Beiträge von Holger Koetting

    Und wollte er Dich wirklich identifizieren, bräuchte er sicherlich kein Scotland Yard


    Eben deswegen schrieb ich ja auch "pseudonym" und nicht "anonym". Ich bin doch nicht mit dem Klammerbeutel gepudert und frage jemanden nach seinem echten Namen, wenn ich nicht ohnehin wüßte, wer sich dahinter versteckt. :)


    Oh mann es wir immer abstruser.
    Geh besser ins Bett...


    Nee, das hat System. Es fehlt nur noch "Ich bin der größte Straßenbahnfreund und wollte Euch nur testen, was Ihr so an Argumenten habt". Erinner Dich mal eine Diskussion bei DSO vor vielen hundert Jahren, ich glaub der Typ hatte irgendeinen ABBA-Titel als Pseudonym oder so und da lief das ähnlich.

    @Holger Kötting: Beim Übergang vom O-Bus auf die Straßenbahn beträgt die geplatzte Anschlussquote am Bölle im morgendlichen Berufsverkehr an Schultagen zwischen 07.15/07.30 Uhr und ca. 09.00 Uhr fast 100%.


    Das würde aber bedeuten, daß in dieser Zeit grundsätzlich jeder Bus mit sechs Minuten Verspätung und mehr am Böllenfalltor ankommt, richtig? In diesem Fall wäre das eher ein Zeichen, mal an den Busfahrzeiten zu schrauben, oder sonst an der Infrastruktur zu basteln, als das dem Anschluß als solchen anzulasten. Ich verstehe es ohnehin nicht, daß man nicht an der Kreuzung mit relativ einfachen Mitteln eine Vorrangschaltung einbaut, die einfach die Linksabbiegerphase entsprechend verlängert. Oder als einfaches Mittel (so ähnlich wie am Rondell oder an der Post-/Goebelstraße) die Geradeausspur durch den Bus benutzt wird und er dann mit einer gesonderten Phase an den normalen Linksabbiegern vorbeiziehen kann.

    Einfache Frage in die Runde: Macht es Sinn, einen Bus der Linie 684 aus Ober-Roden kurz vor Darmstadt von der Schnellstraße runter fahren zu lassen, um die Fahrgäste dann - bei entsprechender Fahrzeitverlängerung - auf die Straßenbahn zu verweisen. Antwort von mir: Nein, es macht keinen Sinn.


    Die Frage ist eher, ob ein Bus wie der 684er überhaupt sinnvoll ist, denn er ist vollständiger Schienenparallelverkehr. Es wäre also hier eine ganz leichte Übung, die vorhandene Schieneninfrastruktur zwischen Dieburg und Darmstadt besser auszunutzen und die betriebswirtschaftlich unsinnigen Buskilometer einzusparen.


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    Denn wie Anschlüsse in der HVZ am Böllenfalltor oder anderen Umsteigepunkten (Bus/Strab) in Darmstadt gesichert werden, ist ja hinlänglich bekannt - nämlich gar nicht.


    Das ist aber kein Systemproblem, sondern ein Problem des Bestellers. Wenn er entsprechende Fahrpläne und Anschlüsse bestellt und deren Einhaltung auch durchsetzt, wird das beauftragte Unternehmen auch das zu tun haben, wofür es bezahlt wird. Was an vielen anderen Stellen funktioniert, sollte auch hier machbar sein. Im übrigen würde mich mal rein statistisch interessieren, wieviele Anschlüsse in % am Böllenfalltor wirklich platzen.


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    Von daher ist nur eine bis Groß-Zimmern führende Straßenbahn mit vernünftigem Linienkonzept und vernünftigem Buskonzept sinnvoll.


    Im Endeffekt sicher, da gebe ich Dir recht. Aber lieber eine Strecke in Teilabschnitten gebaut (siehe z. B. Lossetalbahn, Saarbahn) und irgendwann das Zielkonzept haben als gar nichts tun.


