Beiträge von baeuchle

    Die GDL hat auf die von DB veröffentlichte Presseinformation reagiert. Bis Montag gibt vereinbarungsgemäß keine Statement.

    Bis auf die Terminierung der PM am Ende (und das war Absicht) hatte ich die gleiche PM auch schon zitiert. Da steht halt aber insbesondere „wir äußern uns jetzt noch nicht,“ das meinte ich vorhin.

    Wie es auch immer bei den Verhandlungen war, eines sollte klar sein: Ohne Kompromisse auf beiden Seiten wird es nicht gehen.

    Stimmt. Und wir kennen jetzt, weil die DB hinterrücks gegen die Abmachungen an die Presse gegangen ist, nur eine Seite, die natürlich von sich behauptet, Kompromisse angeboten zu haben und keine Kompromisse von der anderen Seite entgegengebracht bekommen zu haben.


    Die Kritik an der Verhandlungsstrategie der GDL mag berechtigt sein, das ändert nichts daran, dass die Kommunikation der DB unehrlich ist und Vertrauen zerstört – wer weiß, was die DB noch alles getan hat, das Vertrauen in Verhandlungen zerstört.

    Das soll nicht unterschlagen werden:

    Stimmt. Die tagesschau übernimmt halt die PM der Bahn quasi 1:1, die den Brunnen des öffentlichen Diskurs schon mal präemptiv vergiftet. Wohlgemerkt, das Folgende schreibt die DB zu einem Zeitpunkt, an dem noch Stillschweigen vereinbart war, und zu dem die GDL daher wohl noch keine eigene PM verfasst hat:

    Trotz Moderation beharrt GDL dogmatisch auf der 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich • Seiler: „Wir haben uns bei Entgelt und Arbeitszeit massiv bewegt. Mehr lassen Demografie und Fachkräftemangel nicht zu, sonst bleiben Züge stehen.“ • De Maizière und Günther moderierten

    Trotz weitreichender Zugeständnisse der Deutschen Bahn (DB) und trotz des Einsatzes von zwei erfahrenen Moderatoren hat die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) die vertraulichen Tarifverhandlungen mit der Bahn heute frühzeitig platzen lassen. Eigentlich sollte noch bis Sonntag verhandelt werden. Die GDL beharrte bis zuletzt dogmatisch auf der 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Die Moderatoren Dr. Thomas de Maizière und Daniel Günther hatten Kompromissvorschläge auch zur wöchentlichen Arbeitszeit gemacht.

    „Wir waren bereit, Schritte bei der Arbeitszeitverkürzung zu gehen, die weit über unser letztes Angebot hinausgehen“, sagte DB-Personalvorstand Martin Seiler. „Es ist unfassbar, dass die Lokführergewerkschaft trotzdem vom Tisch aufsteht und damit für die Kunden weitere Streiks drohen. In den letzten vier Wochen hat sich die Lokführergewerkschaft keinen einzigen Millimeter bewegt. Ohne Kompromisse kann es in einem Konflikt aber keine Lösung geben. Wir sind an die absolute Grenze dessen gegangen, was finanziell und personell möglich ist. Mehr lassen Demografie und Fachkräftemangel nicht zu, sonst bleiben Züge stehen.“

    Allein in den kommenden zehn Jahren werden über 60 Prozent der Belegschaft die DB alters- und fluktuationsbedingt verlassen. Über ein Drittel des Zugpersonals in GDL-Betrieben ist 55 Jahre und älter. Die DB stellt deswegen seit Jahren auf absolutem Rekordniveau ein und bildet so viel aus wie nie. Aber der Arbeitsmarkt ist historisch eng, jeder neue Lokführer muss mühsam gefunden und aufwendig ausgebildet werden.

    Auch beim Entgelt hat die DB große Zugeständnisse gemacht und war bereit, eine Entgelterhöhung mit Festbeträgen zu vereinbaren, die in der Höhe mit den Abschlüssen von EVG und öffentlichem Dienst vergleichbar sind. Dazu wäre eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von insgesamt 2.850 Euro gekommen.

