Beiträge von JeLuF

    Aber um zum eigentlichen Punkt zu kommen: Ohne Kompromiss wird es nicht gehen. Eine gundsätzliche Kompromissbereitschaft und -offenheit ist bei Konfliktlösungen Voraussetzung. Und die fehlt bei Krawalleselsky noch, was sicher auch an seiner Person liegt. Das Unternehmen dagegen hat eine Vermittlung akzeptiert.

    Woher kommt die Unterstellung, Weselsky wolle keinen Kompromis? Im Tagesschau-Bericht steht erst mal nur, dass der Arbeitgeber kein neues Angebot unterbreitet. Vielleicht ist da ja auch die mangelnde Kompromisbereitschaft?


    Weselsky sagt, er wolle verhandeln. Und verhandeln heißt auch, Kompromisse einzugehen. Aber wenn er in die Schlichtung einwilligt, dann herrscht Friedenspflicht. Die Gewerkschaft muss für die Schlichtung ihr einziges Kampfmittel aufgeben. Der Arbeitgeber gibt nichts auf. Warum sollte Weselsky sich in eine schwächere Position bringen?

    (englisch)

    Es gibt auch eine deutsche Übersetzung.


    Kurze Zusammenfassung, die auch einige vorher hier diskutierte Fragen beantwortet:

    • Der Hersteller Newag hat während der Garantiezeit die Züge gewartet. Zu seinen Pflichten laut Ausschreibung gehörte es, vollständige Wartungsdokumentation zu liefern.
    • Nach Ablauf der Garantie wurde die Wartung ausgeschrieben. Ein Konkurrent von Newag hat die Ausschreibung gewonnen.
    • Nach 1 Million Kilometern war bei den Zügen eine große Wartung fällig.
    • Dieser Konkurrent hat die Züge gemäß Dokumentation gewartet, aber die Züge starteten nicht mehr. Sie haben mehrere Züge "kaputtgewartet". Eine andere Werkstatt hatte zeitleich ähnliche Probleme. Daraufhin hatte die Werkstatt "polnische Hacker" gegoogelt und Kontakt mit den Sicherheitsforschern aufgenommen.
    • Diese haben zunächst einmal festgestellt, dass während des Hochfahrens der Lok eine Art Not-Aus-Nachricht im System verschickt wird, aber nicht in den Displays/Lampen angezeigt wird. Ihnen fiel auf, dass nach der Wartung der Kilometerzähler nicht mehr ca 1 Mio km, sondern 0 anzeigte. Sie haben Code gefunden, der den Kilometerzähler auf Null vergleicht und dann das Not-Aus auslöst. Ein manuelles Setzen des Kilometerstandes auf "1" hat diesen Mechanismus ausser Kraft gesetzt. In einigen Softwareversionen kann dieses Setzen des Kilometerstandes durch einen nicht dokumentierten Tastengriff beim Einschalten des Zuges ausgelöst werden.
    • Sie haben bei rund 30 Zügen mehr als 20 verschiedene Softwareversionen gefunden. Wie das zu "Änderungen an der Software bedürfen einer Rezertifizierung der Züge" passt, konnten oder wollten sie nicht kommentieren.
    • In einigen Softwareversionen fanden sich neben der Kilometerzählerprüfung weitere Checks. "Länger als 10 Tage nicht schneller als 60km/h gefahren" führte ebenso zum Not-Aus-Signal. Auch gab es in einigen Versionen GPS-Checks, die diese Prüfung mit den Koordinaten der Werkstätten der Konkurrenz verbunden haben, sowie eine Ausnahme für die Werkstatt von Newag.
    • Ferner gab es (schlecht programmierte) Datums-Checks, die das Starten der Züge nach dem Ende der Garantiezeit verhinderten. Da diese fehlerhaft waren, betreffen sie nur den Zeitraum 21.-30. November und 21.-31. Dezember jeden Jahres. Da die Hackergruppe die Software nur analysiert, aber nicht geändert hat, gab es daher am 21. Dezember weitere Zugausfälle.
    • Alle Checks werden nur beim Hochfahren der Systeme durchgeführt. Ein fahrender Zug wird nicht durch die Checks gestoppt.
    • Es gibt kartellrechtliche und staatsanwaltschaftliche Untersuchungen. Die Hacker erwarten auch, dass es eine parlamentarische Untersuchung geben wird.

