Man kann über alles diskutieren, aber bitte faktenbasiert. Gewinne abzugraben, Verluste zu vergesellschaften. Was ist denn privatisiert worden?
Die Umstrukturierung von den Stadtwerken zu traffiq und vgf erfolgte, weil man der Meinung war, dass private Busbetriebe effizienter seien als die Stadtwerke. Der Betrieb der Straßen- und Stadtbahn war aber nicht wirklich privatisierbar in dem Sinne, dass am Markt ausreichend Anbieter gegeben hätte, so dass traffiq seit Anfang an die Verkehrsleistung über Direktvergabe an die vgf vergibt. Es ist bei einem subventionierten Betrieb des ÖPNVs für mich absolut widersinnig die Verkehrsleistungen zu privatisieren. Man subventioniert so nur die Gewinne von Unternehmen. Entweder sind die Strecken privat finanzierbar (dann muss auch keinerlei Geld bezahlt werden für die Leistungen) oder sie sind es nicht.
Die Idee der fahrerlosen U4 sollte die VGF jetzt auf jeden Fall wieder einmal aus der Schublade holen, finde ich. Es ist ja durchaus zu befürchten, dass der Personalmangel als längerfristiges Problem erhalten bleiben dürfte.
Hier zeigt sich einmal wieder, dass die sehr kurzfristige Planung der Stadtbahnstrecken längerfristig sehr schwere Nachteile hat. So wie die Neubaustrecken (U5 ins Europaviertel, geplanter D Lückenschluss) gebaut werden werden/sollen, werden dort auch weiterhin Fahrer im Führerstand benötigt. Ggf. wäre es doch sinnvoller auf eine echte U-Bahn für die B- und D-Strecke hinzuarbeiten und nur die A- und C-Strecke als Stadtbahnstrecke zu erhalten. Aber das setzt voraus, dass man bereit ist entsprechende Investitionen zu tätigen.