Beiträge von Prince Kassad

    1. Während jedermann und jedefrau in jeder Ecke der Republik sich einen Computer, Laptop oder gar Smartphone zulegen und damit stationär oder mobil die öffentlich-rechtlichen Medien empfangen kann, sieht das mit der ÖV-Nutzung etwa zwischen Frankfurt-Bockenheim oder der Bundeshauptstadt Berlin und dem Dorf Berlin im Landkreis Bad Segeberg (SH) sehr unterschiedlich aus.

    Es gibt sogar bis heute Orte ohne jedes ÖPNV-Angebot. Da muss man gar nicht so weit rausfahren: die Ortsteile Rabenstein und Rebsdorf von Steinau sind vollständig vom ÖPNV abgekoppelt. Die Schüler von dort werden mit freigestelltem Verkehr zur Schule gebracht (zuständiges Busunternehmen hierfür ist Susen, Brachttal), ansonsten sehen diese Orte nie einen Bus, nicht mal Schulbusse verirren sich da hinten hin.

    3. Wie sieht die ÖPNV-Nutzung für EU-Bürger aus ? Die übernachten aus den verschiedensten Gründen auch nicht alle in Hotels, z.B. Bewohner grenznaher Regionen. Nach EU-Recht würde für die Bürger aus den übrigen EU-Staaten der gleiche Anspruch auf das 365 Euro-Ticket bestehen.

    Wenn man das wie mit der Rundfunkgebühr macht sehe ich da jetzt nicht so das Problem. Wir brauchen nur auf unseren Nachbarn Österreich schauen: wer in Österreich wohnt und Rundfunkgebühr zahlt darf ORF gucken, wer nicht in Ö wohnt und nicht zufällig so grenznah dass er als Zaungast durchs Raster fällt schaut in die Röhre. Und da gibt es auch keinen EU-Anspruch auf ORF-Empfang für EU-Bürger oder so.

    Wenn ich das richtig lese, sollte das Linienbündel A ausschließlich mit Elektrobussen bedient werden. Na da fällt mir sofort ein Grund ein, wieso das Vergabeverfahren eingestellt wurde: es gab schlichtweg keine Bewerber. In Berlin gab es ja den Versuch auch und da hat so ein Elektrobus nur ein Drittel des Tages durchgehalten und war dann leer. Da bräuchte man also ein Vielfaches eines Diesel-Fuhrparks, und zusammen mit den ohnehin schon höheren Anschaffungskosten für Elektrobusse lohnt sich das für die Busunternehmen einfach nicht.

    Wie ich vorher schrieb, Diesel wird in absehbarer Zukunft teuer. Wie soll dann die Bahn betrieben werden? Brennstoffzelle oder Oberleitung? Für eine Oberleitung müsste man die Auslastung verbessern.

    Allein die Elektrifizierung an sich verbessert schon die Auslastung, weil ein elektrischer Triebwagen deutlich schneller beschleunigen kann als ein vergleichbarer Verbrenner und somit die Fahrtzeit kürzer wird. Dazu gibt es unzählige Beispiele in Baden-Württemberg wo kleine Nebenstrecken elektrifiziert wurden die dann plötzlich die doppelte Auslastung im Vergleich zu vorher haben.


    Bei uns hadert es ja sogar schon mit den Hauptstrecken. Dass so eine Magistrale wie Frankfurt-Saarbrücken noch auf Dieselbasis fährt, ist eigentlich eine Schande für Deutschland.

    Die Kinzigtalbahn müsste ausgebaut werden, große P+R Parkhäuser mit Ladestationen gebaut werden, und es müsste eine Art Regional-S-Bahn fahren.

    Klopf mal bei der Stadt Hanau an, die wollen den Bahnhofsvorplatz umbauen, da Heraeus in absehbarer Zeit seinen Standort an der Quarzstraße aufgeben will. Bisher ist Hanau Hbf komplett Contipark-verseucht, folglich parkt dort auch keiner, stattdessen fährt man gleich die ganze Strecke mit dem Auto. Wenn ich mir die anderen Stationen der Kinzigtalbahn anschaue gibt es entweder gar keine Parkplätze (Maintal West und Ost, Wolfgang, Rodenbach) oder man muss bezahlen (Langenselbold, dort gibt es den Parkschein nur für die eigenen Bürger, wer hat sich den Quatsch ausgedacht?, Niedermittlau, Gelnhausen, Wächtersbach, BSS).


    Das mit der Regional-S-Bahn ginge ganz einfach: RB51 und RB56 ersatzlos einstellen, stattdessen S-Bahn bis dorthin verlängern. Geht bisher nicht, weil Aschaffenburg noch nicht im RMV ist und deshalb S-Bahnen nicht dorthin fahren dürfen. Netter Nebeneffekt wäre, dass auf den Zulaufstrecken zum Frankfurter Hbf und im Hbf selbst einige Trassen frei würden.

    Ich habe leider, leider das alte Fahrplanbuch 1995 für den Main-Kinzig-Kreis (aus dem Jahr der Einführung des RMV) komplett verloren und finde das seitdem nicht mehr. Was ich aber stattdessen gefunden habe, ist ein gedruckter Liniennetzplan aus dem Jahr 1998 als faltbare Karte. Da es auf der Karte einen Hinweis gibt "Linienänderungen zum Herbst 1998 geplant" stammt die Karte wohl aus Anfang/Mitte 1998.


