Beiträge von Skyarena

    Sicher? Auf der einen Seite gibt es fast überall Presseinformationen à la "Fahrgastzahlen bei $unserem_Betrieb wieder auf Vor-Corona-Niveau" und zum anderen beschweren sich bestimmte Forenteilnehmer darüber, dass die Züge ja so voll seien und man deswegen stehen müsse (oder nicht mitkäme oder was auch immer). Das wäre also erst mal abzugleichen.

    Zumindest für die Strecke in den Taunus hat sich das aus meiner subjektiven Sicht geändert. Objektive Daten habe ich natürlich nicht.


    In der S-Bahn ist es deutlich leerer als ich es vor Covid-19 in Erinnerung hatte. Die Anzahl der Leute im Anzug, die früher in Massen an der Station Taunusanlage ein- bzw. ausgestiegen sind, hat deutlich abgenommen.


    Mit der Taunusbahn fahre ich nicht mehr, bin aber öfters mit dem Nachwuchs am Bahnhof um den Zügen zuzugucken und manche Stationen sind auch beim vorbeifahren mit dem Auto gut einsehbar. Da ist überwiegend tote Hose im Vergleich zu vor Covid.


    In meinem Bekannten- und Familienkreis sind viele mit der Bahn gefahren, heute -wenn überhaupt- nur noch ab Oberursel wo es mit U-und S-Bahn eine gewisse Redundanz bei Ausfällen gibt. Alle haben mittlerweile ein eigenes Auto und nutzen es meist gleich komplett, trotz Jobticket oder in meinen Augen wirklich preiswertem 49-Euro Ticket. Und manche dürfen mittlerweile auch überwiegend von zu Hause aus arbeiten.


    Auf anderen Linien mag es (noch) anders aussehen, auf der S5 und der Taunusbahnlinie wurde aber auch ganze Arbeit geleistet, um potentielle Fahrgäste dauerhaft zu vergraulen.

    Zynisch betrachtet erledigt sich das Problem des fehlenden Personals auf lange Sicht von selbst bzw. ist sogar schon im vollen Gange:


    Durch Personal- und Betriebsmittelausfälle, sowie äußere Einflüsse (z.B. Beschädigung der Inffrastruktur) ist das System ÖPNV in Teilen bereits dermaßen unzuverlässig geworden, dass die Menschen wieder verstärkt auf den Individualverkehr zurückgreifen. Als Musterbeispiel dient hier die Taunusbahn und die Verbindung darüber hinaus nach Frankfurt. Dazu kommt eine Gleichgültigkeit der Leistungserbringer sowie offensichtlich fehlendes politisches Interesse etwas daran zu ändern.


    Nach Covid-19 haben zudem viele Firmen auf die Rückkehr zur (tägliche) Präsenzpflicht verzichtet, was meiner Beobachtung nach auch zu einem dauerhaften und deutlichem Rückgang der Fahrgastzahlen führt.


    Dadurch hat sich die Zusammensetzung des Klientels in den Zügen und an den Stationen aus meiner subjektiven Sicht deutlich verändert. Seitens Betreiber und Ordnungsbehörden wird Fehlverhalten toleriert oder es lässt sich erst gar keiner mehr blicken. Ich habe einige Bekannte, die ihre Kinder nicht nur wegen der fehlenden Verlässlichkeit inzwischen gleich mit dem Auto fahren.


    Früher oder später wird die schwächere Nutzung zu einer noch größeren Finazierungslücke führen, das Angebot muss eingeschränkt werden. Eine Abwärtsspirale.



    Kurzfristige Lösungsansätze, zusätzlich zu den bereits genannten:


    - Beschleunigung des ÖPNV durch Busspuren, vernünftige Vorangschaltung etc. um Kurse einsparen zu können und dadurch das Personal zu entlasten.


    - Vergünstigungen für Mitarbeiter wie städische Wohnungen, Bevorzugung bei Krippenplätzen etc.


    - Verstärkte Präsenz durch Sicherheitsbehörden und konsequente Ahndung von Fehlverhalten.



    Langfristige Lösungsansätze:


    - Zunehmende digitalisierung und automatisierung, siehe Nürnberg.




    Das Problem des fehlenden Personals trifft ja mittlerweile fast alle Branchen. Nur die Gehälter zu erhöhen hilft auf Dauer nicht, dann fehlen die (guten) MitarbeiterInnen woanders.


    Vielleicht muss auch das ganze Verkehrssystem überdacht werden, beispielsweise durch automatisch fahrende Nahverkehrszüge im durchgehenden Taktverkehr auf gut ausgebauten Bahnkorridoren. An Knotenpunkten stehen Reserven für den Fall von Störungen aller Art bereit.