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    Gleichzeitig brauchts meiner Meinung nach auch zusätzlich eine Schnellinie (Mo-FR), die zwischen Groß-Zimmern und Roßdorf Ortsrand (Ost) am Umsteigepunkt überall hält und dann bis zum Ostbahnhof durchfährt.


    Diese Möglichkeit der Schnellverbindung wäre dann wieder etwas, was meines Erachtens für "richtigen" Eisenbahnverkehr spricht, bei dem ich >70 km/h fahren kann. Eine Schnellinie als Straßenbahn bringt im Überlandverkehr zeitlich keine wesentlichen Vorteile. Denn durch die großen Haltestellenabstände zwischen den Orten relativiert sich der Geschwindigkeitsgewinn, weil auch die normale Bahn eine höhere Durchschnittsgeschwindigkeit erreicht. Echte Gewinne ergeben sich nur bei dichter Haltestellenfolge.
    Schau Dir mal aktuell die RHB an, auf der an Wochenenden der "RNV-Expreß" verkehrt. Die RHB ist zwar eine meterspurige Eisenbahn, aber deren Vmax liegt nicht höher als die hiesige Straßenbahn. Ab Bad Dürkheim ist der Expreß in Ellerstadt Ost 2 Minuten schneller, in Maxdorf 3 und am Hans-Warsch-Platz in Oggersheim 7 (bzw. 5, wenn man noch zwei Minuten Aufenthalt der normalen RHB abzieht, damit sie ab Oggersheim West in den Straßenbahntakt kommt). Erst dann, wenn die dichtere Haltestellenfolge der Ludwigshafener Straßenbahn zuschlägt, beginnt auch der Zeitvorteil zu steigen. (Zumindest theoretisch, denn im genannten Beispiel benötigt der genannte Expreß weiter in der Stadt teilweise die gleichen Fahrzeiten wie die normale Bahn, weil für ihn keine gesonderte Vorrangschaltung eingerichtet wurde)


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    Jetzt dürft Ihr gerne - aber bitte sachlich ;) - auf mich einschlagen.


    Warum sollte man auf Dich einschlagen? Über Konzepte kann man immer diskutieren und ihre Vor- und Nachteile abwägen, solange sie - wie jetzt - ein fundierte Basis haben und nicht auf "wie jeder weiß" mit s/jeder/nur ich/ beruhen.

    Wie jeder weiß schafft eine Darmstädter Straßenbahn die Steigung durch den Ort nicht.


    Deine Tastatur ist kaputt, denn Du wolltest eigentlich schreiben, daß "Wie ich vorgebe zu wissen, ...".


    Was ist denn eine "Darmstädter Straßenbahn"? Das ist ein Fahrzeug eines beliebigen Herstellers (hier: Alstom). Kleiner Tip: Das exakt baugleiche Fahrzeug fährt auch in Gera, wo es eine noch größere Steigung als hier an der Schulstraße resp. Malchen gibt. Deswegen hatten sich die Geraer einen kompletten Zug mit Trieb- und Beiwagen ausgeliehen, um die Steigungsfähigkeit auch mit Beiwagen auszutesten (weil sie keine haben). Auch da kam das Fahrzeug selbst unter den widgristen Wetterumständen (also Herbst mit Schmierfilm, Laub und Nieselregen) problemlos den Berg hoch. Hör also auf, solche Märchen zu verbreiten, daß in Roßdorf eine Bahn den Berg nicht hochkäme.


    Und selbst wenn "aktuelle" Straßenbahnen aus dem hiesigen Fuhrpark den Berg in Roßdorf nicht schaffen würden, wäre das kein Argument, denn bis eine Strecke in den Betrieb geht, müssen ohnehin Neufahrzeuge zur Ergänzung des Wagenparks und zum Austausch älterer Fahrzeuge beschafft werden. Wie jeder weiß - siehe genannte Beispiele zu deutlich steileren Strecken als in Roßdorf - , gibt es Fahrzeuge - auch in Meterspur, siehe obige Beispiele -, die keine Probleme damit haben. Also wird die Ersatz- und Neubestellung gleich so ausgeführt, daß sie dem Anforderungsprofil entspricht. Und damit stünden dann zur Betriebseröffnung die notwendigen Fahrzeuge bereit.


