Beiträge von DenshaOtaku

    Ich halte es (auch wenn man, gerade als Beschäftigter im Verkehrswesen, freilich sehr dazu verlockt ist) für problematisch, aus zeitlicher und/oder räumlicher Distanz ein Urteil fällen zu wollen, ob (um bei den beiden Beispielen hier zu bleiben) der Fahrer des Busses es ruhig hätte versuchen, jener der verunfallten Straßenbahn hingegen lieber hätte anhalten sollen. Wie sich die jeweiligen Situationen entsponnen haben, können letztlich nur die beteiligten Personen darstellen. Davon ab: Hinterher ist man immer schlauer.


    Ich habe gelernt, dass die Sicherheit immer an erster Stelle steht. Der Fahrplan kommt erst danach.

    Ich ebenfalls, zumal offenbar die Leipziger und Frankfurter Ordnungsbehörden ähnlich nebulöse Interpretationen dazu haben, ab welchem Punkt man im rechtlichen Sinne eine Behinderung annehmen kann.

    Für Überführungen von Leerzügen ist es in Leipzig auch recht üblich, eine unbelegte Kursnummer für den gewünschten Fahrtweg einzugeben und das Ziel manuell zu überschreiben, etwa „S (oder inzwischen auch X) - Dienstfahrt“, um so LSA-Anforderungen zu erhalten.

    Ich weiß zwar nicht, wie konkret die entsprechenden Regelungen bei der VGF lauten, aber ich gebe einmal zu bedenken:


    Wollte man Ablösegespräche über eine gewisse Fahrzeit bis zum eigentlichen Ablösepunkt stückeln, selbst wenn dem wiederum andere Regelungen bezüglich möglicher Ablenkungen des „driver driving“ (egal ob der Konversationspartner sich im Fahrerraum aufhielte oder direkt außerhalb) nicht entgegen stünden, so wäre diese Zeit (einschließlich der Fahrt zum Zustiegsort!) für den Ablöser als Arbeitszeit zu vergüten, denn vor Dienstbeginn oder in der Pausenzeit solch relevante dienstliche Tätigkeiten zu verlangen ist zumindest rechtlich gesehen gewagt und wäre auch abseits dessen nicht unbedingt ein Mittel zur Verbesserung des Betriebsklimas...

    Na also, damit kann man ja schon mal etwas machen. Ist zwar nur eine (wie ich finde aber gar keine schlechte) Notlösung, aber damit werden die Belange beider Seiten (Fahrgäste und Leitstelle/Fahrdienstleiter) berücksichtigt.


    Beim Tag der offenen Tür in der Stadtbahnzentralwerkstatt habe ich mal gesehen, dass es im Führerstand der R + U4 eine Liste mit Zielnummern gab, ich nehme mal an, das sind die erwähnten Sonderzielnummern. Müsste man nur noch in den S + U5 anbringen (falls nicht schon vorhanden) und schon steht es jedem Fahrer zur Verfügung.
    Für den letzten Rest an Information sorgen dann ergänzende Ansagen über Außen- und Innenlautsprecher.

    Solche Ziellisten haben wir hier in Leipzig auch in den Fahrerräumen. Bei den Tatras gibt es indes teilweise verschiedene Versionen der Zielfilme, so dass an bestimmten Positionen z.B. unterschiedliche Texte vorhanden sind, oder aber ein Leerfeld. In der verbleibenden Restnutzungszeit dieser Fahrzeuge werden die Filme aber aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr geändert. Ebenfalls existiert ein Dokument mit Empfehlungen, welche Zieltexte bei den Tatras selektiert werden sollten, wenn im Störungsfall hier eingegriffen werden muss.


    Es gibt - was indes nur die neueren Fahrzeuge mit elektronischen Anzeigen betrifft - zudem bestimmte Ziele, die nur für Straßenbahnen respektive Busse versorgt sind, oder nicht per Stichworteingabe auf dem ITCS anwählbar sind, sondern höchstens über eine Kennnummer.


    Grundsätzlich besteht hier auch die Möglichkeit, dass seitens der Leitstelle bei Störungen Fahrtziele für die Anzeigen überschrieben bzw. geändert werden, was ich auch schon selbst einmal erlebt habe. Ob das mit der Frankfurter Ausstattung aktuell ebenfalls möglich ist, weiß ich allerdings nicht.

