Ich glaube, das Missverständnis auf deiner Seite ist, dass diese Karte nicht 168-Stunden-Karte oder gar 10080-Minuten-Karte heißt.
Genauso übrigens gilt die Tageskarte nicht 24 Stunden, sondern bis zum Ende des Tages (guck mal, deine Wochenkarte gilt länger als bis zum Ende der Woche!).
Gibt's denn ein Real-Life-Example für 168-Stunden-Karten?
Dazu mal ein Beispiel aus Sydney/Australien, wo ich mich zurzeit aufhalte. Dort gibt es zwei verschiedene Tarifmodelle, ein elektronisches und eins mit Papierfahrscheinen. Um zweiteres habe ich mich noch nicht gekümmert, da ich die elektronische Opal-Card habe. Dieser Umstand mit zwei Tarifmodellen ist schon kompliziert, zudem soll die elektronische Karte günstiger sein, um Anreize zu schaffen, diese zu nutzen. In einigen Fällen scheint aber eine Papierkarte günstiger zu sein... Von günstiger kann hier eh keine Rede sein: eine Wochenkarte, Monatskarte oder Jahreskarte gibt es nicht, stattdessen gibt es für die elektronische Karte verschiedene Limits: maximal $15 am Tag (ca. 9,50€) oder $60 in der Woche (ca. 38€). Man kommt somit im Monat (bzw. in 28 Tagen) auf über 150€ wenn man die Karte voll nutzt, Sydney dürfte damit einer der teuersten Monatskarten haben. Jetzt kommt aber das interessante: eine Woche endet hier mit einem Sonntag und nicht nach 7 Tagen - ist mir nur gerade eingefallen, als ich das gelesen habe.
Weitere interessante Details: Nach acht Fahrten in der Woche (die natürlich am Sonntag endet) sind alle Fahrten kostenlos. Sonntags kostet sowieso jede Fahrt nur $2,50 - egal wie weit (wobei viele Leute dann bereits ihre acht Fahrten voll haben). Eine Fahrt besteht aus einer Strecke, die mit Umsteigezeiten von weniger als 60 Minuten zurückgelegt wird. Überschreitet man beim Umsteigen die 60 Minuten, so gilt es als nächste Fahrt. Steigt man jedoch in ein anderes Verkehrsmittel um (Straßenbahn, Bus, Zug und Fähre werden getrennt bewertet), so wird ein weiterer Fahrpreis fällig. Bleibt man bei diesem Umstieg trotzdem bei unter 60 Minuten, gilt es trotzdem als eine Fahrt, obwohl man dann Bus+Zug zahlt. Hin- und Rückfahrten innerhalb einer Stunde gelten als eine Fahrt.
Der günstigste Fahrpreis liegt bei $2,10 (3km Strecke mit Bus oder Straßenbahn bzw. abhängig von bestimmten Zonengrenzen, Hin- und Rückfahrten innerhalb dieser 3km kosten auch nur $2,10) - wenn man also acht Fahrten die Woche für diesen Preis zurücklegt, zahlt man am Ende nur $16,80 und kann danach so viel und weit fahren, wie man will. Hat man jedoch eine lange Pendlerstrecke und steigt z.B. vom Bus auf den Zug um, so kann es passieren, dass man die $15 Tageslimit und die $60 Wochenlimit voll ausschöpft. Fair ist das nicht. Will man jetzt noch zum Flughafen nach Sydney, so zahlt man, auch sonntags, am $2,50-Tag, die extra Flughafengebühr, die $13 beträgt. Auch hier gibt es ein wöchentliches Limit mit $23 - wer also am Flughafen arbeitet und weit weg wohnt, zahlt bis zu $83 die Woche, während Leute, die nur eine Strecke von 3km innerhalb einer Stunde zurücklegen, nur $16,80 zurücklegen. Soll sich also niemand über die Preise zum Frankfurter Flughafen beschweren... Fährt man übrigens weiter als zum Flughafen, wird es wieder günstiger. Oder man nimmt die einzige Buslinie zum Flughafen und zahlt keine extra Gebühr.
Dann bleibt noch die Tatsache, dass diese Opal-Card in weiten Teilen des Staates (abgesehen vom Outback) gilt - man kann locker mal 2h nach Süden, Westen oder Norden fahren und hat trotzdem die gleichen Limits. Also macht man hier Ausflüge mit Bus&Bahn, und vor allem mit der ansonsten sehr teuren Fähre, sonntags. Alles in allem interessiert das die Sydneysider herzlich wenig, man "tapped on" und "tapped off", egal wie weit oder kurz die Strecke und man nimmt die Verbindung, die einem passt. Auch wenn man in der gleichen Zeit nur einen Bus mit Umstieg zu einem anderen Bus hätte nutzen können, fährt man halt Bus und Zug und zahlt zwei Preise.
Abgesehen davon gibt es noch Concession-Preise (für Schüler und Studenten), Rentnerpreise und Kinderpreise - alle haben ihre eigene Opal-Card.
Inzwischen habe ich das System verstanden und kenne meine $2,10-Strecken, sodass ich möglichst günstig wegkomme. In meiner ersten Woche habe ich stattdessen viel zu viel ausgegeben - kein Wunder bei einem solch komplizierten Sytsem! Der einzige Vorteil, den ich in diesem System sehe, ist, dass man nur die Fahrten zahlt, die man auch macht. Während man in Deutschland seine Monatskarte durchgehend zahlt, so kommt man hier "günstiger" weg, wenn man 2 Wochen im Urlaub ist. Dann zahlt man nämlich nichts.