    Wirklich innovativ wäre es, wenn die Züge so gebaut wären, dass oben Fahrgäste mitfahren und unten bei jedem Halt automatisiert Güter z.B. auf Europaletten auf- und abgeladen würden und dann weiter Feinverteilt würden. Das könnte den LKW Verkehr reduzieren und das System Bahn mit finanzieren. Das würde auch wieder Personal freisetzen, das wir dringend in anderen Bereichen benötigen werden. Aber das wird wohl für immer ein Traum bleiben...

    Eigentlich hatte ich seit der Umstellung auf den 30er Takt schon gedacht, dass es nicht mehr schlimmer kommen kann. Gerade für Pendler die in Bad Homburg in die Taunusbahn umsteigen müssen...


    Als Bahn-Laie habe ich dann aber doch ein paar Fragen an die Experten hier im Forum:


    Wäre es möglich zwischen Oberursel und Bad Homburg oder sogar bis Friedrichsdorf einen 15 Minuten Takt anzubieten? So könnte die Umstiegszeit in Richtung Innenstadt wenigstens auf ein erträgliches Maß begrenzt werden. Und Fahrgäste aus dem Hintertaunus müssten nicht jeweils in Homburg und Oberursel 20 Minuten warten.


    Den Pendelverkehr mit einem Zug und einem speziell unterwiesenen TF zur Unfallprävention finde ich grundsätzlich gut. Wäre es aber nicht auch genau so gut möglich gewesen einen speziell unterwiesenen TF als "menschlichen Staffelstab" zusätzlich auf die dann durchgehenden Züge zu setzen? Aus meiner laienhaften Sicht sehe ich da für die Sicherheit keinen Nachteil.

    Neben den bereits genannten Vorteilen ist es meiner Meinung nach auch sinnvoll und wichtig eine leistungsstarke Alternative zur S-Bahn zu haben (andersherum natürlich auch :) ). Egal ob Störungen jeglicher Art, geplante Bauarbeiten, Personal- oder Fahrzeugmangel, Streikendes Personal,...

    Und selbst wenn nur der Aufzug am Bahnhof defekt ist ist es für Menschen, die mit Rollstuhl oder Kinderwagen unterwegs sind gut, eine leistungsstärkere und nicht ganz so ruckelige Alternative zu haben.


    Auch die Verantwortlichen in der Politik sollten sich bewusst sein, dass sie älter werden und irgendwann vielleicht auch auf einen gut ausgebauten ÖPNV angewiesen sein könnten. Die Sorge vor einer trostlosen Innenstadt ist bei geeigneter städebaulicher Integration auch unbegründet. Hier wäre es nur Ratsam mal Richtung Frankreich zu schauen und den ein oder anderen Kniff zu übernehmen. Dann könnte sogar Frankfurt noch etwas von Vilbel lernen :)

    Bei unterirdischen Stationen auf mehreren Ebenen geht das Konzept Rampe natürlich nicht auf. Für eine noch mehr oder weniger komplett neu zu planende Station Unicampus kann jedoch die genaue Örtlichkeit sowie Tieflage angepasst werden - sofern das gewollt ist.


    Personal fände ich super, regelmäßige Reinigung und Pflege auch. Das ist aber scheinbar nicht gewollt, sonst hätten wir die gegenwärtigen Zustände nicht.


    Meine laienhafte Erklärung: Für Strecken- und Stationsneubauten gibt es große Förderprogramme von Bund und Land, für den Betrieb und die Instandhaltung jedoch nicht. Daher meine Idee zukünftige Stationen bereits so zu bauen, dass die laufenden Kosten möglichst gering sind (Rolltreppen, Aufzüge), möglichst wenig Mobiliar zum Beschmieren und Zerstören vorhanden ist und die Farbgebung (z.B. der Verglasung für das Dach) schon von vornherein ins grünliche geht und somit Umwelteinflüsse gepart mit fehlender Pflege einfach nicht so arg auffallen.

    Ich finde das Thema sehr interessant, vielleicht gerade auch als Anstoß für die politisch Verantwortlichen Stationen zukünftig ansprechend und zugleich vandalismusresistent und pflegeleicht bauen zu lassen, sodass auch das (nicht) Zutun von Infrastrukturunternehmen wie DB S&S nicht so arge Auswirkungen auf die Nutzbarkeit und das Sicherheitsgefühl hat .


    Damit möchte ich allerdings weder reihenweise weiteren DB Einheitsbrei, noch die oberirdischen Stationen der VGF kopiert sehen.