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    Oder einfacher ausgedrückt: Ich bin schneller den Berg oben.


    Das ist schlichtweg Humbug. Warum wohl bauen Städte auch aktuell noch Straßenbahnbergstrecken, wenn man doch von Deinem profunden Wissen profitieren und besser Busse einsetzen könnte?


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    auch wenn sich Herr Kötting dort offensichtlich nicht auskennt.


    Dürfen wir endlich Deinen Namen erfahren? Ich stehe wenigstens dazu, was ich schreibe und muß mich nicht hinter einem Pseudonym verstecken.

    Ich habe in Rossdorf auch Bedenken, aber wenn man topfebene Strecken benötigt, stellt sich die Frage, wie man in Lissabon mit antiquiertem Wagenmaterial 13% Steigung überwindet, oder in Linz inzwischen mit modernen Niederflurwagen 11,6 % Steigung befahren kann.


    Ach sieh's doch ein, daß nur der Roßdörfer recht hat. Ich find's halt nur amüsant, wie man sich dermaßen zum Vollhorst machen kann. Ansonsten würde mich auch mal der echte Name des "der Roßdörfer" interessieren, weil ich kaum davon ausgehe, daß jemand, der angeblich mal in der Lokalpolitik war, einen derartigen Käse verzapfen kann. Aber ich gehe davon aus, daß er sich weiter hinter seinem Pseudonym versteckt, weil es sonst zu peinlich für ihn würde.


    Jedenfalls:

    Hier sehen wir ganz eindeutig, daß in Roßdorf alleine schon wegen des Ortskerns keine Straßenbahn möglich ist, denn wie jeder weiß, ist die Roßdörfer Hauptstraße deutlich schmäler als dieser breite Boulevard.



    Und hier zeigt sich ganz klar, daß eine Straßenbahn nur für absolut topfebenes Gelände geeignet ist, denn das Bild zeigt ja - wer würde das nicht erkennen - eine waagerechte Strecke. Nur irgendein Idiot muß alle Häuser total schräg gebaut haben.


    Und neben Deinem bereits erwähnten Linz hat auch Gmunden mit 10% eine ziemlich ebene Strecke.

    Wie diese Aufnahme zeigt, halte ich die Kamera ganz schön schief, um den armen Roßdörfern vorzugaukeln, daß die Strecke auf dem Foto eigentlich völlig plan ist und nur durch die Kamerafehlhaltung eine Bergfahrt simuliert wird.


    Tja, und warum in die Ferne schweifen: Die topfebenste deutsche Straßenbahnstrecke läßt sich von Roßdorf ganz einfach mit einmal Umsteigen erreichen: Hier die Strecke zwischen Schillerplatz und Gautor in Mainz noch vor dem Umbau auf zweigleisig. Der noch viele ebenere Teil befindet sich im Hintergrund.


    Also kurz gefaßt, laßt dem "der Roßdörfer" seine Träumereien und amüsiert Euch, wie man seine nicht vorhandene Argumentation mit einfachsten Mitteln auseinandernehmen kann.

    Es trifft definitiv nicht zu.


    Es trifft 100% zu.


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    Ich vermeide in meinen Beiträgen solche Angriffe auf andere, weil ich es nicht beurteilen kann.


    Wenn Du es nicht beurteilen kannst, wieso behauptest Du dann (ich zitiere Dich wörtlich):

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    In dörflichen Strukturen, für eine Straßenbahn ungünstiger Topographie hat sie meiner (und nicht nur meiner!) Ansicht nach keine Daseins-Berechtigung.


    Also, hast Du nun Ahnung von Straßenbahnen irgendwo in der von Dir genannten Konstellation oder nicht? Und wenn nicht, wieso behauptest Du dann aus Deinem Nichtwissen heraus so einen gequirlten Unfug?


