Beiträge von Klausi

    Im Kontext der Diskussion um die City-Bahn oder andere Erweiterungsmöglichkeiten des Mainzer Straßenbahnnetzes und allgemein den Bus mit der Bahn vergleichend punktet natürlich die Bahn total, was die Möglichkeiten für Menschen mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit angeht. Jede/r, der oder die mal versucht hat, mit einem Rolli in einen Bus zu kommen, kann ein Lied davon singen. Jedoch ist auch bei der Mainzer Strassenbahn nicht alles so goldisch, wie es in Mainz sein sollte oder könnte.


    Zum Thema Barrierefreiheit in den Vario-Bahnen: Die bis dahin eingesetzten Zweirichtungs-Wagen hatten (und haben sie immer noch auf der 52) eine motorisierte Rampe gleich am Vordereingang, die der Fahrer oder die Fahrerin vom Führerstand aus betätigen konnte, der Zeitaufwand für das Runter- und wieder Hochfahren war überschaubar. Die Varios dagegen haben nur noch eine manuell zu bewegende Rampe am, glaube ich, zweiten Eingang, der Fahrer muss aussteigen, das Ding runterklappen, warten bis die Leute aus- und eingestiegen sind, wieder hochklappen, sichern...ich hatte, als diese Bahnen neu waren, diese Situation live mit meiner Mutter im Rollstuhl erlebt. Auf meine - freundliche - Frage an den etwas genervten Fahrer (Hauptverkehrszeit am Hauptbahnhof, die Bahn voll mit ungeduldigen Fahrgästen...), ob das nicht ein eher Rückschritt im Vergleich mit den anderen Bahnen sei, meinte der nur trocken, das man das so wohl sehen könne...


    Was ich meine: Barrierefreiheit bedeutet, dass sich die in ihren Bewegungsmöglichkeiten eingeschränkten Fahrgäste selbstverständlich und unkompliziert trotz ihrer Einschränkung und im Rahmen ihrer eigenen Möglichkeiten bewegen können. Den Fahrer zum Aussteigen zu veranlassen und Zeitverluste von mehreren Minuten zu verursachen, ist genau das Gegenteil davon. Unangenehm für alle Beteiligten.


    Ich weiss nun wiederum nicht, ob das nicht schon Beschwerden von Fahrgastverbänden oder Interessenvertretungen provoziert hat?