Beiträge von Jäkii

    In Mainz wird seit 21. Dezember letzten Jahres aufgrund des Lockdowns ein eingeschränkter Fahrplan gefahren. Die letzten drei Wochen war der Samstagsfahrplan vorgesehen, der vor allem zum morgendlichen Berufsverkehr deutliche Einschränkungen gegenüber bspw. des Ferienfahrplans hatte. Kurzfristig konnte man nur Anpassungen auf Linien in den Landkreis Mainz-Bingen (Linie 54 nach Klein-Winternheim und Linie 56 nach Wackernheim) sowie auf morgendlichen Verbindungen ins Hechtsheimer Gewerbegebiet einrichten. Wahrscheinlich war der Landkreis eingeschritten und hat dieses "zusätzliche" Angebot finanziert. Dies hatte zur Folge, dass einige Linien und Verbindungen in Mainz gänzlich eingestellt waren - das Hechtsheimer Gewerbegebiet war zu großen Teilen abgeschnitten - während die 66 zwischen Ebersheim und Nieder-Olm weiterhin im 15 Min. Takt verkehrte (das gönne ich jedem, der die Verbindung nutzt, aber die Verhältnismäßigkeit stimmt hier irgendwie nicht mehr).


    Ab kommendem Montag wird nun wieder mit einigen Einschränkungen auf den Ferienfahrplan umgestellt, während an vielen anderen Orten uneingeschränkt der Normalfahrplan gilt. Einige Linien bleiben weiterhin eingestellt, genauso wie längere Abschnitte von verkehrenden Linien.


    Die Linie 74 ist eine solche Linie, die weiterhin eingestellt bleibt. Sie verbindet Hechtsheim mit Bretzenheim, dem Münchfeld, Gonsenheim und Mombach, sowie seit dem Fahrplanwechsel mit dem Äppelallee-Center in Wiesbaden-Biebrich (erstmals seit fünf Jahren gab es wieder eine ÖPNV-Verbindung über die Schiersteiner Brücke). Im Dezember wurde in ganz Mainz an vielen Haltestellen und weiteren Standorten noch mit der neuen Verbindung über die Schiersteiner Brücke auf großen und eigentlich sehr gut gestalteten Plakaten geworben, ehe sie nur nach fünf Tagen Betrieb bis auf weiteres eingestellt wurde.


    Eine solche Tangentialverbindung war schon in der 2. Fortschreibung des Mainzer Nahverkehrsplans gefordert (oder nur empfohlen?), wurde dann aber erst mit der 3. Fortschreibung umgesetzt. Man will ihr vonseiten der MM wohl kaum eine Chance geben: Sie war 2020 zu einem Drittel des Jahres eingestellt (von Mitte März bis Anfang Juli und von Mitte bis Ende Dezember), dabei fährt sie bereits nur Montag-Freitag und hat somit schon eine Betriebszeit von lediglich ca. 250 Tagen. Womöglich wird sie dann früher oder später ganz eingestellt, weil sie eh niemand genutzt hat. Aber wie soll man neue Fahrgäste gewinnen, wenn diese sich nicht auf ein regelmäßiges und zuverlässiges Angebot verlassen können?


    Wie bindend ist in diesem Fall der Nahverkehrsplan? Und müssen Fahrplanänderungen nicht gegenüber der Genehmigungsbehörde genehmigt werden (siehe Paragraph 40 PBefG)? Wer ist in Mainz (und durch die Verlängerung nach Biebrich auch in Wiesbaden) die zuständige Genehmigungsbehörde?


    Andere Linien, wie die 55 oder 59, bleiben auf Mainzer Stadtgebiet auch weiterhin eingestellt, aber für diese gibt es relativ gute Alternativen. Für die Verbindungen, die die Linie 74 abdeckt, gibt es jedoch kaum solche Alternativen.

    Naja... Damit fährst du quasi komplett paralel wie die 74,außer dass die nicht zum Wildpark bzw. zur Raabe-Str. kommt. Braucht man das?


    Dann gibt es wieder einen 15 Min. Takt über die Schiersteiner Brücke. Ist doch super! In Mombach weicht der laut Nahverkehrsplan vorgesehene Linienweg auch von der 74 ab, da die 45 später einmal durch die Mombacher Hauptstraße fahren soll, um dann durch die Suderstraße Richtung Westring zu gelangen. Außerdem bietet eine Verlängerung der 45 weitere Direktverbindungen nach Schierstein, Freudenberg und Dotzheim, was die 74 heute nur mit Umstieg schafft.


    Eine Verschmelzung der 45 mit der 76 sehe ich kritisch, da so super lange Linienwege entstehen würden. In Anbetracht dieser Tatsache bin ich auch ganz froh, dass die 74 nicht mit der 47 verknüpft wurde. Heute schon sammelt die 74 gerne Verspätungen... Wenn diese tatsächlich einmal weiter nach Bodenheim/Nackenheim fahren sollte, haben wir schon eine super lange Linie.

    Leider habe ich bis heute leider keine Antwort auf meine Anfrage an den Landkreis erhalten, ob diese Linie 624 kommen wird, oder nicht.


    Diese Linie 624 zwischen Ingelheim und Mainz-Lerchenberg über Wackernheim kommt nicht, wie man mir eben antwortete (nachdem ich nochmal nachgefragt habe). Grund ist, dass die "Befahrbarkeit der Straße sich als nicht durchführbar erwiesen hat". Gemeint ist sicherlich die Ober-Olmer-Straße, die eh schon immer für Autos gesperrt ist (war das bei der Konzepterstellung nicht bekannt?). Die Straße führt auf ca. 7km durch unbewohntes Gebiet und zum Teil durch den Ober-Olmer Wald. Sie wird vor allem zur Anbindung des Forsthauses und des Ober-Olmer Waldes im Freizeitverkehr genutzt, für die Anbindung des Humuswerks sowie für größere militärische Fahrzeuge, die die Army-Einrichtungen anfahren. Ob letztere noch aus Richtung Lerchenberg kommen, wie es früher mal war, weiß ich nicht, genauso wenig, wie ob die Schranke am Waldrand dauerhaft geschlossen ist. Eine Durchfahrt für Busse hätte ich jetzt eigentlich nicht als problematisch gesehen, da ja anderer Schwerverkehr die Straße bereits nutzt.