    Im übrigen scheinst Du extrem lernresistent zu sein, denn auf das Beispiel mit Menzingen hatte ich schon weiter vorne verwiesen und Dich bereits dort darüber aufgeklärt, daß es sich bei dieser Strecke um das Paradebeispiel der Anbindung dörflicher Strukturen handelt. Menzingen (2000 EW), Bahnbrücken (700), Gochsheim (1700), Münzesheim (2700), ... Dagegen sind alleine die Nester Roßdorf und Gundernhausen geradezu der Inbegriff großstädtischer Lebensart. Wieviel habt Ihr im Moment? 11.900 oder so, wenn ich mich nicht irre. Und Groß-Zimmern hat die gleiche Größenordnung. Und um im Landkreis zu bleiben: Die Straßenbahn erschließt Alsbach erstens auch nur peripher und zweitens, wieviele Einwohner haben die noch gleich?


    Kurz: Lass es einfach bleiben, mit Deinem angedichteten Halbwissen gegen eine Schienenverbindung argumentieren zu wollen. Die Leute, die Ahnung von solchen Dingen haben, amüsieren sich einfach nur über diese gequälten Versuche, an den Haaren herbeigezogene Argumente zu verbreiten, die sich innerhalb weniger Sekunden in Luft auflösen oder wo sich derjenige sofort in Widersprüche verwickelt. Oder warum ist es nochmal akzeptabel in Darmstadt drei Minuten Fußweg mehr zu haben und in Roßdorf nicht?

    Die Straßenbahn ist das beste Verkehrsmittel in städtischen, hoch frequentierten Bereichen. In dörflichen Strukturen, für eine Straßenbahn ungünstiger Topographie hat sie meiner (und nicht nur meiner!) Ansicht nach keine Daseins-Berechtigung.


    Frage: Bist Du schon jemals von Bruchsal nach Menzingen oder Odenheim gefahren [*]? Wenn nein, würde ich Dir dringend empfehlen, Dein Unwissen und Deine davon geprägte Meinung/Ansicht nicht so offensichtlich raushängen zu lassen. Die Frage ist halt, ob Du lernwillig bist oder Du in Deiner Meinung festgefahren bist, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Dein Auftreten hier läßt auf letzteres schließen und sei versichert, daß ist ein ganz typisches Verhalten, daß ich bei der Begleitung vieler Schienenprojekte regelmäßig zu sehen und zu hören bekomme. Insofern ist Dein Auftreten und Deine "Argumentation" absolut vorherseh- und berechenbar und glücklicherweise nicht entscheidend für den Planungsprozeß.


    [*] Ich kann auf Wunsch beliebige andere Straßenbahn(ähnliche) Überlandstrecken raussuchen.

    LinieO und @Mok: Ich sehe es genau so das es ein "SICHTUNGSFOTO" ist und kein "Portrait" !


    Ihr seid echt lustig. Weder auf dem Bild noch aus Vorposting heraus ist die Wagennummer erkennbar. Also noch nicht mal ein "Sichtungsfoto".


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    Jetzt kann man sich immerhin etwas drunter vorstellen wenn man das Fahrzeug für weiter Fotos sucht...


    [früherwarallesbesser]Ich frage mich, wie wir das damals [tm] vor 20 Jahren hinbekommen haben, so ganz ohne Digiknipse und Internetforum...[/früherwarallesbesser]

    Morgens zwischen 7:00 Uhr und 8:30 wäre der Luisenplatz nach deiner schlüssigen Aufstellung also nicht vom Verkehr entlastet, eher im Gegenteil.


    Die Darstellung von LJL ist nicht schlüssig bzw. Du ziehst die falschen Schlüsse daraus. Insofern ist Deine angebliche Zustimmung auch nicht mehr als nur nachgeplappert und ohne Substanz. Erst nachdenken, dann schreiben.