    Die vertraulichen Verhandlungen fanden in Berlin statt. Sie wurden von Dr. Thomas de Maizière und Daniel Günther moderiert. De Maizière (CDU), ehemaliger Innen- und Verteidigungsminister, wurde von der DB benannt und war bereits 2023 als Schlichter in Tarifverhandlungen zwischen DB und EVG tätig. Günther (CDU), Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, wurde von der GDL benannt und fungierte bereits 2021 als Vermittler in Tarifverhandlungen zwischen DB und GDL. Die DB bewertet nun die aktuelle Situation und prüft die nächsten Schritte.

    Damit wir nicht weiterhin im Frankfurter Unterforum und noch dazu in einem Thread ursprünglich über Februar 2023 über Bundesweite Streiks und Tarifkonflikte reden müssen, verschiebe ich das mal nach hier:


    Vertrauensbrüche und Unbeweglichkeit haben die Verhandlungen zwischen DB und GdL anscheinend platzen lassen:

    Bei der Deutschen Bahn drohen erneut Streiks. Die vor einigen Wochen wieder aufgenommenen Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL sind nach Angaben des Konzerns gescheitert. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer habe die Verhandlungen abgebrochen, teilte die Bahn mit. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung berichtet.

    Über diese Berichte bei der Bild-Zeitung ist die GdL wohl sehr sauer:

    Okeh… also eine Baumaßnahme, bei der die Kommunikation zwischen den beteiligten Firmen verhauen wurde, ist eine „Panne mit Wasserstoffzügen“, und Personalmangel ebenso?


    Und um den Artikel dann nicht ganz so mikrig wirken zu lassen, wird eine Facebook-Umfrage lang und breit diskutiert, bei der vierundvierzig Teilnehmende der Meinung sind, es wäre besser, wenn es mehr Tfs gäbe, und dafür weniger Ausfälle. No shit, Sherlock.


    Nun habe ich mich die letzten Tage im Zusammenhang mit dem Grüneburgpark über die FNP gefreut; schade, dass die FR scheinbar nicht in die gleiche Richtung geht.

    Andere Fälle sind bei Schienenprojekten *nie* vergleichbar, wußtest Du das nicht?

    doch doch, das wusste ich. Diese Fall ist allerdings nicht vergleichbar (see what I did there?), weil ja hier der Blick auf andere Projekte von dem BUND-Typen selbst gemacht wurde – nur halt unkonkret.

    Es ist ja nicht der erste Tunnel, der in der Republik gebaut wird. Wenn darüber ein alter Park steht und es schon früher Schwierigkeiten mit dem Wasser gab, kann man vermuten, dass hier auch Schäden entstehen.

    Man kann das vermuten, stimmt. Und ich weiß, ich renne hier offene Türen ein, wenn ich mich hier über den BUND-Typen aufrege, aber dennoch: wenn es nicht der erste Tunnel ist, der in der Republik gebaut wird, kann er doch mit Sicherheit sagen, in welchem vergleichbaren Fall Bäume geschädigt wurden!?

    Was genau forderst du aber? Das einzige, was ich aus deinen diversen Aussagen extrahieren kann, ist „mehr!“. Mehr Bahnsteige und mehr Gleise. Erstes macht ohne zweites keinen Sinn, also vor allem mehr Zufahrtsgleise. Wohin sollen die den gehen? Getrennte Paare nach Flughafen und Zeppelinheim schon ab dem Tiefbahnhof? In die andere Richtung wird die Variante, vier Gleise zu bauen, ja schon geprüft, und spätestens ab Ostend sind vier verfügbare Gleise bis Hanau auch sehr realistisch – von wo es sowieso zwei Strecken gibt.


    Um noch nicht absehbaren zusätzlichen Verkehr nicht mehr abbilden zu können, müsste man aus Würzburg und Fulda kombiniert mehr als 12 Züge pro Stunde haben – das bedeutet mehr als einen Halbstundentakt nach Wien, München, Dresden, Berlin über Erfurt, Berlin über Kassel, Hamburg, und ebenso nach Flughafen und Mannheim. (Das wären dann etwa Halbstundentakte nach Zürich, Interlaken, Stuttgart, Paris, Essen, Amsterdam/Brüssel).