    Aus meiner subjektiven Sicht erzeugen folgende Punkte Unsicherheit:

    - unzureichende Beleuchtung

    - Versteckmöglichkeiten, für wen auch immer

    - Vandalismus, Verwahrlosung, defekte Anlagen

    - wenig Frequentierung (durch Fahrgäste!)


    Für Stationsneubauten sollte meiner Meinung nach (sofern möglich)

    - der Bahnsteig in Mittellage liegen

    - dieser ausreichend breit und überdacht sein

    - auf dem Bahnsteig keine Stützen vorhanden sein

    - auf Aufzüge und Rolltreppen zugunsten von großzügigen Rampen verzichtet werden (wenn das nicht möglich ist mindestens zwei unabhängig voneinander arbeitende Aufzüge mit großer Kapazität pro Bahnsteig). Es versteht sich von selbst, dass die Rampen eine maximale Steigung aufweisen, die es mobilitätseingeschränken Personen wirklich selbstständig ermöglichen diese auch zu benutzen.


    Ich weiß nicht, ob das hier technisch machbar ist (Steigung Richtung Ginnheim), aber die Bahnstrecke könnte kurz vor und hinter der Station tiefer liegen (Steigung zum Bremsen/ Gefälle zum Beschleunigen, ähnlich wie bei modernen Volltunnelstrecken zwecks Energieeinsparung), sodass Zugangsrampen kürzer ausfallen.


    Also ein breiter Bahnsteig der vor und hinter der Station in eine simple und ebenso breite Rampe übergeht. Das ganze (also auch die Rampen) komplett mit einem optisch ansprechenden Glasdach überspannen und tagsüber mittels der Sonne und sonst mittels LEDs super hell ausleuchten. Hätte auch den Vorteil, dass im Winter kein Schnee geräumt werden muss. Die Station wäre von jedem Standort aus komplett zu überblicken.


    Über die Beschaffenheit der Wände hinter den Gleisen habe ich noch keine zufriedenstellende Antwort gefunden. Sichtbeton ist es aber jedenfalls nicht. Vielleicht eine Art Steingarten mit Gefälle wie an der stadtseitigen Rampe am Bahnhof Oberursel. Dieser erfordert allerdings wieder Pflege.


    Hier sind ja viele weltweit unterwegs und haben einen besonderen Blickwinkel auf Nahverkehrsstationen. Mit Sicherheit muss das Rad nicht neu erfunden, sondern positive Beispiele einfach übernommen werden. Also her mit positiven Beispielen :)

    Guten Abend,


    eine mögliche Seilbahn sollte meiner Meinung nach aus mindestens zwei Perspektiven betrachtet werden: Vor- und Nachteile für Ausflügler, aber auch Vor- und Nachteile für Pendler sowie Vor- und Nachteile für Anwohner und die Umwelt.


    Persönliche Meinung zum Thema Ausflügler:

    Die aktuellen Besucherzahlen für das Gebiet sind nicht repräsentativ, wenn die Pandemie vorbei ist wird es vermutlich wieder deutlich ruhiger. Wenn eine Bahn gebaut wird dann bitte durch einen privaten Investor ohne finanzielle Beteilung aus Steuermitteln. Das derzeitige Angebot aus Bahn und Bus ist für Ausflügler angemessen, sodass auch Menschen ohne Auto das Gebiet gut erreichen können (s. Vorbeiträge: S4 Kronberg, U3 ab Hohemark bieten schöne Wanderstrecken an), wer unbedingt auf den Feldberg fahren möchte kann dies mit dem Bus tun. Eine Einschränkung des Ausflugsindividualverkehrs fände ich sinnvoll, es gibt bereits gute Alternativen.


    Zum Thema Pendler:

    Die Busse der Linien 50 und 51 bieten unter normalen Witterungsbedinungen eine stündliche Verbindung zwischen der Hohemark, Schmitten sowie Schmittener und Weilroder Ortsteilen (aktuell sieht das wegen Schneebruch so aus). Die Betrachtung sollte demnach also möglichst nicht in Schmitten oder Oberreifenberg enden. Eine regelmäßige Anbindung einer oder beider Ortschaften mit kurzen Taktzeiten an die U-Bahn wäre sicherlich schön, für alle anderen ergeben sich allerdings Umsteigezwänge, ggf. längere Fahrzeiten.