    Im übrigen rechne Dir einfach das Verhältnis der Fahrzeuge aus: Die von LJL genannte Summe besagt, daß 38 Fahrzeuge fahren. Und dafür setzt er 14 Straßenbahnen an. Rein rechnerisch entfallen also 38 Busfahrten und dafür fahren nur noch 14 Straßenbahnen. Oder anders gesagt: Statt alle 1,6 Minuten ein Bus nur noch alle 4,3 Minuten eine Straßenbahn.
    Also wenn das keine Entlastung ist... Und es dürfte Einigkeit bestehen, daß eine Straßenbahn keine 2,5 Minuten länger an einer Haltestelle benötigt als ein Bus. Im Gegenteil ergibt sich gegenüber den Überlandbussen wegen der besseren Türverteilung eine kürzere Aufenthaltszeit: Es können mehr Fahrgäste gleichzeitig aussteigen.


    Und dann spielen auch noch unnötige Leerfahrten rein, die dann ebenfalls entfallen. Weil die Kapazität im Berufsverkehr nur in eine Richtung benötigt wird, fahren nämlich 38 Busse Richtung Darmstadt, aber in die Gegenrichtung nur etwa 10 zurück. Heißt, daß 28 Fahrzeuge in Darmstadt in ein "Loch" fallen und größtenteils leer in den Ostkreis zurückfahren, um von dort die Fahrgäste in der nächsten Stunde nach Darmstadt zu bringen. Somit muß ich 28 Fahrer "unproduktiv" bezahlen, weil ich für diese Leerfahrten keine Fahrgeldeinnahmen habe und das wird dann logischerweise auf die Gesamtkalkulation draufgeschlagen. Nachmittags wiederholt sich das Spiel in umgekehrter Richtung. Durch die größere Kapazität der Straßenbahn fahre ich gegen die Lastrichtung zwar auch leere Plätze durch die Gegend, aber weitgehend nur im Rahmen regulärer Fahrten und nicht mit unnützen Leerkilometern.


    Und letztlich gilt es auch zu bedenken, daß Busse nicht Stoßstange an Stoßanstange fahren können, sondern wegen Bremsweg einen entsprechenden Abstand halten müssen (man denke an die Faustformel v/10*v/10 aus der Fahrschule, die aber nur für Autos gilt, Busse/Bahnen benötigen wegen stehender Fahrgäste noch länger). Das bedeutet, daß zwei 12 Meter-Busse zwar nur 25 Meter an der Haltestelle benötigen, aber sobald sie fahren: benötigen sie vereinfacht 50 Meter (12 Meter Bus, 25 Meter Bremswegabstand, 12 Meter zweiter Bus). Eine Straßenbahn von 50 Meter ersetzt also von der Kapazität fast drei Busse, aber um den Platzbedarf zu kompensieren, hat sie schon bei zwei Bussen gewonnen.

    Ich halte es daher für nicht notwendig, eine Normalspurvariante noch zu untersuchen. Im Gegenteil halte ich es sogar für schädlich, weil mit jede weiteren Verzögerung eine Förderung unwahrscheinlicher wird (auslaufende GVFG-/Entflechtungsgesetzmittel in 2019).


    Aber selbstverständlich ist die Untersuchung absolut notwendig. Was ist, wenn herauskommt, daß die Straßenbahn in allen geplanten Varianten nicht "sinnvoll" (ich lasse die Kriterien hierzu offen) ist? Dann ist die Zeit komplett vertan, weil dann vollständig neu untersucht werden muß. Also gehören in eine Untersuchung *jetzt* *alle* möglichen Lösungen. Die zeitliche Verzögerung ist hierbei minimal und im Gegensatz zur aktuellen einseitigen Untersuchung stehen Stadt und Kreis am Ende nicht mit völlig leeren Händen da, sollte der Worst Case eintreten.


    Und bitte erzähle auch nichts von diesen "weiteren Verzögerungen". Die habt Ihr Euch doch selbst eingebrockt. Denn Fahrgastverbände, der Fahrgastbeirat, unabhängige Planer und andere Leute mit Sachverstand haben schon seit langer Zeit und mehr als nur einmal darauf hingewiesen, daß eine ergebnisoffene Prüfung absolut sinnvoll ist. Die Beschränkung auf "nur Straßenbahn" habt Ihr Euch kurzfristig selbst gegeben, wozu Euch niemand gezwungen hat.


