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Original von V44020001
Meiner Ansicht nach liegt der Fall in Niederrad anders, da hier die D-Strecke Süd kein gleichwertiger Ersatz für die Durchmesser-Straßenbahnlinie 12 wäre: Nach Umstellung auf Stadtbahn käme man - jedenfalls nach aktueller Planung - nicht mehr direkt ins Stadtzentrum und nicht mehr mit nur einmaligem Umsteigen zur südlichen A-Strecke. Ich fürchte, dass so keine Fahrgäste hinzugewonnen werden können.
Würde außerdem den Ersatz der 15 durch eine Buslinie bedeuten.
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Meint ihr, dass Untersuchungen zur Mainzer und Hanauer Landstraße zu ähnlichen Ergebnissen kämen wie auf der Eckenheimer (also auch dort weniger Autos bei Stadtbahn)?
Nach meiner Meinung kann man die Linie 11 durchaus auch jetzt schon als Stadtbahnlinie bezeichnen. Einziges Problem: Die Fahrzeugkapazität. Wenn genügend S-Wagen zur Verfügung stünden, könnte man hier duch Erweiterung auf 60m-Züge eine noch deutlichere Stadtbahnannäherung erreichen. Gleiches gilt für Niederrad - ohne das man gewachsene Verkehrsbeziehungen kappen müsste.
Hier wird der 1. Unterschied zur U5 deutlich: Bei einer Umstellung auf Straßenbahn wäre eine solche Kappung dort die Folge gewesen.
2. Unterschied: Auf der U5 wird bereits jetzt mit 60m-Zügen gefahren, diese sind im Berufsverkehr bereits an der Kapazitätsgrenze. Mit der Erweiterung zum Frankfurter Berg ist hier die Bereitstellung von noch mehr Kapazität unumgänglich.
3. Unterschied: Die Psychologische Komponente - eine Umstellung der U5 auf Straßenbahn wäre bei vielen Nutzern als eine Rückbau bzw. eine Angebotsverschlechterung wahrgenommen worden, welcher nicht nur subjektiv zusätlich eine Geschwindigkeitsreduzierung/Komfortverschlechterung durch Umsteigen bzw. Nutzung der Altstadtstrecke statt des Tunnels bedeutet hätte. Eine Aufstockung der 11 auf längere Züge würde demgegenüber jedoch als Angebotsverbesserung wahrgenommen werden.
4. Unterschied: Betriebliche Fragen - Eine zusätzliche Linie über die Altstadtstrecke, wie sie im Falle der Umstellung der U5 auf Straßenbahn vorgesehen war ist betrieblich nicht unumstritten. Im Falle der Hanauer Landstraße ist es eher umgekehrt: Bei Umstellung auf Stadtbahn wäre zu klären, wie ein Straßenahnparallelbetrieb inklusive Haltestellen für die geplante Ringstraßenbahn sichergestellt werden könnte. Der gemeinsame Abschnitt mit der U5 im Marbachweg ist wesentlich kürzer, auch sind hier keine gemeinsamen Haltestellen vorgesehen - daher nicht vergleichbar.
Bitte nicht falsch verstehen, insbesondere in der Mainzer Landstraße halte ich eine "echte" Stadtbahn durchaus für sinnvoller als eine Straßenbahn. Eine Realisierung scheint jedoch in absehbarer Zeit schwierig und so wäre eine Doppeltraktions 11 durchaus ein guter kurzfristig realisierbarer Kompromiss.