ZitatAlles anzeigenDen vergleichsweise schnellen Verschleiß führt das Verkehrsunternehmen
auf mehrere Einflussfaktoren zurück: „Für eine schnelle Verbindung sind
die Straßenbahnen in Kranichstein flott unterwegs, insbesondere die
Gleiskurven werden entsprechend stark beansprucht, auch durch die
kleinen Räder der barrierefreien Niederflurfahrzeuge nutzen sich
Schienen schneller ab als früher - ein Phänomen, das wir in unserem
gesamten Netz feststellen. Auch das dichte Taktangebot macht sich
bemerkbar“, erklärt Michael Dirmeier, Geschäftsführer der HEAG mobilo.
Die Begründung mit den kleinen Rädern ist übrigens totaler Quatsch. Kleine Räder nutzen sich zwar schneller ab, aber nicht die Gleise! Auch wenn der Druck im Radaufstandspunkt durch die stärkere Krümmung höher ausfällt, wird das bei den ST13, ST14 und SB9 durch die geringe Achslast auf den Kleinraddrehgestellen überkompensiert. Ferner stellen sich die Drehgestelle relativ gut ein, da sie sowohl über starre Achsen (=> gegenseitige Beeinflussung der beiden Räder) als auch über keinen Antrieb (der Fehlstellungen begünstigt) verfügen.
Der einzige Fall, wie die kleinen Räder der ST13 und ST14 für erhöhten Verschleiß sorgen können, ist, wenn das nachlaufende Triebfahrwerk mehr drückt als das vorlaufende zieht und somit die Laufdrehgestelle aus dem Bogen herausgedrückt werden. (Umgekehrt ist nicht so schlimm, da die Räder bogeninnen nicht so sehr zum Abfressen des Gleises neigen.) Das wäre aber mit großen Drehgestellen, starren Achsen oder jedweder anderer Lösung mit Gelenken nicht anders.
Die Aussage ist somit absoluter Unfug, was mich im Kontext der Entscheidung zur Beschaffung von Multigelenkwagen (die genauso Unfug ist) aber nicht mehr weiter überrascht...