    Wenn ich die Einwohnerzahlen von Schmitten (1320) und Oberreifenberg (1922) mit den anderen angebundenen Orten (4422) vergleiche, sollte es offensichtlich sein, dass diese nicht vernachlässigt werden sollten. (Arnoldshain mit 1917 und Niederreifenberg mit 1354 habe ich weder pro Seilbahn noch pro Bus berücksichtigt, die Orte gehen in Schmitten bzw. Oberreifenberg über, könnten aber aus topografischen Gründen kaum durch eine gemeinsame Seilbahnstation erschlossen werden; derzeit erfolgt eine Anbindung durch die Busse 50/51/57).


    Außerdem wird man aus oben genannten topografischen Gründen weder Schmitten/Arnoldshain noch Ober-/Niederreifenberg mit einer Seilbahnstation gut anbinden können. Wer das bezweifelt, dem empfehle ich nach Corona und Schneebruchgefahr mal einen schönen Wanderausflug ;).


    Weil es ja noch immer um eine Verbesserung der Anbindung geht mal ein paar mögliche Lösungsansätze, die jedoch alle wegen der geringen Einwohneranzahl sehr unwahrscheinlich sind:


    50 auf 30´ verdichten, Ober- und Niederreifenberg auf dieser Relation nur noch durch 57 im dichteren Takt anbinden. Dadurch Fahrzeitverkürzung weil der Umweg über Ober-/Niederreifenberg entfällt und eine geringe Umstiegszeit zur U3 gewährleistet wird (die Verbindung Schmitten - Niederreifenberg wird durch die Linie 80 gewährleistet). Die Fahrzeit der 50 ist heute sogar schon fast konkurrenzfähig zum Auto...


    In Rod an der Weil besteht Umstieg zu Bussen in Richtung Grävenwiesbach/ Usingen. Trotzdem fährt die 51 noch den ganzen Weg parallel zu diesen Bussen zum Rathaus und wieder zurück zur Haltestelle Post bevor es nach Hasselbach geht. Das ist mehr als unattraktiv (Fahrzeitverkürzung von 10 Minuten möglich).


    Zudem könnte man bei einem 30´ auf der Hauptachse Hohemark - Schmitten - Hunoldstal - Neuweilnau über eine Verzweigung nachdenken: Stündlich wie bisher Rod an der Weil - Hasselbach, andere Busse stündlich nach Riedelbach (immerhin 1098 Einwohner und ein großes Schulzentrum), ggf noch kleinere Ortschaften wie Finsternhal und Mauloff.



    Ich würde ein dichtes Netz von regelmäßig verkehrenden Massentransportmitteln befürworten. Aber wie soll das unter Einbindung des kompletten Hintertaunus aussehen? Ein Seilbahnsystem mit regelmäßigem Umsteigezwang sobald die maximale Entfernung des Systems erreicht ist und niedriger Reisegeschwindigkeiten aufweist?


    Dann wäre es auf ganz lange Sicht wohl sinnvoller den Feldberg zu untertunneln (inklusiv schneller und planfreier Anbindung durch Oberursel) und eventuell im Weiltal wieder aufzutauchen. Auf der Strecke könnten dann auch Güter transportiert und bei Bau von zwei Einzelröhren könnte bei Störungen zumindest ein Notbetrieb gewährleistet werden.


    Setzte ich allerdings die Bau- und Betriebskosten ins Verhältnis zu den erreichten Anwohnern und dadurch eingesparte PKW-Fahrten fallen mir einige deutlich dichter besiedelte Stellen im Großraum Rhein-Main ein, wo eine Investition in Massentransportmittel subjektiv betrachtet sinnvoller erscheint (Beispielsweise richtiger Ausbau der Taunusbahn).


    Welche alternativen Verbindungen würdest du für die Strecke (Hintertaunus) - Schmitten - Oberursel - (Vordertaunus) vorschlagen? Mit der Seilbahn über Königstein und Kronberg?

    Hm, ich verstehe natürlich was du meinst und muss zugeben, dass ich gar nicht so weit gedacht habe ;)


    Aber auch langfristig bei einem Bau der Seilbahn wird man die heutige Straßeninfrastruktur größtenteils beibehalten müssen, auch bei kompletter Sperrung der Feldbergstraßen für den Individualverkehr. Für Radfahrer wären die Asphaltierten Strecken ein Paradies, außerdem bräuchte man mindestens für Rettungsfahrzeuge, eventuell auch für die Forstwirtschaft, Technik auf dem Feldberg usw. eine asphaltierte Zufahrt. Ganz zu schweigen von einer Alternative falls die Seilbahn mal ausfällt. Zudem würden sich Anlieferungswege für Industrie und Handel eventuell verlängern.