    In der Summe der gezeigten Checks zeigt sich für mich deutlich die Absicht, Konkurenten zu behindern. Eine legitimen Grund für die eingebauten Not-Aus-Maßnahmen kann ich nicht erkennen. Auch liefert Newag keinen solchen Grund, sondern leugnet die Existenz dieser Checks, wirft den Hackern Urheberrechtsverstöße vor, oder mutmaßt, dass ein unbekannter Dritter die Züge manipuliert habe. Klage gegen die Hacker hat Newag bisher nicht erhoben.

    Wenn ich im Zug auf die Karte im Handy schaue, dann hat die angezeigte Position teilweise erhebliche Abweichungen von der realen. Das mag vorne beim Tf etwas besser sein, aber verlassen würde ich mich auf die Angabe im Handy eher nicht. Bei einem fest verbauten System mit Antenne auf dem Dach ist das natürlich etwas anderes.

    Falls sie dann Streiken (kein Zwang), bekommen sie für diese Zeit keinen Lohn, aber auch kein sogenanbtes Streikgeld der Gewerkschaft.

    Anderseits dürfen diese AN auch nicht daran gehindert werden, arbeiten zu können.

    Ausnahme ist die Aussperrung, bei der der Arbeitgeber den Betrieb (teilweise) schließt. Der AG lehnt die angebotene Arbeitsleistung des AN ab. Dieses Mittel nutzen Arbeitgeber, wenn z.B. die Zahl der nicht streikenden Mitarbeiter nicht ausreicht, um den Betrieb sicherzustellen. Durch die Aussperrung spart der Unternehmer Geld, da er dann die Gehälter für die Arbeitswilligen nicht zahlen muss.


    Sind die ausgesperrten AN in der streikenden Gewerkschaft, dann bekommen sie von dieser so wie die Streikenden Streikgeld. Ansonsten gehen sie leer aus. Sie bekommen auch keine staatlichen Leistungen, wie es sie z.B. bei Kurzarbeit gäbe.


    Die hessische Verfassung verbietet übrigens Aussperrungen. Dieser Artikel kommt aber aufgrund des Prinzips "Bundesrecht bricht Landesrecht" nicht zur Anwendung.

    Auf dem Youtube-Kanal des Fernbahntunnel-Projekts erschien gerade ein 5-Minuten-Video zum Dialogforum am 20. November. Das Format und die Teilnehmergruppen wurden kurz vorgestellt. Zum Inhalt wird berichtet, dass man über den aktuellen Planungsstand berichtet hat. Erwähnt werden auch die kurzfristigen Maßnahmen, die weitere Kapazitäten schaffen sollen, bevor der Tunnel fertiggestellt wird: Zugdeckungssignale am Hbf, Gleis 25 für den Regionalverkehr. Betont wird, dass der Fernbahntunnel oberirdisch Kapazitäten für den Nahverkehr frei machen wird.


    Zum Bahnhof selbst nicht viel neues: 4 Gleise, Quertunnel.


    Im nächsten Jahr soll es eine Infoveranstaltung für die Öffentlichkeit geben.

    Wenn also zur Bedienung eines Fahrplans x Triebwagen notwendig sind, sollte eine gewisse Reserve vorgehalten werden.

    Hinzu kommt, dass zumindest in der Tagesschaumeldung nicht steht, wie viele Fahrzeuge zur Bedienung des Fahrplans benötigt werden. Es könnte durchaus sein, dass diese Zahl am Ende größer als 284 ist.

    Der BÜ Elektronstrasse ist der Wunde Punkt der neuen Linie, aber der offizielle Umleitung über Stroofstraße, B40a, Mainzer Landstraße und Lärchenstraße braucht auch Zeit.

    Ich hatte erwartet, dass man die 89 gar nicht nach Griesheim-Süd führt und stattdessen mit der 54 die Schleife der Erzbergstraße mit abdeckt. Aber ich vermute, dass man die jetzige Lösung mit Blick auf die anstehende Renovierung der Fußgängerunterführung gewählt hat.