    Eine geringe Nachfrage auf dieser Verbindung dürfte vielleicht eher ausschlaggebend für die Nichteinführung gewesen sein, wobei es eine interessante Querverbindung hätte sein können und den Wald als Freizeitziel angebunden hätte (wobei die Fahrzeiten lediglich zur HVZ dafür nicht gepasst hätten).

    Was aus der im ÖPNV-Konzept genannten Ergänzungslinie 624 (Mainz-Lerchenberg ZDF - Wackernheim - Ingelheim Bahnhof; werktags stündlich von 6-9 Uhr bzw. 15-19 Uhr) wird, ist aus den Dokumenten derzeit unklar.


    Leider habe ich bis heute leider keine Antwort auf meine Anfrage an den Landkreis erhalten, ob diese Linie 624 kommen wird, oder nicht.

    Danke für die Verlinkung! Das wollte ich heute auch gerne ansprechen.


    Es wird leider nicht erklärt, ob dennoch die vorgesehenen Linien im Mainzer Raum, was hier diskutiert wurde, von der MM übernommen werden oder die neue kommunale Gesellschaft diese Verkehre beibehalten wird.


    Wie im Zeitungsartikel angesprochen, wird es spannend, ob man es bis Januar bzw. April 2022 schafft, diese neue Gesellschaft aufzubauen, oder wie man den Start so schnell bewerkstelligen möchte.

    Danke für die Auflistungen!


    Mainz

    Etwas "enttäuscht" bin ich über den Fahrplanwechsel in Mainz, hier kommt im Prinzip nichts Neues. Die Schiersteiner Brücke wird zwar wieder vom ÖPNV genutzt, aber das war schon bis vor fünf Jahren Standard, damals sogar mit Bedienung durch zwei Linien, mit Samstagsverkehr (wenn ich mich richtig erinnere) und mit Direktverbindungen bis in die Wiesbadener Innenstadt. Außerdem wurde die Fortführung nicht umgehend mit Öffnung der Anschlussstelle Mombach umgesetzt, wie einst angekündigt. Nun gut, seien wir froh, dass Mombacher und Gonsenheimer jetzt schneller und einfacher zum Einkaufen an die Äppelallee kommen als bspw. zu Mainzer Geschäften wie Kaufland, den Gutenberg-Center oder Möbel Martin. ;)


    Was die anderen Anpassungen betrifft, hätte ich es neben der Verlängerung der 28 sinnvoll gefunden, wenn die in der Neustadt endenden Busse der 70/76 bis zum Bismarckplatz verlängert worden wären, um eine bessere Umsteigeverbindung aus Finthen/Gonsenheim/Mombach zum Zollhafen und zur Rheinallee anzubieten.


    Generell haben die Änderungen wohl einzig zur Folge, dass nun ein Fahrzeug mehr auf der 74 eingesetzt werden muss. Eventuell auch auf der 67 nachmittags, aber die 28 sollte wohl mit dem gleichen Fahrzeugpool zurechtkommen. Diese geringen Ausweitungen haben wohl damit zu tun, dass man im Mainzer ÖPNV seine finanziellen Grenzen erreicht hat. Ohne Fahrpreissteigerungen gibt es kein zusätzliches Budget, um mehr (nötigen) öffentlichen Verkehr anzubieten... In Anbetracht der derzeitigen Pandemie und den damit einhergehenden Einschränkungen ist es aber auch irgendwo verständlich, wenn kein Mehrverkehr angeboten wird (wobei man das in anderen Städten dennoch schafft).


    Wahrscheinlich wird man in Mainz erst mit dem neuen ÖPNV-Konzept in Rheinhessen im April 2022 (eventuell wird das ja auch für die an die MM vergebenen Linien schon beim nächsten Fahrplanwechsel umgesetzt) wieder größere Änderungen in Mainz erleben. Ohne größeren finanziellen Spielraum wird es aber noch lange beim derzeitigen Angebot in Mainz bleiben. Ich weise nur gerne auf das Beispiel der 66 hin, dass man bspw. samstags viertelstündlich von Hechtsheim/Ebersheim nach Nieder-Olm kommt, viele andere Verbindungen in Mainz zur gleichen Zeit aber nur halbstündlich oder gar nicht angeboten werden.


    Ginsheim-Gustavsburg bzw. Busverbindungen Mainz - RMV

    Für Ginsheim-Gustavsburg ist die neue Linie 23 durch die LNVG toll. Ich habe bis heute nicht verstanden, warum diese Gemeinden (plus Bischofsheim) so schlecht an den südlichen Landkreis angebunden sind, bis auf die RB75. Ziel sollte sein, dass diese Linie langfristig bis Mainz durchgebunden wird, um auch Direktverbindungen Mainz - Bauschheim/Astheim/Trebur anzubieten. Generell sollte Mainz besser mit Regionalbussen an den RMV (z. B. auch mit den jetzt aufkommenden X-Linien) angebunden werden, das findet heute ja gar nicht statt. Ich denke an direkte Linien, neben Mainz auch aus Rheinhessen, in den Rheingau, den Taunus, in die östlichen Wiesbadener Stadtteile, nach Hofheim, Flörsheim, Trebur und Riedstadt.

    Spannend wird, ob die 23 mit der Fertigstellung der Gustavsburger Bahnunterführung im nächsten Jahr nach Gustavsburg verlängert wird (wie vom Nahverkehrsplan des Kreises vorgesehen) oder aber die Mainzer 54 nach Ginsheim verlängert wird, wie es aus Mainzer Sicht geplant ist. Was denkt ihr, wäre besser?


