Heute ist übrigens der 40. Jahrestag der Inbetriebnahme des Innenstadttunnels der S-Bahn zwischen Hauptbahnhof und Hauptwache. Ein 40jähriges Trauerspiel.
Sicher wäre es sehr hilfreich, wenn die S-Bahn Rhein-Main mehr eigene Gleise hätte und weniger Mischverkehr. Das würde ganz gewiss für einen stabileren Normalbetrieb sorgen, weniger Verspätungen, bessere Takte ermöglichen. Mit dem "S-Bahn-Plus" Programm gibt es ja durchaus Ansätze in diese Richtung, wenn auch zuwenige. Und dann dauert das ja alles Jahrzehnte.
Aber hätten mehr eigene Gleise die heruntergerissene Oberleitung in Rödelheim dieser Tage verhindert und die träge Reaktion der Verantwortlichen darauf? Hätte das die Weichenstörungen, Signalstörungen im Tunnel vermieden? Irgendwen daran gehindert, auf den Gleisen herumzuspazieren? Einen Luftballon von der Oberleitung geholt?
Nein!
Hier müssten die Verantwortlichen handeln. Von 1978 an bis in die 90er Jahre waren alle unterirdischen Stationen mit Personal besetzt. Gäbe es das heute noch, so könnte man zumindest die Zahl der Gleisspazierer verringern und den Luftballonträger vom Bahnsteig holen, bevor wieder Chaos ausbricht.
Und die marode Infrastruktur muss kurzfristig erneuert werden und nicht erst in 20 Jahren. Ich hoffe darauf, dass ab Anfang August zumindest die Signalstörungen im Innenstadttunnel weniger werden. Aber das genügt nicht.
Ich sehe leider bei allen Verantwortlichen eine üble Null-Bock-Haltung in dieser Frage. DB und RMV wären dringend gefordert, tun aber nichts. Warum macht die Stadt Frankfurt keinen Druck, die doch ein Interesse haben sollte, möglichst viele Pendler auf die Schiene zu holen? Das Land Hessen mit seinem grünen Verkehrsminister?