    Mindestens auf der Westseite ist es durchaus realistisch, dass dieser Mehrverkehr vom Flughafen direkt nach Zeppelinheim führt; dann kommen wir sehr schnell in den Bereich, bei dem zwei Gleise auf den Schnellfahrstrecken dort nicht mehr reichen.


    Also, statt einfachen „mehr“: was sollte gebaut werden und welche Mehrverkehre sollen darauf möglich sein?

    Wir sind jetzt ratz-fatz von „man [hatte] das im Land jahrzehntelang aufgeschoben“ zu „das Problem war und ist, dass die Suchen direkt nach dem Krieg nicht gut dokumentiert worden sind“ gekommen. Letzteres ist kein Fehler, der in den letzten Jahrzehnten geschehen ist, und dass nach der Befreiung vom Faschismus mit seiner Menschenverachtenden Ideologie andere Dinge als eine gute Dokumentation dringend waren, scheint mir einleuchtend.


    Was wäre denn aber erwartbar gewesen? Jeden Quadratmeter Deutschland auf der Suche nach Blindgängern umpflügen? Die Bilder von K-Wagen zeigen arbeiten auf dem Feld. Es fällt mir schwer, anzunehmen, dass die „Schuld“ für deren Notwendigkeit bei anderen als den damaligen Nazis liegt.

    Nun gibt es auch von der FNP einen Artikel dazu

    und eine Woche später noch einen, der den Fall-out der Wortmeldungen behandelt und mit einer guten Überschrift einsteigt:

    Die Argumentation des BUND kritisiert Uni-Präsident Enrico Schleiff deutlich. […] Im Sinne der Inklusion sieht man auch in der Studierendenschaft die Einstellung des BUND kritisch. […] Empört reagiert die Frankfurter Behinderten-Arbeitsgemeinschaft (FBAG) auf die BUND-Aussagen: „Es ist eine Frechheit, dass manche Leute nur an junge, fitte Menschen denken“ […] Es sei „völliger Blödsinn“, wenn die Stadt bei einer solchen Jahrhundertinvestition nicht die optimale barrierefreie Erreichbarkeit für den Campus herstelle, findet [der FBAG-Mensch]. Er gewinne den Eindruck, dass „für einige Bäume wichtiger sind als Menschen“.

    Es wird zuerst die Argumentation des BUND dargestellt, inklusive des Hinweises, dass die Initiativen „die Ergebnisse [der städtischen Studien] nicht interessieren“ bevor dann die oben dargestellte Liste an Gegenstimmen mit ihrer einhellig sehr deutlichen Kritik angeführt wird. Finde ich gut gemacht. Kein Both-Sides-ing mehr.

    Nur neben bei, es waren 2 Faktoren.

    Und Menschen, die wissen, was […] innerhalb eines Zitates bedeutet, konnten das auch sehen. Mein Punkt steht aber dennoch: mit all den Faktoren: Geringe Höchstgeschwindigkeit, ungleiche Haltmuster, vielfältige Zulaufstrecken und ich würde auch noch über die Einfahrtgeschwindigkeit in Berlin Ostbahnhof spekulieren, weil ich hier davon ausgehen würde, dass häufig planmäßig auf ein Hp0 zugefahren wird (viele Züge enden hier) gibt es hier immer noch 2,5 Züge pro Stunde und Richtung mehr als in Frankfurt geplant sind.


    In Frankfurt, wohlgemerkt, wo alle Züge das gleiche Haltmuster haben, eine höhere Höchstgeschwindigkeit möglich ist, in beide Richtungen eigentlich nur zwei Zufahrtstrecken vorhanden sind, die komplett kreuzungsfrei ineinander einfädeln (Nordmainisch/Südmainisch oder Aschaffenburg/Gelnhausen auf der einen Seite, Riedbahn (dann SFS nach Mannheim)/Flughafen auf der anderen Seite). (Das letztere ist wenigstens in Charlottenburg wohl auch der Fall.)


