Beiträge von John2

    Man kann über alles diskutieren, aber bitte faktenbasiert. Gewinne abzugraben, Verluste zu vergesellschaften. Was ist denn privatisiert worden?

    Die Umstrukturierung von den Stadtwerken zu traffiq und vgf erfolgte, weil man der Meinung war, dass private Busbetriebe effizienter seien als die Stadtwerke. Der Betrieb der Straßen- und Stadtbahn war aber nicht wirklich privatisierbar in dem Sinne, dass am Markt ausreichend Anbieter gegeben hätte, so dass traffiq seit Anfang an die Verkehrsleistung über Direktvergabe an die vgf vergibt. Es ist bei einem subventionierten Betrieb des ÖPNVs für mich absolut widersinnig die Verkehrsleistungen zu privatisieren. Man subventioniert so nur die Gewinne von Unternehmen. Entweder sind die Strecken privat finanzierbar (dann muss auch keinerlei Geld bezahlt werden für die Leistungen) oder sie sind es nicht.

    Die Idee der fahrerlosen U4 sollte die VGF jetzt auf jeden Fall wieder einmal aus der Schublade holen, finde ich. Es ist ja durchaus zu befürchten, dass der Personalmangel als längerfristiges Problem erhalten bleiben dürfte.

    Hier zeigt sich einmal wieder, dass die sehr kurzfristige Planung der Stadtbahnstrecken längerfristig sehr schwere Nachteile hat. So wie die Neubaustrecken (U5 ins Europaviertel, geplanter D Lückenschluss) gebaut werden werden/sollen, werden dort auch weiterhin Fahrer im Führerstand benötigt. Ggf. wäre es doch sinnvoller auf eine echte U-Bahn für die B- und D-Strecke hinzuarbeiten und nur die A- und C-Strecke als Stadtbahnstrecke zu erhalten. Aber das setzt voraus, dass man bereit ist entsprechende Investitionen zu tätigen.

    Und wie soll das konkret Fahrgästen etwas bringen können? Mir als Fahrgast ist es recht egal, in welchem Verkehrsverbund ich unterwegs bin, solange es einen Tarifverbund gibt, der bis zu meinem (regionalen) Ziel reicht, siehe zum Beispiel Baden-Württemberg oder Niedersachsen.

    Genau das mit dem einem Tarifverbund ist eben nicht erfüllt. Dann geh mal auf die Webseite der VAB und versuche ein Ticket von Aschaffenburg nach Würzburg zu kaufen, oder wenn das zu konstruiert ist von Lohr am Main nach Aschaffenburg. (Das sind alles Distanzen, die man innerhalb des RMV leicht übertreffen kann.) Für eine einzelne Fahrt oder einen Wochenendausflug kann man das Bayernticket nehmen. Sonst aber gibt es keine Lösung, denn es gibt zwischen VAB und VVM keinen Übergangstarif wie zwischen VAB und RMV. Das Beispiel zeigt uns auch gleich, dass Du Dich nicht mit der Situation in den benachbarten Bundesländern befasst hast. Gibt es kein Deutschlandticket mehr, bedeutet das für viele Bürger im Land wieder die Notwendigkeit auf verschiedene Monats-/Jahreskarten zurückgreifen zu müssen.

    Und was genau soll das Zusammenlegen bringen?

    Setzt bitte Deine hessische RMV/NVV-Brille ab, und schau einmal in die anderen Bundesländer. Das Problem ist, dass in vielen Bundesländern es einen Flickenteppich an Verkehrsverbünden gibt, und somit oftmals die Notwendigkeit besteht mehrere Nahverkehrstickets zu kaufen. Angesichts der Tatsache, dass man sich nicht auf eine dauerhafte Finanzierung des Deutschlandtickets einigen konnte (Es ist unter diesen Rahmenbedingungen somit nur eine Frage der Zeit bis es wieder verschwinden wird.), ist dieser Hinweis sinnvoll, um die Situation von vielen Bürgern im Land zu verbessern.

    Liegen bei Altersschäden die möglichen Einsturzursachen Benutzung, Windkräfte ohne Benutzung, Eigengewicht ohne Benutzung , Erschütterung durch Züge darunter (könnten aber auch sehr langsam fahren) immer dicht beieinander, so dass keine Bahn mehr darunter fahren darf oder ist es Zufall, dass es schon wieder so ist (vgl. Wiesbaden)?

