Heute fand die Jahresversammlung des VCD Hessen statt. Der Vormittag war öffentlich und begann mit einer Darstellung des Fernbahntunnels durch den Leiter Großprojekte Mitte der DB Netz, Gerd-Dietrich Bolte. Auch Klaus Gietinger konnte seine Vision vorstellen und im Rahmen der anschließenden Podiumsdiskussion zusammen mit Tarek Al-Wazir und Kerstin Haarmann (VCD-Bundesvorsitzende) kam auch Herr Andersen zu Wort.
Mein Eindruck ist, dass Herr Bolte überzeugend die Vorteile des Fernbahntunnels darstellte. Während der ursprünglich geplante Ausbau Süd - HbF nur knapp 5% Kapazitätsgewinn gebracht hätte, rechnet man mit dem Fernbahntunnel mit +20% Kapazität. Teil-Optimierungen aus dem ursprünglichen Ausbau Süd - Hbf wird man aber vrs. trotzdem machen, weil sie so oder so sinnvoll sind. Er wies auch deutlich darauf hin, das der Ausbau Süd - HbF während der zehnjährigen Bauzeit zu einer Kapazitätsreduktion wegen Bau unter dem rollenden Rad bedeuten würde, was beim Fernbahnhof (ähnlich wie bei Gateway Gardens) nicht der Fall wäre.
Die Darstellungen von Hern Gietinger kreisten viel um die Frage, welche Versäumnisse oder Fehlentscheidungen es in der Vergangenheit gegeben habe. Den Fernbahntunnel versuchte er schlechtzureden mit teils falschen Argumenten. Während der Tunnel tatsächlich von der Main-Weser-Bahn nicht erreichbar wäre, ist ein Anschluss aus Richtung Darmstadt über die Neubaustrecke durchaus möglich.
Seitens Gietinger und Andersen wurden auch die Abhängigkeiten zur Streckenführung in Hanau kritisiert, wobei Herr Bolte aber erklärte, das diese bei der Machbarkeitsstudie mit betrachtet würden.
Hier eine Gegenüberstellung von Fernbahntunnel zum Ausbau Süd-HbF von Herr Bolte:
|
Fernbahntunnel |
Ausbau oberirdisch |
Kapazität |
+20% |
+ < 5% |
Anzahl Bahnsteigkanten |
+4 |
0 |
Bauzeitliche Beeinträchtigungen |
gering |
sehr hoch |
Fahrzeitgewinne |
+8 Minuten |
0 Minuten |
Konzeption für Machbarkeitsstudie |
vollständige Realisierung |
nur Teilmaßnahmen zu realisieren |