    Damals gab es vor allem im Ostkreis noch unzählige Bahnbuslinien (5045, 5060, 5062, 5063, 5065) von denen einige in die KVG übernommen wurden, andere hingegen ersatzlos eingestellt. Auch wurde z. B. der Bahnhof Großkrotzenburg tatsächlich noch von Bussen bedient, was heute so nicht mehr möglich wäre (der Bahnhof wurde vor Jahren mit einer Fußgängerunterführung ausgestattet und dabei entfiel die alte Buswendeschleife).


    Es sind auch einige Buslinien der Nachbarlandkreise drin, z. B. die damalige AB-28 von Michelbach Bf nach Somborn Busbf, die dann in den Stadtbus Alzenau aufgenommen wurde.


    Wenn Interesse besteht müsste ich schauen wie ich das am besten aufs Bild bekomme...

    Die KVG Main-Kinzig hat sich aber in den letzten Jahren wirklich nicht mit Ruhm bekleckert.


    Wenn ich nur an die Umstellung im Raum Langenselbold/Neuberg/Ronneburg denke die dazu geführt hat dass alle Pendler von dort eine einstündige Sightseeing-Tour durch ganz Langenselbold bekommen aber dafür keinen S-Bahn-Anschluss mehr haben der vorher mit der Verknüpfung in Erlensee bestens funktioniert hat


    oder der krampfhafte Versuch die Pendler zum Bahnhof Rodenbach zu befördern obwohl dort keiner hin will (die MKK-30 musste man nach nur einem Jahr auf dem Abschnitt wieder einstellen weil man wirklich durchgehend 0 Fahrgäste hatte, die MKK-52 fährt immer noch so und die die nur an diese Buslinie angebunden sind können auch keinen anderen Bahnhof erreichen)


    oder auch an die gescheiterte Ausschreibung für das Ruftaxi-Netz im Altkreis Schlüchtern was dazu führt dass dort nur noch ein absolutes Rumpfnetz mit teilweise zwei Fahrten am Tag gefahren wird und einige Ortsteile gar nicht an den ÖPNV angebunden sind (nicht mal Schülerverkehr)


    da wundern mich solche Zahlen nicht mehr.


    Zum Glück sind einige Schreckensgespenste der KVG aus dem letzten Nahverkehrsplan so nicht gekommen, wie etwa die ursprünglich mal geplante Abkopplung Maintal-Wachenbuchens vom ÖPNV, da waren die Proteste etwas zu laut.

    Wenn ich an die Geschichte denke mit den Fechenheimern aus Hanau und umzu, die mit dem Auto zur Arbeit fahren müssen, da der Bus 560 in weiser Voraussicht eingestellt wurde (danke RMV) und der Anschluss von der S-Bahn an die Frankfurter Linie 41 planmäßig verpasst wird, habe ich das Gefühl, es bräuchte nur einige kleine Stellschrauben und nicht zwingend der ganz große Wurf mit viergleisigem Ausbau usw. (wobei der mittelfristig auch nötig sein wird).

    Denke ich mal an die Brückensanierung etwa, entfielen deren Kosten ja nicht, wenn weniger Autos verkehrten, zumal die stark beanspruchten Brücken zum Teil ohnehin im Verlauf klassifizierter Straße in der Straßenbaulast von Bund und Land liegen.

    Städte ab 80.000 Einwohner tragen die Straßenbaulast für sämtliche durch das Stadtgebiet führenden Straßen, auch Kreis-, Landes- und Bundesstraßen (nur die Stadtautobahnen in Berlin sind ausgenommen).


    Das Problem dürfte aber eher sein, dass Straßenschäden hauptsächlich durch den Schwerlastverkehr verursacht werden, wo das 365-€-Ticket natürlich gar keine Wirkung hat.


    Ob der RMV nennenswerte Minderausgaben hat, wenn durch weniger Pkw-Verkehr Busse und Straßenbahnen nicht mehr im Stau stehen und die Mobilitätsgarantie nicht mehr eingelöst werden muss, ist schwierig einzuschätzen. Das dürfte das einzige sein, wo der RMV wirklich spart.

    Wenn ich das richtig in Erinnerung habe gibt es für hessische Busfahrer einen Tarifvertrag, der weit unter der Bezahlung in anderen Bundesländern liegt. Da geht man als Busfahrer dann doch lieber dorthin, wo man mehr Geld für seine Arbeit bekommt. Busfahrer werden beileibe nicht nur im Rhein-Main-Gebiet gesucht - Krauss in Kirchheimbolanden schaltet regelmäßig Anzeigen in der Zeitung, die suchen dort auch händeringend Busfahrer - nur zahlt man dort eben auch genug, dass sich der Busfahrer-Nachwuchs auch tatsächlich findet.

    Gesehen hab ich den Bus auf der MKK-54 zur Schulfahrt morgens um 7:30 am LIMES-Kreisel. Der Bus ist schon auf Heuser angemeldet (MKK-WH, genaue Nummer weiß ich leider nicht), also wohl eher keine vorübergehende Sache.


    Die Farbgebung, weiß mit rotem Rahmen in Höhe der Stoßstange, kommt mir total bekannt vor, ich kann den Bus aber gerade echt nicht verorten.