    Ich kann zwar nicht selbst beurteilen, wie es sich auf dem Stuttgarter Netz fährt. Zu dem Stichwort Nässe aber folgendes: Richtige Nässe, also infolge kontinuierlichen Regens beispielsweise, ist für das Handling eines Schienenfahrzeugs nicht so kritisch wie z.B. ein leichter Feuchtigkeitsfilm bei Nieselregen. Kombiniert man letzteren mit unweigerlich auftretenden Verschmutzungen, etwa dem üblichen Straßendreck, aber natürlich auch biologischen Resten wie Laub - heidewitzka.


    Jedenfalls ist dies meine Erfahrung hier in Leipzig.

    Glückwunsch! :thumbup: Man darf gespannt sein auf das fertige Produkt.


    Was die Formgebung speziell im Frontbereich angeht, dürfte diese teils auch durch geltende Crashsicherheitsnormen bedingt sein. Zum Vergleich einmal unser NGT10 bei meiner Typeinweisung letzte Woche:





    …zu welchem ich insofern gewisse Parallelen sehe. Hier ist das Stirnleuchtenmodul zwischen unterem Rand der Frontscheibe und (abnehmbarer, die Notkupplung verkleidender) Schürze ein Stoßverzehrglied mit dahinter liegenden horizontalen Dämpfern.

    Bei uns gilt in erster Linie die hohe Gefahr von Schäden an den Fahrmotoren (speziell durch Schmutz in Wasseransammlungen) als Grund, im Zweifel nicht durchzufahren. Das betrifft ganz besonders Fahrzeuge mit eigenbelüfteten Motoren (NGT6, NGT10 und NGT12), bei welchen Schmutzwasser so ja buchstäblich in die Motoren gesogen würde.

    Es muss freilich unabhängig davon, ob ein Abschleppvorgang vermittels Hinzuziehung des Ordnungsamts bzw. der Polizei ausgelöst wird, belegbar sein, dass durch den Falschparker eine Behinderung, bzw. gegenüber einer Straßenbahn quasi zwangsläufig eine Blockierung, entstanden ist - im Zweifel schadet es deshalb für den Fall eines Rechtsstreits gewiss nicht, aussagekräftige Fotos anzufertigen, egal ob das der Fahrer tut, der naturgemäß als erster am Ort der Blockierung ist, oder z.B. ein Verkehrsmeister, oder wer auch immer sonst.


    In jedem Fall kann ich sagen, dass dieses Urteil in unserer Fahrerschaft sehr wohlwollend aufgenommen wurde, soweit ich es heute bereits mitbekam, denn Falschparker sind auch hier in Leipzig ein viel zu häufiger Störfaktor, leider...

    Sehr nette Einstellung.....dem Lokführer Schweiss auf die Stirn treiben, nur weil bei Personen eine Überforderung
    vorliegt um Brücken, Unterführungen und offene Bahnübergänge zu nutzen.

    Danke. Wer ernsthaft so etwas wie OWE hier befürwortet, hat offensichtlich nicht den Hauch einer Vorstellung davon, wie dergleichen bei Fahrpersonalen aufgefasst werden könnte, die dann im Zweifelsfalle die Leidtragenden wären. Nicht dass mich das indessen angesichts seiner früheren Einlassungen wundern würde...

    Voraussetzung wäre dann aber aus meiner Sicht, dass jede Bushaltestelle mit einem Fahrkartenautomaten ausgestattet wäre- und das ist allein schon in Frankfurt nicht der Fall. Oder gibt es bei den eingehausten Fahrerarbeitsplätzen in Tschechien kleine Klappen oder Fenster, über die der Fahrkartenkauf abgewickelt werden kann?

    Ich kann nicht für Tschechien sprechen, sondern lediglich für Irland bzw. konkret Dublin: Dort gibt es zumindest in den Stadtbussen in der Tat echte Fahrerkabinen mit einer Durchreiche für Bezahlvorgänge; ferner ist dort das Lesegerät für die Leap-Karten (die dort verwendete Ticketing-Smartcard) angebracht. Rein technisch machbar wäre es also durchaus, es müsste nur eben vom jeweiligen Verkehrsbetrieb auch gewollt sein.