    Und, ebenso wohl bemerkt, wenn wir über fehlende Kapazität im Bahnhof reden, würde eben dein von mir ursprünglich nicht zitierter Punkt mit den Zulaufstrecken exakt nichts ändern.

    Dort, wo das Bild sein soll, steht bei mir:


    feldJPG.JPG


    Was soll ich da nun tun, um das Bild sehen zu können. Sonst habe ich hier im Forum keine Probleme, Bilder sehen zu können.

    Rechte Maustaste → Bild in neuem Tab öffnen (oder so). K-Wagen bindet Bilder von einem Server ein, der kein HTTPS kann (also das verschlüsselte, sichere Übertragungsprotokoll für Webseiten), und viele Browser zeigen innerhalb einer verschlüsselt übertragenen Webseite (wie dem FNF) keine Dinge von unverschlüsselten Webseiten an. (Zu recht, weil das ein Angriffsvektor für Phishing etc sein kann.)

    Danke für die Bilder.

    Was ist denn an dieser Stelle größeres geplant? Ausser, dass die Gleise weiter bis bis zur zur Verknüpfung mit der RTW verlängert werden?

    Möglicherweise Anfahrts-/Aufstellflächen für die Arbeiten? Das nördliche Ende der Wendeanlage muss doch abgetragen und auf eine Schutzschicht gelegt werden, weil da das Wasserschutzgebiet anfängt. Möglicherweise muss die Baustellenlogistik außerhalb des Gebietes aufgebaut werden.

    Laut Aussagen im "Nord Thread" gibt es bist jetzt noch keine Planungen / Ausschreibungen zur Verlängerung der U7 Strecke.

    in welchem Thread? Diesem hier? Die Verlängerung der U-Bahn ist integraler Teil der Planungen. Oder verstehe ich falsch, was du meinst?

    Ja, der Pispers hat gute Dinge gesagt. Und halt zwischendrin so einen unreflektierten und undifferenzierten Scheiß wie das hier. Wenn wir uns aber darauf einigen könnten, dass die Entwicklung der Weltbevölkerung nichts mit dem Fernbahntunnel und seiner Kapazität zu tun hat, fände ich das schön.

    Man musste feststellen, dass es auf Grund [...] und dem inhomogenen Haltekonzept mit den 12 Zügen in der Realität nicht klappte.

    Ja gut das ist natürlich ein Riesenproblem für den Fernbahntunnel mit seinem Sammelsurium aus Haltekonzepten „hält im Tiefbahnhof“, „hält im Tiefbahnhof“ und „hält im Tiefbahnhof“. Achso, und manche Züge werden auch nur im Tiefbahnhof halten.


    Ich gehe davon aus, dass die Höchstgeschwindigkeit auf der Strecke bei mindestens 100 auf der Westseite und 120 auf der Ostseite betragen kann, dem stehen 60 in Berlin gegenüber.

    Damit [die Verkehrswende] überhaupt gelingen kann, muss zuvor Kapazität geschaffen werden.

    Jetzt hast du es fast erfolgreich geschafft, zu ignorieren, dass die Auslastung des Tunnels aktuell nur zu 70% geplant ist:

    Geplante Kapazität: mindestens 12 Züge pro Stunde. Geplante Auslastung: maximal 8,5 Züge pro Stunde. Mögliche zusätzliche Kapazität: 41%.

    In wie fern benötigt man für künftges Wachstum noch Kapazität?

    [...]

    Einzige Steigerung wäre nur möglich wenn die Distanz einer Fahrten stärker wachsen würde als der Rückgang der Bevölkerung und/oder die Anzahl der Fahrten steigt.

    oder halt falls der Anteil der Fahrten, die mit der Bahn zurückgelegt werden, steigt. Darum geht es doch: Schiene stärken, damit mehr Menschen darauf reisen und pendeln als heute!