    Bei der topografischen Lage mit den Hängen (gerade in Schmitten und Arnoldshain) wird dort kaum jemand sein Auto abgeben (können), allein schon für die Grundversorgung mit Nahrungsmitteln usw. Es handelt sich hier nicht um einen ebenen Raum, Entfernungen die auf der Karte klein aussehen sind teilweise mit weiteren Strecken und vor allem Höhenunterschieden zu bewältigen. Gut, das würde man mit Carsharing lösen können (ist aber auch ein Auto...)

    Ich glaube wir verfolgen mit unserem Interesse an diesem Forum alle zwei Ziele:


    1. Den öffentlichen Personenverkehr durch sinnvolle Projekte (Stichwort KNU) zu stärken um dadurch

    2. unseren Lebensraum und unsere Lebensgrundlage nachhaltig zu schützen.


    Die Bewohner und Pendler aus dem Taunus sind definitiv alle Teil des Problems. Dementsprechend müsste eine Studie zur nachhaltigen Verkehrsverlagerung in Richtung ÖPNV auch den gesamten Hintertaunus und eventuell angrenzende Landkreise berücksichtigen.


    Wie bereits erwähnt bin ich auf die Studie und ihren Umfang bezogen auf o.g. Punkte gespannt.


    Bei den aufgestellten Rechnungen in den Vorbeiträgen stellen sich mir allerdings die Haare zu berge: Nicht alle Einwohner im Einzugsbereich der Seilbahn fahren (werk-) täglich alleine mit dem eigenen Auto nach Oberursel/HG/Frankfurt (Senioren, Erwerbslose, Kinder und Schüler, deren Eltern die zu Hause bleiben, Homeoffice,...). Die Strecke in Richtung Königstein ist subjektiv betrachtet ähnlich stark ausgelastet wie die Kanonenstraße. Und es wird immer Mitbürger geben die trotzdem das Auto nutzen weil bequemer oder als Firmenwagen kostenlos (da sollte man auch mal ansetzen...)


    Für die Seilbahn müssten dauerhaft Bäume gerodet werden, welche auf Dauer auch Kohlenstoffdioxid binden würden. Zudem ist der Energieverbrauch für die Herstellung, den Aufbau sowie den Betrieb der Bahn gegenzurechnen.


    Bitte nicht falsch verstehen, ich bin grundsätzlich offen für Alternativen die unser Land zukunftsfähig machen. Bei der Seilbahn für ein paar wenige Bürger in Schmitten kann ich es mir allerdings nur schwer vorstellen.


    Bevor wir uns um die kleinen Dörfer kümmern sollten zunächst die größeren Städe des Umlands besser angebunden werden oder andere innovative Ideen wie eine Art "Europaletten-Güter-U-Bahn" verfolgt werden. Wenn Deutschland es schafft eine gut funktionierendes System mit Vorbildcharakter für andere Länder wirtschaftlich zu betreiben könnte das die Technik sein, die unser Land in ein paar Jahrzehnten in die Welt exportiert...

    Hallo,


    aus meiner subjektiven Sicht (bin in Weilrod/ Schmitten aufgewachsen und in Oberursel/Usingen zur Schule gegangen, meine Eltern wohnen nach wie vor im Hintertaunus und ich besuche sie sowohl mit dem Auto als auch mit dem ÖPNV) muss man die Ausflügler an schönen Tagen am Wochenende sowie die Pendlerströme unter der Woche differenziert betrachten.


    Freizeitnutzung Feldberggebiet

    Zunächst sollten wir mal betrachten wer das Feldberggebiet besucht:

    - Rennradfahrer: bei trockenen Straßenverhältnissen sind sowohl unter der Woche, besonders aber an den Wochenenden, unzählige Rennradfahrer auf der Kanonenstraße anzutreffen. Bergauf geringe Durchschnittsgeschwindigkeit, teilweise schlecht zu überholen. Anreise: direkt mit dem Rad, teilweise Auto. In der U3 oder den Bussen eigentlich nie anzutreffen.

    - Motorradfahrer: auch bei trockenen Straßenverhältnissen und warmen Temperaturen, sowohl unter der Woche, besonders aber an den Wochenenden.

    - Wanderer: Vorwiegend an den Wochenenden bei gutem Wetter, sowohl im Sommer als auch im Winter. Hauptziele: Fuchstanz, Feldbergplateau, neuerdings wieder Sandplacken. Anzutreffen sind viele ältere Herrschaften, aber auch wieder jüngere Menschen und Familien mit Kindern. Anreise: U3, teilweise weiter mit dem Bus. Hauptsächlich aber Auto.

    - Mountainbiker: Bei warmen Temperaturen. Manche Jugendliche lassen sich mit dem Bus hoch shutteln und fahren durch den Wald (Mountainbike-Strecke) wieder runter. Anreise: Meist Auto, manchmal in der U3 bzw. Bus.