    Wiesbaden

    Und zu guter Letzt zu den Verbesserungen in Wiesbaden: Auch hier fällt der Fahrplanwechsel, wahrscheinlich genauso corona-bedingt, geringer aus, als erwartet. Gerade mit dem Entscheid gegen die City-Bahn habe ich erwartet, dass kurzfristig bereits mehr in den ÖPNV investiert wird, aber man hatte wohl wirklich keinen Plan B in der Schublade. Die Umsetzung der ÖPNV-Verbesserung wird wohl länger dauern, aber ich kann mir gut vorstellen, dass bereits im kommenden Jahr noch vor dem Fahrplanwechsel 2021/22 weitere ÖPNV-Maßnahmen getroffen werden. Die Verlängerung der 49 über den östlichen Teil des 2. Rings ist sicher ein erster Schritt solcher Maßnahmen. Und wie ihr schon festgestellt habt, ist es ein Armutszeugnis der ESWE, dass die 74 nicht als "Erneuerung" beworben wird.


    Da möchte ich mich, auch wenn es off-topic ist, anschließen. Selbst gemacht: mehrmals größere Dinge (Kommoden oder einen Schreibtisch, alles noch praktisch und ikeatypisch verpackt) bei Ikea in Hamburg-Altona gekauft und mit der S-Bahn nach Hause gebracht. Und da bin ich kein Einzelfall, das sieht man da dank der zentralen Lage des Ikea öfters. Wenn jetzt also ein weiter außerhalb liegender Ikea einen U-Bahn-Anschluss bekäme, wäre das sicher attraktiv.


    Oder auch schon bei Bauhaus (gut, nicht Hornbach) große, aber sehr leichte Säcke Dämmmaterial gekauft und mit dem Bus nach Hause gebracht. Des Weiteren habe ich auch schon größere Stehlampen und Stühle mit dem ÖPNV bewegt. Aber auch schon einen Tisch (ca. 1x1m) per ICE. Alles machbar, wenn man will, solange man es tragen kann und man niemanden behindert.

    Hallo.

    Ich gehe davon aus, dass der Bahnübergang nach Fertigstellung der Bauarbeiten am Bahnsteig beseitigt wird. Ein Vergleich mit Mainz-Gustavsburg zeigt eine ähnliche Konstellation, allerdings ohne Rampe.

    Grüße ins Forum
    Helmut

    Gibt es etwa Pläne den Bahnübergang ganz zu beseitigen? Ich weiß nur, dass langfristig die ebenerdige Querung der Güterumgehungsbahn mit der Hochheimer Straße in Mainz-Kostheim beseitigt werden soll, wobei ich da schon gespannt bin, wie man das mit Rampen lösen möchte.


    Die Querung am Kasteler Bahnhof mit einer Straßenunterführung zu ersetzen, sehe ich aus Platzproblemen auf beiden Seiten kritisch, und alle Leute über den Brückenkopf zu schicken, wenn man die Reduit erreichen will, ist doch unpraktisch. Selbst der Platz für Rampen einer Rad- und Fußwegunterführung dürfte nicht ausreichen. Und eine Verlängerung der Bahnsteigunterführung auf die Rheinseite ist nicht mal angedacht.


    Dafür geht aus den Unterlagen (Punkt 6) hervor, dass im Rahmen der CityBahn-Planungen eine Machbarkeitsstudie untersucht, inwiefern der Bahnsteig 2/3 mit der CityBahn-Haltestelle verknüpft werden kann. Das ist nicht nur im Rahmen der CityBahn sinnvoll, sondern schon lange überfällig und hätte mir und sicher vielen anderen auch so manchen Sprint vom Brückenkopf zum Bahnhof und umgekehrt erspart. Nicht nur der Mittelbahnsteig sollte meiner Meinung nach per Treppe direkt mit dem Brückenkopf verbunden werden, sondern auch Bahnsteiggleis 1 an seinem nördlichen Ende.

    Noch sind viele unklimatisierte Busse im Einsatz, aber tatsächlich sollen meines Wissens nur noch solche mit Klimaanlage bestellt werden - die neusten Busse sind auch schon klimatisiert. Ob das auch auf zukünftige E-Busse zutrifft, weiß ich leider nicht. Die Variobahnen sind auch klimatisiert, die älteren Bahnen jedoch nicht.


    Die neuen Busse mit Klimaanlage bringen reichlich wenig, wenn in diesen weiterhin die Klappfenster geöffnet sind. Gestern in zwei Bussen der neusten Serie so erlebt, von der Klimaanlage war nichts zu merken. So kann man natürlich auch Kosten sparen... Gerade während Corona können Klimaanlagen die Luft in Innenräumen verbessern, dachte ich.


    Was den Service bei der MM betrifft:

    • Auch 10 Tage nach Ende der Corona-Fahrpläne hängen an sehr vielen Haltestellen nach wie vor die Hinweiszettel, dass die Aushangfahrpläne keine Gültigkeit haben.
    • Nächste Woche startet die Sperrung der Schillerstraße und der Haltestelle Schillerplatz. Noch findet man hierzu keine offizielle Meldung zur Umleitung und Ersatzverkehren bei der MM; der RMV schreibt etwas von Ersatzbussen zwischen Münsterplatz und Am Gautor (was ja nur die Hälfte der Wahrheit entspricht). In der RMV-Fahrplanauskunft ist der SEV inzwischen eingepflegt, gestern war er es noch nicht (im DB Navigator aber nicht, dem kann man in Mainz eh nicht mehr trauen). Die Sperrung ist doch schon länger bekannt, warum dann hier auf den letzten Drücker?
    • In Nieder-Olm (gut, das ist nicht mehr Mainzer Stadtgebiet) sind zurzeit mehrere Straßen rund um den Bahnhof gesperrt, weshalb die Regionalbusse und die Linien 55 und 66 umgeleitet werden. Von der 66 wird in der Nähe des Stadtkerns eigentlich nur noch das Schulzentrum bedient, was immer noch weitab liegt. Hier hätte man auch eine Lösung finden können, die näher an den Stadtkern heranführt. Problematisch ist aber vor allem, dass in den Bussen keine Ansagen zur Umleitung oder zu Ersatzhaltestellen stattfinden, die Ersatzhaltestellen teilweise nicht vorhanden sind (DRK-Haus Richtung Mainz) und wie gestern erlebt, sich Busfahrer verfahren (statt über den Weinbergring ist er über Zornheim gefahren - auf Nachfrage wollte er keinen Fehler erkennen). Kein Wunder, wenn die 66 tausend verschiedene Linienführungen hat, da würde ich auch nicht mehr durchblicken. Allein am Mühldreieck bei Haltestellenposition D auf dem Aushangfahrplan gibt es 7 (!!!) verschiedene Anmerkungen zum Linienweg plus zwei zeitenabhängige Anmerkungen plus einen weiteren Hinweiszettel zu Zusatzfahrten der 66 auf wiederum einem weiteren Linienweg (zur Messe).
    • Ich könnte zurzeit eigentlich bei jeder zweiten Fahrt die 10 Minuten-Garantie in Anspruch nehmen. Anschlüsse werden verpasst, der SEV hat gerne mal 10 Minuten Verspätung und was in letzter Zeit häufig passiert ist, sind zu frühe Abfahrten (2 Minuten zu früh, da die MM alles bis 59 Sekunden zu früh toleriert).
    • Letzten Samstag habe ich aus Richtung Messe bzw. Florenz-Alle an der Rheinhessenstraße einen Bus der Linie 69 Richtung Hauptbahnhof gesehen. Eigentlich fahren diese samstags gar nicht dort. Ich konnte die Busse in der App der MM finden (dort aber auch nicht für jede Haltestelle), aber sonst in keiner anderen App und auch nicht in Fahrplanauskünften oder Fahrplantabellen. Was hat es also mit den Bussen auf sich? Fahren die zusätzlich zum Autokino und dem Messe-Biergarten (falls dieser geöffnet hat). Warum bewirbt man dann nicht dieses Angebot?

    Ab 4. Juli wird die fehlende Anbindung des alten Kostheimer Ortskerns teilweise zurückgenommen, was von Kostheimer sehr kritisiert wurde. Die 54 fährt ab dann stadteinwärts aus Gustavsburg kommend wieder dauerhaft über die Haltestellen Winterstraße und Viktoriastraße, die Haltestelle Luisenstraße entfällt stadteinwärts. Nur stadtauswärts wird weiterhin die Winterstraße aus Richtung Mainz kommend nicht angebunden; durch das Einbahnstraßensystem im Ortskern wäre das auch schwierig darstellbar.


    Infos und Grafik hier (ganz unten).

    Wahrscheinlich wird es nicht ohne größere bauliche Maßnahmen gehen, aber ich finde es in Freiburg/Brsg. sehr komfortabel, dass man von der Straßenbahnhaltestelle auf der Brücke direkt zu den Bahnsteigen gelangen kann. An der Haltestelle Hbf. West muss man erstmal über ein bis zwei Ampeln und die Wege sind auch gefühlt länger als vom Bahnhofplatz. Immerhin gibt es eine Treppe zu den Gleisen 4+5 von der Alicenbrücke, die morgens auch recht gut genutzt wird.


    Ich möchte es nur zu bedenken geben, dass es nicht unbedingt jedem schmecken wird, wenn am Bahnhofplatz nicht mehr gehalten wird.


    Die Idee einer besseren Nutzung der Alicenbrücke mit dem Vergleich Freiburg kam mir auch schon häufiger, aber eine Antwort darauf, wie man das geschickt mit einer ÖPNV-Trasse in Mittellage lösen möchte, konnte ich noch nicht finden. Hierfür müsste die ÖPNV-Trasse eigentlich Richtung Norden direkt ans "Bahnsteigende" verlegt werden, von wo aus zumindest zu den Gleisen 1-5 direkte Zugänge möglich wären. Wenn man weiter träumen würde, könnte eh das ganze Areal zwischen Alicenbrücke und Tunnelportalen "überdeckelt" werden und dem Bereich könnte eine neue Nutzung zugeführt werden. Ein neuer Busbahnhof? Gut, das wird unrealistisch...


    Zu Bedenken mit den neuen Straßenbahnplanungen (Heiligkreuz und Neustadt) möchte ich noch geben, dass damit wohl kaum allzu große Einsparungen im Busverkehr erreicht werden könnten. Ziel sollte ja eigentlich sein, wie in vielen anderen Städten mit Straßenbahnnetz üblich, dass Busse bis auf wenige Hauptachsen nur noch eine Zubringerfunktion zur Straßenbahn übernehmen, während diese die Innenstadt abdeckt. Dahin ist es natürlich ein weiter Weg, aber zuletzt hat man mit der Verlängerung der 66 in die Altstadt auch die letzte "Zubringerlinie" zum Großteil zu einer Hauptlinie umfunktioniert. Heute fährt also wieder jede Buslinie direkt in die Innenstadt und dadurch entstehen unglaublich große Parallelverkehre entlang der Rheinhessenstraße oder Saarstraße. Ziel sollte meiner Meinung nach also sein, diese zu reduzieren. Die beiden genannten Straßenbahnstecken helfen dem nicht. Natürlich kommen damit zusätzliche Umstiege, welche im neusten Nahverkehrsplan reduziert werden sollten, aber bei komfortablen Umsteigehaltestellen mit gesicherten Anschlüssen und einer anschließenden staufreien Fahrt in der Straßenbahn direkt in die Innenstadt, findet sogar eine Komfortverbesserung statt.


    Bei einem Innenstadtring durch die Alt- und Neustadt würde wohl als erstes die 62 umverlegt werden, aber diese müsste dennoch weiter in die Innenstadt fahren. 28, 67 und 69 könnten wieder verkürzt werden, aber weitere Einsparungen sehe ich nicht. Oder würden dadurch Linien vom Höfchen abgezogen werden? Eher nicht. Bei der Anbindung des Heiligkreuz-Areals bliebe wohl auch einzig die Verkürzung der 64 und 76, wobei das immer eine Verschlechterung der Anbindung an die Frankenhöhe bedeuten würde.