    Nur noch einmal zur Erinnerung: In Wiesbaden ist an der unbelastete Südbrücke (es stand nur ein LKW für die Brückeninspektion auf ihr) der Salzbachtalbrücke ein Lager kollabiert, und in Folge des Absackens des Brückenkastens kam es zu erheblichen Brüchen an diesem. Weil das so war, hat man sofort die nicht beschädigte Nordbrücke mit dem darüber fließenden Verkehr gesperrt, weil man bei ihr ebenfalls mit einem Spontanversagen rechnen musste. Die Südbrücke musste extra gesichert werden, damit unter ihr überhaupt die Arbeiten für die Sprengung ausgeführt werden durften.


    Durch dieses Beurteilungsdesasters der Salzbachtalbrücke sind alle Prüfingenieure sehr viel vorsichtiger mit ihrem Beurteilungen geworden – siehe Rahmedetalbrücke. An der Omegabrücke sind laut Presseberichten Risse in der Brücke sichtbar. Wahrscheinlich waren die ganze Zeit schon Risse vorhanden, wesentlich ist wie sich die Risse ausbreiten und wie breit die Risse sind. Wenn nun die Prüfingenieure eingeschritten sind, bedeutet das, dass die Lage sehr schlecht ist bzw. sich sehr schnell deutlich verschlechtert hat. Wahrscheinlich hätte die Ingenieure sich mit dem Wissen über die Salzbachtalbrücke niemals für eine Sanierung der Brücke entschieden.

    (Eine wirklich ganz lieb gemeinte Bitte, fußend auf Deiner Tonalität: Sei doch so nett, und atme mal tief durch. Wir diskutieren hier insgesamt sachlich und niemand will jemand anderem etwas Böses, auch Dir nicht. Und ein ganz kleiner, aber nicht weiter relevanter Hinweis zur Sache: "Man" hat tatsächlich nicht auf die Landkarte geschaut, da "man" im Leben bereits viele hundert Male über die B521 gefahren ist.)

    Es ist die Tonalität die mir hier seit einiger Zeit entgegen schlägt, weil ich nicht das Weltbild etlicher Forenteilnehmer teile, und Widerspruch scheinen einige nicht zu ertragen.


    Entschuldigung, wenn es Dich in diesem Tonfall getroffen hat. Aber mich ärgert das nur noch, wenn hier Pseudoargumente angebracht werden, nur um mir widersprechen zu können. Wie bereits beschrieben führt die B521 nicht durch Bad Vilbel, d.h. jede Verbesserung des Stockheimer Lieschen wird zwar für eine Verbesserung der Fahrt sorgen, und eine Straßenbahn nach Bad Vilbel hätte womöglich für Umsteiger in Bad Vilbel gesorgt, aber die PKW-Pendler aus diesem Raum fahren momentan gar nicht durch Bad Vilbel. Insofern ist das, was Du vorgebracht hast, nicht zutreffend.

    Sagt ausgerechnet die Person die schon mehrfach, u. a. hier durch die Verbreitung von Fake News aufgefallen ist und es mit der Wahrheit selbst nicht so ganz hat.

    Mittlerweile gibt es auch in den hier zitierfähigen Medien Berichte (es gibt noch deutlich mehr Fälle, es ist nur der erste Link den die Suchmaschine lieferte) über Long Covid Syndrom nach Impfung, d.h. ohne Erkrankung. D.h. es mittlerweile ein anerkanntes Problem, dass es zu Impfkomplikationen nach Corona-Impfung kommt. Zu dem Zeitpunkt als ich das gepostet habe, war in den hier zitierfähigen Medien keinerlei Berichte vorhanden. Hätte ich andere Links angeführt, wären der Wahrheitsgehalt dieser Medien sofort angezweifelt worden. Es ist einfach nur dreist einem hier Fake News zu unterstellen, weil andere die Wahrheit nicht sehen wollen.

