Die Nordausgabe der FNP berichtet heute über den Vorstoß eines Kommunalpolitikers (und Mitglieds dieses Forums *hust*), den Beweis für die Notwendigkeit einer Nachtbusanbindung Bad Vilbels an den Stern an der Konstablerwache durch einen Probebetrieb per Linientaxi zu erbringen.
Es wird berichtet, dass der Wetteraukreis auch mit den neuen Linien der letzte weiße Fleck auf der Landkarte der Nachtverkehre im Rhein-Main-Gebiet bleibe: Die letzte S 6 fährt um 1 Uhr aus Frankfurt heraus, der erste 30er-Bus wiederum erst gegen 4:30 am Samstag- und gegen 5:30 am Sonntagmorgen. Die erste S-Bahn, die auch Dortelweil anbindet, fährt Sonntags sogar erst um 6:00 Uhr. Das Angebot „Fifty-Fifty-Taxi“ des Wetteraukreises, mit dem unter-21-jährige Personen für den halben Fahrpreis innerhalb des Kreises Taxis nutzen können, ist für Bad Vilbeler Jugendliche uninteressant, da diese in ihrer Freizeit vorwiegend nach Frankfurt orientiert sind.
Ein ausreichend beworbener Probelauf per Großraumtaxi könnte aufzeigen, dass dieser Bedarf besteht. So könnte zunächst zweimal pro Nacht vor Samstagen, Sonntagen und Feiertagen ein Großraum-Taxi vom Nachtbus-Knotenpunkt an der Konstablerwache nach Bad Vilbel verkehren und „Nachtschwärmer“ sicher vor der Haustür absetzen. Auf der Rückfahrt von Bad Vilbel nach Frankfurt könnte das „Vilbussi“ als Anruf-Sammel-Taxi verkehren und nach Anforderung Schichtarbeiter oder Flugreisende früh nach Frankfurt bringen und Anschluss an die 30-minütlich verkehrenden Frankfurter Nachtbuslinien, unter anderem zum Flughafen, herstellen.
Die Kosten für etwa 215 Fahrten pro Jahr wären überschaubar: Eine normale Taxifahrt von der Konstablerwache in die Bad Vilbeler Innenstadt kostet nach Frankfurter Tarif etwa 20 Euro. Ein „Komfortzuschlag“ zum normalen RMV-Einzeltarif von knapp 4 Euro wäre hier nicht notwendig. RMV-Zeitkarten sollten akzeptiert werden und erführen dadurch eine Aufwertung, was ein zusätzlicher Anreiz wäre, auch im Alltag vom PKW auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen und so die Lebensqualität in unserer Stadt zu erhöhen. Nicht zuletzt könnte dieses Angebot, wenn es attraktiv gestaltet wird, Leben retten, indem es die gefürchteten „Diskounfälle“ junger Menschen vermeiden hilft.
Sollte sich nach der Anlaufphase zeigen, dass dieses Angebot gut angenommen wird und dass die Kapazität der Taxen nicht ausreicht, wäre der nächste Schritt der Einsatz der Midi-Busse des „Vilbus“. Diese werden von der Firma Alpina Bad Homburg betrieben, ebenso wie bereits die Nachtlinien nach Bad Homburg und Oberursel. Personal, Schichtpläne und ähnliches wären daher bereits auf Nachtverkehr vorbereitet. Außerdem wäre eine Kooperation z.B. mit der Stadt Karben denkbar.
Die CDU-Stadtverwaltung lehnt das ab, und begründet das zum einen mit Zweifeln, ob ein solches Angebot angenommen würde, weil in Bad Vilbel 23000 Autos auf 32000 Einwohner kämen und Oberusel [mit 42000 Einwohnern] doch deutlich größer sei, als Bad Vilbel [mit 32000 Einwohnern].
Hinweis ans Forum-Team: Die wörtlich zitierten Stellen stammen aus meiner eigenen Feder und wurden als Pressemitteilung veröffentlicht. Ich gebe mir selbst die Erlaubnis, sie hier zu veröffentlichen