    Man sollte also nicht nur über kurze Verlängerungen und Neubaustrecken nachdenken, sondern darüber hinaus. Die Linie ins Heiligkreuz-Areal könnte weiter nach Weisenau oder über Großberg, Frankenhöhe zum Neubaugebiet an der Laubenheimer Höhe fahren, um andere Linien überflüssig zu machen (das wären dann 63/65 und zum Teil 62 bei einer Verlängerung nach Weisenau oder 64 und 76 zum Großteil und 63 zum Teil bei Verlängerung nach Hechtsheim).


    Um den Innenstadtring besser zu nutzen, wäre eine weitere Strecke Richtung Westen wünschenswert. Also Mombach oder Gonsenheim Elsa-Brändström-Straße. Mit dem laufenden Umbau der Mombacher Hauptstraße hat man sich diese Achse für längere Zeit verbaut, aber entlang der Erzberger Straße nach Gonsenheim wäre doch möglich, womit die 62 eigentlich wegfallen könnte. Oder ganz woanders hin und entlang der Rheinallee (wer weiß, wohin sich diese Achse in den kommenden Jahrzehnten noch entwickeln wird) über eine dritte Schiersteiner Brücke nach Wiesbaden?

    Die Anmerkung Mainz ist KEIN Mitglied des RMV ist zwar fachlich korrekt, es sollte allerdings schon erwähnt werden, dass im Mainzer Stadtgebiet ausschließlich der RMV-Tarif gilt und das nicht, weil "man dennoch dabei" ist, sondern genau aufgrund der Tarifbindung des VMW an den RMV. Über diesen dem RMV angeschlossenen Verbund, an dem Mainz vollwertig beteiligt ist, kann sicherlich insgesamt weniger Druck auf die Ausgestaltung der Fahrpreise aufgebaut werden als beispielsweise im Frankfurter OB-Wahlkampf ;-) es besteht aber durchaus ein ordentlicher Kanal für Mitspracherecht, sofern gewünscht.


    Abgesehen von der Sonder-Preisstufe Mainz/Wiesbaden existieren mit den Sammelkarten übrigens sogar ganze Fahrscheinprodukte des VMW, die sonst nirgends im RMV erhältlich sind (und für die extra Entwerter vorgehalten werden). Zumindest bei deren Preisniveau gibt es aufgrund der fehlenden verbundweiten Auswirkung sicherlich mehr Gestaltungspotential und auch hier könnte bei Interesse nachgesteuert werden.

    Danke für die entsprechenden Anmerkungen! Bei der Erstellung des Themas habe ich gar nicht an diesen Bereich gedacht, aber das gehört sicherlich auch zu Dingen, die nicht ganz rund laufen. Oder warum zahle ich nur 2,90€ für eine Fahrt von Zornheim bis Wiesbaden-Naurod, während man gleichzeitig für Fahrten wie Hechtsheim - Laubenheim genauso viel zahlt oder für Mombach - Budenheim (gut, das ist RNN) 4,20€? Natürlich liegt das an der Einteilung in Zonen, aber Mainz/Wiesbaden ist meines Erachtens eine viel zu große Zone. Hier ist das Darmstädter Beispiel deutlich fairer...


    Woran machst du konkret fest, dass der Nahverkehr „so vernachlässigt“ wird?


    Mehr geht finanziell (bislang) nicht. Die Stadt kann selbst nichts zuschießen (sonst würde die Kommunalaufsicht den Haushalt nicht genehmigen) und ist - wie gesagt - auf die übrigen Gewinne der MSW angewiesen.


    Und dass der neue Fahrplan Mist ist, ist Käse. Ich habe die MVG schon oft kritisiert, aber der Fahrplan ist ein echter Gewinn für diese Stadt. Da Mainz aber eine Stadt notorischer Motzer ist, wird wieder besonders laut geschrien, weil es wie auch immer geartete Änderungen gibt - nur der Änderung wegen.


    Schade, dass keine Antwort mehr auf meine Ausführungen kam. Wie stehst du denn zu meinen vorgebrachten Argumenten zum "schlechten" neuen Fahrplan (wie gesagt, natürlich ist nicht alles schlecht)? Ist es deines Erachtens gerechtfertigt, dass der Fahrplan dreieinhalb Monate deutlich reduziert wurde und wird, während in allen anderen Städten und Orten der angrenzenden Verbünde nach ca. eineinhalb Monaten wieder normal gefahren wurde?


    Übrigens hatte die MM mir mitgeteilt, dass die Fahrgastzuwächse im Januar und Februar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum an Werktagen bei etwa 2% lagen. Hochgerechnet entspräche das wohl dem derzeitigen normalen Wachtstumsniveau von ca. einer Millionen Fahrgäste jährlich, wobei die MM schon länger keine jährlichen Fahrgastzahlen veröffentlicht hat. Man spricht derzeit von 56 Millionen beförderten Fahrgästen (also wohl für 2019), 2016 sollen es laut einer Pressemitteilung 53 Millionen Fahrgäste gewesen sein. Wenn also das Angebot um 4% gesteigert wurde, wie immer betont wird, aber die Fahrgastzahlen nur im normalen Maß steigen, sehe ich noch nicht die Bereicherung. Natürlich brauchen neue Angebot eine gewisse Zeit (1 bis 2 Jahre werden für neue Linien genannt, aber hier handelt es sich ja vor allem um Veränderungen von bestehenden Linien abgesehen von der komplett neuen 74 und einzelnen Verlängerungen wie der 56 nach Gustavsburg oder der 66 in die Altstadt), um sich zu etablieren, und ein bis zwei Monate nach Einführung steigen die Fahrgastzahlen nicht in einem mit der Angebotsverbesserung vergleichbaren Wert, aber einen gewissen Effekt hätte ich mir schon erwünscht.