    *facepalm*facepalm*facepalm*facepalm*pauseumtextzuschreiben*

    Ach, es wird also kein Bremssand unter den Stahlrädern zerrieben? Silikose wird durch Feinstaub von Silikaten (Sand ist ein Silikat) verursacht. Es wäre schön, wenn hier nicht jedesmal unbeliebte Fakten geleugnet würden, weil sie mit den persönlichen Vorliegen kollidieren.

    Ja klar, deshalb würde ich Dir ganz dringend vorschlagen, daß Du mal den ganzen Städten,

    Es ging um einen konkreten Aspekt im Frankfurter Netz, weshalb eine Erweiterung der Straßenbahn nach Bad Vilbel nur eine Naherschließungsfunktion hat. Das ist hier kein wir-reden-über-Straßenbahnen-in-aller-Welt-Thread.Was hat also Deine Antwort für eine Relevanz für diesen Thread?

    Prust, Lach, wegroll.

    Noch so einer der es mal wieder absichtlich missverstehen will: siehe Kontext und Antwort an H. Koetting.

    John2 gebe ich dann Recht:) - wenn die Autonutzer ihre wahren Kosten bezahlen.

    Wenn die Stadtbewohner die wahren Kosten zahlen, warum nicht? Aber dann bitte nicht darüber wundern, wenn z.B. der Vogelsberg Frankfurt das Wasser abdreht bzw. das mit einem Umweltschädigungsstrafzahlung versieht. Das Leben in der Stadt ist sehr aufwendig, und nicht nur der PKW-Verkehr macht in der Stadt viel Dreck.

    Was ich besonders konstruiert an der Sichtweise aus Bad Vilbel finde: Bis die Tram gerollt wäre, wird auch das Stockheimer Lieschen ausgebaut sein (nämlich: 2028).

    Die B521 (die kommt aus dem Einzuggebiet des Stockheimer Lieschen) führt nicht durch Bad Vilbel sondern verläuft südlich von Bad Vilbel. Wie wäre es bevor man antwortet einmal einen Blick auf die Landkarte zu werfen?

    U-Bahn ??? ?(?(Wer soll das bezahlen, wer hat so viel Geld ? Und warum soll Frankfurt einen teuren Tunnel durch 2 oder3 km des Stadtgebietes bauen und betreiben, wo auf Frankfurter Seite nur ein paar Grashüpfer erschlossen werden. :P Sollte es je eine U 4 nach Bergen geben, müsste Bad Vilbel die Finanzierung ab dem Abzweig organisieren.

    Fakt ist, dass der ÖPNV momentan so wenig genutzt wird, weil er elend langsam ist (Haustür zu Haustür). Die PKWs aus der Großstadt verdrängen zu wollen auf Kosten der Lebenszeit der Umlandbewohner wird scheitern. Entweder man akzeptiert, dass auch die Lebenszeit und die Lebensqualität der Umlandbewohner eine Rolle spielen, oder es geht weiterhin nur nach dem Schema Großstadt gegen Umland. Nur dann wird es keine Verkehrswende geben.


    Eine Straßenbahn im Verkehr hat nur eine Naherschließungsfunktion, deshalb hätte das Projekt Verlängerung der Straßenbahn nach Bad Vilbel nur die wenigen Anwohner an der Strecke als Nutzer gewinnen können, aber diese sind bereits mit dem Bus zufrieden. Das wusste bei Planungsbeginn jeder – auch in Frankfurt. Wenn man nun meint eine Art Revanche Faul mit der Ausdünnung des 30er begehen zu müssen, wird das wahrscheinlich nur zu noch mehr PKW-Pendlern führen.


    Was fehlt ist ein großräumiges Konzept die Pendlerströme umzulenken. Es werden keine P+R Parkplätze an den Schnellbahnen geplant, es wird keine Kapazitätsaufstockung der S-Bahn geplant. Wie sollen all die PKW-Nutzern mit der S-Bahn fahren, wenn diese keinerlei Kapazität in der notwendigen Größenordnung hat? Dieses ewige Klein-Klein wird das Problem nicht lösen.