    Aber bitte erläutere uns doch gerne Euer weiteres Vorgehen, sollte herauskommen, daß sämtliche derzeit untersuchten Varianten keine Chance auf Verwirklichung haben. Was passiert dann?


    Deine weiteren Anmerkungen sind zwar interessant, aber momentan weder von Dir, "Euch" oder "uns" entscheidbar, zumal sie alle nicht im Gesamtzusammenhang gesehen sind [*]. Insofern halte ich mich auch aus den Diskussionen, ob man lieber alle 10 oder 5 Minuten zum Nordbahnhof fährt, heraus. Denn genau das sind Fragen, über die sich Planer mit Sachverstand und entsprechenden Planungsgrundlagen viel besser Gedanken machen können und dann zu einem sauberen Ergebnis kommen. Allerdings muß man sie dazu beauftragen. Aber sich einfach hinstellen, ein paar Stichworte rausziehen ("Radius >50") und daraus die komplette Unmöglichkeit einer Variante herleiten zu wollen, ist nach meiner Ansicht sehr blauäugig.


    [*] Denn ich gehe mit Dir durchaus konform, daß aufgrund der Taktdichte eine ebenerdige Kreuzung mit der Odenwaldbahn u. U. wenig sinnvoll ist. Allerdings ist der Umkehrschluß daraus - weil eh eine Brücke/Unterführung notwendig ist, bauen wir eine Straßenbahn - absolut trügerisch. Nur als ein Denkanstoß kann ich auch eine Brücke hinsetzen und trotzdem als Mehrsystem/Normalspur bauen, dann ist nämlich die Möglichkeit, trotzdem Richtung Frankfurt oder Hbf. über DA Nord fahren zu können, gegeben, vgl. Stadtbahnsystem Karlsruhe. Ob das sinnvoll ist, muß eine Analyse zeigen. Aber das ist ja in der derzeitigen Scheuklappenuntersuchung alles nicht gegeben.

    Alle Haltestellen sind in Roßdorf fußläufig in maximal 5 Minuten zu erreichen.


    Ganz einfacher Gegenbeweis:
    5 Minuten Fußweg: Bei Fußgängergeschwindigkeit 6 km/h 500 Meter Entfernung. Aber ich gestehe auch gerne flotte 7 km/h = 580 Meter zu.
    So und jetzt zeigst Du uns bitte einen Weg von der "Ecke" Messeler Weg/Egerländer Straße zu einer Haltestelle Deiner Wahl, der weniger als 580 Meter beträgt. Wir warten gespannt...

    Hier sind intelligente Lösungen gefragt, die Busse könnten beispielsweise auch vor dem Darmstadtium halten/enden,


    Vielen Dank. Besser kann man sich selbst nicht entlarven, daß man keine Argumente hat und nur einen auf NIMBY macht (danke, Sethapophes). Also was jetzt? Sind längere Wege zur Haltestelle (Argument Roßdorf) nun tabu oder in Ordnung (Darmstadtium vs. Luisenplatz)? Beides gleichzeitig geht nicht. Wer in Darmstadt längere Wege vorschlägt, muß sie für sein Dorf dann auch fordern.


    Insbesondere zeugt es von einer besonderen Intelligenz, ausgerechnet dort längere Wege vorzuschlagen, wo viele Umsteiger kurze Übergangszeiten erfordern, während auf dem Dorf außer (unbewiesenen) zwei Minuten Fußweg mehr nach Hause deswegen keine Anschlüsse platzen. Im übrigen ist jede Trassenführung ein Geben und Nehmen. Im Moment sind in Roßdorf doch nur die Einwohner an der Dorfstraße privilegiert und alle anderen haben ebenso Fußwege zur Bushaltestelle. Aber aus der Sicht derjenigen, die im Moment ideal angebunden sind, dürfen die Leute, die im Kubigweg, in der Schillerstraße, dem Drosselweg etc. etc. wohnen, ruhig zu Fuß gehen, oder warum höre ich keine Rufe nach einer Busanbindung für diejenigen, die außerhalb der Einzugsbereiche der aktuellen Haltestellen wohnen? Also typisches NIMBY-Verhalten. Butter bei die Fische, Herr "Roßdörfer": Wieviele Meter Fußweg zu einer Haltestelle sind akzeptabel?