    Übrigens hat RMV-Geschäftsführer Knut Ringat in einem FAZ-Interview von gestern zweierlei Interessantes mitgeteilt, was für den gesamten RMV wohl zutrifft, aber nicht für Mainz.


    1. Im Mai lagen die Fahrgeldeinnahmen nur noch 40% unter denen des Vorjahresmonats.

    2. "Jetzt" (also Mitte Juni) sei man im RMV wieder bei einer 50% Auslastung der "normalen Menge" - in Mainz sprach man zuletzt immer noch von 30-35%.


    Freitagnacht bin ich mit der Straßenbahn um Mitternacht nach Hause gefahren - zu diesem Zeitpunkt waren die Nachtlinien nur noch stündlich unterwegs. Es war voller als zu Hauptverkehrszeiten... Üblicherweise fahren die Bahnen zu dieser Zeit noch viertelstündlich...


    Außerdem frage ich mich, warum eine Abtrennung der Fahrerkabine in Bussen noch nicht in Angriff genommen wurde - bei ESWE wohl auch noch nicht oder? Zumindest die DB-Busse, die für die MM im Einsatz sind, haben schon solche Vorrichtungen und andere Verkehrsunternehmen haben dies bereits umgesetzt und bieten den Fahrkartenverkauf im Fahrzeug an. Dass man sich einerseits darüber beklagt, dass die Fahrgeldeinnahmen so massiv wegbrechen, aber andererseits nicht an naheliegenden Lösungen arbeitet, verwundert mich.


    Hier jetzt noch die Infos zur stufenweisen Rückkehr zum Normalfahrplan: Mainzer Mobilität. Wie berichtet wird ab 4. Juli wieder regulär bzw. nach Ferienfahrplan gefahren. Zuvor kommt ab 22. Juni die 63 wieder zurück und 58 und 69 fahren unter der Woche zur HVZ wieder fast auf der kompletten Strecke.

    Woran machst du konkret fest, dass der Nahverkehr „so vernachlässigt“ wird?


    Mehr geht finanziell (bislang) nicht. Die Stadt kann selbst nichts zuschießen (sonst würde die Kommunalaufsicht den Haushalt nicht genehmigen) und ist - wie gesagt - auf die übrigen Gewinne der MSW angewiesen.

    Ganz klar, am derzeitigen reduzierten Fahrplan. Busse und Bahnen sind wieder voll (nicht alle Linien, das stimmt) und dennoch wird ein reduzierter Fahrplan gefahren, bei dem die Abstandsregeln in den Fahrzeugen nicht eingehalten werden können. Ein derart reduziertes Angebot zum jetzigen Zeitpunkt ist mir aus keiner anderen Stadt bekannt.


    Ich gebe zu, mit der kommunalen Aufsicht und deren rechtlichen Möglichkeiten habe ich mich bisher nicht auseinandergesetzt. Ich glaube aber auch, dass sie wenig dagegen sagen könnte, wenn der Verlustausgleich, der seit Jahren konstant bei ca. 15 Millionen Euro liegt, entsprechend der steigenden Kosten jährlich erhöht werden würde. So fällt alles auf den Fahrgast zurück, der besonders durch die steigenden Preise zur Kasse gebeten wird. Das wurde auch in der AZ deutlich, dass die steigenden Kosten der MVG durch die steigenden Fahrpreise gedeckt werden. Es ist also nicht immer der böse RMV, der die Preise anhebt. Die MVG wird hier sicher mitreden, um die Wirtschaftlichkeit des Betriebes weiter zu erhöhen (was leider im ÖPNV nicht der richtige Weg ist). Nicht zuletzt könnten die Prioritäten im städtischen Haushalt anders gesetzt werden.

    Und dass der neue Fahrplan Mist ist, ist Käse. Ich habe die MVG schon oft kritisiert, aber der Fahrplan ist ein echter Gewinn für diese Stadt. Da Mainz aber eine Stadt notorischer Motzer ist, wird wieder besonders laut geschrien, weil es wie auch immer geartete Änderungen gibt - nur der Änderung wegen.


    Einige Achsen haben deutlich an Fahrten verloren. Hier ist der frühere gemeinsame Laufweg der 62/63 zu nennen. Entlang der Kurmainzstraße in Finthen entfiel der schnelle 10 Minuten Takt in die Innenstadt - die 78 braucht hier deutlich länger und fährt quasi zeitgleich mit der 58 und 71 ab. Laubenheim hat drei stündliche Fahrten verloren. Die rechtsrheinischen Orte haben auch ihre bis zu sechs stündlichen Fahrten auf den Hauptachsen verloren.

    Die Mombacher Hauptstraße wird zwar im 7,5 Minuten Takt befahren (jedoch nur zur HVZ), aber sonst herrscht dort pures Chaos. Fährt jetzt die 60, 61 oder 63 zum Polygon? Mal wird die 60 bis Mombach durchgebunden (zur HVZ und sonntags), mal endet sie am Mombacher Tor. Ähnliches gilt für die 66. Der (leider früher nicht immer) sichere Anschluss an die Straßenbahn entfiel, dafür fahren die Busse direkt in die Altstadt. Am Höfchen war man aber schneller, wenn man am zur Straßenbahn umstieg und dann vom Schillerplatz lief. Jetzt gibt es auf der 66 zig verschiedene Linienwege und Endstellen. Das ist Chaos pur.


    Man bräuchte eigentlich sieben verschiedene Liniennetzpläne: Mo-Fr HVZ, Mo-Fr vormittags, Mo-Fr abends, Mo-Fr nachts, Samstag, Sonntag und Wochenendnacht. Eigentlich auch nochmal alles für die Ferien und für die vorlesungsfreien Zeiten. Immer ändert sich etwas. Linienwege und Takte sollten aber einfach zu merken sein und sich idealerweise nie großartig verändern. Das gilt seit Fahrplanwechsel in einigen Stadtteilen leider nicht mehr.