    - Ausflügler: Gerade im Winter, an den seltenen Tagen wo ein bisschen Schnee gefallen ist. Mein Eindruck: Kurz mal Schnee sehen, kleine Runde übers Plateau, danach im Feldberghof etwas Essen gehen, dabei möglichst mit dem Auto direkt bis ganz oben fahren. Die von der Hohemark oder anderen Wanderparkplätzen aus loslaufen habe ich mal unter der Rubrik Wanderer eingeordnet.


    Pendler


    Viele Menschen aus dem Hintertaunus (und darüber Hinaus) müssen werktäglich Richtung Vordertaunus bzw. Frankfurt pendeln. Genutzte Verkehrsrelationen:

    - B456 Saalburg - A661

    - L3051 Köpperner Tal - A5

    - L3025 Rotes Kreuz - B8

    - L3004 Sandplacken - B455 - A661


    Überall ist in den Morgenstunden und Nachmittags jeweils eine einseitige Verkehrsbelastund sowie teilweise Staubildung (Saalburg PPR, Kreisel Königstein) festzustellen. Subjektiv hat der Verkehr zugenommen.


    Welche ÖPNV-Angebote gibt es?


    - Taunusbahn: eingleisige Strecke, zur HVZ stark ausgelastet.

    - Bus 50/51: werktags jeweils alle 2 Stunden, am Wochenende nur die 50 alle 2 Stunden. Zur HVZ vor allem von Schülern gut ausgelastet, teilweise (wirklich wenige) Pendler. Auslastung am Wochenende bis Sandplacken wetterabhängig gut, danach sehr überschaubar. Umstiegszeit 51 - U3 nicht gut gelöst (9 Minuten).

    - Bus 57: werktags alle 2 Stunden, am Wochenende stündlich. Auslastung am Wochenende bei entsprechendem Wetter gut, teilweise werden zusätzliche Busse bereitgestellt (nur sehr selten notwendig).

    - Weiltalbus: an Wochenenden. Sehr schönes Angebot, welches leider fast nicht genutzt wird.


    Wer würde die Seilbahn nutzen?


    Rennradfahrer und Motorradfahrer scheiden offensichtlich aus. Mountainbiker eventuell bergauf wenn es eine Möglichkeit gibt das Fahrrad mitzunehmen. Bleiben die Wanderer und Ausflügler.


    Hier stelle ich mir die grundlegende Frage: Warum gehe ich wandern? Ich möchte mich bewegen, die Natur und Ruhe, eventuell den Ausblick genießen, schön einkehren oder ein Picknick machen. Ob es dafür eine Seilbahn braucht muss jeder für sich selbst beurteilen. Für Kinder könnte es durchaus interessant sein, aber ich denke ein Großteil der Menschen die im Taunus spazieren und Wandern gehen möchten einfach mal für einen Tag der Hektik, den Menschenmassen und dem Lärm der Großstadt entgehen. Ein vergleichbares, so nah an Frankfurt gelegenes Gebiet in dem sich die Menschen aufgrund der Größe und Wegeführung verteilen können fällt mir spontan nicht ein (Der Stadtwald ist aufgrund des Fluglärms keine Alternative...)


    Für Ausflügler könnte die Bahn interessant sein. Allerdings nicht als Transportmittel sondern bei entsprechender Gestaltung als eine Art Ausflugsziel. Einzelne Kabinen mit Glasböden, eine schöne Streckenführung mit guter Aussicht auf die Frankfurter Skyline, die besonderen Geländeformen des Altkönig usw. könnten das ganze interessant machen. Oder in Verbinung mit dem geschichtlichen Kontext der Römer und des Limes oder einem gerade für Kinder interessanten (!) Museum auf dem Plateau, einer Sommerrodelbahn, ein großer Abenteuerwaldspielplatz mit Wasser für Kinder an der Talstation usw.


    Ideen würde man mit Sicherheit genug zusammen bekommen und dadurch den Tourismus steigern. Doch all dies kostet Geld und würde erheblich in das Landschaftsbild und die Natur eingreifen. Zudem würden sich deutlich mehr Menschen auf den Weg Richtung Feldberg machen. Das würde der Grundidee der Seilbahn, das Verkehrsproblem zu lösen, eher entgegensprechen.