    Das ist das eine Thema. Das andere, immer gerne vernachlässigte Problem ist das dumme Ding mit der Feinstaubbelastung durch den Reifenabrieb der Gummiräder. Wer also einen wie auch immer gearteten Busbetrieb fordert, sollte bitte auch darlegen können, wie er damit das Thema Feinstaub angehen will. Die Traktionsumstellung von Diesel auf Elektro ist da schließlich nur ein Teilaspekt.

    Es wird leider auch immer wieder vergessen, dass der Feinstaub aus dem Abrieb von Stahlrädern und Sand nicht ungefährlich ist. Wahrscheinlich ist der Feinstaub aus dem Sand sehr viel gefährlicher, weil dieser in der Lunge im Gegensatz zu Gummiverbindungen gar nicht abgebaut werden kann. Es sei hier darauf verwiesen, dass es früher im Kohlebergbau hauptsächlich die Kumpels im Streckenvortrieb waren die an Silikose erkrankten und nicht die Kumpel, die die Kohle abgebaut haben.

    In der tagesschau wurde über die Eröffnung der TESLA Mega Factory berichtet und in welcher Rekordzeit sie geplant, genehmigt und gebaut wurde.....

    Noch Fragen, Bemerkungren, Beschwerden Anmerkungen? :cursing:

    Hier wird mal wieder das Wesentliche nicht genannt. Tesla hat das spezielles Verfahren für die Baugenehmigung in Anspruch genommen, d.h. sie haben zu 100% auf eigenes Risiko bereits gebaut, bevor die Baugenehmigung vorlag. Wären Änderungen notwendig gewesen, hätte ggf. Teile oder die gesamte Fabrik abgerissen werden müssen.

    Nur weil in ein paar Jahrzehnten mal ein vollautomatisches Fahrzeug erwerbbar sein wird das

    individualstrassenverkehrsuntaugliche Personen sich kaufen und nutzen können braucht man

    nicht den weiteren Ausbau eine barrierefreien Massenverkehresmittels dauerhaft zurückstellen.

    Wo bitte habe ich das behauptet? Nochmals interpretiere nicht Dinge in Sätze die da gar nicht stehen.


    Ich sehe zwei Dinge halt anders:

    1. Die Entwicklung autonomer Fahrzeuge wird sehr viel schneller erfolgen, als Du annimmst. Ich rechne in den nächsten 5 bis 10 Jahren mit Ihnen.
    2. Wer bisher PKW fuhr und die Wahl zwischen ÖPNV 0m bis 400m von der Haustür entfernt hat, und einem autonomer PKW direkt an der Haustür (Auch das wird dann kommen, weil der PKW selbstständig vorfahren kann.), wird wahrscheinlich weiter den PKW nutzen. Als Argument pro Straßenbahn taugt das halt nichts. Es geht aber massenweise andere Gründe für die Straßenbahn. Woher kommt immer diese Auffassung, dass wenn man ein Argument für nicht stichhaltig hält all die anderen ebenfalls ablehnen würde?

    Also ersetzen wir allen ÖPV durch PKW …

    Ich erfreue mich immer daran, wenn Mitmenschen überfordert sind das Konzept Implikation und Äquivalenz auseinander zu halten. D.h. man darf nicht aus „A => B“ schließen, dass auch „B => A“ folgt.


    Wenn ich Dein Argument „Ältere Menschen müssen auf den ÖPNV umsteigen, weil sie sonst als wenig mehr am öffentlichen Leben teilnehmen können, da sie kein PKW mehr fahren können.“ als wenig stichhaltig bezeichne, dann folgt daraus nicht, dass ich für mehr PKW-Verkehr eintreten. Sondern schlicht und einfach, dass Dein Argument nichts taugt. Ok?

    John2: Bitte Realismus!