    Natürlich gab es Verbesserungen: die 74 ist eindeutig eine (diese wurde aber schon im letzten Nahverkehrsplan gefordert, vielleicht war es damals jedoch noch nicht die höchste Priorität) und die Querverbindungen der 78. Teilweise bessere Anschlüsse zum Regionalverkehr und eine Erweiterung des Nachtverkehrs am Wochenende (demgegenüber steht die Einstellung des durchgängigen Nachtverkehrs unter der Woche) sind weitere Verbesserungen. Dennoch überwiegen meiner Ansicht nach die negativen Seiten. Angebote einzustellen und Takte für Stadtteile und wichtige Achsen zu reduzieren sind eindeutig die falschen Zeichen im ÖPNV, gerade in der derzeitigen Debatte um Klimawandel und Verkehrswende.

    Der reduzierte Fahrplan wurde jetzt übrigens bis zum 03.07. verlängert, ab Samstag, 04.07. wird wieder der Normalfahrplan ausgegeben (natürlich wegen der Sommerferien Mo-Fr ohne Schülerfahrten) .


    Das ist laut RMV-App? Man nimmt also erst dreieinhalb Monate später wieder den "normalen" Betrieb auf. Glückwunsch.

    Natürlich hat die MVG nicht alleinige Hoheit über die Fahrpläne, aber ich denke, die Zusammenarbeit mit der Stadt ist so eng verwoben (oder warum waren auch immer Mitarbeiter der MVG bei den Foren zum neuen Nahverkehrsplan?), dass von dort auch einiges an Ideen und Vorstellungen kommt. Man hätte auch hier vonseiten der MVG mehr intervenieren können oder bessere "Lobbyarbeit" leisten können, aber das hat man nicht gemacht.


    Dass die restlichen Gewinne der Stadtwerke in den Haushalt der Stadt fließen, ist mir bewusst. Natürlich gibt es vieles anderes, was auch finanziert werden muss, aber den Nahverkehr so zu vernachlässigen... Die Schuld liegt meines Erachtens bei Stadt und MVG gleichermaßen. Man rühmt sich mit der tollen Wirtschaftlichkeit - die letzten Jahre konnten die Fahrgeldeinnahmen enorm gesteigert werden (die AZ berichtete vor kurzem), was aber auch durch viele gestiegene Kosten dringend nötig war, da die MVG neben den Stadtwerken und den Fahrgeldeinnahmen nicht viele andere Finanzquellen hat. Hier könnte ein deutlich flexibleres Modell von der Stadt und den Stadtwerken Abhilfe schaffen. In Hamburg bei der Hochbahn ist man bspw. inzwischen darauf gekommen, dass allein eine tolle Wirtschaftlichkeit nicht für einen guten ÖPNV sorgt.


    Morgen gibt es wieder einige Fahrplananpassungen, aber nichts großes. Normalität kehrt nicht zurück. Das löst inzwischen bei Facebook viel Kritik aus, auch auf Merkurist gibt es einige negative Stimmen. Die Leute sind es Leid. Während überall Normalität zurückkehrt, schafft es die MM nicht. Das ist ein großes Trauerspiel.


    Derweil zeigt der DB Navigator ab Morgen wieder den normalen Fahrplan für Mainz an - hier lief also auch etwas schief - und mir ist beim SEV der 50 zur Römerqeulle aufgefallen, dass dort zwar gelbe Hinweiszettel zum Ersatzverkehr hingen, aber für die veränderten Fahrpläne lediglich auf die Homepage verwiesen wurde. Vor Ort gab es also keinerlei Information, wann die Ersatzbusse verkehren. Dabei war doch jemand an den betroffenen Haltestellen, um diese Zettel aufzuhängen, warum nicht gleich auch den Fahrplan des SEV? Ansagen zum SEV gab es in der Bahn auch keine.


    Ich hoffe weirouge behält Recht, dass es aufwärts gehen wird. Der neuste Fahrplan dank des Nahverkehrsplans hat mich noch nicht positiv gestimmt, aber die städtischen Bestrebungen zum Ausbau der Straßenbahn sind ein gutes Zeichen. Aber das ist nicht genug. Durch Corona wurden, da bin ich mir ziemlich sicher, viele Fahrgäste vergrault. Nicht nur aus gesundheitlicher Angst vor dem ÖPNV, sondern auch wegen des schlechten Angebots und der miserablen Informationspolitik der MM.

    In Mainz bei der MVG ist Kurzarbeit. Deshalb das geringere Angebot.

    Das ist doch auch eine schwache Ausrede. Man kann Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jederzeit wieder aus der Kurzarbeit holen.


    Die AZ hat es, wie Hexemer schon geschrieben hat, gut zusammengefasst: höhere Zahlungen für den ÖPNV kann sich Mainz nicht leisten. Und das ist bedauernswert.


    Und die angesprochene, schlechte Informationspolitik kann ich bestätigen. Seit bald drei Monaten hängen lediglich Infos aus, dass die aktuellen Fahrpläne nicht gelten. Die gültigen findet man nur noch online. Man schafft es nicht mal an seit Monaten "stillgelegten" Haltestellen (bspw. 74) einen Zettel aufzuhängen, dass hier vorübergehend keine Linie verkehrt.


    Zwischendurch saß ich in einer Linie 6, die laut Apps und online-Fahrplan am Mainzer Hauptbahnhof enden sollte. Es war ein Eswe-Bus, der munter weiter bis Gonsenheim fuhr (am Münchfeld stand eine weitere "nicht vorhandene" Eswe-6).

    Nirgends konnte ich diesen Bus finden, nur im regulären Fahrplan - der übrigens zu dem Zeitpunkt in Wiesbaden schon wieder gültig war. Man hat es also nicht mal geschafft mit seinen engsten Partnern richtig zu kommunizieren und diese zu informieren.


