eine große Barriere dar und würde die lebendige untere Eckenheimer Landstraße über diese Distanz trennen;
widerspricht sie allen derzeit stattfindenden Bemühungen des Pilotprojekts „Nahmobilität“;
an der Haltestelle Musterschule sind Hochbahnsteige - auch aus der Sicht von Schulleitung und Elternvertretern der Musterschule - ein Ort der Gefährdung der Schülerinnen und Schüler und möglicherweise sehbehinderter Menschen auf Grund der Ballung zu den Stoßzeiten auf den sehr schmalen Hochbahnsteigen.
Sollte sich das Einfahren und Halten der Niederflurbahn in der Tiefebene der Konstablerwache baulich irgendwie realisieren lassen, stellt der Einsatz von Niederflurstraßenbahnen für den Ortsbeirat die deutlich vorzuziehende Möglichkeit dar: Barrierefreiheit wäre sowohl im ÖPNV als auch für die Nahmobilität im Nordend zu erreichen.
Der einzige Nachteil eines sogenannten „gebrochenen“ Verkehrs kann durch die oben beschriebenen Maßnahmen abgefedert werden und stellt im Vergleich zu den Eingriffen in das Stadtbild und die Barrierefreiheit im Nordend das kleiner Übel dar. Weitere Nachteile hätte der Einsatz moderner Niederflurbahn nicht. Auch in Bezug auf die Beschleunigung gibt es gegenüber einer überwiegend oberirdisch geführten Stadtbahn nämlich keine Nachteile.
Die Mehrheit der auf der außerordentlichen Sitzung anwesenden Bürgerinnen und Bürger sprachen sich in ihren Redebeiträgen ebenfalls für eine Alternativlösung zu den geplanten Hochbahnsteigen aus.
Quelle Parlis der Stadt Frankfurt
Das ist der Antrag von Grünen und CDU im Ortsbeirat 3, die CDU Nordend hat hier eine andere Meinung als die CDU Frankfurt, die sich für Hochbahnsteige ausgesprochen haben. Man kann gespannt sein, wie sich Sikorski verhalten wird.