    Gerade bei Dir ist ein starken Hang zu erkennen, dass persönliche Ansichten den Blick auf die Realität dominiert. Auf den Videoportalen im Internet kann man problemlos Videos finden, die den Stand des autonomen Fahrens zeigen. Vor 8 Jahren ist Mercedes mit einem Prototypen autonom von Mannheim nach Pforzheim gefahren. Mittlerweile ist man deutlich weiter und sehr viel näher an der Markteinführung. Die Anträge für Level 4 auf der Autobahn sind auch schon gestellt und es soll 2022 soweit sein. Bis das vollständige autonome Fahren eingeführt werden wird, wird dagegen noch etwas dauern. Aber ÖPNV-Projekte brauchen 10-20 Jahre für die Realisierung, und das ist dann bereits schnell. Deshalb ist wahrscheinlich, dass in der Zwischenzeit das autonome Fahren eingeführt wird. Was dann etwa auch für Sammeltaxis, Rufbusse etc. Auswirkungen haben wird. Der größte Kostentreiber beim ÖPNV fiele dann weg – Personalkosten. Momentan ist der größte Killer solcher Bedarfsangebote, dass man meist mehr als eine Stunde vor dem Fahrtbeginn sich anmelden muss.


    Zurück zum Projekt Straßenbahn nach Bad Vilbel: Weshalb sind so viele hier im Forum nicht in der Lage das realistisch zu betrachten? Wer an der Strecke wohnt und/oder dort ein Fahrziel hat, wird die Straßenbahn nutzen, wenn er dadurch schnell sein Ziel erreicht. Die Menschen, die den ÖPNV aus weltanschaulichen Gründen nutzen, sind in der Minderheit. Aber hier im Forum finden sich anscheinend viele. Das Projekt ist sinnvoll, aber es wird eben nicht das Wundern geschehen und der parallele MIV verschwinden, weil er für viele Pendler weiterhin die bessere Alternative sein wird. Das heißt konkret für das Projekt, dass man zusehen sollte, dass es Bad Vilbel gut erschließt und nicht bloß die Straßenbahn zum Vilbeler Südbahnhof führt. Die Berichte in den Zeitungen geben nun wieder, dass anscheinend diese Erkenntnis auch bei der Politik eingetreten ist – gut.

    Auch hier könnte man wieder gemeinerweise sagen, daß sich solche Probleme rein biologisch lösen. Irgendwann ist jeder in einem Alter, an dem er nicht mehr selber Auto fahren kann. Und dann fängt auf einmal das Gejammer an, daß es kein sinnvolles Alternativangebot gibt.

    Die technische Entwicklung macht den Bedarf des ÖPNVs für ältere Mitbürger überflüssig. Aktuell haben wir bereits autonomes Fahren nach Level 3 (Fahren auf der Autobahn bzw. Autobahn ähnlich ausgebauten Bundesstraßen bis 60km/h autonom), für nächstes Jahr ist bereits Level 4 angekündigt (BABs und BAB ähnlichen Bundesstraßen voll autonom), und mit Level 5 ist in den nächsten 5 bis 10 Jahren zu rechnen. D.h. das kommt schneller als die Straßenbahn. Damit kommt der Haustür zu Haustür MIV. Bitte mehr Realismus in der Diskussion – der ÖPNV hat seine Vorteile, aber eigentlich nur dann wenn Viele dieselbe Fahrstrecke haben und somit der MIV mit Stauproblemen zu kämpfen hat. Dann kommt nach das Problem Parkplätze dazu. Wo das nicht gegeben ist, hat der ÖPNV massive Probleme und die Probleme werden mit dem autonomen Fahren noch größer werden.

    Da die Züge dort ohnehin nur 2.65m breit sind (auf den Kleinprofillinien in Berlin sogar noch schmaler) und die Zuglängen ohnehin kaum so lang sind, dass sie nicht im Straßenraum fahren könnten, …

    Die Tunnel sind nicht für Stromabnehmer geeignet und im Straßenverkehr kommen Stromschienen nicht in Frage. Wenn man einen Stromabnehmer montieren wollte, geht das mit deutlichen Verlusten der Innenhöhe des Fahrzeugs einher siehe Hamburger S-Bahn. Die U-Bahnen haben eine niedrigere Fahrzeughöhe als die S-Bahnen.

    Escheinheimer Tor mit den engen Außenbahnsteigen und der zerklüfteten Wand (durch die Einbauten wie Treppenabgänge usw.) ist gerade - aus meiner Sicht - solch ein Negativbeispiel, welches den Stadtbahncharakter der A-Strecke unterstreicht. Diese Stationen haben ja gerade deshalb diese Bauweise, weil der Mischbetrieb mit ER-Straßenbahntriebwagen auf dem rechten Gleis die Außenbahnsteige erfordert. Linksverkehr und Mittelbahnsteige wäre eine Alternative gewesen (aber das führt hier zu weit).

