ZitatAlles anzeigenMehr Sicherheit für Rollstuhlfahrer:
Nachrüstung an Stadtbahnwagen mit einer Außenschwelle
85 Stadtbahnfahrzeuge werden in diesen Wochen an den Türöffnungen mit einer Außenschwelle nachgerüstet. Das etwa 4 cm breite Distanzstück verringert den Abstand zwischen der Bahnsteigkante und der Türschwelle, der aufgrund technischer Gegebenheiten 8-10 cm betragen kann. Um zu verhindern, dass Rollstuhlfahrer mit Ihren kleinen, beweglichen Steuerrädern in diesem Spalt hängen bleiben, hat die KVB ein Werkstück entwickelt, das auf Höhe der Türschwelle außen am Fahrzeug angebracht wird.
Die Vorteile des Kölner Stadtbahnsystems sind bekannt: Geschützte Räume für den Fahrgast in Form von Bahnsteigen und vor allem das stufenlose Betreten der Fahrzeuge, ohne Treppen steigen zu müssen. Davon profitieren besonders Gehbehinderte, Rollstuhlfahrer, Mütter mit Kinderwagen, ältere Menschen oder Fahrgäste mit Gepäck.
Um die Fahrzeugbewegungen in gewissen Grenzen zu ermöglichen – etwa durch unterschiedliche Beladung oder Krümmung des Bahnsteigs -, ohne dass der Fahrzeugkörper auch in Extremfällen die Bahnsteigkante berührt, ist ein Mindestabstand zwischen Bahnsteigkante und Fahrzeug notwendig, der in der Regel 8-10 cm beträgt. Hier hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass gerade Rollstuhlfahrer möglicherweise mit den kleinen und beweglichen Steuerrädern des Rollstuhls in diese Lücke rollen und aus eigener Kraft nicht mehr die Türschwelle der Bahn überwinden können. Im ungünstigsten Fall dreht sich überdies das Rad in seiner Kugellagerung und rutscht querstehend komplett in den Spalt zwischen Bahnsteig und Fahrzeug, so dass der Rollstuhl nur durch Anheben, d.h. mit fremder Hilfe wieder in Bewegung gebracht werden kann.
Unter Beteiligung des „Arbeitskreises Barrierefreies Köln“ hat die KVB in den letzten Monaten ein Werkstück entwickelt, das mittlerweile in Serie produziert wurde und nun an den Stadtbahnen angebracht wird, um die Distanz zwischen Bahnsteigkante und Fahrzeug zu verringern. Es handelt sich dabei um ein Werkstück aus Kunststoff, in Formen gespritztes Polyurethan, das ein Stahlkorsett beinhaltet, um eine höhere Festigkeit zu erzielen. Die Leiste ist 4 cm breit, 10 cm hoch und 128 cm lang und wird direkt an der Kante der Trittstufe, die die Fahrzeugschwelle darstellt, angebracht. Der Abstand zwischen Bahnsteigkante und Fahrzeugboden wird damit um 4 cm verringert.
Mittlerweile ist eine Erstlieferung von 360 Leisten bei der KVB eingetroffen, die unmittelbar eingebaut werden. Insgesamt werden rund 700 Leisten benötigt, um alle 85 Fahrzeuge der Stadtbahnserien 2200 und 2300 damit nachzurüsten.
Die Kosten für die Außenschwellen und für die Montage belaufen sich insgesamt auf rund 80.000 €.
Quelle: KVB
Bilder:
http://www.kvb-koeln.de/newsfi…35541_Aussenschwelle1.jpg