    Stichwort Mitnahme sperriger Gegenstände, die man nur mit sehr viel gutem Willen noch als Gepäck ansehen könnte: Das Thema kam bei uns hier in den letzten Monaten ebenfalls wieder öfters zur Sprache. Grundsätzlich gilt gemäß der Beförderungsbestimmungen des MDV (die hier im Kern genauso lauten wie die von Charly zitierten) ebenfalls, dass Flucht- und Rettungswege nicht durch sperrige Gegenstände verstellt sein dürfen oder Fahrgäste durch selbige Gegenstände keiner Verletzungsgefahr ausgesetzt sein dürfen. Mit dieser Aussage im Hinterkopf musste ich letztes Jahr beispielsweise bei zwei Gelegenheiten Personen abweisen, die mit übermannshohen Möbelstücken ohne nennenswerte Sicherung auf kleinen Rollschemeln in meine Bahn steigen wollten, da ich hierin ein unvertretbares Risiko im Falle einer Gefahrenbremsung sah.


    Wo indes die Grenze zwischen "vertretbar" und "gefährlich" liegt, kann man freilich nur im Einzelfall entscheiden. Bei so großen und schweren Gegenständen wie gerade beschrieben würde ich jedenfalls immer dementsprechend handeln.

    Wie wäre es mit einem zweigeschossigen Bauwerk?


    Tendenziell talseitig geht es ins Untergeschoss mit Räumen, Werkstatt und Waschanlage, tendenziell bergseitig auf das freie Dachgeschoss. :thumbsup:

    Gab es hier in Leipzig in Form des einstigen Strbf. Connewitz I, welcher eine zweistöckige Wagenhalle besaß. ;)

    Wenn rechtlich dem nichts entgegenstünde (§40 PBefG tut dies m.E. jedoch), würde ich - zumindest zu bestimmten Tageszeiten - ganz von herkömmlichen Fahrplänen absehen, sondern (wie m.W. beispielsweise in Singapur praktiziert) nur ungefähre Taktzeiten statt konkreter Uhrzeiten ausschildern. Dabei spreche ich durchaus aus eigener Erfahrung.

    War da nicht etwas, dass wegen Seitenwindempfindlichkeit (man denke an die Küstenlage und die dort üblichen Wetterbedingungen) nicht jedweder Fahrzeugtyp den Hindenburgdamm befahren darf, und dadurch Dostos wegen ihrer größeren Seitenfläche und ggf. abweichenden Schwerpunktlage nicht möglich sind?

    Das ist zwar möglich, genauso wie eine gemächliche Fahrweise aus irgendwelchen anderen Gründen.

    Dies ist jetzt nicht speziell auf dich gemünzt, aber da ich hier gut anknüpfen kann:


    Eben, es kann vielerlei denkbare Gründe geben, warum sich Tfs/Fahrer für eine verhaltenere Fahrweise entscheiden. Weshalb hier dann aber gewisse User (wie Hajü) erst einmal Boshaftigkeit oder Schlimmeres unterstellen oder gar eine Verschwörung wittern, dürfte daher gerade jenen, die eben Fahrpersonale sind, besonders sauer aufstoßen, so dass besagte User sich nicht über entsprechende unfreundliche Retourkutschen wundern brauchen. Zumal das (gerade bei Hajü) keinesfalls der erste Fall solch ignoranten Auftretens gewesen ist, er aber ganz offensichtlich keine Lehren aus vergangenen Fällen gezogen hat.


    Ich belehre doch auch niemanden, dessen Arbeitsfeld ich nicht kenne, mal eben so, wie er oder sie nach meiner Ansicht seine/ihre Arbeit zu tun hat.

    Ich will hier niemandem zu nahe treten, aber solche Behauptungen sind absolut fehl am Platze. Hätte ich keine Ahnung, würde ich hier sicher keine Beiträge einstellen. Ich schreibe aus der Sicht eines Fahrgastes und da passiert es eben auch mal, dass die VGF mal nicht im positiven Rampenlicht erscheint. Wir leben ja nicht (mehr) im Reich der Stasi, wo eine freie Meinung nicht zulässig ist. Sorry VGF-Fraktion (ich weiss dass Euch solche Beiträge hier nicht gefallen), aber das musste jetzt mal raus. ;)

    Ach, die Stasi-Keule. Niedlich. Vorschlag für dich: Chill mal. *kopfschüttel*

    Und selbst wenn HP1 gezeigt wurde; wenn man weiß, daß nicht weit vor einem ein Zug ist, dann fährt man verhaltener. Es nutzt nämlich rein gar nix, den vorderen Zug schieben zu wollen...