    Ach ja: Bitte noch zeitgleich folgende "Argumente" bringen, um sich endgültig lächerlich zu machen:
    - Die Straßenbahn ist viel zu laut, da kann man nicht bei offenem Fenster da sitzen
    - Die Straßenbahn ist viel zu leise, da werden die armen Schulkinder an der JWS totgefahren.


    Kurz gefaßt: Ich habe schon mehr als nur eine Planung einer Straßenbahnstrecke begleitet und alles, was von Seiten des "Roßdörfers" bislang kam, war das, was man auch auf Bürgerversammlungen oder Planfeststellungseröterungsterminen substanzloses (und deswegen glücklicherweise unberücksichtigtes) zu hören bekommt.

    Leider werden dabei die Mehrkosten an den Fahrzeugen außer Acht gelassen: Zwei Führerstände und die Zulassung nach EBO sind sicherlich nicht zu unterschätzen!


    Führerstände sind Peanuts. EBO-Zulassung dürfte in der Tat etwas kosten, andererseits existieren Fahrzeuge nach LNT-Richtline und da wird man die Kosten recht gut abschätzen bzw. u. U. sogar auf vorhandene Baureihen zurückgreifen können.


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    Außerdem muss an eine Betriebsinfrastruktur gedacht werden, um die neuen Normalspurfahrzeuge abstellen und warten zu können.


    Das ist kein Argument. Infrastruktur müßte ich so oder so neu bauen, weil die bisherigen Betriebshof- und Werkstattkapazitäten ohnehin nicht für die notwendige Wagenparkaufstockung ausreichen.


    Letztlich hat - zumindest nach diesem Artikel - auch Herr Fleischmann nicht verstanden, daß es momentan gar nicht darum geht, hier zwangsweise die Straßenbahn wegzuschieben und stattdessen einen Eisenbahn oder Mischbetrieb einzuführen, sondern ausschließlich darum, erst mal überhaupt systemoffen zu prüfen. Nehmen wir schlichtweg den Worst-Case mit der einseitigen Untersuchung ausschließlicher Straßenbahnanbindung an: Das Gutachten kommt zum Schluß, das sich eine Straßenbahn in keiner Variante rentiert, dann stehen Stadt und Kreis am Jahresende wieder komplett am Anfang. Beziehe ich weitere Lösungen gleich jetzt ein, kommt vielleicht heraus, daß die Straßenbahn die beste Lösung ist, aber u. U. auch, daß eine Straßenbahn untauglich ist (also niemals zur Baureife käme), aber dafür eine der jetzt verschmähten Überlegungen sinnvoll ist. Dann habe ich keine wertvolle Zeit vertan und muß eine neue Planung starten, sondern kann gleich mit den Ergebnissen des Gutachtens weitermachen.

    befördern ab Ostbahnhof auch sehr viele Darmstädter Bürger.


    Stimmt nicht. Vom innerstädtischen Aufkommen ist der Ast zum Ostbahnhof im Vergleich zu anderen Linien praktisch tot.


    Zitat

    In Mainz fahren 3 Straßenbahnlinien, die übrigen Linienfahrten werden durch Busse erbracht. Das hat sicher einen Grund.


    Ja, in einer verqueren Politik der letzten Jahrzehnte, die wie andere schon schrieben, jetzt zum Glück mit der "Mainzelbahn" umgekehrt werden.


    Ansonsten: Frankreich hatte Anfang der 1980er noch exakt drei Städte mit Straßenbahn (Lille, Marseille, St Etienne). Inzwischen sind es wieder 19 und alleine in diesem Jahr kommen drei neue Städte hinzu, von den Netzerweiterungen der bisherigen Betriebe mal ganz abgesehen. Das hat sicher einen Grund.

