Es verwundert schon, dass in einem Land, das einmal für seine Stahlproduktion berühmt war (Krupp, Thyssen!), für dieses kurze Stück Brücke nicht ausreichend Stahl verfügbar sein soll. Wenn es um den Autoverkehr geht, besteht dieses Problem anscheinend nicht, bei der Salzbachtalbrücke der A66 bei Wiesbaden hat kürzlich der Stahlbau begonnen:
https://www.sueddeutsche.de/wi…20090101-220613-99-650188
Ist das die "Verkehrswende" von Herrn Al-Wazir, der mal bei den "Grünen" gewesen sein soll? Vielleicht hätte man ja von den 2810 Tonnen Stahl der Autobahnbrücke ein paar für die S5 abzweigen können?
Ab dem 2. Juli tritt eine weitere Stufe der Erschwernis für die ohnehin leidgeprüften Fahrgäste der S5 in Kraft. Für bald 3 Monate (bis 30. September) scheint die S5 in zwei Teilstücke zerlegt zu werden und verkehrt nur noch zwischen F-Rödelheim und Oberursel sowie zwischen Oberursel und Friedrichsdorf. Wer vom Frankfurter Hauptbahnhof nach Bad Homburg möchte, muss also sowohl in F-Rödelheim als auch in Oberursel umsteigen. Insbesondere letzterer Umstieg verwundert - wozu ist das denn gut? Da für einen guten Teil dieses Zeitraums auch die S6 zwischen F-Süd und Bad Vilbel komplett entfällt, fährt von F-Süd in die Innenstadt nur noch die S3/4 im Viertelstundentakt, das gleiche gilt für die Verbindung vom Hauptbahnhof über F-West nach F-Rödelheim. Für Friedberg, das durch die Sperrung der S6 ebenfalls nur noch über lange Umwege an Frankfurt angebunden ist, entfällt damit auch die Alternative mit der RB16 über Friedrichsdorf und dann die S5.
In den wenigen Restzügen wird es sicher kuschelig, denn das 9-Euro-Ticket hat nach meinem Eindruck dazu geführt, dass auch die Fahrgastzahlen der S-Bahn in etwa wieder auf Vorkrisenniveau sind. Ungenutzte Wagen gibt es bei diesem Betriebskonzept eigentlich genügend, mal schauen, ob es die Bahn auf die Kette bekommt, wenigstens auch die S4 als Langzüge zu fahren.
Einzige Direktverbindung zwischen Hauptbahnhof und Bad Homburg sind die wenigen verbliebenen Züge der RB15. Aber die sind auch keine sichere Bank, durch die Verknüpfung der RB15 mit der RB12 nach Königstein wirken sich Probleme auf letzterer Strecke immer auch auf die andere aus. Da kann man schon mal blöd am Hauptbahnhof stehen und die eben noch auf der Tafel angezeigte RB15 verschwindet ohne weiteren Kommentar einfach und fährt schlicht nicht.
So werden die Probleme im S-Bahnnetz eine neue Stufe erreichen. Schon aktuell sind die Züge der S5 weiterhin teilweise massiv verspätet, was auch die ohnehin wackelige S3/S4 immer wieder beeinträchtigt. Entgegen allen Ankündigungen sind auch immer wieder nur Vollzüge statt Langzüge im Einsatz, aber das betrifft eigentlich alle Linien.
RMV, Bahn und den Herrn Al-Wazir scheint all das wenig zu interessieren. Da geht man lieber absurden Ideen wie Meetingtischen im Pendlerzug nach, statt sich den akuten Problemen zu widmen (ich weiß, das wurde hier bereits ausführlich diskutiert):
Gemeinsam für die Mobilitätswende: Land, RMV und Deutsche Bahn stärken mit Intensivprogramm die Schiene in Hessen
Wäre es nicht so traurig, es wäre eine Super-Comedy!