    Die allerersten U-Bahnbahnsteige sind aber exakt gleich ausgeführt gewesen. Man sparte die Zwischenebene ein, und hat deshalb direkt vom Bürgersteig den Zugang zu den Bahnsteigen hergestellt. Aus diesem Grund kamen dafür auch nur Außenbahnsteige in Frage. Dieser Entwurf wurde noch lange Zeit beibehalten, weil man so den Tunnel im gleichbleibenden Lichtraumprofil ausführen kann. Nur die Haltestellen wurden als „Schuhkartons“ außen angebaut. Dieser Form der U-Bahnstationen finden sich in Paris, London, New York, Budapest, … Mit dieser Methode konnte man relativ leicht in enge Straßen Tunnel bauen, weil man so keine Probleme mit den Fundamenten in der offenen Bauweise hatte. Die Stationen wurden dort gebaut, wo man keine/weniger Probleme mit dem Platz hatte, aber je nach Straßenbreite musste man Kompromisse machen. Erst als man deutlich tiefer baute, konnte man unter den Häusern breitere Stationen bauen und die Tunnelröhren unter den Häuser führen. Was dann natürlich eine bergmännische Bauweise erfordert. In Berlin hat man wohl wegen der sehr breiten Straßen darauf verzichten können.

    Es "fehlen" einfach in Frankfurt klassische Stationen direkt unter der Straße, möglichst in einfacher Tiefenlage mit Mittelbahnsteig.

    Dafür sind in Frankfurt die meisten Straßen nicht breit genug, und unter den wenigen vorhandenen wurde bisher gar keine Tunnel gebaut bzw. erst später, so dass diese veraltete Bautechnik nicht mehr benutzt wird. Die einfache Tiefenlage ist ja keine besonders positive Eigenschaft, sondern eine Notwendigkeit gewesen, damit man vor >100 Jahren möglichst billig und ohne großen Grundwasserabsenkungen die Tunnel in offener Bauweise errichten konnte. Die Beeinträchtigungen beim Bau gelten mittlerweile als inakzeptabel. In Frankfurt wurde so nur der A-Tunnel und der S-Bahnttunnel bis zur Konstablerwache gebaut. Mir ist der Anblick der blauen Bauzäune auf der Zeil noch gegenwärtig.

    Erinnert uns das an etwas? ;) So wie die BOStrab es definiert, besteht die nördliche A-Strecke auf den Abschnitten

    • Heddernheim - Heddernheimer Landstraße (- NWZ - Ginnheim)
    • Heddernheim - Gonzenheim
    • Heddernheim - Oberursel Bf. (der anschließende Abschnitt bis Hohemark dürfte beim besten Willen nur ein besonderer Bahnkörper sein)
    • Auffahrten zum Riedberg (nicht auf dem Riedberg selber, dort ist es auf jeden Fall ein besonderer Bahnkörper

    Es war einmal geplant das Frankfurter Netz komplett in eine echte U-Bahn umzubauen. Deshalb wurde der Abschnitt Ginnheim Ausfahrt NWZ-Tunnel als U-Bahnstrecke neugebaut. Auch auf der Ludwig-Landmann-Straße war der Abschnitt zwischen Hausener Weg und Ebelfeld einmal auf U-Bahnausbaustand. Dann hat man für die leichtere Erreichbarkeit (Barrierefreiheit) die Zugangstunnel für die Bahnsteige durch oberirdische Überwege ersetzt.


    Der Abschnitt Oberursel Heddernheim war einmal sowohl für BoStrab wie EBO zugelassen und es fuhren früher Güterzüge von Oberursel Bf zum Industriebetrieb in Heddernheim. Irgendwo im Netz gibt es noch Bilder wie eine V100 auf der Strecke unterwegs ist, das war auch der Grund weshalb man nicht gleich mit hohen Bahnsteigen anfing. Da wären die Güterwaggons dagegen geknallt. Die Strecke nach Gonzenheim war früher als Überlandstraßenbahn ausgebaut und deshalb wurden andere Vorgaben wie in der Stadt Frankfurt erfüllt.