    Deine weiteren Zeilen belegen, dass du schon länger nicht mehr in Roßdorf warst


    Gerade letzte Woche, aber was tut das zur Sache? Die Fahrgastzahlen sind nicht anders als vor einigen Wochen und am Fahrplan hat sich seit Dezember ebenfalls "nichts" geändert.


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    hat nicht zuletzt auch damit zu tun, dass er sie nicht direkt erreichen könnte, sondern mit Bussen zur Straßenbahnhaltestelle gebracht werden müsste.


    Das ist erstens ein unbewiesenes Märchen, weil es wohldefinierte Einzugsradien gibt und zweitens selbst ein zweiminütiger Fußweg noch immer durch das schnellere Schienensystem abgefedert werden. Drittens wird es selbstverständlich zu den Ecken, die nicht durch die Schiene abgedeckt werden, selbstverständlich Zubringerverkehre geben, denn ganz ohne Bus wird es nicht gehen, weil beispielsweise die Strecke nach Ober Ramstadt ja in irgendeiner Form abgedeckt werden muß. Es ist ein Gegenrechnen, wieviele Fahrten ich durch Busse einsparen kann und für wieviele dann noch "Luft" ist, um bei der Umweltbewertung noch immer besser abzuscheiden. Insofern ist der dämliche Kommentar

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    Das ist sicher nicht umweltfreundlich und umständlich noch dazu.


    genau das, was ich bereits vorab mit "vorgeschobene" Argumente treffend bezeichnet habe.


    Im übrigen gibt es zu diesem ganzen Themenkomplex wenig bis gar nichts zu diskutieren, denn das sind alles Punkte, die in die standardisierte Bewertung einfließen, d. h. solche Probleme werden im Laufe des Planungsprozeß automatisch gegeneinander abgewogen.


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    Die Busse von und nach Roßdorf sind in aller Regel gut ausgelastet aber nicht übervoll und der Fahrplan einheitlich.


    Wer Zeiten 12.03, 12.17, 12.31, 12.47, 13.03 als einheitlich bezeichnet, muß schon reichlich Fantasie haben...


    Da ohnehin neue Fahrzeuge beschafft werden müssen könnten das auch diese Dieselhybridfahrzeuge bzw. deren Nachfolger werden.


    Soweit würde ich gar nicht mal denken wollen. Es genügt im Moment zu wissen, daß es für alle möglichen Optionen Fahrzeug- und Systemlösungen gibt. Wenn also ein "ordentliches" Gutachten zum Ergebnis käme, daß eine Normalspurvariante die wirtschaftlichste Lösung ist, dann kann man sich anschließend überlegen, wie das Fahrzeug genau aussehen soll, wo man u. U. Systemwechsel vorsehen kann, welche Energieversorgung (und -skombinationen) man verwendet usw.


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    Nach besser wären am Ostbahnhof die Fahrtmöglichkeiten aus Erbach und Groß Zimmern in Richtung Frankfurt und via Landgraf-Georg-Straße in Richtung Schloss - Luisenplatz - Hauptbahnhof (ab Schloss mit 3 Schienengleis). Damit käme man sowohl aus Erbach und Groß Zimmern direkt und umsteigefrei nach Frankfurt und zum Luisenplatz - Hauptbahnhof.


    Halte ich nur bedingt für sinnvoll. Man möchte ja gerade den Verkehr durch die Innenstadt und die Fußgängerzone entlasten. Insofern wäre es kontraproduktiv, noch zusätzliche Extralast auf diesen Abschnitt zu legen. Daher bleibt die Schleife über Darmstadt Nord auch weiterhin unverzichtbar und die schnellere Version für alle, die zum Hauptbahnhof und weiter wollen. Allerdings kann man sich natürlich auch durchaus überlegen, aus Roßdorf kommend eine Traktion zu flügeln und einen Teil über den Ring zu schicken und den anderen als Straßenbahn in die Innenstadt.