    Richtig. Ähnlich halte ich es hier bei uns auch, etwa (weil dies m.E. besonders anschauliche Fälle sind) bei Fahrten vom Leuschnerplatz zum Augustusplatz oder auch vom Hauptbahnhof zum Goerdelerring. Kann ich von weitem dann erkennen, dass dort jeweils noch ein Zug steht und zugleich anhand von Beobachtung von Verkehr und LSA absehen, dass dieser gleich abfahren wird, hämmere ich garantiert nicht noch brachial hinten dran, sondern lasse den Vordermann starten und kullere so bis zur ersten Halteposition, dass ich die gesamte Zeit bis zur nächsten Freiphase zum Fahrgastwechsel zur Verfügung habe. Das ist nicht nur materialschonender, sondern auch (für mich und auch für Passagiere an der Haltestelle) nervenschonender. Und vermeidet nebenher noch, dass sich jemand über rabiaten Fahrstil echauffiert.

    Morgen zusammen,


    zu den diversen Baumaßnahmen, die im Laufe dieses Jahres in Leipzig abzuarbeiten waren, gehört auch die Neugestaltung der Wendeschleife in Lößnig, welche in diesen Tagen begonnen hat. Nach ersten Vorarbeiten, darunter der Verlegung zusätzlicher Bahnstromleitungen in dieser Woche, wird dann vom 16.10. ab Betriebsbeginn bis Betriebsschluss in der Nacht auf den 6.11. die eigentliche Neugestaltung der Endstelle erfolgen und die Linie 16 an der Schleife Märchenwiese eingekürzt. Im Spätverkehr verkehrt dann ferner die 9 unter dieser Nummer (statt als 10) zur Märchenwiese.


    Parallel finden derzeit noch (bis zum Betriebsbeginn am 27.11.) Gleisbauarbeiten in der Philipp-Rosenthal-Straße im Bereich der Uniklinik statt, weshalb die Linien 2 und 10 als Verbund von Wahren bis Grünau-Süd verkehren und die 16 im Tagesverkehr über die Karl-Liebknecht-Straße fährt, im Spätverkehr aber am Leuschnerplatz eingekürzt wird und durch die Messekehre in der Windmühlenstraße wendet.


    Den Mehr-oder-weniger-noch-Ist-Zustand konnte ich gestern der genügenden Wendezeit sowie der ausschließlichen Bedienung durch die 16 wegen einmal in Bildern festhalten, welche auch in Ansätzen schon die künftigen Parameter erkennen lassen.








    Der bisher links des einzelnen Durchfahrgleises vorhandene Schotterweg wurde samt eines Teils der Rasenfläche abgetragen, da hier ein zweites Gleis verlegt werden soll, so dass - endlich - eine Überholmöglichkeit in der Wendeschleife geschaffen wird.







    Umgestaltet wird auch das vorhandene Endstellengebäude, das einen besseren Fahrgastunterstand angefügt bekommen soll.





    Bisher bestand nur die Möglichkeit, zwei Züge (konkret, einen 45-m-Zug und einen 30-m-Zug) hintereinander in dieser Warteposition stehen zu lassen, zwecks Wagendurchsicht.







    In diesen Aufnahmen erkennbar ist außerdem die nicht länger zeitgemäße Gestaltung der vorhandenen Bahnsteige, die beide längenmäßig nicht zu 45-m-Zügen passen. Zudem ist insbesondere jener für die Linie 16 so schmal, dass z.B. Rollstuhlnutzer hier wenig Platz zum Manövrieren haben. Deshalb galt bisher die Handhabung, dass diese bereits am Ankunftsbahnsteig zusteigen konnten und dann durch die Schleife mitgenommen wurden. Künftig hingegen sollen beide Abfahrts-Bahnsteige genügend lang und breit sein. Ebenfalls schon gelagert werden die Betonringe für die künftigen Mastgründungen.





    Die Büsche auf der Seite dieses Fußwegs entlang der Kleingartenanlage wurden gerodet.







    Die Deckschicht der vorhandenen Gleise wurde bereits abgetragen.





    Und zum Schluss noch etwas Herbststimmung an der Messe. :D