    Pendler und die Seilbahn


    Ohne eine konkrete Streckenführung und die Fahrtgeschwindigkeit können nur schwer Aussagen über die Nutzung gemacht werden. Für die Anwohner im Einzugsgebiet der Station (laut den bisherigen Planungen nur Schmitten bzw. das angrenzende Arnoldshain) könnten sich durch eine im Vergleich zum Bus deutlich höhere Taktung Verbesserungen ergeben. Dies betrifft in Summe 3237 Menschen (Quelle: Website Gemeinde Schmitten). Das ist jedoch eine äußerst wohlwollende Betrachtung, Arnoldshain ist sehr langgezogen und der Zugangsweg damit nicht besonders attraktiv. Aufgrund der Tallage sind weitere Baugebiete nur schwer zu realisieren.


    Man bräuchte also Zubringerbusse/ Kleinbusse oder einen Parkplatz für Pendler.


    Eine Unterbrechung der Buslinie mit Zwang in die Seilbahn umzusteigen dürfte nur bei äußerst schnellen Fahrzeiten auf Akzeptanz stoßen. Wie bereits in den vorherigen Beiträgen erläutert ergibt sich nach jetzigem Stand keine Fahrzeitverkürzung. Für einen Parpkplatz/ Parkhaus fehlt der Platz.

    (mein) Ergebnis und Alternativen


    Eine Seilbahn als Freizeitbahn ist eine Überlegung wert, dann aber bitte unter Beteiligung der Bevölkerung!
    Für die definitiv vorhandenen Verkehrsprobleme braucht es andere Lösungen.


    Dafür sollten zunächst die Siedlungsschwerpunkte im Hintertaunus betrachtet werden. Nach der B456 Studie entfallen auf die Städte Usingen, Neu-Anspach und Wehrheim morgen 70%, nachmittags 80% der Fahrten über die B456. Diese geben als Fahrtziel morgens zu 85% und nachmittags zu 82% Bad Homburg, Oberursel und Frankfurt an (Natürlich ist zu berücksichtigen, dass nicht alle Stadtteile Anschluss an die TSB haben). Zusätzlich habe ich gerade aus dem Bereich Neu-Anspach viele Freunde und Bekannte, die morgens lieber über den Sandplacken fahren weil die Fahrzeit kalkulierbar ist (und meistens sogar gleichschnell oder kürzer als über die B456).


    Also alles Ziele die mit der TSB und der S5 angebunden wären. Subjektiv ist die TSB langsam, zur HVZ sind die Züge voll. Ständig muss man an den Ausweichstellen warten. Ich frage mich schon lange warum die Strecke nicht bis mindestens Usingen zweigleisig ausgebaut und elektrifiziert wird. Dabei entsprechendes Fahrtangebot: S5 wie geplant bis Usingen, zur HVZ zusätzliche Züge die von Brandoberndorf kommend hinter Usingen nur noch an den größeren Stationen halten und bis Frankfurt Hbf durchfahren.


    Mit einem stabilen Fahrplan können dann auch Zubringerbusse gewinnbringend eingesetzt werden. Diese gibt es zum Teil schon, bei meinen letzten zwei Besuchen hatte die Bahn jedoch Verspätungen durch den Gegenzug und der Bus wartet natürlich nicht. (btw: Ich wäre auch der einzige gewesen der hätte mitfahren wollen. Als ich gewartet habe bis ich abgeholt wurde ist der nächste Zubringerbus in eine andere Richtung auch wieder pünktlich vor Eintreffen des Zuges abgefahren...)


    Für die kleineren Orte im Weiltal (um die geht es ja hauptsächlich für die Pendlerseilbahn) wäre eine attraktive Verbinung mit der TSB
    und entsprechende Buszubringer schon ein Gewinn.


    Zusätzlich könnte ich mir gut eine Art Schnellbus durchs Weiltal vorstellen. Die Fahrzeiten der 50 zwischen Hohemark und Schmitten, Dorfweil, Hunoldstal, Neuweilnau und Rod an der Weil sind vergleichbar mit dem Auto (die 51 über Oberreifenberg ist fahrzeittechnisch unattraktiv. Zusätzlich fährt der Bus nochmal 9 Minuten, meist unnötig weil ein Anschlussbus die gleiche Strecke fährt, durch Rod an der Weil bevor Hasselbach angefahren wird). Hier liegt die Mangelnde Nutzung meiner Ansicht nach grundsäzlich eher an der Taktung und einer fehlenden direkten und schnellen Umsteigemöglichkeit an die S5.


    Für Pendler könnte die heutige 57 verdichtet werden und somit die Anbinung von Ober- und Niederreifenberg gewährleisten (51 entfällt dann hier) und von der Hohemark aus die Fahrten der heutigen 50/51 nach Bad Homburg übernehmen.