    Positiv: Ich habe heute auch schon einen Bus mit Fahrertrennscheibe gesehen - die erste Tür war dennoch für Fahrgäste gesperrt. Das spricht jedoch dafür, dass es bald wieder möglich sein wird, vorne einzusteigen und Tickets beim Fahrer zu erwerben.

    Noch sind viele unklimatisierte Busse im Einsatz, aber tatsächlich sollen meines Wissens nur noch solche mit Klimaanlage bestellt werden - die neusten Busse sind auch schon klimatisiert. Ob das auch auf zukünftige E-Busse zutrifft, weiß ich leider nicht. Die Variobahnen sind auch klimatisiert, die älteren Bahnen jedoch nicht.


    Ja, ziemlich sicher investiert ESWE und die Stadt mehr in den Wiesbadener ÖPNV (da habe ich in letzter Zeit übrigens ausgesprochen viele Gelenkbusse im Einsatz gesehen trotz dichterem Takt). In Mainz ist es meines Erachtens "einfach" politischer und unternehmerischer Unwille mehr Gelder für den ÖPNV in die Hand zu nehmen. Das zeigt ja besonders der Defizitausgleich durch die Mainzer Stadtwerke, der seit Jahren nicht angepasst wurde. Ob das daran liegt, dass der Geschäftsführer der MM FDP-Mitglied ist?

    Ich habe es schon im Corona-Themenstrang mehrmals angemerkt. Hier in Mainz wird weiterhin ein teilweise erheblich reduzierter Fahrplan gefahren (60% zu den meisten Zeiten bzw. 80% zur HVZ des normalen Angebots stehen im Raum, ohne dass ich es belegen kann). Seit nun zweieinhalb Monaten gilt ein eingeschränktes Angebot, eine Aussicht auf Besserung bzw. Normalität gibt es nicht. Überall sonst läuft es wieder. Natürlich bleiben die Fahrgastzahlen zurück, gerade deshalb fordern die Länder Milliarden zur Rettung des ÖPNV. Wahrscheinlich werden die Mainzer Stadtwerke bzw. die MM die ersten seien, die diese Gelder abknöpfen...


    Derweil wechseln zwei kompetente Führungskräfte von der Mainz an die Führungsspitze von anderen Verkehrsbetrieben. Die Stadtwerke haben seit Jahren den Defizitausgleich nicht erhöht bzw. schwankt dieser seit jeher um ca. 15 Millionen Euro trotz hohen Gewinnen bei den Stadtwerken.


    Ein eher mauer Nahverkehrsplan mit komplizierten Fahrplänen und Linienwegen wurde im Dezember gestartet, viele Änderungen dieses neuen Angebotes wurden mit Beginn der Corona-Pandemie wieder eingestellt.


    Was läuft also schief in Mainz? Wie sind eure Erfahrungen und Meinungen hierzu?

    Wird diese Relation in dem Artikel unter Innenstadtring geführt? Ich kenne den Innenstadtring als Verbindung Schillerplatz - Höfchen - Große Bleiche - Münsterplatz.

    Genauer definiert war es im Artikel nicht, deshalb kann es auch nur der "kleine Ring" über die Große Bleiche sein.


    Dieser kleine Ring macht alleinstehend in meinen Augen jedoch keinen Sinn, da er für alle Linien (es gibt ja bislang nur die eine Relation Hauptbahnhof - Hechtsheim entlang des kleinen Rings) einen erheblichen Umweg mit großer Fahrzeitverlängerung bedeuten würde (schätzungsweise +5 Minuten) oder aber es würde zu einer unpraktischen Radiallinie mit Endpunkt in der Innenstadt kommen. Egal welche Linie, ich sehe keinen Vorteil einer solchen Verbindung für den Aufwand, der mit dem Bau verbunden wäre. Erst eine weitere Strecke in die Neustadt würde den Aufwand erlauben. Dann könnte folgendes Szenario eintreten (unter der Annahme, dass alle hier genannten Strecken kommen, aber keine City-Bahn):


    Linie 50 Finthen - Gonsenheim - Bismarckplatz - Hauptbahnhof - Schillerplatz - Oberstadt - Hechtsheim (- Ebersheim)

    Linie 51 Finthen - Gonsenheim - Bismarckplatz - Hindenburgplatz - Höfchen - Hbf West - Hochschule - Marienborn - Lerchenberg

    Linie 52 Bretzenheim - Hbf West - Schillerplatz - Oberstadt - Hechtsheim

    Linie 53 Lerchenberg - Marienborn - Hochschule - Hbf West - Hauptbahnhof - Goethestraße - Hindenburgplatz - Höfchen - Oberstadt - Hechtsheim (- Ebersheim)

    Linie 59 Zollhafen - Bismarckplatz - Hauptbahnhof - Hbf West - Hochschule

    Linie 59A Heiligkreuz-Areal - Oberstadt - Schillerplatz - Hbf West - Hochschule


    - Die Linien 59/59A könnten bei vorlesungsfreien Zeiten am Hauptbahnhof zu einer Linie Zollhafen - Heiligkreuz-Areal verknüpft werden.

    - Die Linie 50 wäre für Gonsenheim/Hechtsheim die schnellste Verbindung zum Hauptbahnhof.

    - Die Linien 51/53 würden demgegenüber für eine Anbindung des Höfchens und der Neustadt sorgen.

    - Die Linie 52 könnte einen Umweg über die Große Bleiche zum Höfchen fahren, aber wie gesagt sehe ich hierfür keine Vorteile.


    Leider wurde beim Fahrplanwechsel keine Umstrukturierung der Liniennummern durchgeführt - man hätte die vielen Veränderungen dafür nutzen können die Linien 50-59 für Straßenbahnen freizuhalten. So gibt es derzeit keine freie Liniennummer bis zur Nummer 73 (die aber wohl als Linie nach Ingelheim kommen wird). Dann gäbe es als nächstes die Linie 75, die mit dem neuen ÖPNV-Konzept in Rheinhessen frei wird, ansonsten die 77, 79 oder 80er-Nummern.