    Weil Verträge von privatrechtlichen Firmen unter das Geschäftsgeheimnis fallen.

    In Deutschland. Es gibt Länder, in denen Verträge mit der öffentlichen Hand auch öffentlich sind. Transparenz ist wichtig, um schon den Verdacht auf Korruption zu vermeiden. Der Souverän sollte in einer Demokratie die Möglichkeit haben, die Exekutive zu überwachen.

    Zitat

    Die Idee für die Gummikante, die in Frankfurt passenderweise subaruvistablue gefärbt ist, kommt ursprünglich aus Erfurt.

    Auf den Fotos wirkt die Farbe aber sehr viel blauer als die anderen SVB-Elemente am Bahnsteig.

    Ich finde den Satz eher dahingehend befremdlich, als dass ich den GDL Chef bei einem so wichtigem Projekt für die Gewerkschaft als verpflichtend sehen würde. Nun kenne ich die üblichen Verhandlungsdiplomatie in solchen Runden nicht wirklich, aber ich hätte ihn dort erwartet.

    Ich vermute, die spielen da auch ein bisschen Good Cop - Bad Cop. Es wird wohl eine Verhandlungsgruppe geben, die aber nicht das Mandat hat, Entscheidungen zu treffen. Die einigen sich, präsentieren das Ergebnis ihren Chefs "zur Genehmigung", und werden dann wieder zurückgeschickt, wenn man mit dem Ergebnis nicht zufrieden ist.

    Die FAZ berichtet über den aktuellen Stand der Planungen. Demnach seien bis zu zwei offene Baugruben im Gespräch. Eine neben dem Bahnhof zur Herstellung der unterirdischen Bahnsteige, und eventuell eine zur Herstellung des Kreuzungsbauwerks, an dem die Tunnel miteinander verbunden werden. Ob letztere notwendig sei, und wo dies sein wird, sei noch offen. So sei auch noch nicht entschieden, ob die Strecke vom Tiefbahnhof bis zur Trennung der nord- und südmainischen Strecke zwei- oder viergleisig ausgelegt werden soll.

    Also: Wie wenige Kunden betrifft der (unmittelbare) Barzahlungswegfall überhaupt noch?

    Bei der BVG habe ich dazu zahlen gefunden. Im Artikel "In Bussen der BVG kann ab sofort wieder mit Bargeld gezahlt werden" berichtet der RBB, die Einnahmen durch Ticketverkauf im Bus seien 2019 40 Mio Euro gewesen. Im "Geschäftsbericht 2019" der BVG werden die gesamten Einnahmen aus Fahrkartenverkäufen aller Art mit 765 Mio Euro beziffert. Damit sind 5,2% der Einnahmen in Bussen erwirtschaftet worden. Grob überschlagen sind das 35'000 Tickets pro Tag.

    Die Prepaid-Karte hält man im Bus an ein Lesegerät und tippt ein, welchen Fahrschein man will.


    Ob Letzteres dann wirklich schneller vonstattengeht als die Barzahlung, bleibt abzuwarten. :/

    Ich verstehe das so, dass das Lesegerät vollautomatisch läuft. Der Busfahrer kann also schon weiterfahren, während der Fahrgast noch sein Ticket löst. Damit müssen alle anderen Gäste nicht auf das Raussuchen des Kleingeldes warten.

    Prüfdiensteinheiten, die einen Busführerschein und einen Personenbeförderungsschein haben, werden sicherlich zeitnah zu besser bezahlten Busfahrerjobs wechseln. Gibt ja offensichtlich gerade genug Jobangebote in diesem Bereich. Vielleicht kann man dann etwas die täglichen Ausfälle reduzieren. Das scheint mir gerade wichtiger als ein gelegentlicher SEV in Ausnahmesituationen.

    Werden für größere Messen immer noch die Straßen am Rebstock zu Einbahnstraßen umgewidmet? Dann wäre der Aspekt der zuverlässigen Erreichbarkeit bei einem P+R am Römerhof ein Thema.


    Außerdem finde ich es befremdlich, einen Verkehrsmagneten direkt an den Schulweg zu platzieren. Die Stadt beklagt sich über "Elterntaxis", macht aber gleichzeitig den Schulweg unattraktiv.