    Die angepasste Linie 50 könnte dann direkt von der Hohemark über die Umgehung zum Bahnhof Oberursel geführt werden. Dies würde einen Umstieg und ein paar Minuten Fahrzeitverkürzung erzielen. Alle bisherigen Ziele in Oberursel und Bad Homburg können mit der U3 bzw. dem 57 abgedeckt werden.



    Ich bin gespannt wie die Studie zur Seilbahn ausfällt und freue mich auf eure Denkanstöße zu meinen Ausführungen :)


    OT: Bei Nutzung des ÖPNV Angebotes entstehen mir keine Kosten. Wegen der oben genannten Gründe fahre ich trotzdem meistens mit dem Auto, zumindest das letzte Stück ab Hohemark.

    Zitat

    Original von 420 281-8
    Ich vermute eher, dass dort Platz für ein Fahrplanvitrine gelassen wurde - sofern es noch keine in der Unterführung gibt.


    In der Unterführung sind mir keine Fahrplanvitrinen aufgefallen. Ich glaube allerdings nicht, dass in die Aussparung welche hinkommen. Bei schlechtem Wetter müsste man unter freiem Himmel den Fahrplan studieren, außerdem sind keine sichtbaren Stromanschlüsse vorhanden.


    Zitat

    Original von 420 281-8
    Die sehen aus wie die Ost-Ampelmännchen :) Sieht das grüne Männchen etwa so wie das Männchen links aus?


    Es sind tatsächlich ein paar Ost-Ampelmännchen, die sich in den Westen verirrt haben. An den gesicherten Fußgängerüberwegen auf der Strecke Richtung Hohemark gibt es weitere, jedoch nur in einfacher Ausführung, dafür eine Nummer größer.
    Grüne Ost-Männchen oder gar Mädels wurden nicht importiert, die modernisierten Auto-Verkehrskreuzungen, an denen es weiterhin auch grüne Männchen gibt, dürfen nämlich nur Wessis betreuen ;)

    Der Hessentag ist noch allgegenwärtig, beispielsweise auf den noch zu entfernenden Gittern zwischen den Gleisen.


    Am Bahnhofsgebäude wird weiter gearbeitet:


    Wer einen Keks findet, darf ihn behalten:


    Fazit:


    Ein riesiger Fortschritt gegenüber den alten Anlagen.


    Die Zugänge zur Unterführung wirken durch die Steinverkleidung hochwertig und warm, durch die Breite des Durchgangs und durch das Atrium gelangt viel Licht in die Unterführung. Wenn das Treppenproblem noch gelöst wird und nicht auf eine Erhöhung des Bahnsteigs verzichtet wird, kann man von einer gelungenen Moderniesierung sprechen.


    Schade, dass man die Oberleitungsmasten nicht etwas [URL=http://www.spiegel.de/img/0,1020,758081,00.jpg]ansprechender[/URL] in den entstandenen U-Bahnhof-Platz einbringen konnte.


    Dafür gibt es schräg gegenüber aus einem Guss ein weiteres (vorübergehendes) Überbleibsel des Hessentags:



    Alle Bildrechte liegen bei mir.


    Grüße ins Forum


    Skyarena

    Der Stadtbahnhof ist auf der Seite Richtung Hohemark über breite Treppen zu erreichen:


    Der Bahnsteig in Richtung Frankfurt gleicht einem Platz:


    Den Stadtbahnhof Oberursel Bahnhof wollte man etwas aufwendiger gestalten als die anderen Stationen. Also gibt es hier zwei rote Männchen statt einem:


    und schöne Bodenbemalung:


    Die Unterstände wirken etwas mickrig:


    Dafür gibt es aber auch hier einen provisorischen Kiosk:


    Der westliche Platz zwischen U- und S-Bahn:


    mit einem ganz speziellen Laternendesign:

    Hallo,


    gestern habe ich mal Zeit gefunden mir das neue "Stadt-Entrée" in aller Ruhe anzuschauen.


    Los geht´s auf dem S-Bahnsteig.


    Die alte, nun geschlossene Unterführung:


    Dafür gibt es einen neuen, behindertengerechten Zugang:


    Der Aufzug:


    Der Zugang zum Aufzug liegt etwas höher als der restliche Bahnsteig:


    Detail 1 und 2


    Wenn man den Zugang zum Aufzug leicht abschüssig baut dürfte man also ohne größere Umbauten am Aufzug auskommen.


    Bei der Treppe sieht das anders aus :rolleyes:


    Hier geht´s zum Bahnsteig:


    Ich hoffe mal, dass die Verantwortlichen zur Einsicht gelangen, dass man neue Bahnhöfe auch pflegen darf...