Vielen Dank für all eure Antworten und Anregungen!
Es ist sicher gut, erst einmal die Eröffnung der Mainzelbahn abzuwarten, um die Wogen der Straßenbahn-Gegner zu glätten. Nichtsdestotrotz ist es nicht verkehrt schon früh genug über eine Straßenbahnanbindung des neuen Wohngebietes nachzudenken. Wenn erst einmal die Pläne für die Bebauung stehen, ist es schwierig noch eine Straßenbahn zu integrieren.
Es wird deutlich, dass die Verbindung über die Emy-Roeder-Straße die einfachste wäre, während eine Anbindung über An der Goldgrube/Hechtsheimer Straße favorisiert wird, da sie wahrscheinlich ein größeres Kundenpotenzial erreichen würde. Ein weiterer Vorteil wäre zudem, dass eine weitere Verlängerung Richtung Süden möglich wäre, beispielsweise nach Weisenau oder zum Großberg. Die beiden Stichstrecken vom Pariser Tor oder der Berliner Straße scheinen jedoch unrealistisch, da einerseits nicht genug Platz vorhanden ist und andererseits eine Schule im Weg ist (mir waren die Platzverhältnisse der Gustav-Stresemann-Schule nicht eindeutig bekannt).
Antworten auf die Fragen von Kletterweiche. Ich schätze das Potenzial für dieses Wohngebiet entsprechend groß ein. 4500 mögliche Kunden sollen dort zukünftig wohnen, außerdem wird auch Gewerbe angesiedelt. Im Zollhafen sollen zukünftig lediglich etwa 2500 Menschen leben, außerdem wird die Straßenbahnhaltestelle nur für Bewohner des Nordkais interessant sein und Fahrgäste mit Ziel Hauptbahnhof oder Universität (ich glaube kaum, dass es sich Studenten leisten können am Zollhafen zu wohnen). Für Fahrgäste mit Ziel Innenstadt wird weiterhin die Linie 70 (oder welche es dann am Ende wird) die erste Wahl sein. Natürlich ist die Straßenbahnstrecke zum Zollhafen wesentlich kürzer (etwa 500m), aber das Heiligkreuz-Areal ließe sich auch mit einer lediglich 2km langen Strecke anbinden.
Mögliche Ziele in der Stadt wären entweder der Zollhafen (damit dieser auch eine Verbindung zum Schillerplatz bekommt) oder die Fachhochschule. Ich favorisiere die Fachhochschule und gäbe der Uni ausreichend Potenzial damit sich 4 Straßenbahnlinien dorthin rechnen. Außerdem dürfte der Takt wesentlich effizienter gestaltet werden, wenn 4 Straßenbahnlinien alle 3/4/4/4 Minuten zur Uni fahren, als dass 3 Straßenbahnlinien alle 7/4/4 Minuten fahren. Bei einer Stichstrecke ab der Kurmainz-Kaserne könnte in Höhe des LIDLs eine Haltestelle eingerichtet werden und mit einer Fußgängerbrücke über die A60 wäre dort auch das Studentenwohnheim am Großberg fußläufig erreichbar und würde den Studenten eine schnelle Verbindung zur Uni ermöglichen.
Auch für die Strecke entlang der Geschwister-Scholl-Straße ergäben vier Linien einen wesentlich leichteren Takt, solang die 52 auch im Viertelstundentakt fahren würde.
Meine Idee für ein zukünftiges Straßenbahnnetz wäre damit:
50 Finthen - Hauptbahnhof - Hechtsheim Bürgerhaus
51 Finthen - Hauptbahnhof - Lerchenberg
51A Zollhafen - Hauptbahnhof - Fachhochschule
52 Hechtsheim Schinnergraben - Hauptbahnhof - Bretzenheim
52A Heiligkreuz - Hauptbahnhof - Fachhochschule
53 Hechtsheim Bürgerhaus - Hauptbahnhof - Lerchenberg
(Die Liniennummern sind nur Beispiele, womöglich könnte man auch die Nummern 54/55 für Straßenbahnlinien reservieren.)
Alle Linien verkehren im einfachen 15 Min. Takt: zwischen Hauptbahnhof und Gonsenheim bilden 50/51 einen 7,5 Min. Takt, zwischen Hauptbahnhof und Lerchenberg bilden 51/53 einen 7,5 Min. Takt, zwischen Hauptbahnhof und Hechtsheim Bürgerhaus bilden 50/53 einen 7,5 Min. Takt, zwischen Hauptbahnhof und Fachhochschule ergänzen sich 51A und 52A zum weiteren 7,5 Min. Takt und zwischen Hauptbahnhof und Kurmainz-Kaserne ergänzen sich 52 und 52A zum 7,5 Min. Takt. Wegen der geringeren Nachfrage an der Universität in den Abendstunden und am Wochenende könnten womöglich 51A und 52A am Hauptbahnhof durchgebunden werden.
Etwas komplizierter mit der Taktbildung dürfte es werden, wenn zwischen Münsterplatz und Hauptbahnhof West eine Abkürzung entlang der Binger Straße gebaut wird. Außerdem stellt sich dann die Frage, welche Linien die Abkürzung nutzen, ohne dass der Hauptbahnhof abgesehen von der Linie 50 aus Richtung Hechtsheim komplett unangeschlossen bleibt. Andererseits dürften 6 Straßenbahnlinien zu viel für den Bahnhofsplatz sein.